Fachartikel

1997 erschienen Artikel von mir in der Computerfachzeitschrift ComputerBILD. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen.

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Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Profi-Ecke: Heft 10/1997 (S. 130) 2,5 Seiten

Was helfen die schönsten neuen Funktionen, wenn man sie nicht nutzbringend anwenden kann? Wir zeigen die Verwendung der wichtigsten Neuerungen in Photoshop an einem anschaulichen Beispiel

Die Aufgabe: Aus einem vorliegenden Foto soll mit Hilfe der neuen Funktionen in Photoshop 4.0 das obige Bild entstehen. Starten Sie dazu Photoshop 4.0. Die Arbeitsfläche ist leer.

Klicken Sie auf den Menüeintrag Datei und wählen Sie dort Neu.

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Im Namensfeld dieses Dialogfeldes können Sie den vorgegebenen Dateinamen übernehmen oder einen neuen Namen festlegen. Die Bildgröße läßt sich durch verschiedene Maßeinheiten bestimmen. Geben Sie für das Beispielbild eine Breite von 12,7 cm und eine Höhe von 9,5 cm an.

Als Auflösung verwenden Sie 300 dpi ("Pixel/Inch" = Punkte pro Zoll). Dieser Wert entspricht 118 Pixel pro Zentimeter. Als Modus (das Farbmodell) stellen Sie zunächst "RGB-Farben" ein. Da das Bild für den Druck verwendet werden soll, wird es später in den CMYK-Modus umgewandelt. Weil aber nicht alle Effektfilter im Modus CMYK verfügbar sind, erfolgt die Modusänderung zu einem späteren Zeitpunkt.

Um das Bild mit einem weißen Hintergrund zu unterlegen, klicken Sie die Option "weiß" im Feld "Inhalt" an.

Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit OK.

Photoshop erstellt ein leeres Bild mit den von Ihnen gewählten Vorgaben. Als erstes soll ein Muster den weißen Hintergrund zieren. Dieses Hintergrundmuster sollte möglichst unauffällig und einfarbig gehalten sein. Andernfalls würde das Bild, das Sie später einfügen, im Hintergrund "untergehen".

Für das Beispielbild wurde der Filter Risse... verwendet, den Sie im Menü Filter und dort unter der Rubrik Strukturierungsfilter finden. Es wurden dabei die Werte "12" für Abstand, "8" für Tiefe und "9" für Helligkeit benutzt.

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Natürlich können Sie auch einen beliebigen anderen Hintergrund wählen. Achten Sie aber darauf, daß dieser nicht zu dunkel ist, damit die später benutzten Effekte noch zur Geltung kommen.

Speichern Sie als nächstes die bisherige Arbeit, indem Sie aus dem Menü Datei den Befehl Speichern auswählen.

Öffnen Sie das Bild, das Sie auf diesem Hintergrund plazieren möchten. Sie können dafür jedes beliebige Pixelbild verwenden, also auch ein Bild im BMP-, TIF- oder Jpeg-Format.

Wenn Sie bei der Installation von Photoshop die Wahl "Standard" getroffen haben, werden Musterbilder im Unterordner "Bilder" des Photoshop-Ordners abgelegt, die Sie ebenfalls zum Üben benutzen können.

Der Befehl zum Öffnen von Bildern befindet sich im Menü Datei unter der Option Neu...

Nach dem Öffnen des Fotos wählen Sie das ganze Bild aus (Befehl Alles auswählen im Menü Auswahl).

Aktivieren Sie als nächstes das Bewegen-Werkzeug.

Sollte die Werkzeugpalette nicht auf der Arbeitsfläche zu sehen sein, ist sie ausgeblendet. Sie können sie mit dem Befehl "Werkzeuge einblenden" wieder anzeigen, den Sie im Menü Fenster finden.

Der Arbeitsschirm sollte jetzt ungefähr so aussehen:

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Mit dem Bewegen-Werkzeug ist es möglich, den ausgewählten Bereich zu verschieben. Die neue Position kann sich entweder im selben Bild befinden oder aber, wie im Beispiel, in einem anderen Bild. Ziehen Sie den markierten Bereich in das Fenster mit dem vorbereiteten Hintergrund, und er wird dort eingefügt.

Sollte das Bild in einem anderen Farb- oder Dateiformat vorliegen, wird es beim Einfügen automatisch umgewandelt. Nachdem Sie das Bild verschoben haben, können Sie es schließen - Sie benötigen es nicht mehr: Wählen Sie dazu aus dem Menü Datei den Befehl Schließen. Alternativ können Sie auch auf das x in der rechten oberen Ecke des Bildfensters klicken. Auch damit wird - wie bei allen Windows-Programmen - das aktive Fenster geschlossen.

Speichern Sie nun erneut die Arbeit zunächst mit Datei und dann mit Speichern, um bei einem Programmfehler die getane Arbeit nicht zu verlieren.

Plazieren Sie jetzt das Bild nach Ihren Wünschen auf dem Hintergrund. Wenn es in der Größe verändert werden soll, können Sie die Option Frei transformieren aus dem Menü Ebene wählen. Photoshop umrandet den Bereich dann mit einer durchgezogenen Linie. An allen Ecken und in der Mitte jeder Linie sehen Sie daraufhin kleine Rechtecke.

Klicken Sie auf einen der Eckpunkte, und halten Sie die Maustaste gedrückt. Ziehen Sie nun mit der Maus so lange, bis das Bild die gewünschte Größe hat. Damit Photoshop das Bild dabei nicht verzerrt, sondern das Seitenverhältnis beibehält, müssen Sie während des Ziehens die [Umschalt]-Taste gedrückt halten.

Soll das Bild nur in horizontaler oder vertikaler Richtung gestreckt oder gestaucht werden, ziehen Sie an den mittleren Rechtecken. Halten Sie den Mauszeiger hingegen etwas von den Eckpunkten entfernt, verwandelt sich der Mauszeiger in ein Drehsymbol. Dieses zeigt an, daß der Bereich gedreht werden kann.

Haben Sie die Veränderungen vorgenommen, klicken Sie doppelt in die Mitte des Bildes. Es wird dann auf die neuen Werte umgerechnet, was je nach Rechnertyp einen Moment dauern kann.

Als nächstes sollten Sie das Bild in den benötigten Farbmodus umwandeln. Wählen Sie dazu aus dem Menü Bild den Eintrag Modus und dort CMYK-Farbe.

Damit ist der erste Arbeitsschritt abgeschlossen. Speichern Sie also erneut die Arbeit mit Datei und Speichern.

In den folgenden Arbeitsschritten soll unter das eingefügte Bild ein Schatten gelegt werden, der das Gesamtaussehen verbessert und das Bild plastisch hervorhebt.

Damit der Effekt auch für spätere Arbeiten zur Verfügung steht, sollten Sie die folgenden Arbeitsschritte außerdem als "Aktion" speichern.

Wenn sich das Aktionen-Fenster nicht auf der Arbeitsfläche befindet, können Sie es einblenden, indem Sie den Befehl Aktionen einblenden aus dem Menü Fenster wählen.

Im Aktionen-Fenster befinden sich bereits einige Aktionen, die mit Photoshop ausgeliefert werden:

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Wenn Sie auf den kleinen Pfeil rechts oben in der Kopfzeile des Fensters anklicken, öffnet sich ein Menü. Wählen Sie dort den Eintrag Neue Aktion... aus.

Es öffnet sich eine Dialogbox, in der Sie in das Namensfeld eine aussagekräftige Bezeichnung eintragen. Für unser Beispiel wäre "Schattenwurf" angebracht. Bestätigen Sie die Eingabe durch Betätigen der Taste Aufzeichnen.

Alle nun folgenden Menüaktionen zeichnet Photoshop auf. Die laufende Aufzeichnung erkennen Sie an dem roten Punkt in der Fußzeile des Aktionsfensters.

Wenn das Ebenenfenster noch nicht auf dem Bildschirm zu sehen ist, müssen Sie es einblenden. Sie erreichen das durch die Wahl des Menüpunkts Ebenen einblenden aus dem Menü Fenster.

Achten Sie darauf, daß für den folgenden Arbeitsschritt die Bildebene markiert ist. Sie erkennen die Markierung an einer negativen Darstellung, wie es das folgende Dialogfeld anzeigt: "Ebene 1" ist aktiv.

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Duplizieren Sie diese Ebene. Da mit der "Aktionen"-Funktion nur Menübefehle aufgezeichnet werden, müssen Sie den Menübefehl Ebene duplizieren aus dem Menü Ebene wählen. Der "normale" Weg - Ziehen der Ebene auf das Seitensymbol (die mittlere der unten rechts angeordneten Schaltflächen) - führt zwar für den Moment auch zum Ziel, wird von Photoshop aber nicht gespeichert.

Das Programm erstellt dann eine neue Ebene, die gleichzeitig zur aktiven Ebene wird. Das Ebenenfenster sieht daraufhin so aus:

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Blenden Sie die neue Ebene aus, indem Sie links auf das Augensymbol klicken. Die Ebene ist unsichtbar, wenn das Auge verschwunden ist. Markieren Sie wieder die "Ebene 1", indem Sie diese im Ebenenfenster anklicken.

Wählen Sie aus dem Menü Auswahl den Befehl Auswahl laden... Es erscheint ein neues Dialogfeld:

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Wählen Sie im Feld "Kanal" die "Ebene 1 Transparenz" aus. Danach ist das hinzugefügte Bild ausgewählt. Sie können dann die "Entfernen"-Taste [Entf] benutzen, um den Inhalt der Auswahl zu löschen. Während der Aufzeichnung müssen Sie dazu wiederum den Befehl Löschen aus dem Menü benutzen.

Wählen Sie aus dem Menü Auswahl den Eintrag Auswahl verändern und dort die Option Ausweiten... Mit dieser Funktion vergrößern Sie den ausgewählten Bereich. Geben Sie in dem Dialogfeld den Wert "10" ein:

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Wählen Sie anschließend im Menü Auswahl die Option Weiche Auswahlkante. In dem Dialogfeld tippen Sie den Wert "14" ein:

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Damit legen Sie fest, wie weich der Inhalt der Auswahl in den Hintergrund übergehen soll.

Als nächstes soll diese Auswahl schwarz gefüllt werden. Dazu benötigen Sie die (in Photoshop falsch geschriebene) Funktion Fläche füllen... aus dem Menü Bearbeiten.

Im nächsten Dialogfeld legen Sie unter "Füllen mit" Schwarz als Füllfarbe fest. Die Deckkraft geben Sie mit 75 Prozent an.

Bestätigen Sie die Angaben mit dem Schalter OK. Sie sehen dann eine schwach durchscheinende, schwarze Fläche mit weichem Rand.

Diese Ebene soll dann verschoben werden. Dazu benutzen Sie den Untereintrag Transformieren aus dem Menü Ebene und dort die Funktion Per Eingabe...

Wenn Sie keine Aktion aufzeichnen, können Sie Ebenen natürlich auch mit der Maus verschieben.

Das Dialogfeld erlaubt das Verschieben, Vergrößern, Verkleinern und Neigen des Auswahlbereichs. Im Beispielfall soll der Schatten nach unten rechts geschoben werden, da derartig gelagerte Schatten am natürlichsten aussehen.

Geben Sie dazu im Feld "Bewegen" den Wert "11 Pixel" jeweils für x und y an. "x" bezieht sich dabei auf die waagerechte, "y" auf die senkrechte Verschiebung.

Heben Sie dann die Auswahl auf. Die dazu nötige Funktion Auswahl aufheben befindet sich im Menü Auswahl.

Beenden Sie die Aufzeichnung, indem Sie den Stop-Schalter drücken, den Sie links in der Fußzeile des Aktionen-Fensters sehen.

Damit Sie das vorläufige Endergebnis betrachten können, blenden Sie alle Ebenen ein, indem Sie im Ebenenfenster links alle "fehlenden Augen" anklicken.

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Die Lage des Schattens oder dessen Deckkraft können Sie verändern. Geben Sie dazu einfach andere Werte als die vorgeschlagenen an.

Im nächsten Arbeitsschritt soll ein Schriftzug hinzugefügt werden, der die soeben erstellte Aktion nutzt. Dazu sollten Sie "Ordnung" in die Arbeit bringen. Klicken Sie die Ebene doppelt an, die den Bildschatten enthält. Es erscheint ein Dialogfeld mit einem Feld "Name": Tragen Sie dort "Bild Schatten" ein. Bestätigen Sie mit OK.

Wiederholen Sie den Vorgang mit der Ebene, die das Bild enthält, und vergeben Sie dort den Namen "Bild".

Rechts neben dem Augensymbol im Ebenenfenster sehen Sie ein leeres Feld. Wählen Sie zunächst die Ebene "Bild" aus. Klicken Sie anschließend in das leere Feld neben dem Augensymbol der Bildschattenebene. Es erscheint ein Schloßsymbol. Die Ebenen sind jetzt miteinander verbunden.

Verschieben Sie danach eine der beiden Ebenen, wird die andere um dasselbe Maß ebenso verschoben. Sie können diese Gruppierung jederzeit wieder aufheben, indem Sie das Feld mit dem Schloß erneut anklicken.

In der Werkzeug-Palette sehen Sie das Feld T mit einem kleinen Pfeil. Klicken Sie auf diesen Pfeil, und halten Sie dabei die Maustaste etwas länger gedrückt. Es erscheint eine erweiterte Werkzeugleiste mit einem zusätzlichen Schalter.

Wählen Sie diesen Schalter aus. Damit können Sie einen Schriftzug erstellen, der keine Füllung enthält, sondern lediglich eine Auswahl in Form eines Schriftzugs erzeugt.

Klicken Sie an eine beliebige Stelle im Bild. Es erscheint ein Dialogfeld, in dem Sie den Text eingeben können.

Photoshop-Tips: Photoshop 4 richtig nutzen

Geben Sie eine Größe von 30 Punkt an. Nach dem Bestätigen mit der OK-Schaltfläche sehen Sie eine Auswahl mit dem Umriß des eingetippten Schriftzugs.

Wenn Sie mit dem Mauszeiger einen Moment über dem Schriftzug verweilen, verwandelt er sich in einen Pfeil mit einem kleinen Rechteck. Klicken Sie dann die Maustaste, und ziehen Sie bei gehaltener Maustaste den Schriftzug mitten unter das Foto. Wählen Sie danach im Ebenenfenster die Hintergrundebene aus.

Kopieren Sie den Schriftzug auf eine neue Ebene, indem Sie aus dem Menü Ebene erst Neu... und dann den gewünschten Unterbefehl Ebene durch Kopieren auswählen.

Beim Erstellen des Beispielbildes wurden andere Werte verwendet, als Sie sie eben bei der Aufzeichnung eingegeben haben. Diese zusätzliche Freiheit erreichen Sie mit folgendem Trick: Neben jeder Aktion befindet sich im Aktionsfenster ein kleiner Pfeil. Zeigt dieser nach rechts, wird nur der Name der Aktion angezeigt. Klicken Sie diesen Pfeil an. Er zeigt dann nach unten, und alle einzelnen Befehle in der Liste werden eingerückt aufgeführt.

Links neben jedem Befehl befinden sich zwei Felder. Nur wenn im linken Feld der Haken zu sehen ist, wird dieser Befehl ausgeführt. Auf diese Weise können Sie einzelne Befehle bei Experimenten vorübergehend ausschalten, ohne sie löschen und später neu aufzeichnen zu müssen.

Das rechte Feld steht für ein Dialogfeld. Ist dieses Symbol nicht zu sehen, werden beim Abspielen der Aktion die Werte verwendet, die Sie beim Aufzeichnen gewählt haben. Das Anzeigen des Symbols bewirkt dagegen, daß Sie bei Abspielen andere Werte (zum Beispiel für die Deckung) eingeben können.

Wählen Sie aus dem Aktionsfenster die zuvor aufgezeichnete Aktion "Schattenwurf" aus, und drücken Sie die Abspieltaste (mittlere Taste). Die aufgezeichnete Befehlsfolge wird danach auf die neue Auswahl angewendet.

In diesem Beispiel sind die Werte für "Ausweiten" auf 6 Pixel eingestellt. Gleichzeitig wurde das "Transformieren" auf 9 Pixel jeweils horizontal und vertikal umgestellt. Die "weiche Auswahlkante" wurde auf 8 Pixel vermindert. Für diese drei Befehle wurde deshalb das Dialogbox-Symbol eingeschaltet, alle anderen Befehle blieben unverändert.

Benennen Sie nach dem Ablauf der Aktion die neuen Ebenen nach Ihren Wünschen um, und speichern Sie die Arbeit. Das Endergebnis sollte in etwa dem Einleitungsbild entsprechen.

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