Fachartikel

In den Jahren 1994 und 1995 erschienen Artikel von mir in der renomierten Computerfachzeitschrift c't. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet.  Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Neu gewandet: Fractal Painter 3.0/Windows

Neu gewandet: Fractal Painter 3.0/Windows

Kurz vorgestellt: Heft 04/1995 (S. 84) 1 Seite

Fractal Painter 3.0

Malprogramm für Windows

Anbieter: Letraset, Frankfurt a. M.
Sprache: englisch
Preis: 885,50 DM

Womit Mac-User unlängst beglückt wurden, soll auch Windows-Getreuen nicht länger vorenthalten werden: der funktionsidentische Fractal Painter mit der Versionsnummer 3.0. Was verbirgt sich dahinter? Lediglich Schönheitskorrekturen oder gar richtungsweisende Neuerungen?

Der erste Eindruck zeigt, die 3er-Version (in der englischen Fassung vorliegend) präsentiert sich in einem völlig neuen Outfit - erfreulicherweise sind die Funktionen der ehemaligen X2-Extension gleich mit ins Hauptprogramm integriert. Auch eine CD mit vielen Mustern und Paletten gehört zum Lieferumfang.

Die optische Umgestaltung betrifft gleichermaßen alle Paletten. Die Grundfläche der Menüs können mit frei definierbaren Texturen belegt werden, um dem Programm eine individuelle Note zu verleihen. Viele Gestaltungselemente erinnern dabei an die `Light-Version´ des Painters, den Dabbler. Leider haben sich dadurch einige Funktion verlangsamt. So dauert das Laden dreimal so lange wie bei der Vorgängerversion.

Die Bedienungsfreundlichkeit erfuhr mit der neuen Gestaltung eine deutliche Verbesserung, alle Buttons sind leichter zu verstehen und intuitiver zu bedienen. Auch im Funktionsumfang hat der Fractal Painter deutlich zugelegt.

Seit seinem Erscheinen galt der Painter als das Programm, das der manuellen Arbeitsweise von Grafikern und Kunstmalern am ehesten entspricht. Hier haben die Entwickler wieder einen Schritt weiter getan.

Die bisher in verschiedenen Paletten plazierten Farben und Papierarten wurden jetzt in einer Sammelpalette untergebracht und um einige Funktionen ergänzt. So findet sich dort auch ein Gradient-Gestaltungsmenü, das kaum Wünsche offenläßt.

Verlaufendes

Kreisgradiente können ebenso wie gerade oder spiralförmige Verläufe und solche im Uhrzeigersinn erzeugt werden. Dabei ist der jeweilige Winkel wie auch die Farbe frei wählbar. Muster lassen sich im Verlauf darstellen. In dieser Sammelpalette gibt es ein Menü, mit dem man bequem Gewebestrukturen, zum Beispiel Stoffmuster oder ähnliches, erzeugt. Die dabei bereits enthaltenen Beispiele verführen zum Kreieren neuer Muster.

In den Pinselmenüs finden sich neben überarbeiteten Pinseln einige Verfeinerungen, die das kreative Arbieten erleichtern. Mit nur einem Pinselstrich bringt man nunmehr verschiedene Farben auf die digitale Leinwand.

Im Farbmanagement und bei der Farbkorrektur stößt man ebenfalls auf diffizile Verbesserungen. Insgesamt fällt auf, daß die bisherigen Funktionen sorgfältig überarbeitet wurden, manche Ärgernisse entfielen, und einige Funktionen sind nun logischer aufgebaut. So läßt sich ein Schatten bei Sektionen - auch mit weichem Verlauf - mit einem einzigen Mausklick erzeugen. Bisher bedurfte es dazu einiger umständlicher und teilweise unlogischer Arbeitsschritte.

Verbesserungen weisen ferner die Selektionsfunktionen auf. So können Sektionen einfach zu Gruppen zusammengefaßt werden. Das Importieren von EPS-Dateien funktioniert recht gut, bei komplexen Formen kommt es allerdings gelegentlich noch zu Problemen. Einige Formen, die mit Corel Draw erstellt wurden, ließen sich bei den Tests überhaupt nicht importieren, andere waren unvollständig. Im Grundsatz ist die Arbeit mit Sektionen - die der Painter als erstes Programm zur Verfügung stellte - recht gut, sie sollte allerdings noch mehr verfeinert werden.

Neu gewandet: Fractal Painter 3.0/Windows
Motivierend wirken bereits die frisch gestalteten Menüs, indem sie zum Experimentieren mit den neuen Funktionen verleiten.
Neu gewandet: Fractal Painter 3.0/Windows
Die Oberflächengestaltung von Bildern wurde verfeinert.

Auch bei den Spezialeffekten hat der Fractal Painter Neues zu bieten. Mit dem `Warping Effect´ lassen sich Bilder verdrehen und verformen. Diese Wirkungsweise ist allerdings von anderen Bildbearbeitungsprogrammen schon bekannt.

Zukunftsweisend sind die Neuigkeiten zum Bearbeiten von AVI-Dateien. Damit läßt sich jedes einzelne Bild einer Animationsdatei bearbeiten, mit Effekten modifizieren oder mit bereits bestehenden Bildern vermischen. Gespeichert werden die fertigen Arbeiten nach der Bearbeitung als Einzelbilder oder als Animations-AVI-Datei. Man kann Einzelbilder ebenso hinzufügen wie sie aus der Sequenz entfernen. Durch die Aufzeichnungsfunktion läßt sich jeder Arbeitsvorgang automatisch auf alle Einzelbilder der Animation übertragen.

Fazit

Die Entwickler haben attraktive neue Funktionen erschaffen und damit abermals den Weg in die Zukunft von kreativen Bildbearbeitungsprogrammen aufgezeigt. Würde die Bearbeitungsgeschwindigkeit erhöht werden, böten sich faszinierende Möglichkeiten. (ae)

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