Fachartikel

Von 1997 bis 2005 erschienen Artikel von mir in den Computerfachzeitschriften PC Intern und Internet Intern. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test

Software: Heft 07/1997 (S. 83) 3 Seiten

ULead stellt mit Photolmpact 3.01 die neue Version vor. Welche Funktionen und Programmodule wurden integriert? Unser Bericht soll Ihnen die interessanten Neuerungen vorstellen und Schwächen aufdecken

ULead liefert mit der neuen Version von PhotoImpact ein Paket aus, das viele nützliche Grafik-Utilities beinhalten soll. Die CD, auf der PhotoImpact ausgeliefert wird, ist voll mit Beispielen für alle Programmodule. Auf einer zweiten CD, die allerdings nur 13 MB Daten enthält, sind die WEB-Extensions untergebracht. Neben dem Kernstück des Paketes - PhotoImpact - soll das PhotoImpact-Album ein Highlight darstellen.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Das Album bietet einen guten Inhaltsüberblick

Animationen erfassen

Neben Bildern können Sie auch Ton- und Animationsdateien erfassen. Außerdem werden alle OLE-fähigen Programme in das Album aufgenommen und dort verwaltet Das Erfassen von Verzeichnisinhalten und das Einfügen in das Album wird sehr schnell erledigt. Selbst Verzeichnisse, die zum Beispiel 500 TIF-Bilder enthalten, werden in zehn Minuten in ein Album aufgenommen, dessen Thumbnailgröße auf 96 x 96 Bildpunkte eingestellt ist. Für die Größe der Vorschaubilder stehen jetzt 31 vorgegebene Größen von 32 x 32 bis 512 x 512 Pixel zur Verfügung. Bei den größten dieser "Miniaturen" stellt sich natürlich die Frage des Nutzens, zumal nur ein einziges Vorschaubild in einer Reihe erscheint. Sie können den einzelnen Alben verschiedene Felder, vergleichbar mit einer Datenbank, hinzufügen. So läßt sich ein umfangreiches Fotoalbum aufbauen, das neben den Vorschaubildern auch Detailinformationen zu den Fotos enthält. Bei einer großen Anzahl von archivierten Daten kann diese Erfassung aufwendig sein, zumal sich keine Daten, zum Beispiel aus bestehenden Archivierungsprogrammen oder Excel, importieren lassen. Innerhalb des Albums können Sie Einzelbilder nach den unterschiedlichsten Suchkriterien, zum Beispiel nach Medientypen oder auch Dateigrößen, suchen. Unterschiedliche logische Verknüpfungen der Suchkriterien erleichtern dabei die Suche.

Ansicht von Miniaturen

Die Ansicht erfolgt zum Beispiel im Miniaturbildmodus. Wie in der Musterabbildung werden dann alle Bilder des Albums mit dem dazugehörenden Dateinamen angezeigt. Eine andere Möglichkeit ist der Attributmodus. Dabei werden neben dem Bild unter anderem die Bildgrößen und Bildtypen angezeigt. Im Dateinamenmodus sehen Sie alle Bilder in Listenform ohne Vorschaubild. Im Dateieintragmodus entspricht das Layout einem Datenbankaufbau, bei dem alle Feldeinträge angezeigt werden. Die Einträge der Datenfelder werden am einfachsten in dieser Darstellungsform vorgenommen. Bei der Diaschau-Ansicht werden alle markierten Bilder mit voreingestellten Bildeffekten überblendet und im Vollbildmodus angezeigt. Endlosschleifen - zum Beispiel für Produktpräsentationen - sind dabei ebenso vorgesehen wie die Untermalung durch Tondateien. Pop-up-Menüs stellen die benötigten Funktionen zur Verfügung. Damit wird die Datei- oder Miniaturbildverwaltung zum Kinderspiel. In der Werkzeugleiste sind die Programme des ULead-Paketes mit Symbolen zum Schnellstart vertreten. Andere Programme integrieren Sie in den freien Schaltflächen der Werkzeugleiste. Wie alle Programme dieses Tests krankt auch dieses an der fehlenden Unterstützung des CMYK-Formates; es ist somit nur eingeschränkt für den professionellen Einsatz geeignet. Weitere kritische Anmerkungen hat das Album aufgrund seiner Extraklasse nicht verdient. Es hebt sich deutlich von allen Mitbewerbern in dieser Preiskategorie ab.

Erweiterter Explorer

Wenn Sie den PhotoImpact-Explorer starten, kommt Ihnen der Aufbau sicherlich bekannt vor. Wie im Windows-Pendant wird der Inhalt von Ordnern angezeigt. Der Unterschied wird sichtbar, wenn Sie ein Verzeichnis öffnen, in dem Bilder enthalten sind. Im Gegensatz zum Windows-Explorer werden hier nämlich Thumbnails der Bilder angezeigt. Alle anderen Dateien des Ordners werden allerdings bei der Anzeige nicht berücksichtigt, was sich bei der Dateiverwaltung als lästig erweist. Besser wäre eine zusätzliche Option, die alle Dateien anzeigen kann. So erscheinen unter Umständen Verzeichnisse als leer, in denen durchaus Dateien enthalten sind. Das Einlesen der Verzeichnisse erfolgt auch in diesem Programmodul gegenüber anderen Programmen dieser Kategorie erfreulich schnell. Beim ersten Öffnen legt der PhotoImpact-Explorer eine Datei im Ordner an, die die Vorschaubilder enthält. Beim nächsten Öffnen dieses Verzeichnisses werden nicht mehr die Originaldateien, sondern nur die Sammeldatei geladen. Dadurch entstehen sehr kurze Aufbauzeiten. Ein Pop-up-Menü gibt Ihnen schnellen Zugriff auf die Funktionen der Dateiverwaltung und zum Abrufen der detaillierten Bildinformationen. Vier verschiedene Sortieroptionen stehen zur Auswahl. Die Größe der Miniaturbilder läßt sich nicht verändern. Der PhotoImpact-Explorer hatte einen weiteren Ausbau verdient, damit er den Windows-Explorer vollständig ersetzen kann. An verschiedenen Stellen klinkt sich PhotoImpact allerdings in den Explorer ein. Im Pop-up-Menü des Windows-Explorers erscheint ein Menüpunkt, mit dem ein Ordner mit dem PhotoImpact-Explorer geöffnet werden kann. Dieses Verfahren ist aber eher umständlich; hier wäre ein effektiveres Zusammenspiel wünschenswert.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Der Explorer zeigt die Bilder eines Ordners mit Miniaturbildern an

Der PhotoImpact-CD-Browser ist speziell auf das Arbeiten mit Photo-CDs abgestimmt. Von hier aus werden Photo-CD-Bilder in ein Album aufgenommen. Eine Weitergabe an PhotoImpact zur Bearbeitung ist ebenso vorgesehen wie das Exportieren eines Bildes in ein gängiges Bildformat. Das markierte CD-Bild wird in der voreingestellten Auflösung und dem gewünschten Farbformat direkt mit PhotoImpact geöffnet, wenn Sie den entsprechenden Schalter in der Symbolleiste drücken. Der Nutzen dieses Programms ist zweifelhaft. Viele Möglichkeiten stehen im PhotoImpact-Explorer bereits zur Verfügung. Um den Start eines weiteren Programms zu umgehen, wäre es sinnvoll gewesen, die wenigen Zusatzfunktionen, die der CD-Browser bietet, in den Explorer zu integrieren.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Der CD-Browser zeigt zu jedem Photo-CD-Bild Detailinformationen an

Bildbetrachtung mit dem Viewer

Mit dem Viewer erhalten Sie ein Tool zur schnellen und unkomplizierten Bildbetrachtung. Das Starten eines Bildbearbeitungsprogramms ist damit überflüssig. Das Bild kann vom Viewer aus mit einem Editor zur Bearbeitung geöffnet werden. Erstellen Sie auf Ihrem Desktop eine Verknüpfung zum Viewer. Danach ziehen Sie Bilder, die Sie betrachten möchten, einfach auf das Viewer-Symbol. Der Viewer wird dann mit dem entsprechenden Bild geöffnet. Dies ist die schnellste Art, Bilder zu betrachten. Sollten Sie mit einem anderen Datei-Manager arbeiten - zum Beispiel dem von Norton - bietet es sich an, den Viewer in die Symbolleiste einzubinden. Ein Manko des Photo-Impact Viewers: CMYK-Bilder werden mit verfälschten Farben angezeigt. Für professionelle Anwender, die mit CMYK-Bildern arbeiten, ist dies besonders ärgerlich. Außerdem ist der neue Viewer gegenüber seinem Vorgänger durch neue Funktionen langsamer geworden. Es erscheint durchaus sinnvoll, den alten Viewer weiter zu nutzen. Manchmal ist weniger mehr!

Photolmpact Capture

Eines der leistungsstärksten Screenshot-Programme gehört ebenfalls dem PhotoImpact-Paket an. Gegenüber vielen anderen Capture-Programmen lassen sich mit diesem Utility auch unterschiedliche Mauszeiger "einfangen". Dafür werden einige vordefinierte Zeiger angeboten. Mit der Auswahl einer Programmdatei haben Sie Zugriff auf die Zeiger, die in die Programmressourcen eingebunden sind. Eine automatische Umwandlung in andere Farbmodi ist möglich. Auch das Hinzufügen von Schatten und Umrahmungen sowie das Ändern von Auflösung und Leinwandgröße stellt keine Schwierigkeit dar. Mit diesen Optionen sollten Sie allen Aufgabenstellungen der Bildschirmfotografie gewachsen sein.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Für Bildschirmfotos sind auch Mauszeiger aus Programmressourcen verfügbar

Kernstück PhotoImpact

Kernstück des Paketes ist das Bildbearbeitungsprogramm PhotoImpact, das Maßstäbe in puncto Bedienerfreundlichkeit und Komfort setzt. Positiv macht sich das Zusammenspiel mit den anderen Programmen des Pakets bemerkbar. Aus verschiedenen Vorgaben kann ein Layout zur gleichzeitigen Anordnung von PhotoImpact und dem Album ausgewählt werden. Da alle Programme des Pakets Drag&Drop-Funktionen unterstützen, werden Dateien zum Bearbeiten einfach aus dem Album in das Arbeitsfenster des Editors gezogen. An Funktionen kann PhotoImpact nicht viel Neues bieten. Die meisten Werkzeuge kennt man, ebenso wie die Effekte, schon aus den vielen anderen Bildbearbeitungsprogrammen, die auf dem Markt erhältlich sind. Bei der Bildoptimierung kann PhotoImpact nicht mit dem Standard der Marktführer mithalten. Dazu wären übersichtlichere und weitergehende Funktionen nötig. Die Tonwertangleichung ist zum Beispiel nur umständlich über mehrere Dialogfelder hinweg zu realisieren. Positiv ist dagegen anzumerken, daß alle Funktionen über Miniaturbilder zu steuern sind. So kommt vor allem der unerfahrene Anwender schneller zum Ziel. Auch die Eigenschaftsleiste, die jeweils die verfügbaren Optionen eines Werkzeugs bereitstellt, erleichtert die Arbeit enorm. Die meisten der Funktionen sind selbsterklärend und intuitiv zu bedienen. Es fallen viele Details auf, die man in vielen anderen Programmen vermißt. So gibt es zum Beispiel die Funktion "Heften", mit der sich Bilder aus verschiedenen Dateien zu einem Bild zusammensetzen lassen. Der überlappende Bereich wird dabei weich überblendet.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Alle Effekte und Optimierungen werden mit Miniaturbildern angezeigt
Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Zwei getrennte Bilder lassen sich zu einer Datei zusammenfügen

Alle Effekte sind, ebenso wie Texturen, Stile und Füllmuster, in "Galerien" zusammengefaßt. Die Wirkung des Effekts ist an Miniaturbildern gut zu erkennen. Diese lassen sich auch gegen das aktuelle Bild austauschen. Haben Sie den passenden Effekt für Ihr Bild ausgesucht, ziehen Sie ihn einfach aus der Galerie auf das Bild. Diese benutzerfreundliche Anwendung stellt PhotoImpact durchgängig zur Verfügung. Daher ist das Programm vor allem für den Einsteiger interessant. Der professionelle Anwender vermißt dagegen die gewohnte Unterstützung von CMYK-Bildern. ULead sieht als Zielgruppe für PhotoImpact eher den Webdesigner. Auf diesem Gebiet wird der Anwender mit vielen interessanten Funktionen versorgt, die man in anderen Programmen nicht findet. Der Funktionsumfang und die leichte Bedienung sind dabei vorbildlich. In der vorigen PC INTERN wurde bereits über diese Möglichkeiten von PhotoImpact berichtet.

Grafikpaket mit Überraschungen: PhotoImpact 3.01 im Test
Effekte werden in der "Trickkiste" mit Miniaturbildern angezeigt

Fazit

Mit der neuen Version setzt ULead wieder Maßstäbe; vor allem bei der Bedienungsfreundlichkeit. Highlight des Paketes sind die konkurrenzlosen Utilities Album und Capture. Insgesamt ist der Preis von 249 Mark für das Paket angemessen. Der Explorer ist im Ansatz gelungen, jedoch im Detail verbesserungswürdig. Für Webdesigner ist das Programmpaket uneingeschränkt empfehlenswert. Für Grafikprofis ist das Paket nur eingeschränkt zu empfehlen, da ULead immer noch keine CMYK-Unterstützung implementiert hat.

ULead PhotoImpact 3.01

Vertrieb: ULead Support Center
Preis: DM 249,-
Info: Tel. 02605-5685

PC-INTERN-BEWERTUNG: gut-

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