Texteffekte in Photoshop

Web-Grafik: Heft 03/2001 (S. 78) 6 Seiten

Die Ebeneneffekte im praktischen Einsatz

Die Ebeneneffekte wurden im neuen Photoshop erneut erweitert und deren Bedienung völlig umgestellt. Dem Gestalter kann nun durch die unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten spannende Ergebnisse erzielen. Durch das Speichern als Stile können die Resultate schnell an beliebigen anderen Vektorformen angewendet werden. Wir stellen Ihnen hier die unterschiedlichen Ebeneneffekte vor

Die wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von Ebenen sind - wie der Name schon sagt - zunächst einmal Ebenen. Ob es sich dabei nun um vektorbasierte Formen, Text oder "normale" Ebenen mit einem Pixelinhalt handelt, ist erst einmal völlig egal. Erstellen Sie also zu Beginn der Arbeit irgendeinen Hintergrund und darüber eine Ebene. Besonders attraktiv wirken Ebeneneffekte im Zusammenhang mit Schriftzügen, deshalb wurde für die Beispiele eine solche Vorlage verwendet. Nun sollen an der Ausgangsvorlage der Reihe nach die unterschiedlichen Effekt-Varianten vorgestellt werden.

Effekte fürs Web

Die Ebeneneffekte können Sie auch sehr gut verwenden, um plastisch wirkende Schaltflächen zu erzeugen. Erstellen Sie dazu zunächst einfach eine Ebene, die die gewünschte Schaltflächenform enthält, und wenden Sie dann daran den gewünschten Ebeneneffekt an.

Schriften schweben durch einen Schlagschatten

Um die Ebeneneffekte auszuprobieren, wird zunächst ein leeres Dokument mit einer Größe von ungefähr 8 x 3 cm und einer Auflösung von 300 dpi benötigt. Für die Schrift können Sie beispielsweise folgende Einstellungen verwenden: Schrifttype "Britannic Bold", Größe 45 pt, horizontale Skalierung 103 %. Als Farbe können Sie einen braunen Farbton mit den RGB-Werten 91,56,6 verwenden. So ergibt sich die im Einstiegsbild gezeigte Ausgangsbasis.

Um an einer Ebene einen Effekt anwenden zu können, markieren Sie zunächst die Textebene. Klicken Sie auf das erste Symbol in der Fußzeile des Ebenen-Palettenfensters. In einem Menü finden Sie hier die verschiedenen verfügbaren Effekte. An der ersten Stelle nach den Fülloptionen steht hier der Schlagschatten-Effekt, der auch als erstes ausprobiert werden soll.

Nach dem Aufruf der Funktion öffnet sich das abgebildete umfangreiche Dialogfeld. Auf der linken Seite können Sie ebenfalls den gewünschten Effekt auswählen. Nach dem Bestätigen über die "OK"-Schaltfläche werden die voreingestellten Standardwerte angewendet. Welchen Effekt Sie über die Menüfunktion auswählen, ist eigentlich egal - Sie können ihn auch über das Dialogfeld einstellen. Der Vorteil des direkten Aufrufs besteht nur darin, dass der entsprechende Effekt automatisch mit aktivierter Option aufgerufen wird.

Beim ausgewählten Dialogfeld werden zunächst Standardwerte vorgeschlagen, die Sie natürlich Ihren eigenen Wünschen entsprechend anpassen können. Mit folgenden Optionen können Sie die Wirkung des Effekts steuern. Mit dem Feld "Füllmethode" können Sie einen Überblendungs-Modus festlegen - wie Sie es bereits von den Ebenen und Malwerkzeugen kennen. Die Einstellung der folgenden Werte erfolgt wahlweise über das Eingabefeld oder den Popup-Regler - hier können Sie den Wert durch Verschieben des Reglers verändern. Klicken Sie dazu zunächst auf den Pfeil neben dem Eingabefeld.

Mit der Deckkraft legen Sie fest, wie transparent der Effekt aufgetragen wird - je höher der Wert, um so deckender ist der Effekt. Stellen Sie hier 75 Prozent ein.

Mit dem Winkel-Wert bestimmen Sie, wie das imaginäre Licht auf die Ebene fallen soll. Nur durch eine fiktive Lichtquelle kann ja ein Schatten auf den Untergrund fallen. Einen natürlichen Lichteinfall erreichen Sie mit einem Winkel von 135 Grad. Dann fällt das Licht von oben links in die Szene. Die Option "Globalen Lichteinfall verwenden" ist sinnvoll, wenn Sie mehrere Effekte im Dokument verwendet haben. Ist die Option aktiviert, werden für alle Effekte des Dokuments die selben Werte eingesetzt, da ansonsten ein unnatürlicher Eindruck entsteht. Den globalen Winkel können Sie mit der Funktion "Ebene/Ebenenstil/Globaler Lichteinfall" verändern. Der Distanz-Wert ist zuständig für den Abstand des Schattens von der Ebene. Je höher der Wert, umso höher "schwebt" die Ebene über dem Untergrund. Verwenden Sie hier den Wert 12.

Die "Überfüllen"-Option bestimmt, wie stark die Begrenzungen vor der Weichzeichnung erweitert werden sollen. Dies ist sinnvoll bei dünnen Strichen, die bei stärkeren Weichzeichnungen leicht verschwinden. Belassen Sie den Standardwert auf 0. Über den "Größe"-Wert legen Sie fest, wie scharfkantig sich der Effekt auswirkt. Je höher dieser Wert ist, umso weicher läuft der Rand des Effekts aus. Auch in diesem Fall soll der Wert von 12 verwendet werden. Die Einstellungen der Qualität-Kategorie können Sie auf den Standardeinstellungen belassen.

Mit den geschilderten Werten ergibt sich nach dem Bestätigen der gezeigte Schlagschatten. Das Ergebnis ist zwar schon ganz interessant - es kann aber weiter verbessert werden. Zunächst fällt auf, dass sich der Schriftzug nicht sehr gut vom Umfeld abhebt. Also soll der Schriftzug nun mit einer Kontur versehen werden.

Konturen anbringen

Erstmals können Sie in der neuen Photoshop-Version 6 nun Konturen auch als Effekt einstellen. Falls Sie den Effektdialog bereits geschlossen haben, klicken Sie im Ebenen-Palettenfenster doppelt auf den Ebeneneintrag - nicht auf das Vorschaubild! Aktivieren Sie den Kontur-Effekt, indem Sie auf den Kasten vor dem Eintrag klicken - dort erscheint dann ein Haken. Stellen Sie beispielsweise für die Größe einen Wert von drei Pixeln ein, als Position Außen und als Farbe Weiß. Mit diesen Werten entsteht das abgebildete - schon interessantere - Ergebnis. Wie bei allen Ebeneneffekten, bleibt der Text weiterhin editierbar. So können Sie zum Beispiel eine andere Schrifttype einstellen, ohne dass die eingestellten Effekte davon betroffen wären. Bei dem Kontur-Effekt können Sie zusätzlich die folgenden Einstellungen beeinflussen:

Im Position-Listenfeld stellen Sie ein, ob die Kontur nach außen, in der Mitte oder nach innen angesetzt werden soll. Meist ist die Außen-Option die geeignete Variante, da dabei das Schriftbild vollständig erhalten bleibt. Gegebenenfalls müssen Sie hier aber die Buchstabenabstände erweitern, damit die Buchstaben nicht ineinander laufen. Im Füllung-Feld können Sie einstellen, ob die Kontur einfarbig sein oder mit einem Verlauf oder Muster gefüllt werden soll.

Eine getrennte Kontur

Nun soll eine Variante gezeigt werden, bei der Sie erweiterte Möglichkeiten mit der Kontur besitzen - eins geht nämlich nicht: Die Kontur kann beispielsweise nicht erhaben dargestellt werden. Genau das soll aber nun erreicht werden. Dafür ist aber in diesem Fall ein nachträgliches Editieren des Texts nicht mehr möglich. Der Kontur-Effekt wird dazu nicht mehr benötigt. Sie können ihn deaktivieren, indem Sie die Option im Dialogfeld ausschalten. Alternativ dazu können Sie auch einfach den betreffenden Eintrag im Ebenen-Palettenfenster auf den Papierkorb in der Fußzeile ziehen. Laden Sie nun die Textebene als Auswahlbereich. Dazu reicht - bei gedrückter Strg-Taste - ein Klick auf die Textebene. Den ausgewählten Text erkennen Sie dann an der gestrichelten Markierungslinie. Erstellen Sie im nächsten Arbeitsschritt über der Textebene eine neue leere Ebene. Achten Sie darauf, dass diese neue Ebene aktiv ist. Rufen Sie dann die Funktion "Bearbeiten/Kontur füllen" auf. Füllen Sie die Kontur zum Beispiel mit einer Breite von 4 Pixeln. Stellen Sie als Farbe Weiß ein. Achten Sie darauf, auch hier die Außen-Option zu verwenden, damit die Kontur außerhalb des Schriftzugs angesetzt wird. Damit entsteht eine Kontur, die zunächst der vorherigen des Ebeneneffekts entspricht. Bevor die Kontur weiter bearbeitet wird, soll der Schriftzug zunächst mit einer anderen Füllung versehen werden. Auch dazu können Sie wieder einen Ebeneneffekt verwenden. Markieren Sie dazu die Textebene und rufen Sie über das erste Symbol in der Fußleiste des Ebenen-Palettenfensters die Option "Musterüberlagerung" auf. Stellen Sie dort das Muster mit der Bezeichnung "Batik" ein. Als zusätzliche Option können Sie hier die Skalierung des Musters einstellen - beispielsweise einen sehr hohen Wert von 250 %. Damit entsteht das gezeigte Zwischenstadium.

Position des Musters

Zwei weitere Optionen sind noch erwähnenswert. Bei den Mustern handelt es sich ja um Pixeldateien. Soll das Muster an der oberen linken Ecke des Dokuments ausgerichtet werden, klicken Sie auf die Schaltfläche "An Ursprung ausrichten", wenn die Option "Mit Ebene verbinden" aktiviert ist. Ist die Option deaktiviert, wird zur oberen linken Begrenzung der Ebene ausgerichtet. Ist die Option "Mit Ebene verbinden" eingeschaltet, wird das Muster mit verschoben, wenn die Ebene verschoben wird. Wenn Sie den Mauszeiger bei geöffnetem Effekt-Dialogfeld in das Bild halten, können Sie übrigens die Position des Musters verändern. Klicken Sie dazu in das Bild und verziehen Sie den Mauszeiger bei gedrückter linker Maustaste, bis Ihnen die neue Position zusagt.

Verstärken der Textur

Da es sich bei Texturen ja um Pixelbilder handelt, muss ein besonderes Verfahren angewendet werden, wenn Sie beispielsweise den Kontrast oder die Helligkeit des Musters verändern wollen. Dafür wird wieder die Auswahl des Textes benötigt. Ist die Auswahl nicht mehr vorhanden, laden Sie diese neu. Achten Sie darauf, dass die Textebene markiert ist. Erstellen Sie eine Tonwertkorrektur-Einstellungsebene. Stellen Sie im Dialogfeld die folgenden Werte ein - damit wird der Kontrast dann deutlich erhöht. Da der Text als Auswahl geladen war, wird gleich automatisch eine Ebenenmaske erstellt, so dass sich die Veränderung nur auf die Textfüllung auswirkt - auf den Rest des Bildes aber nicht. Sollte das nicht automatisch geschehen, heben Sie nun noch die Auswahl mit Strg-D auf - sie wird nicht mehr benötigt.

Eine erhabene Kontur

Das neue Zwischenstadium soll nun verwendet werden, um den Schriftzug fertig zu stellen. Die weiße Kontur ist ganz nett - es geht aber natürlich noch besser. Markieren Sie zunächst die Ebene, die die weiße Kontur enthält. Hier soll wieder ein Ebeneneffekt eingesetzt werden. Da es sich ja nun um eine eigenständige Ebene handelt, können auch alle verfügbaren Ebeneneffekte darauf angewendet werden. Rufen Sie aus dem Menü die Option "Abgeflachte Kante und Relief" auf und stellen Sie die oben gezeigten Werte ein. Damit entsteht ein weit interessanteres Ergebnis als die konturlose Variante. Zum Verstärken der erhabenen Wirkung können Sie zum Abschluss noch einen Schlagschatten anbringen. Neben den vorgeschlagenen Standardwerten können Sie hier einen Distanz- und Größe-Wert von 3 Pixeln verwenden, die zum abgebildeten Endergebnis führen.

Relief-Optionen

Bei dem verwendeten Effekt "Abgeflachte Kante und Relief" kamen wieder neue Optionen dazu. Im Stil-Listenfeld wird die Art des Effekts eingestellt. Insgesamt fünf verschiedene Optionen stehen hier zur Auswahl. Im Technik-Listenfeld stellen Sie ein, ob die Kante abgerundet wird oder hart ausfällt. Das Farbtiefe-Feld legt fest, wie stark die Kanten ausgeprägt sind. Die Richtung bestimmt, ob die Ebene erhaben oder eingedrückt aussehen soll.

Löcher in den Untergrund stanzen

Für das folgende Beispiel wurde eine neue Ausgangssituation erstellt. Als Farbe für den Schriftzug wurde Weiß gewählt. Als Schrifttype wurde "Eras Bold ITC" in einer Größe von 150 pt verwendet. Zusätzlich kam die "Faux-Fett"-Option aus dem Optionen-Menü des Zeichen-Bedienfelds zum Einsatz, um die Schrift dicker zu gestalten. Außerdem wurde die Laufweite auf 20 % eingestellt. Dieser Schriftzug soll nun in den Untergrund "gestanzt" werden. Markieren Sie einfach die Schriftebene und rufen Sie den Ebeneneffekt "Schatten nach innen" auf. Verwenden Sie einen Distanzwert von 7 und eine Größe mit demselben Wert. Die anderen Einstellungen werden auf den Standardvorgaben belassen, um das gewünschte Ziel zu erreichen - Sie sehen dies in der Abbildung. Es sieht so aus, als wären die Buchstaben ein Loch im Untergrund.

Nun soll der Schriftzug nicht in Weiß angezeigt werden - das ist doch eher langweilig. Er braucht aber nicht eingefärbt zu werden. Eine interessante Variante ergibt sich, wenn Sie einfach die Füllmethode der Textebene umstellen - z. B. auf Differenz. So wirkt das Ergebnis gleich spannender. Die Lesbarkeit hat aber gelitten - das wird nun korrigiert. Das Ergebnis lässt sich nämlich weiter verfeinern. Dazu verwenden Sie wieder einen Kontur-Effekt, um den Schriftzug mit einer dünnen, weißen Kontur zu versehen - z. B. mit einer Stärke von zwei Pixeln. Damit trennt er sich besser vom Umfeld, und es entsteht das abgebildete Endergebnis.

Leuchtende Schriften

Mit dem "Schein nach außen"-Effekt lassen sich leicht leuchtende Schriften erstellen. Sehen wir uns die notwendigen Schritte an. Dafür wird wieder eine neue Vorlage erstellt - mit verändertem Hintergrund und anderen Schriftattributen: Zum Einsatz kam die Schrift mit dem exotischen Namen "Axaxax" in einer Größe von 130 Pixeln. Die Schrift wurde auf 125 % in der Höhe gedehnt und es wurde eine um 10 % erhöhte Laufweite eingestellt. Stellen Sie danach die Füllmethode "Multiplizieren" ein, damit der Schriftzug zunächst einmal genau wie der Untergrund aussieht. Rufen Sie nun den Effekt "Schein nach außen" auf. Verwenden Sie dabei die dargestellten Werte. Als Farbton wurde Weiß eingestellt. Die Standardwerte wurden stark verändert - bei den vorgegebenen Werten ist der umgebende Schein kaum zu erkennen.

Wenn Sie die Schrift etwas abdunkeln wollen, können Sie dazu eine Einstellungsebene verwenden: Laden Sie dazu die Textebene als Auswahlbereich und verwenden Sie die Einstellungsebene "Helligkeit/Kontrast". Dabei können Sie mit einem negativen Wert von -50 die Abdunklung erreichen. Mit dieser Variante tritt der Schriftzug etwas besser hervor.

"Schein nach innen"-Effekt

Eine weitere - allerdings nicht besonders interessante - Variante ist der "Schein nach innen"-Effekt. Auch hier sind höhere Werte notwendig, um die Wirkung erkennen zu können. Probieren Sie beispielsweise die folgenden Werte aus: Unterfüllung: 15, Größe 7. Als Technik-Einstellungen verwenden Sie "Präzise". Stellen Sie außerdem für die Quelle-Option "Kante" ein.

Perspektivischer Schatten

Bei dem folgenden Beispiel soll der Schatten eines Schriftzugs verändert werden. Dazu wird erst einmal ein Schatten mit dem bekannten Effekt erstellt. Damit entsteht die folgende Vorlage. Als Schrifttyp wurde die Schrift "Today Sans Serif Bold" in einer Größe von 120 pt. verwendet.

Alle Ebeneneffekte lassen sich in normale Ebenen umwandeln. Dazu dient die Funktion "Ebene/Ebenenstil/Ebenen erstellen". Markieren Sie dazu vor dem Aufruf der Funktion die Schriftebene. Neben der Schriftebene gibt es dann eine weitere Ebene, auf der sich der Schatten befindet. Da nicht alle Effekte umgesetzt werden können, erhalten Sie zunächst einen Warnhinweis. Markieren Sie die Schattenebene im Ebenen-Palettenfenster. Rufen Sie nun die Funktion "Bearbeiten/Frei transformieren" auf. Ziehen Sie beim Transformieren gegebenenfalls das Fenster etwas größer, so dass Sie die Markierungspunkte auch außerhalb des Bilds platzieren können - das ist nämlich möglich.

Um die perspektivische Wirkung zu erreichen, sollte die Ebene nach rechts geneigt werden. Das erreichen Sie am leichtesten, indem Sie die Strg-Taste drücken, auf den mittleren oberen Markierungspunkt klicken und ihn dann verziehen. Schieben Sie den Schatten dann näher an den Text heran. Wenn Sie bei gedrückter Strg-Taste auf einen der Eckmarkierungspunkte klicken, können Sie diesen übrigens frei verschieben - alle anderen Punkte verbleiben dann an ihrer Position. Wenn die Verzerrung passt, reicht ein Doppelklick innerhalb des Rahmens aus, um die Ebenen neu zu berechnen. Die perspektivische Wirkung lässt sich noch etwas steigern, indem Sie für die Schattenebene mit "Ebene/Ebenenmaske hinzufügen/Nichts maskiert" eine Ebenenmaske einfügen und auf dieser einen Schwarzweißverlauf platzieren. So wird der Schatten nach oben schwach ausgeblendet.

Im letzten Arbeitsschritt soll der Schriftzug noch etwas weiter optimiert werden. Dazu platzieren Sie auf der Schriftebene erneut einen Effekt. Da der bisherige Effekt ja losgelöst wurde, müssen Sie über das Menü einen neuen Effekt aufrufen. Sie wählen für den Effekt die Variante "Abgeflachte Kante und Relief" mit den folgenden Einstellungen: Als Stil stellen Sie die Option "Abgeflachte Kante innen" ein, als Technik Abrunden. Für die Größe können Sie einen Wert von 5 Pixeln verwenden, für die Weichzeichnung 2 Pixel. Damit ergibt sich ein interessantes Endergebnis.

Ebeneneffekte für plastisches Aussehen

Der neben dem Schlagschatten wohl interessanteste Ebeneneffekt kommt jetzt - Sie haben ihn schon kurz kennen gelernt. Sie rufen ihn mit der Funktion "Ebene/Ebenenstil/Abgeflachte Kante und Relief" auf. In ihm sind gleich mehrere Effekte enthalten, die jetzt der Reihe nach gezeigt werden sollen. Dazu dient uns die folgende Vorlage - die Schrift, die wir verwendet haben, heißt "Matisse ITC". Die verschiedenen Effekte werden über das Listenfeld "Stil" eingestellt. Hier verwenden wir zunächst die Option "Abgeflachte Kante außen" und der Technik-Einstellung "Abrunden". Verwenden Sie eine Farbtiefe von 200 %, einer Größe von 10 Pixeln und einer Weichzeichnung von 4 Pixeln. Das Ergebnis kann mit diesen Einstellungen noch nicht so recht überzeugen - der Effekt kommt nicht besonders gut zur Geltung. Um den Effekt besser zur Geltung kommen zu lassen, trennen Sie die Ebenen mit "Ebene/Ebenenstil/Ebenen erstellen". In diesem Fall entstehen neben der Schriftebene zwei weitere Ebenen, wie ein Blick in das Ebenen-Fenster zeigt. Blenden Sie die Schriftebene aus. Hier wirkt der Effekt besser als zuvor. Es entsteht ein völlig anderes, gläsern erscheinendes Ergebnis.

Kanten innen abflachen

Beim zweiten Versuch stellen Sie im Listenfeld "Stil" die Option "Abgeflachte Kante innen" ein und verwenden Sie als Technik "Abrunden", für die Farbtiefe 500 %, für die Größe 5, und zur Weichzeichnung 1. Bei niedrigen Werten in den Feldern "Weichzeichnen" und "Größe" entsteht eine Schrift, deren Rand recht scharfkantig ist. Erhöhen Sie dagegen die Werte - zum Beispiel jeweils auf 8 -, ergibt sich eine erhabene, wulstige Schrift. Damit entsteht eine völlig andere Wirkung als zuvor. Mit den Optionen im Technik-Listenfeld können Sie zusätzlich noch bestimmen, wie die Erhebung gestaltet werden soll. So ergibt sich mit der Option "Hart meißeln" und einem Größe-Wert von 8 Pixeln eine scharfkantige Abschrägung. Zusätzlich können Sie eine Weichzeichnung von 1 Pixel einstellen. Je runder die Schrifttype ist, umso besser wirkt das Ergebnis.

Wie in Stein gemeißelt

Beim Relief-Effekt können Sie z. B. eine Farbtiefe von 500 %, eine Größe von 8 und einen Weichzeichnungswert von 2 verwenden. Je höher der Wert im Feld Farbtiefe ist, umso stärker kommt der Effekt zur Geltung. Für diesen Effekt gibt es ebenfalls zwei Varianten: Nach oben und unten. Mit der ersten Option wirkt der Schriftzug erhaben - mit der zweiten eingedrückt. Damit der Schriftzug ohne Füllung dargestellt wird, wechseln Sie zur Rubrik "Fülloptionen" und stellen dort in der Kategorie "Erweiterte Füllmethode" eine Deckkraft von 0 % ein. Es entsteht ein edles Ergebnis. Der Schriftzug wirkt wie aus dem Untergrund "herausgestanzt". Sie können die Wirkung der Option "Unten" übrigens auch erzielen, indem Sie einen negativen Winkelwert - zum Beispiel von -45 Grad - eingeben.

Relief an allen Kanten

Mit der vorletzten Option dieser Kategorie "Relief an allen Kanten" werden die Konturen des Schriftzugs geprägt - die Flächen dagegen nicht. Es ergibt sich ein sehr interessantes Ergebnis. Auch hier sind wieder zwei Optionen verfügbar. Mit der Option "Oben" werden die Konturen in den Untergrund eingedrückt, mit "Unten" werden die Konturen aus dem Untergrund herausgehoben. Das Ergebnis können Sie noch mit einem weichen Schlagschatten versehen - aber Vorsicht: Der Schatten wirkt nur in Zusammenhang mit der Option "Unten". Bei der anderen Version würde ein unrealistisches Ergebnis entstehen.

Konturen mit Reliefs

Die letzte Option "Reliefkontur" wirkt nur im Zusammenhang mit dem Kontureffekt. Wenn Sie den Reliefkontur-Stil einstellen, wirken sich die Werte nicht mehr auf die Textfläche, sondern nur auf die Kontur aus. Sie können nur die Kontur oder die Fläche mit einem Relief schmücken. Beides gleichzeitig erreichen Sie nur mit zwei unterschiedlichen Ebenen. Sie sehen das Ergebnis sowie die dazugehörenden Einstellungen abgebildet.

Der Glanz-Effekt

Neu ist in der aktuellen Version der Glanz-Effekt, der es erleichtert, metallische oder gläserne Schriftzüge zu erstellen. Für die Vorlage wurde die Schrifttype "Gill Sans Ultra Bold" mit einer vertikalen Verzerrung von 120 % verwendet bei einer Größe von 140 Pixeln Im Bild wird damit eine Struktur sichtbar. Sie entsteht durch das versetzte und weichgezeichnete Bild des Textes. Das können Sie leicht feststellen, wenn Sie sehr niedrige Werte in den Abstand- und Größe-Feldern eingeben. Außerdem können Sie die Werte im Schattierungsbereich des Dialogfelds wie abgebildet verändern. Damit wird die Wirkung der Kanten verstärkt. Gut wirkt der Glanz-Effekt erst in Verbindung mit dem "Abgeflachte Kante und Relief"-Effekt. Verwenden Sie dabei z. B. die Werte: "Abgeflachte Kante innen", für die Technik "Abrunden" und die Richtung "Nach oben". Geben Sie für die Farbtiefe den sehr hohen Wert von 700 % ein. Wenn Sie dann den Glanz-Effekt anwenden, können Sie folgende Werte ausprobieren: Einen Winkel von -19°, einen Abstand von 20 und eine Größe von 30 Pixeln. Damit wird das Ergebnis gleich viel interessanter - es sieht recht gläsern aus. Wenn Sie den Schriftzug nun mit einem weichen Schatten unterlegen, entsteht ein attraktives Ergebnis.

Fotos mit Texten

Ein Textbeispiel, das nur indirekt etwas mit den Effekten zu tun hat, soll Ihnen nun noch vorgestellt werden. Auf umständliche Art und Weise könnten Sie mit der Musterüberlagerung auch Texte mit Fotos belegen. Es gibt aber eine einfachere Variante, die aus früheren Photoshop-Versionen bekannt ist. Die Schrift soll mit einem Himmelfoto belegt werden.

Öffnen Sie beide Dateien und platzieren Sie diese nebeneinander auf der Arbeitsfläche. Rufen Sie das "Verschieben"-Werkzeug auf und aktivieren Sie das Himmelbild. Wenn der Hintergrund des Himmelbildes schon als Ebene vorliegt, können Sie mit dem Verschieben-Werkzeug in das Bild klicken und die Ebene mit gedrückter linker Maustaste in das Dokument mit dem Text ziehen. Nach dem Loslassen der Maustaste legt Photoshop automatisch eine neue Ebene an - Sie sehen das im Ebenen-Palettenfenster. Verwenden Sie die Tastenkombination Strg-G, um die Ebene mit der darunter liegenden Textebene zu gruppieren. Die gleichnamige Funktion finden Sie auch im Ebene-Menü. Anschließend wird die Ebene eingerückt mit einem Pfeil am Anfang zur Kenntlichmachung angezeigt.

Das Gruppieren hat zur Folge, dass das Himmelfoto nur dort zu sehen ist, wo sich auf der darunter liegenden Ebene Bildinhalte befinden - also auf dem Schriftzug. Der Rest des Himmelfotos wird sozusagen maskiert - er ist nach der Gruppierung nicht mehr sichtbar. Wenn Sie die Himmelebene markiert haben, können Sie diese verschieben, so dass der gewünschte Bildausschnitt sichtbar ist. Dabei kann es aber passieren, dass das Bildende erreicht wird - dann wird die Schriftfarbe angezeigt. Sie können das Ergebnis nun perfektionieren, indem Sie auf der Textebene auf die bereits bekannte Art und Weise Effekte anbringen. So können Sie neben einem weichen Schatten auch noch den Effekt "Abgeflachte Kante und Relief" einsetzen.