Praxis-Bildbearbeitung:
Extra 30/2006 (S. 130) 2 Seiten
Je mehr digitale Bilder sich auf dem Rechner ansammeln, desto wichtiger wird eine gute Organisation. Ashampoo Photo Commander 3.5 kombiniert Bildverwaltung und -optimierung und ist auf der Heft-CD vorhanden.
Der Ashampoo Photo Commander ist ähnlich wie der Windows-Explorer aufgebaut, bietet aber viel mehr Möglichkeiten. Die modern gestaltete Arbeitsoberfläche ist in drei Teile aufgeteilt. Unter der Verzeichnisliste wird eine vergrößerte Ansicht des aktuellen Fotos angezeigt. Rechts finden Sie eine Miniaturbildliste mit den Miniaturbildern des aktuellen Verzeichnisses. Unter dem Vorschaubild werden neben der Bildgröße und dem Aufnahmedatum auch die Dateigröße und der Bildtitel angezeigt. Beim ersten Aufruf eines Verzeichnisses kann das Erstellen der Miniaturbilder einen Moment dauern, wenn sich viele Fotos im Verzeichnis befinden. Da die Miniaturbilder in einem Cache abgelegt werden, klappt das Einlesen beim nächsten Aufruf schneller.
Ashampoo bietet zwei unterschiedliche Modi an, die über die Easy/Expert-Schaltfläche in der Symbolleiste ausgewählt werden. Nur im Expert-Modus werden alle verfügbaren Funktionen angezeigt.
Sind im Verzeichnis unterschiedliche Mediendateien untergebracht, können Sie mit den Registerkarten über der Miniaturbildliste einstellen, ob Videos, Audiodateien oder nur die Fotos aufgelistet werden. Die Dateiverwaltungsoptionen erreichen Sie über die Schaltflächen über der Miniaturbildliste. Über die Registerkarten erreichen Sie weitere interessante Optionen. So lassen sich Fotos in eine Wiedergabeliste aufnehmen. Die Zusammenstellung verwenden Sie entweder für eine Diaschau oder zum Übertragen von Bildern auf eine CD oder DVD. Für eine erneute Verwendung kann die Liste gespeichert werden. So stellen Sie beispielsweise verschiedene Diaschauen zusammen.
In der Expert-Ansicht werden rechts neben der vergrößerten Ansicht verschiedene Funktionen angeboten, um das Foto beispielsweise zu drehen oder die EXIF-Daten in einem gesonderten Dialogfeld aufzulisten. Interessant ist auch die Option, die unerwünschten roten Augen zu entfernen. Außerdem ist es möglich einzelne Farbkanäle anzuzeigen. Soll das aktuelle Foto in der Vollbildansicht angezeigt werden, klicken Sie einfach doppelt in das Foto oder drücken Sie die Enter-Taste.
Ashampoo Photo Commander bietet alle wichtigen Funktionen an, um Fotos zu optimieren oder zu verfremden. Die vielfältigen Funktionen erreichen Sie über das Bearbeiten-Menü. Dort sind - thematisch sortiert - in verschiedenen Untermenüs die Funktionen untergebracht. Im Modifizieren-Menü finden Sie Optionen, um Helligkeit und Kontrast des Bilds anzupassen. Außerdem können unerwünschte Bildteile abgeschnitten werden. Die Anpassungen werden nach dem Aufruf einer Funktion oft in gesonderten Dialogfeldern vorgenommen.
Im Effekte-Menü finden Sie einige Optionen zur Bildverfremdung. So machen Sie aus einem Foto schnell ein kleines Kunstwerk. Die Standardeinstellungen lassen sich allerdings nicht verändern. Daher müssen Sie ausprobieren, ob bei der vorhandenen Bildgröße eine interessante Wirkung entsteht. Sogar das Einrahmen der Fotos ist möglich. Nach der Anwendung erscheint das Foto erhaben - es wirkt dann wie eine Schaltfläche. Im Farben-Menü finden Sie übrigens auch die unübliche Möglichkeit, die drei Farbkanäle eines Bilds zu vertauschen. Damit lassen sich ungewöhnliche Ergebnisse erzielen. Probieren Sie einmal die verschiedenen Varianten aus.
Mit den Funktionen des Farbtiefe-Menüs wird die Anzahl der Farben verändert. Dies ist zum Beispiel nützlich, wenn Sie Bilder im Web präsentieren wollen. Wird dabei das GIF-Dateiformat verwendet, besteht das Bild nur aus maximal 256 Farben - mehr Farben unterstützt dieses Dateiformat nicht.
Erwähnenswert sind auch die Funktionen im Assistenten-Menü. Hier finden Sie diverse Funktionen, um Aufgaben an mehreren Fotos automatisch durchzuführen. Die Einstellungen nehmen Sie nach dem Aufruf der Funktion in einem gesonderten Dialogfeld vor. So führen Sie beispielsweise die Bildoptimierungsfunktionen an verschiedenen Bildern automatisch durch. Dieser Batch-Modus ist sehr praktisch, da damit viel Arbeitszeit eingespart wird. Ein Nachteil besteht aber darin, dass dabei natürlich keine Kontrollmöglichkeit besteht. Korrekturen können daher nur bei solchen Bildern automatisch angewendet werden, die dieselben Korrekturen benötigen.
Einige Funktionen im Assistenten-Menü widmen sich speziell JPEG-Bildern. So lassen sich die Bilder optimieren, sodass kleinere Dateien entstehen. Eventuell vorhandene EXIF-Kameradaten können entfernt werden. Außerdem können eigene Kommentare eingefügt werden.
Im Drucken-Untermenü gibt es Funktionen, um viele Bilder auf einmal zu drucken. Außerdem lassen sich Kontaktabzüge erstellen. Diese sind sinnvoll, um einen schnellen Überblick über das Bildmaterial zu erhalten. Wenn Sie Ihre Fotos im Internet präsentieren wollen, verwenden Sie die Funktion Assistenten/Fotoalbum für das Web erstellen. Das Programm erzeugt dann die notwendigen HTML-Dateien und die verkleinerten Bilder für die Miniaturbildansicht. Die Größe der Miniaturbilder ist dabei frei einstellbar. Wahlweise lassen sich zusätzlich die Bilddaten mit einblenden.
Zusätzlich finden Sie im Assistenten-Menü Funktionen, um Fotos online oder mit einer CD zu bestellen. Im Konfiguration-Menü finden Sie Optionen, um Ashampoo an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So lässt sich der Arbeitsbereich völlig frei verändern.