Veredeln Sie Videos mit animierten Menüs

DVD-Authoring-Programme im Test: 12/2003 (S. 32) 5 Seiten

DVD-Authoring-Programme im Test

Schon ab 38 Euro gestalten Sie Ihre DVD wie ein Profi mit dem Testsieger von Pinnacle.

Wenn Sie aus einem Videofilm eine selbst gestaltete DVD machen wollen, dann brauchen Sie eine DVD-Authoring-Software, Viele unterschiedliche Programme in verschiedenen Preiskategorien tummeln sich auf dem Markt. Als Gelegenheitsanwender benötigen Sie keines der professionellen Programme, um eigene Vorspänne, Untertitel, Hintergrundmusik und Kommentare zum Film zu produzieren.

PC DIREKT hat für diesen Test neun Programme zusammengestellt, deren Preis sehr attraktiv ist. Der Vergleich soll zeigen, ob sie trotz Preisen vo 38 bis 85 Euro zu ansprechenden Ergebnissen führen. Folgenden Punkten haben wir dabei besondere Beachtung geschenkt.

Zunächst ist bei der Aufnahme wichtig, dass einerseits die Möglichkeit besteht, direkt vom Camcorder aufzuzeichnen, und andererseits, dass Sie in der Lage sind, bereits bestehende Filme oder Digitalkamerafotos von der Festplatte einzulesen und weiterzuverarbeiten. Schön ist es, wenn die Software wie der Powerproducer 2 von Cyberlink Bearbeitungsmöglichkeiten bietet, um Bildfehler zu korrigieren - hier treten bei den Programmen große Unterschiede auf. Selbstverständlich müssen Sie Ihre Clips schneiden und umsortieren dürfen, und diese Kategorie meistern alle Kandidaten gut bis sehr gut. Weitergehende Bearbeitungsmöglichkeiten wie das Einfügen von Titeln wären wünschenswert. Allerdings werden Sie in den meisten Fällen nicht um den Einsatz eines Videobearbeitungsprogramms herumkommen.

Wenn bei den Bearbeitungsmöglichkeiten Übergangseffekt oder-filter zum Programmumfang gehören wie unter anderem bei Filme auf CD & DVD 3 von Magix, ist das erfreulich - unbedingt erforderlich ist es allerdings nicht. Denn diese Aufgabenstellung gehört eher zum Leistungsumfang der Videobearbeitungsprogramme. Durch für die Menügestaltung mitgelieferte attraktive Vorlagen sparen Sie Arbeitszeit ein. Je mehr Optionen hier zur Nachbearbeitung bereitgestellt sind, umso kreativere Ergebnisse sind zu erzielen. Gibt es auch noch animierte Hintergründe im Leistungsumfang wie bei Expression von Pinnacle, spricht dies für das betreffende Programm. Zu den absoluten Notwendigkeiten gehört diese Option allerdings nicht.

Beim Export des fertigen Films ist die Bildqualität von großer Bedeutung. Wenn das Ergebnis außerdem noch zügig umgerechnet wird - umso besser. Wichtig ist ebenfalls, dass es eine Anpassungsmöglichkeit für Export-Einstellungen gibt. Programme, bei denen sich die Bitrate nicht variieren lässt, nutzen nicht allzu viel, zumal die Bitrate die Bildqualität wesentlich bestimmt.

Ein Programm mit großem Funktionsumfang hilft allerdings wenig, wenn der Anwender die Funktionen nicht findet. Daher ist wichtig, dass die Arbeitsumgebung übersichtlich und leicht zu erfassen ist. Wenn man die Handhabung erst tagelang erlernen muss, kann von intuitiver Bedienung nicht die Rede sein. Wie haben diesen Punkt in der Gesamtbewertung mit 20 % gewichtet.

Fazit: Den schwierigen Spagat zwischen einfacher Bedienbarkeit und hoher Funktionalität meistert am besten Expression von Pinnacle, dicht gefolgt von Filme auf CD & DVD von Magix und der DVD Moviefactory 2 Filmbrennerei von Ulead.

Bhv Neo DVD plus 4.0

Neo DVD plus richtet sich vor allem an Neueinsteiger, da es extrem leicht zu bedienen ist. Man findet sich sofort zurecht. Hilfeschildchen erläutern die Funktionen der Schaltflächen. Zusätzlich helfen Assistenten, damit man die richtigen Arbeitsschritte vornimmt. Das Programm besteht aus drei getrennten Modulen zum Erfassen, Bearbeiten und Brennen. Die Arbeitsoberfläche ist sehr klar gegliedert, sodass sich der Anwender sofort zurechtfindet. Zur Herstellung von Diashows wird ebenfalls eine Option angeboten. Die Anzahl der verfügbaren Vorlagen ist nicht besonders groß, die mitgelieferten Menüs können sich aber sehen lassen. Animierte Hintergründe werden nicht unterstützt, ebenso wenig wie Hintergrundsounds. Leider ist eine Anpassung der Navigationselemente nicht vorgesehen, was die Kreativität einschränkt, weil es nur eine Standardvariante gibt. Da die Aufnahme ohne Szenentrennung erfolgt, sind einige zusätzliche Arbeitsschritte zum Teilen des Films erforderlich. Videobearbeitungsfunktionen enthält das Programm nicht, dafür gibt es eine große Anzahl von Übergangseffekten. auch das Nachvertonen des Films ist möglich. Videoeffekte gibt es allerdings nicht. Auch beim Export gibt es kaum Optionen, mit denen man die Ausgabequalität bestimmen könnte. Die Bildqualität dürfte etwas besser sein, da Artefakte sichtbar sind.

Cyberlink Powerproducer 2

Auch der Powerproducer richtet sich speziell an Einsteiger. Neben einer Assistentenführung werden alle Funktionen umfangreich in Hilfeschritten erläutert. Die Führung erfolgt in klar strukturierten Arbeitsfenstern durch die verschiedenen Bereiche von der Aufnahme bis zur fertigen CD/DVD. Das einlesen von Videofiles und DVD-Inhalten ist möglich. Diashows gehören zum Programmumfang. Nach der Aufnahme erfolgt die Umrechnung des Films, was etwas Zeit in Anspruch nimmt. Dabei spielt es auch keine Rolle, od der Film bereits im passenden Format vorliegt. Für den Schnitt des Films sind alle notwendigen Funktionen vorhanden, bis hin zur automatischen Szenenerkennung, die allerdings etwas aufwändig nachträglich gestartet werden muss. Die mitgelieferten Vorlagen zur Menüzusammenstellung sind spärlich und oft nicht sehr modern ausgefallen. Dafür werden zusätzlich einige Videoeffekte angeboten. Besonders erwähnenswert ist die Möglichkeit, die Farbe, den Kontrast, den Farbwert, die Sättigung und sogar die Schärfe des Films anzupassen. Das kann kaum ein anderes Produkt bieten. Beim Export wird der Anwender etwas im Regen stehen gelassen. Zwar erkennt das Programm bereits bei der Installation die Festplatte mit dem meisten freien Speicher und schlägt diese als aktive Festplatte vor - ansonsten ist aber kaum eine Einflussnahme möglich. Die Bildqualität ist bei anderen Produkten besser.

Intervideo Win DVD Creator

Auch dieses Programm ist gut für Neueinsteiger geeignet, da die Bedienung schnell und problemlos zu erfassen ist. Die vier Bereiche Aufzeichnen, Bearbeiten, Autor und Film erstellen sind klar und übersichtlich gegliedert. Neben der Video- gibt es auch eine Bild- und eine Audiobibliothek, die zur Sortierung der eigenen Dateien dienen. Die Bearbeitung des Films kann wahlweise in der Storyboard- oder der Timeline-Ansicht erfolgen und ist ser komfortabel. Die automatische Szenenerkennung ist vorhanden. Sie ist bei importierten Filmen auch nachträglich noch möglich. Neben zahlreichen - teilweise sehr aufwändigen - Übergangseffekten gibt es sogar animierte Filmtitel. Per Drag-and-drop weist man sie in der Timeline-Ansicht zu. Bei der Aufzeichnung kann das Programm ebenso wie bei der Videobearbeitung voll überzeugen. Beim Authoring hapert es dagegen etwas. Der Schwerpunkt wurde eindeutig auf die beiden ersten Bereiche gesetzt. Einerseits gibt es für die Menübearbeitung nur sehr wenige Hintergrundbilder. Zum anderen beschränken sich die Bearbeitungsmöglichkeiten auf sehr wenige Features. Animierte Hintergründe sind ebenso wenig möglich wie das Einbinden von Hintergrundmusik. Neben den Schriftoptionen gibt es nur wenige Schaltflächen- und Rahmenvarianten, außerdem kaum Exportoptionen. Auch das Vorgeben der Bitrate ist nicht möglich. Die produzierte Bildqualität gibt dagegen keinen Anlass zur Beschwerde.

Magix Filme auf CD & DVD 3

Magix versucht den Spagat zwischen anwenderfreundlichem Einsteigerprogramm und Funktionen, wie sie sonst nur professionelle Programme anbieten. Für Anwender, die bei dem niedrigen Preis bereit sind, einige Stunden Einarbeitungszeit zu investieren, gelingt dieses Kunststück. Die Arbeitsoberfläche ist klar strukturiert. Wegen der vielen verfügbaren Funktionen ist es aber nicht möglich, sich auf Anhieb in allen Bereichen zurechtzufinden. Das Programm wirkt überladen: Menüs, die geöffnet sind, bieten eine riesige Funktionsvielfalt, die auf den ersten Blick schwer durchschaubar erscheint. Es sind alle erdenklichen Funktionen bereitgestellt, natürlich auch die automatische Szenenerkennung. Außerdem ist eine Vielzahl spannender Menüvorlagen enthalten. Darunter befinden sich unterschiedliche animierte Menüs. Die Menüs können nach Belieben angepasst werden. Der Titel-Editor bietet Dutzende Einstellungsmöglichkeiten an. Bei den Überblendungseffekten wurde nicht gespart. Die Optimierung des Films ist allerdings nicht vorgesehen. Für den Export kann der Anwender zwischen den verschiedenen Qualitäten wählen. Die Funktionsvielfalt erfordert eine Menge an Ressourcen. Wer nicht mit den aktuellen Rechnern arbeitet, muss Performance-Einbußen hinnehmen.

Pinnacle Expression 2.0.47

Positiv fällt als Erstes auf, dass dem Programm eine Zentrierhilfe zum Anbringen von CD-Labels beiliegt. Außerdem sind eine DVD-Hülle sowie einige Blankopapiere für Labels und Booklets enthalten. Expression präsentiert sich sehr aufgeräumt und leicht bedienbar. Die drei Bereiche Aufnehmen, Zusammenstellen und Brennen sind für unerfahrene Anwender sofort zu erfassen. Neben der Aufnahme vom Camcorder ist der Import von AVI- oder MPEG-Dateien und Bitmap-Bildern möglich. Das Programm unterstützt alle gängigen Bitmap-Dateiformate. Die automatische Szenentrennung erleichtert das Zusammenstellen der Menüs, für die viele interessante Vorlagen im Angebot sind. Darunter befinden sich einige animierte Menüs. Es besteht die Möglichkeit, die Szenen in einem Editorfenster zurechtzuschneiden und umzusortieren - eine Bearbeitung oder Optimierung der Szenen ist jedoch nicht vorgesehen. Auch Überblendeffekte fehlen. Tiefer gehende Optionen müssen erst gefunden werden. Im Programmangebot ist die Anpassung der Export-Bitrate in den Erweiterten Optionen, die man gesondert aufrufen muss. Praktisch ist die Option, dass Pinnacle Expression selbst die Bitrate wählt, sodass der komplette Film auf das Ausgabemedium passt. Zum Herstellen von Labels, Inlays oder Booklets gibt es umfangreiche Funktionen. Hier kann das Programm, ebenso wie bei den Bearbeitungsmöglichkeiten für Menüs, voll überzeugen. Die Umrechnung der Daten geht flott. Die Bildqualität ist gut, bei niedrigen Bitraten sind Artefakte sichtbar.

Roxio Easy CD & DVD Creator 6

Roxio stellt mit dem Easy CD & DVD Creator ein interessantes Programm vor, das besonders für Einsteiger gut geeignet ist. Die Bedienung erfolgt intuitiv, der Arbeitsbereich ist sehr übersichtlich und ansprechend aufgebaut. Das Programm teilt sich in verschiedene Module auf. So können CDs/DVDs kopiert, Audiodateien gerippt oder Fotos bearbeitet werden. Der Label Creator stellt CD-Labels her. Der Import von Fotos wie Filmen ist möglich. Eine automatische Szenenerkennung gehört zum Programmangebot, was die Arbeit beim Zusammenstellen deutlich erleichtert. Für die Menügestaltung gibt es zwar nicht besonders viele Vorlagen, die mitgelieferten sind durchaus ansprechend. Animierte Menüs zählen ebenfalls zu den Features. Besonders viele Funktionen bietet das Programm zwar nicht an, was der User braucht, ist vorhanden. Die Zusammenstellung des Menüs erfolgt einfach per Drag-and-drop. Das Schneiden und Umsortieren der Filmclips ist ebenfalls mit Mausaktionen möglich, auf weitergehende Bearbeitungsmöglichkeiten muss der Anwender allerdings verzichten. Interessant sind die vielen zwischen den Szenen einfügbaren Übergänge. Sie sind in großer Anzahl vorhanden und mit interessanten Effekten ausgestattet. Beim Export sind die Einstellungen spärlich. Die manuelle Anpassung der Bitrate ist nicht vorgesehen. Die Bildqualität des Ergebnisses ist gut, die Umrechnungszeit kurz.

Sonic My DVD 4.0

Das Programm besteht aus zwei getrennten Teilen. Im Programm Arcsoft Showbiz, dem interessanteren, gibt es umfangreiche Videobearbeitungsmöglichkeiten. My DVD hat nur wenige Vorlagen anzubieten, die noch dazu wenig attraktiv aussehen. Dass auch nur wenige Bearbeitungsmöglichkeiten vorhanden sind, erschwert die Arbeit ebenso wie die fehlende Szenenerkennung. Da nutzt es wenig, dass die Bedienung in My DVD komfortabel ist. Für eine ernsthafte Bearbeitung gibt es zu wenige Optionen zur Menüanpassung und gar keine für den Export der Datei. Aufgenommene Filmdateien werden sofort konvertiert. Das Programm legt eine konstante Bitrate von 7 MBit/s fest.

Showbiz bietet dagegen sehr interessante und vielseitige Funktionen zur Videobearbeitung an. Hier findet der Anwender im Album beispielsweise Musteranimationen und vorgefertigte Sounds. Auch animierte Texte gibt es dort. Übergänge sind ebenfalls in großer Anzahl vorhanden. Abgerundet wird diese Vielfalt durch zahlreiche Effektfilter. Das Optimieren von Filmszenen ist in Farbe und Helligkeit möglich, und sogar die Geschwindigkeit ist variabel. Die Darstellung des Films erfolgt entweder in der Storyboard- oder in der Timeline-Ansicht.

TMPGEnc DVD Author

Der TMPGEnc DVD Author setzt auf eine eher traditionell und spartanisch aufgebaute Arbeitsoberfläche mit einer gewöhnungsbedürftigen Struktur und vielen Dialogfeldern. Schon aus diesem Grund dürfte die Anwenderschar eher klein bleiben. Interessant ist das Programm wegen der 30-tägigen kostenlosen Nutzung einer Trialversion. Einsteigern kann dieses Programm daher nicht empfohlen werden. Es kann bereits bestehende und fertig konvertierte MPEG-Videodateien weiter verarbeiten. Zum Zurechtschneiden der Filme gibt es diverse Funktionen. Weitergehende Videobearbeitungsfunktionen oder Bildeffekte gehören nicht zum Programmangebot. Auf bebilderte Schaltflächen oder erläuternde Hilfeschildchen muss ganz verzichtet werden. Für die Gestaltung der Menüs gibt es einige durchaus interessante Vorlagen. Auch animierte Menüs sind möglich. Viele Vorlagen sind es zwar nicht, sie lassen sich aber nach Belieben anpassen, wenn auch hier wieder die Bedienung als schwierig kritisiert werden muss. Die Optionen für den Export sind rar. Neben den Ausgabezielen gibt es keine Anpassungsmöglichkeiten. Die Datei muss bereits vor dem Einlesen in das passende Format gebracht werden.

Ulead DVD Moviefactory 2 Filmbrennerei

Einen riesigen Funktionsumfang bietet Moviefactory an. Obwohl ein Assitent durch die einzelnen Arbeitsbereiche führt und die Schaltflächen mit informativen Hilfeschildchen versehen sind, dauert es eine Weile, ehe sich die vielseitigen Möglichkeiten dem Anwender erschließen. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist unumgänglich, wenn der Anwender in die Tiefe des Programms einsteigen möchte. Das Einlesen von Filmen sowie von Fotos ist möglich. Interessant ist es, gleich bei der Aufnahme vom DV-Rekorder den Film ins MPEG-Format zu konvertieren. Zahlreiche beliebig anpassbare Menüschablonen gehören zum Programmumfang.

Etwas nervend sind die diversen Untermenüs, in denen die vielfältigen Optionen bereitgestellt sind - ein einzelnes Dialogfeld würde hier reichen. Für Schaltflächen und Rahmen gibt es ebenfalls jede Menge spannender Vorlagen. Außer dem Zuschneiden und Umsortieren der automatisch erkannten Szenen werden keine weiteren Videobearbeitungsmöglichkeiten angeboten. Die automatische Szenenerkennung ist nur für die Aufnahme vom Camcorder verfügbar.

Das Gestalten von Druckerzeugnissen wie zum Beispiel Labels wird über das mitgelieferte Programm Ulead Photoexpress vorgenommen. Die Exporteinstellungen können frei festgelegt werden. Die Videodatenrate kann dabei konstant oder variabel sein. Die Bildqualität des exportierten Films ist sehr gut. Das Umrechnen der Filmdaten erfolgt zügig.