Fachartikel

Von 1997 bis 2005 erschienen Artikel von mir in den Computerfachzeitschriften PC Intern und Internet Intern. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Perfektionist Photoshop

Perfekt abstimmen

Grafik-Programme: Heft 02/2001 (S. 108) 7 Seiten

Die Neuerungen im praktischen Einsatz

Es ist wie bei jeder neuen Photoshop-Version: Haben die Mitbewerber den Vorsprung mit ihren aktuellen Versionen gerade aufgeholt, legt die neue Photoshop-Version die Messlatte wieder etwas höher - und die anderen laufen wieder hinterher. In der aktuellen Version wurde die Messlatte gleich ein ganzes Stück nach oben gelegt. Wir haben die Neuerungen genau unter die Lupe genommen

Photoshop war schon in den vergangenen Versionen ein mächtiges Werkzeug zur Bildbearbeitung und -optimierung. Mit jeder neuen Version kamen spannende Funktionen dazu. Das ist auch bei dieser Version nicht anders. Viele neue Werkzeuge und die Umstellung der Arbeitsoberfläche machen das Arbeiten mit dem Programm noch einfacher. Das Programm ist in vielen Punkten logischer aufgebaut und so leichter zu bedienen.

Die neue Arbeitsoberfläche

Eines fällt gleich nach dem Start von Photoshop 6 auf: Die Arbeitsoberfläche hat sich verändert. Am oberen Rand des Arbeitsbereichs ist eine neue Optionen-Leiste zu sehen. Sie ist sehr praktisch, da hier zu jedem der Werkzeuge alle verfügbaren Optionen untergebracht sind. So hat der Anwender einen schnelleren Zugriff auf die Einstellungen. Außerdem spart sie Platz auf der Arbeitsoberfläche. Einige der Palettenfenster früherer Versionen konnten so nämlich entfallen, wie zum Beispiel die Werkzeugspitzen.

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Die neue Optionen-Leiste ist am oberen Rand des Arbeitsbereichs untergebracht

Kompaktere Palettenfenster

Schön, dass die Entwickler auch an kleine, aber nützliche Veränderungen gedacht haben. So konnten die Palettenfenster bisher einzeln auf- und zugeklappt werden. Das Schließen eines Palettenfensters dauert eine Weile. Alternativ ließen sich die Palettenfenster durch Drücken der Tab-Taste vorübergehend ausblenden. In der aktuellen Version können Sie alle Gruppen in einem Palettenfenster unterbringen. Nach dem Aufrollen dieses Palettenfensters verschwinden dann alle darin enthaltenen Gruppen. So reicht nun ein Mausklick, um Ordnung auf der Arbeitsoberfläche zu schaffen. Um die neuen Gruppen zu erstellen, müssen Sie den Reiter des betreffenden Palettenfensters anklicken und diesen mit gedrückter linker Maustaste an die untere Kante eines anderen Palettenfensters ziehen. Ein Balken zeigt die neue Position an.

Praktisch ist außerdem, dass in der Optionen-Leiste rechts außen ein so genannter Paletten-Pool ist. Dort können ebenfalls Palettenfenster platziert werden. So benötigen Sie eventuell neben der Optionen-Leiste nur noch die Werkzeugleiste um effektiv arbeiten zu können. Das schafft eine Menge Platz. Damit der Paletten-Pool angezeigt wird, muss allerdings mit einer Bildschirmauflösung von mindestens 800 x 600 Pixeln gearbeitet werden.

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Neue Möglichkeiten der Palettenzusammenstellung

Neue Flyout-Menüs

Auch die Flyout-Menüs wurden etwas verändert: Dort werden nun die Funktionsbeschreibungen und die dazugehörenden Tastenkürzel angezeigt. In ImageReady, das weiterhin als getrenntes Programm mitgeliefert wird, lassen sich Flyout-Menüs sogar in eine frei schwebende Symbolleiste umwandeln.

Warum dies nicht auch in Photoshop übernommen wurde, ist nicht erläutert. Leider unterscheiden sich die beiden Programme in verschiedenen Punkten der Bedienung. Diese Unterschiede sind nicht nur unlogisch - sie erschweren auch den Umgang mit den Programmen. Sehr ärgerlich!

Neue Speicheroptionen

Die neuen Effekt-Möglichkeiten sind interessant - und machen Spaß. Man mag kaum mehr glauben, wie aufwändig das Gestalten eines strukturierten Hintergrunds in vergangenen Photoshop-Versionen einmal gewesen ist. Nun gehen Sie einfach folgendermaßen vor:

Erstellen Sie mit "Datei/Neu" ein neues Dokument mit den Maßen 8 x 2,5 Zentimeter und einer Auflösung von 300 Pixel/Inch. Der Hintergrund wird erst einmal einfarbig eingefärbt. Stellen Sie dazu in dem Farbregler-Palettenfenster für die Vordergrundfarbe einen blaugrauen Farbton mit den RGB-Werten 153, 204, 204 ein. Zum Füllen des Hintergrunds verwenden Sie die Funktion "Bearbeiten/Fläche füllen/Vordergrundfarbe".

Nach dieser Vorbereitung sollte das Dokument gespeichert werden. Dabei lernen Sie auch gleich die nächsten Neuerungen kennen. Vielleicht ist Ihnen ja beim Stöbern in den Menüs schon aufgefallen, dass die Funktion "Datei/Kopie speichern unter" fehlt. Diese Funktion ist entfallen und nun in das Dialogfeld "Datei/Speichern" mit aufgenommen worden. Dort können Sie auch angeben, ob beispielsweise Ebenen gespeichert oder Farbprofile mit aufgenommen werden sollen. Sind - wie in unserem Beispiel - noch keine Ebenen oder Alphakanäle erstellt worden, sind diese Optionen natürlich deaktiviert.

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Photoshop bietet eine Vielzahl von Optionen beim Speichern von Dateien

Palettenfenster-Optionen

Wenn Sie bisher in Photoshop einen strukturierten Hintergrund erzeugen wollten, waren einige zeitaufwändige Arbeitsschritte notwendig - oder eine große Vorlagensammlung. Nun können Sie auf die völlig neu aufgebauten und stark erweiterten Ebeneneffekte zurückgreifen:

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Stark erweiterte Ebeneneffekte in einem neu aufgebauten Dialogfeld

Um die Ebeneneffekte einsetzen zu können, müssen Sie natürlich erst einmal eine Ebene haben. Der Hintergrund ist ja keine Ebene. Klicken Sie also im Ebenen-Palettenfenster doppelt auf den Hintergrund. In dem Dialogfeld, das Sie damit öffnen, können Sie nun auch farbige Markierungen für die Ebene einstellen. So behalten Sie im Ebenen-Palettenfenster einen besseren Überblick.

Beim Blick in das Ebenen-Palettenfenster fallen weitere Neuerungen auf. So gibt es dort einige zusätzliche Symbole. Damit können Sie Bildteile vor versehentlicher Bearbeitung schützen und sie fixieren. Die erste Option fixiert die transparenten Bildteile, die zweite Option verhindert Pixelveränderungen. Um die Position der Ebene festzusetzen, verwenden Sie die dritte Option. Alle Optionen gleichzeitig lassen sich mit der letzten Option einschalten.

Auch in der Fußzeile des Ebenen-Fensters ist es voller geworden: Dort finden Sie nun Schaltflächen, um Ebeneneffekte oder Ebenenstile aufzurufen. So sparen Sie sich den Umweg über das Menü. Die Ebenenstile erreichen Sie über die erste Schaltfläche. Dahinter verbirgt sich ein Menü zur Auswahl der gewünschten Funktion, genauso wie bei den Ebeneneffekten, die Sie mit der vierten Schaltfläche aufrufen können.

Außerdem ist das Ordner-Symbol neu. Nun können Sie nämlich Ebenen in so genannten Sätzen zusammenfassen. Auch das trägt zur besseren Übersicht bei. Haben Sie sehr intensiv mit Ebenen gearbeitet? Wirklich intensiv? Dann kennen Sie vielleicht die bisherige Beschränkung auf maximal 99 mögliche Ebenen. Diese Beschränkung ist entfallen. Viele werden diese Beschränkung wahrscheinlich selten bemerkt haben.

Neue Ebeneneffekte

Nach der Umwandlung des Hintergrunds in eine Ebene können Sie einen Ebenenstil anwenden. Sie können den komplizierten Weg über das Menü "Ebene/Ebenenstil" wählen oder Sie klicken einfach doppelt auf den Ebeneneintrag, um das völlig neu gestaltete Dialogfeld zur Stil-Auswahl und -Einstellung zu öffnen. Und auch hier fallen gleich viele neue Funktionen auf, die Ebenenstile wurden nämlich um nützliche Funktionen erweitert. Um der aktuellen Ebene einen Ebenenstil zuzuweisen, markieren Sie das Optionsfeld vor dem gewünschten Ebenenstil. So wollen wir eine Musterüberlagerung verwenden, um unseren Untergrund mit einer Textur zu versehen.

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Viele verschiedene Optionen gibt es für jeden der Ebeneneffekte. Sie sehen die Standardvorgaben für die Musterüberlagerung

Im rechten Teil des Dialogfelds werden dann die dazugehörenden Optionen eingeblendet. Es fällt auf, dass für jeden Effekt jede Menge verschiedener Optionen vorhanden sind, so dass Sie unendlich viele Variationsmöglichkeiten haben. Die Optionen laden zum Ausprobieren ein! Zunächst wird ein Standardvorgabewert vorgeschlagen. Klicken Sie auf das Vorschaubild, um eine Liste mit den verfügbaren Mustern zu öffnen. Standardmäßig sehen Sie in der Liste recht wenige Muster. Photoshop liefert aber einen zweiten Satz an Mustern mit. Diesen können Sie über das Pfeil-Menü laden. Geben Sie dann an, dass die zusätzlichen Muster an den bestehenden Satz angefügt werden sollen.

Für das Beispiel wurde das Muster mit der Bezeichnung "Stuck" ausgesucht. Die Bezeichnung der Muster wird angezeigt, wenn Sie mit dem Mauszeiger einen Moment über dem Vorschaubild verweilen. Verwenden Sie die Luminanz-Füllmethode. Die Deckkraft wurde ebenso wie die Skalierung auf dem standardmäßig vorgegebenen Wert von 100 Prozent belassen.

Nach dem Bestätigen sollten Sie das abgebildete Ergebnis sehen. Da dies über einen Ebenenstil entstanden ist, haben Sie den zusätzlichen Vorteil, dass Sie es jederzeit wieder verändern können.

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Der fertige Hintergrund

Im Ebenen-Palettenfenster sehen Sie, dass die Stile als einzelne Einträge aufgelistet werden. Die Auflistung kann mit einem Klick auf das Pfeilsymbol auf- oder zugeklappt werden. Auch diese Option fördert die Übersichtlichkeit. Außerdem haben Sie so den Vorteil, dass einzelne Ebenenstile mit einem Klick auf das Augensymbol ausgeblendet werden können.

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Die neue Anordnung der Ebeneneffekte im Ebenen-Palettenfenster

Neue Textoptionen

Auf diesem Untergrund soll nun ein schicker Schriftzug untergebracht werden. Dabei sollen die neuen Textfunktionen zum Einsatz kommen - hier hat sich auch einiges getan. So können Sie endlich den Text direkt im Dokument eingeben. Das frühere Dialogfeld existiert nicht mehr. Außerdem können die Schriftzüge verzerrt werden. Dazu gibt es verschiedene voreingestellte Formen. Und der Text bleibt immer editierbar - auch wenn Ebeneneffekte oder -stile angewendet wurden.

Nach dem Aufruf des Text-Werkzeugs in der Werkzeugleiste oder mit dem Tastenkürzel "T", können Sie die gewünschten Schriftattribute über die Optionen-Leiste einstellen. Hier werden aber nur die am häufigsten benötigten Einstellungen angeboten. Die aus der vergangenen Version bekannten Text-Palettenfenster gibt es weiterhin: Sie erreichen sie über die Paletten-Schaltfläche am Ende der Optionen-Leiste.

Erweiterte Satzoptionen

Sie sehen besonders bei den Absatz-Einstellungen, dass Photoshop nun fast alle Optionen eines Satzprogramms anbietet - bis hin zur Silbentrennung im Mengentext. Auch die aus Satzprogrammen bekannten Zeileneinschübe und Absatzabstände können Sie jetzt in Photoshop einstellen. Über das Pfeilmenü erreichen Sie jeweils weitere interessante Zusatzoptionen bis hin zu Kerning-Optionen zum Zeichenausgleich bei Blocksatz. Die von uns verwendeten Einstellungen sehen Sie in den gezeigten Abbildungen. Als Farbe wird die zuvor eingestellte Vordergrundfarbe verwendet. Tippen Sie den Text direkt im Dokument ein. So sollten Sie ungefähr die abgebildete Anordnung erhalten.

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Die verwendeten Werte für den Schriftzug. In den Palettenfenstern werden zahlreiche Optionen angeboten, wie sie eigentlich nur in Satzprogrammen vorkommen

Texte verbiegen

Um den Textbearbeitungsmodus zu beenden, klicken Sie auf die Bestätigungs-Schaltfläche, die Sie am Ende der Optionen-Leiste finden.

Der fertiggestellte Text soll nun verbogen werden - ebenfalls eine der sehr interessanten neuen Funktionen. Klicken Sie dazu in der Optionen-Leiste auf die Schaltfläche rechts neben dem Farbfeld. Damit wird ein Dialogfeld geöffnet, in dem zunächst einmal nur ein Listenfeld aktivierbar ist. In der Liste finden Sie 15 verschiedene Grundformen, in die Schriftzüge verwandelt werden können. An den Symbolen vor dem jeweiligen Eintrag erkennen Sie recht gut die Wirkung. Wir wählen für unser Beispiel die Option "Welle".

Nach dem Aktivieren werden die Optionen im unteren Bereich verfügbar. Hier können Sie die Wirkung der Krümmung noch verändern. Praktisch ist dabei, dass auch ohne eine Vorschauoption im Dialogfeld die eingestellten Werte gleich im Bild angezeigt werden. Verschieben Sie deshalb das Dialogfeld so weit, dass Sie den Schriftzug erkennen, um die Effektwirkung beurteilen zu können. Mit den Optionen können Sie die Verkrümmungsformen drastisch verstärken. Probieren Sie doch beispielsweise die abgebildeten Werte einmal aus.

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Die eingesetzten Werte zum Verbiegen des Schriftzugs

Weiterhin editierbarer Text

Damit entsteht ein interessant geschwungener Schriftzug. Im Ebenen-Palettenfenster wird dann ein verändertes Symbol für die Textebene angezeigt. So erkennen Sie gleich, ob eine Verkrümmung angewendet wurde. Wenn Sie den Schriftzug mit dem Text-Werkzeug anklicken, erkennen Sie an dem Text-Cursor, dass ein Editieren des Textes weiterhin möglich ist - sehr praktisch! So ist wirklich kreatives Arbeiten möglich.

Arbeiten mit Stilen

Nun wollen wir das vorläufige Ergebnis noch etwas aufpeppen. Das geht mit Photoshop auch etwas leichter - so, wie Sie es bei der Vorgängerversion bereits in ImageReady kennen gelernt haben: Sie können jetzt nämlich endlich auch in Photoshop mit Stilen arbeiten. Sie brauchen also nicht mehr jedes Mal das "Rad neu zu erfinden". Haben Sie einmal eine passende Ebenenstil-Zusammenstellung gefunden, speichern Sie diese einfach als Stil ab. Dann können Sie diese Zusammenstellung mit einem einzigen Mausklick einer anderen Ebene zuweisen. Die Verwaltung der Stile erfolgt in einem eigenen Palettenfenster gleichen Namens:

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Bei Photoshop 6 werden bereits eine beachtliche Zahl verschiedenster Stile mitgeliefert

Hier werden zunächst einmal nur sehr wenige Stil-Vorgaben angeboten - aber keine Angst: Sie finden noch mehr vorgefertigte Stile, wenn Sie das Pfeilmenü öffnen. Dort sind insgesamt sechs weitere Stil-Sätze vorhanden, die jeweils viele verschiedene Stile enthalten. Unter diesen zahlreichen Stilen werden Sie sicherlich einen geeigneten finden. Die Stile lassen sich durch einfaches Anklicken des betreffenden Vorschaubilds auf die markierte Ebene übertragen. Ist der Ebene bereits ein Stil zugewiesen worden, wird dieser entfernt und durch den neuen Stil ersetzt. Halten Sie beim Anklicken die Umschalt-Taste gedrückt, werden die Stile "gemischt". Auf diese Art können Sie der Schriftzug-Ebene zunächst den Stil mit dem Namen "Doppelter Ring" zuweisen und im Anschluss daran den Stil mit der Bezeichnung "Halb gerundet". Damit erhalten Sie ein interessantes Ergebnis.

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Einsatz zweier Standardstile

Effekte verändern

Die verwendeten Stile setzen sich aus verschiedenen einzelnen Ebeneneffekten zusammen. So können Sie nachträglich das Erscheinungsbild leicht verändern. Im Ebenen-Palettenfenster sehen Sie, welche Ebenenstile für die Wirkung verantwortlich sind. Um einen Ebenenstil zu ändern, klicken Sie den entsprechenden Eintrag einfach doppelt an. So können Sie beispielsweise den gelben Farbton des "Schein nach außen"-Effektes gegen Weiß austauschen - das sieht etwas interessanter aus. Und nach jedem Anpassen eines Werts können Sie die veränderte Wirkung im Bild gleich beobachten, was die Arbeit stark vereinfacht.

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Die einzelnen Effekte der angewendeten Stile

Schnelles Ausrichten

Zum zentrierten Ausrichten der Textebene zum Untergrund können Sie auch wieder auf die praktische Optionen-Leiste zurückgreifen. Verbinden Sie die beiden Ebenen mit einem Klick auf das Feld hinter dem Augensymbol und markieren Sie danach die Textebene. Nach dem Aufruf des Verschieben-Werkzeugs - beispielsweise mit der V-Taste - können Sie in der Optionen-Leiste die Schaltflächen zum Ausrichten verwenden. Damit ist das Endergebnis dieses ersten Workshops erreicht. Für die wenigen Arbeitsschritte doch ganz interessant, oder?

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Das Endergebnis des Workshops

Vorlagensammlungen effektiv verwalten

Sie haben es schon bemerkt: Photoshop bietet verschiedene Vorlagensammlungen an, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Und die mitgelieferten Vorlagen sind - glücklicherweise - sehr umfangreich ausgefallen, so dass der Anwender nicht mehr so viel selbst gestalten muss, wenn er nicht mag. Für schnelle Ergebnisse ist dies ideal.

Viele verschiedene Vorlagensammlungen mit zahlreichen unterschiedlichen Vorlagen wollen aber natürlich auch effektiv verwaltet werden. Dazu hat Photoshop 6 eine besondere Funktion bereit gestellt: Rufen Sie die Funktion "Bearbeiten/Vorgaben-Manager" auf. Über das Listenfeld können Sie die betreffende Vorlagensammlung aufrufen. Sind viele Vorlagen in einem Satz enthalten, können Sie das Dialogfeld über die Schaltfläche unten rechts, die Sie ja bereits von den Palettenfenstern kennen, vergrößern.

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Perfektionist Photoshop
Vorlagensammlungen werden im Vorgaben-Manager verwaltet

Für alle Sammlungen wird zunächst ein Standardsatz angeboten. Über das Pfeilmenü können Sie, je nach Vorlagensammlung, verschiedene zusätzliche Sätze laden. Bei einigen Sammlungen gibt es nur wenige zusätzliche Vorlagen, bei anderen sind es außerordentlich viele. So, wie Sie es schon bei den Stilen kennen gelernt haben. In jedem der Pfeilmenüs finden Sie eine Funktion, mit der Sie die Vorlagensammlung in den Ausgangszustand zurückversetzen können. Für jede der Sammlungen können Sie unabhängig voneinander die Darstellungsart festlegen. Die Optionen dazu finden Sie ebenfalls im Pfeilmenü, beispielsweise ist die Anzeige eines Vorschaubilds mit der dazugehörenden Bezeichnung möglich.

Erweiterte Vektorfunktionen

Ganz groß aufgehängt werden in der Werbung für die neue Photoshop-Version die "neuen" Vektorfunktionen. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich aber diese Funktionen als alte Bekannte. Auch diese Funktionen werden an einem weiteren Praxisbeispiel genauer vorgestellt, um die Hintergründe etwas zu erforschen. Zunächst fallen einige neue Werkzeuge in der Werkzeugleiste auf, die Sie aus der letzten ImageReady-Version schon kennen: Sie dienen zum Erzeugen bestimmter vorgefertigter geometrischer Grundformen:

Perfektionist Photoshop
Einige neue Werkzeuge zum Erstellen geometrischer Grundformen

In der Optionen-Leiste finden Sie nun wieder eine ganze Menge verschiedener Optionen zu diesen Werkzeugen. Welches der Werkzeuge Sie im Flyout-Menü aufrufen, ist eigentlich egal. Sie können die Auswahl auch über die Optionen-Leiste treffen. Für das Beispiel haben wir einen Hintergrund erstellt, der auf ähnliche Art entstanden ist, wie der des vorigen Workshops. Darauf soll ein Vektorobjekt erstellt werden. Mit den ersten Schaltflächen der Optionen-Leiste für diese Werkzeuge legen Sie zunächst erst einmal fest, was Sie erstellen wollen: Eine neue Vektorebene, einen neuen Arbeitspfad oder einfach einen gefüllten Auswahlbereich auf der aktuell markierten Ebene - so, wie es bereits in den vorigen Photoshop-Versionen üblich gewesen ist.

Mit den nächsten Schaltflächen bestimmen Sie die Form, die Sie zeichnen wollen. Hier sind die wichtigsten geometrischen Grundformen vorhanden, die zur Konstruktion benötigt werden. Diese Grundformen reichen aus, um auch komplexe Gebilde zu konstruieren. Als Nächstes gibt es ein Eingabefeld, in dem Sie zusätzliche Optionen einstellen können - etwa die Stärke der Eckenrundung beim Rechteck mit abgerundeten Ecken, das für dieses Beispiel eingesetzt werden soll.

Zusätzlich finden Sie dahinter noch eine Auswahlliste für einen der gesicherten Stile. Natürlich ist es besser, einen Stil schon vorher einzustellen - dann sparen Sie sich das nachträgliche Anwenden des Stils, was ebenfalls möglich ist. Stellen Sie den Stil mit der Bezeichnung "Glanz" ein. Außerdem wurde eine bläuliche Vordergrundfarbe mit den RGB-Werten 76, 107, 138 eingestellt.

Zeichnen geometrischer Grundformen

Sind alle beschriebenen Einstellungen vorgenommen, können Sie mit dem Zeichnen der geometrischen Form beginnen. Die Vorgehensweise ist recht einfach: Klicken Sie auf die Stelle, an der die Form beginnen soll - in unserem Fall oben links im Dokument. Ziehen Sie die Größe der Form mit gedrückter, linker Maustaste auf. Halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt, um aus dem Rechteck ein Quadrat zu machen. Danach wird das Quadrat mit den vorgenommenen Einstellungen gezeichnet. Da bereits ein interessanter Stil eingestellt ist, entsteht gleich ein spannendes Ergebnis.

Außerdem hat sich der Inhalt der Optionen-Leiste nun teilweise verändert. Die ersten Schaltflächen sind jetzt neu. Diese Schaltflächen können Sie verwenden, um weitere Vektorformen zur bestehenden Form hinzuzuaddieren oder sie abzuziehen. Außerdem lassen sich die Schnittmengen verwenden oder überlappende Bereiche ausschließen. Diese Funktionen kennen Sie vielleicht aus anderen Programmen unter der Bezeichnung "Boolsche Operationen".

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Entstehen einer geometrischen Grundform und das Ergebnis im Ebenen-Palettenfenster

Markieren Sie die zweite Schaltfläche, da jetzt in die Form ein Loch geschnitten werden soll. Zusätzlich sollte der Radius der abgerundeten Ecken halbiert werden. Ziehen Sie, wie bereits bekannt, mit gedrückter Umschalt-Taste ein weiteres Quadrat auf, das innerhalb des ersten Quadrats liegt. Sie sehen dabei ein Minussymbol neben dem Mauszeiger, um den Subtraktionsmodus anzuzeigen. Anschließend wird die Form gezeichnet und der Stil entsprechend angepasst - leichter geht es wirklich nicht.

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Die Optionen der geometrischen Grundformen

Vektorformen ausrichten

Die Vektorobjekte können natürlich nachträglich auch geändert werden. Um die Vektorformen zueinander auszurichten, müssen Sie die beiden konstruierten Formen zunächst mit dem Pfadkomponenten-Auswahl-Werkzeug markieren:

Klicken Sie irgendwo auf eine der Formen, um sie auszuwählen. Sie erkennen an den Markierungspunkten, welche Form ausgewählt ist. Um zusätzlich die zweite Form auszuwählen, halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt und klicken Sie auf die innenliegende Form. Anschließend sind die Markierungspunkte beider Formen zu sehen. Nun können Sie die Ausrichtungs-Schaltflächen in der Optionen-Leiste verwenden, um die beiden Formen mittig zueinander auszurichten.

Abschließend können Sie die Formebene noch zur Hintergrundebene zentrieren. Dies erledigen Sie nach dem Verknüpfen der Ebenen über die Funktionen im Menü "Ebene/Verbundene ausrichten". Damit wurde das erste Zwischenergebnis erreicht. Davon sollen noch Abwandlungen erstellt werden.

Vektorformen analysieren

Nun soll zunächst aber noch geklärt werden, warum die Vektorformen gar nicht so neu sind, wie es zunächst aussieht. Werfen Sie einmal einen Blick in das Ebenen-Palettenfenster. Dort kann man schon einiges erkennen: Hier ist erkennbar, wie die Formebene aufgebaut ist: Sie besteht zunächst aus einer Farbfüllung, die sich über die gesamte Ebene erstreckt. Um die Farbe einer Form zu verändern, brauchen Sie nur doppelt auf das links gezeigte Symbol zu klicken. Dann wird der Farbwähler geöffnet, in dem Sie eine neue Farbe einstellen können. Am rechten Vorschaubild erkennen Sie, dass ein Pfad zur Maskierung der Ebene verwendet wurde. Pfade gibt es schon länger in Photoshop. Diese Pfadebene ist mit der farbig gefüllten Ebene verknüpft. Ein Blick in das Pfad-Palettenfenster bestätigt dies auch: Dort ist der Arbeitspfad ebenfalls zu sehen.

In der neuen Photoshop-Version wurden die bisherigen Pfad-Optionen also nur weiter ausgebaut und automatisiert. Sie brauchen sich um das Erstellen des Beschneidungspfads nicht mehr zu kümmern - das erledigt Photoshop mit dem Anwenden der Form-Werkzeuge alles automatisch.

Formbereiche nachträglich ändern

Die Vektorformen lassen vielseitige Bearbeitungen zu. So ist es sogar möglich, die ausgewählten Verbindungen zwischen mehreren Pfadobjekten nachträglich zu verändern: Markieren Sie das innen liegende Quadrat mit dem Pfadkomponenten-Auswahl-Werkzeug. Stellen Sie dann in der Optionen-Leiste eine andere Verbindung ein - beispielsweise die Schnittmengen-Option. Nach dem Anklicken wird sofort die Form geändert, inklusive des zugewiesenen Stils.

Ankerpunkte bearbeiten

Sie können nicht nur den Pfad als ganzes bearbeiten, sondern auch die einzelnen Ankerpunkte, die die Form des Pfads bestimmen. Dazu benötigen Sie das zweite Werkzeug in dem Flyout-Menü: Das Direkt-Auswahl-Werkzeug. Nach dem Anklicken des betreffenden Pfads sehen Sie zunächst ungefüllte Ankerpunkte. Um einzelne Ankerpunkte zu bearbeiten, müssen Sie diese erst einmal auswählen. Dies können Sie erledigen, indem Sie die gewünschten Ankerpunkte anklicken. Sie werden danach gefüllt dargestellt. Sollen mehrere Ankerpunkte gleichzeitig ausgewählt werden, können Sie einen Rahmen um die betreffenden Ankerpunkte ziehen. Verschieben Sie dann diese Ankerpunkte beispielsweise mit den Pfeiltasten. So entstand das abgebildete Ergebnis.

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Verändern von Vektorformen und die angepasste Ansicht im Ebenen-Palettenfenster

Im Ebenen-Palettenfenster sehen Sie, dass das rechte Vorschaubild entsprechend angepasst wurde - der Pfad hat sich verändert. Falls Sie den fertigen Pfad noch in die Formen-Palette aufnehmen wollen, rufen Sie die Funktion "Bearbeiten/Eigene Form festlegen" auf. In einem Dialogfeld können Sie dann den Namen angeben. Sie finden diese Form dann anschließend im Formen-Palettenfenster am Ende der Liste.

Schnell weitere Ergebnisse erzielen

Aus diesen Ergebnissen können Sie sehr schnell weitere Varianten erstellen - beispielsweise, indem Sie andere Stile verwenden. Oder Sie verändern oder ergänzen die Grundform, auch das ist leicht möglich. Achten Sie darauf, dass in der Optionen-Leiste der Additions-Modus aktiviert ist. Markieren Sie dazu in der Form-Optionen-Leiste beispielsweise einen Pfeil, den Sie in der mitgelieferten Vorlagensammlung finden. Ziehen Sie in dem freien Raum das Pfeilsymbol auf. Die exakte Größe ist dabei nicht so wichtig. Entscheidend ist nur, dass das Ende des Pfeils links in die bestehende Form hineinragt, damit dort später kein Loch entsteht. Nach dem Loslassen der Maustaste werden die Formen miteinander verbunden und der Stil neu berechnet. So entsteht ein ganz neues Symbol, das Sie beispielsweise prima als Logo verwenden können. So können Sie immer weitere Formen hinzuaddieren oder abziehen, um immer weitere Ergebnisse zu erhalten.

Bilder werden flüssig

Bei der letzten Photoshop-Version kam die komplexe Funktion Extrahieren dazu, die Sie zum Freistellen von Bildern verwenden können. Diese Funktion wurde in der aktualisierten Version weiter verfeinert. Und es ist noch eine weitere, komplexe Funktion hinzugekommen:

Der Befehl "Bearbeiten/Verflüssigen", den Sie auch über die Tastenkombination Umschalt- Strg-X erreichen können. Damit öffnen Sie ein sehr komplexes Dialogfeld, ähnlich dem, das Sie bereits vom Extrahieren-Befehl kennen. Ähnlich wie beispielsweise mit dem "Klassiker" SuperGOO können Sie hier Bilder verformen, als wären sie aus Gummi. Für einen ernsthaften Einsatz ist diese Funktion eher ungeeignet und auch nicht gedacht.

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Der neue Verflüssigen-Befehl lässt Bilder schmelzen

Die Größe des Dialogfelds ist leider nicht variabel - es wird automatisch an die verwendete Bildschirmauflösung angepasst. Auch die Größe des Vorschaubilds ist leider starr. Sie müssen mit dem klarkommen, was Ihnen Photoshop anbietet. Auf der linken Seite des Dialogfelds finden Sie die verfügbaren Werkzeuge, auf der rechten Seite die Optionen dieses Effekts. Wenn Sie wollen, können Sie zur Orientierung bei der Verzerrung die "Gitter einblenden"-Option aktivieren. Damit könnte aber die Anzeige etwas verwirren.

Stellen Sie erst einmal die Größe der Werkzeugspitze und den Druck ein. Mit dem Druck regeln Sie, wie stark die Verzerrung erfolgen soll. Mit einem mittleren Wert haben Sie eine bessere Kontrolle über die Änderung. Mehrfaches Überfahren derselben Stelle verstärkt dann die Verzerrung. Mit den verschiedenen Werkzeugen bestimmen Sie, ob die Pixel des Bilds beispielsweise verdreht, verschoben, vergrößert oder gespiegelt werden sollen. So können Sie das abgebildete Ergebnis erhalten - der Aufwand dabei ist gering, der Spaßfaktor groß.

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Das Ergebnis einer Bildverflüssigung

Weitere neue Funktionen

Zum Abschluss dieses Artikels noch in Kurzform ein paar interessante Neuerungen, die Photoshop 6 außerdem zu bieten hat.

Slices wie in ImageReady

Photoshop "erlernt" immer mehr Funktionen von ImageReady. Hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange, bis die gesamte Funktionalität in einem Programm angeboten wird! So werden jetzt auch Werkzeuge und Funktionen zum Zerschneiden von Bildern angeboten, die dann auf Webseiten in Tabellen wieder zusammengesetzt werden können. Die beiden Werkzeuge zum Zerschneiden der Bilder und zur Auswahl der dadurch entstehenden Slices finden Sie in einem Flyout-Menü. Die Anzeige der Slices erfolgt so, wie Sie es schon aus der letzten ImageReady-Version kennen.

Ebenenbasierte Slices

Praktisch ist auch die Funktion "Ebene/Neues ebenenbasiertes Slice". Damit erzeugen Sie ein Slice genau in der Größe des Ebeneninhalts. Wird später der Ebeneninhalt verändert, wird auch das Slice automatisch angepasst.

16 Bit-Unterstützung

Im Gegensatz zur vorigen Version werden nun auch viele Funktionen für 16-Bit-Bilder angeboten. So können Sie die größere Farbtiefe besser ausnutzen, wenn Ihr Scanner Bilder in dieser Farbtiefe liefert. Und auch wichtige Filter - wie etwa die "Unscharf maskieren"-Funktion - oder alle Bildoptimierungs-Funktionen können Sie jetzt einsetzen.

Endlich: Die Druckvorschau

Es wurde ja Zeit! Nun bietet Photoshop auch endlich mit der Funktion "Datei/Druckoptionen" eine Druckvorschau an. Hier können Sie auch die Position des Bilds auf dem Druckmedium festlegen und die Skalierung verändern.

Erweiterte Web-Galerien

Wenn Sie ein Web-Fotoalbum erstellen wollen, werden Sie sich über die erweiterten Optionen der Version 6 freuen. Sie können zwischen vielen verschiedenen Layouts wählen und zahlreiche Parameter verändern. Interessant ist beispielsweise das Layout, bei dem die Thumbnail-Bilder in einem eigenen, scrollbaren Frame untergebracht werden. Damit entsteht das abgebildete Ergebnis.

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Die Webgalerie wurde um nützliche Features erweitert. So sind nun Thumbnails in Frames möglich

Farbmanagement

Auch das Farbmanagement wurde wieder einmal umgestaltet. Die Optionen sind nun in einem Dialogfeld zusammengefasst. Sie öffnen das Dialogfeld über die Funktion "Bearbeiten/Farbeinstellungen".

Verbesserte Automatisierung

Wie schon aus ImageReady bekannt, können jetzt auch in Photoshop Droplets erstellt werden. Außerdem stehen für die Aktionen mehr Aufgaben zur Verfügung, wie etwa das Festlegen von Werkzeug-Optionen. Selbst die neuen Anmerkungen können in eine Aktion eingebunden werden.

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