Digitalkamera.de (Januar 2008)

Nur knapp zwei Monate haben Michael Gradias und sein Verlag Markt+Technik nach der Verfügbarkeit der Nikon D300 im vergangenen November gebraucht, um das 336-seitige Buch zur Nikon D300 zustande zu bringen. Wenn man bedenkt, dass der Wolfenbütteler Fachbuchautor und gelernte Computergrafiker Gradias auch die Hunderte von Bildern und Screenshots in dem Kompendium selbst angefertigt hat (die Beispielfotos nach seinem Bekunden tatsächlich auch mit der D300), dann muss man wohl den Hut ziehen, jedenfalls zunächst einmal vor dieser enormen Fleißarbeit. Aber Tempo und Zeitdruck sind heutzutage das ganz normale Schicksal aller Beteiligten, wenn "das Buch zur Kamera" Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg haben soll. Dass darunter die Qualität manches Werkes zu leiden hat, ist oftmals offensichtlich. Nicht so in diesem Fall. Der Autor hat in zehn Kapiteln zunächst die Nikon D300 akribisch dokumentiert, mit all ihren Features und erweiterten Funktionen, stets begleitet von Screenshots, Darstellungen von Kameradetails und erstklassigen Beispielbildern. Dabei überwiegen die bildlichen Darstellungen der Zusammenhänge gegenüber dem sachkundigen und verständlichen Text. Im zehnten Kapitel dann geht Michael Gradias mit der D300 on Location und realisiert mit ihr als dem Werkzeug drei recht anspruchsvolle fotografische Aufgaben: das Konzert einer irischen Folk Rock Band, Libellenaufnahmen an einem Angelteich und Motorsportfotos von der deutschen Tourenwagen-Meisterschaft in Oschersleben (Ausbeute: 3.550 Fotos in sieben Stunden!). Wie kaum anders zu erwarten, geht Gradias in seinem Buch auch auf die für Nikon-Fotografen nützliche Software ein, ein Kapitel gehört somit dem Bildbetrachtungs-, -verwaltungs- und -bearbeitungsprogramm Nikon ViewNX, ein Weiteres ist dem Remoteprogramm Camera Control Pro 2 gewidmet und ein Drittes der Bildbearbeitung Capture NX. Alles in allem wird der neue Gradias der "Profikamera zum Schnäppchenpreis", wie die Nikon D300 gerne bezeichnet wird, durchaus gerecht, und sein Sachbuch kommt gerade auch zur rechten Zeit, zumal sich die Kamera unbeirrt im Aufwind befindet.

(Jan-Gert Hagemeyer)