Person

Nachfolgend finden Sie einige Informationen über mich. Hier können Sie in einigen Artikeln nachlesen, was andere über meine Arbeit oder mich im Laufe der Zeit geschrieben haben. Im Laufe der vielen Jahre sind ein paar Artikel zusammengekommen ... Beginnend mit meinem Start als selbstständiger Grafik-Designer und Comic-Zeichner Anfang 1980 bis heute, wo ich ausschließlich als Fachautor und Fotograf tätig bin.

Presse

Ein Mann für nicht ganz alltägliche Aufgaben

Michael Gradias aus Halchter erstellte Computergrafiken für einen ZDF-Tierfilm

Wer sich am heutigen Abend von 20.15 Uhr an im ZDF in der Reihe Naturzeit den Film "Juwelenschwingen. In den zwei Welten der Libelle" anschaut, der wird in diesem Film von Georg Rüppell und Dagmar Hilfert auch Passagen sehen, die in Halchter "Im Winterfeld 14" entstanden sind. Dort betreibt nämlich Michael Gradias sein Grafisches Atelier.

Mit seinen Türmchen wirkt das Haus, in dem Gradias lebt und arbeitet, schon etwas extravagant. "Ich habe es völlig nach meinen eigenen Vorstellungen in einem meiner Computer entwickelt und auch gleich mit den Möbeln, die ich zuvor in meinem Atelier im Sternhaus hatte, eingerichtet", berichtet der Hausherr beim Betreten des Hauses. "Und es ist genauso geworden wie ich es mir im Computer zusammengestellt habe", fügt er noch hinzu. Als Beweis ruft er mit zwei schnellen Tastendrücken das gerade draußen in natura gesehene Haus auf den Bildschirm seines Computers.

Zu schnelle Vorgänge

Normalerweise arbeitet Gradias jedoch genau andersherum. Im Falle seines neuen Hauses mußte er sich eine neue Wirklichkeit erst im Kopf vorstellen und dann auf dem Computer entwickeln. Bei seinen Aufträgen für wissenschaftliche Filme hat er dagegen genaue Vorgaben, die er dann mit seinem Computer fotorealistisch nachempfinden muß. "Ich muß Vorgänge sichtbar machen, die man normalerweise nicht sehen und somit auch nicht filmen kann, weil diese Vorgänge zu klein, verdeckt oder zu schnell sind", beschreibt er die Aufgabe, die ihm immer wieder Wissenschaftler aus ganz Deutschland stellen.

Im Falle des ZDF-Filmes über Libellen ging es zum Beispiel darum, die Eiablage und die Kopulation der Libellen grafisch nachzuzeichnen und dann in bewegte Bilder umzusetzen. Je Sekunde Film sind 25 Bilder erforderlich. Zunächst muß sich aber Gradias mit der Eiablage der Libellen theoretisch befassen, um genau zu verstehen, wie diese Eiablage funktioniert. Danach entwickelt er ein Modell und machte davon eine Zeichnung auf dem Computer. Diese Zeichnung wurde in Zusammenarbeit mit den beiden Filmregisseuren immer mehr verbessert. "Der Computer ist für mich lediglich wie ein Werkzeug. Er ist quasi für mich der Ersatz für einen Zeichenstift oder Pinsel, den ich früher auch benutzt habe." Auf diese Weise entsteht ein genaues Bild der Eiablage, was anschließend dann auch in mehreren Sequenzen so gestaltet wird, daß der Zuschauer am heutigen Abend im ZDF die Eiablage in bewegten Bildern sehen kann, obwohl dies normalerweise nicht möglich ist.

"Normalerweise unsichtbare Vorgänge sichtbar zu machen, das ist meine Aufgabe", beschreibt Gradias mit einfachen Worten einen Vorgang, hinter dem sich aber enorm viel Arbeit verbirgt. Für die acht Minuten Computergrafiken in diesem 45minütigen ZDF-Film benötigte Gradias ein halbes Jahr. Die Erstellung der 25 Bilder je Sekunde überließ er dann aber seinem Computer, der dafür 14 Tage ununterbrochen arbeitete, während sich Gradias bereits neuen Projekten zuwenden konnte.

Ein Geheimtip

Bei Wissenschaftlern in ganz Deutschland gilt der Mann aus Halchter inzwischen auch als Geheimtip. So bezeichnete ihn Professor Dr. Klaus Hausmann vom Institut für Zoologie an der Freien Universität Berlin noch kürzlich in einem Aufsatz als einen Mann der "nicht gerade alltägliche Aufgaben lösen kann".

Zu Beginn seiner Karriere als Grafiker erstellte Gradias auch Zeichentrickfilme, zum Beispiel auch Filme über Benjamin Blümchen. "Irgendwann bin ich dann aber übergeschwenkt zum wissenschaftlichen Film, weil mich das mehr reizte und ich dort mehr Chancen sah", erinnert sich der Mann aus Halchter, der inzwischen bereits weitere Standbeine für sein Atelier aufgebaut hat. So schreibt er regelmäßig Bücher über Computergrafik für DATA-BECKER (derzeit zum Beispiel über Corel DRAW), erstellt Lexika und ist auch ein sehr ambitionierter Fotograf mit eigenem Farblabor. Und da er in seinem Atelier enorme Möglichkeiten besitzt, erstellt er nebenbei auch noch für den Sportverein in Halchter, dessen erster Vorsitzender er ist, die Vereinszeitung.

Am heutigen Abend wird er jedoch nicht vor dem Fernseher Platz nehmen, um sich den Libellenfilm anzuschauen. "Den kenne ich schon. Deshalb werde ich lieber die Zeit nutzen, um am neuen Projekt zu arbeiten", erzählt Gradias und holt den Nachbau eines Gebisses hervor. Seine neue Aufgabe lautet: Mit Computergrafiken verdeutlichen, wie sich die Zahnwurzeln verändern.

Michael Gradias
Foto: Karl-Ernst Hueske

Michael Gradias an seinem Arbeitsplatz in seinem Grafischen Atelier in Halchter.
Auf dem Bildschirm hat er sich die von ihm als Computergrafik entwickelte Libelle geholt,
die am heutigen Abend um 20.15 Uhr auch im ZDF-Film "Naturzeit" zu sehen sein wird.

Von Karl-Ernst Hueske

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