Auch Fotos, die zunächst wenig attraktiv erscheinen mögen, lassen sich weiterverwenden. So können Sie beispielsweise interessante Schrifttableaus erstellen. Für diese Aufgabenstellung soll Corel Photo Paint eingesetzt werden. Dies ist ein leistungsfähiges Bildbearbeitungsprogramm, das keine Wünsche offen lässt.
Öffnen Sie das gewünschte Bild mit der Funktion Datei/Öffnen. Alternativ dazu können Sie auch die Tastenkombination Strg + O verwenden. Stellen Sie im Zoom-Feld in der Eigenschaftsleiste ein, dass das Foto in der 100 %igen Darstellung angezeigt wird. So können Veränderungen gut beurteilt werden.
Dieses Ausgangsbild soll verändert werden. Um eine unveränderte Variante zu erhalten, verwenden Sie die Funktion Objekt/Duplizieren. Sie können dazu auch die Tastenkombination Strg + D aufrufen. Im Objekte-Andockfenster sehen Sie anschließend über dem Hintergrund das neue Objekt. Im Dokument erkennen Sie an der Markierungslinie, dass ein neues Objekt entstanden ist. Das neu entstandene Objekt wird nun verändert.
Corel Photo Paint bietet eine riesige Anzahl an Effekten an, die Sie thematisch sortiert im Effekte-Menü finden. Rufen Sie die Funktion Effekte/Unschärfe/Gaußsche Unschärfe auf. Diesen Effekt benötigen Sie, um Bilder weichzuzeichnen. Wir wollen in unserem Fall einen sehr hohen Wert verwenden. Die Wirkung kann nach der Eingabe direkt am Ausgangsbild beurteilt werden, wenn die Vorschau-Option aktiviert wurde.
Wird ein sehr hoher Radius-Wert eingegeben, verschwimmt das Bild so stark, dass das Motiv nicht mehr zu erkennen ist. Es kommt lediglich die Struktur zum Tragen, um das wolkige Aussehen zu erreichen. Daher eignet sich dieses Effekt nur, wenn es im Bild helle und dunkle Flächen gibt.
Derart verschwommene Objekte lassen sich gut einsetzen, um Texte darauf zu platzieren. Rufen Sie dazu das Text-Werkzeug aus der Werkzeugleiste auf. Wir haben die Schrift Bremen Blk Bt verwendet. Tippen Sie den gewünschten Text ein. Rufen Sie nach dem Eintippen das Objektauswahl-Werkzeug auf. Sie können dann den Text dehnen. Ziehen Sie dazu den mittleren, oberen Markierungspunkt, bis die gewünschte Größe erreicht ist.
Das fertige Textobjekt soll nun mit dem Ausgangsfoto belegt werden. Dies kann mit der Funktion Zuschneidemaske erledigt werden. Dazu sind die folgenden Arbeitsschritte nötig. Zunächst muss der Hintergrund in ein Objekt umgewandelt werden. Klicken Sie im Objekte-Andockfenster das Miniaturbild des Hintergrunds mit der rechten Maustaste an. Im Kontextmenü finden Sie dann die Funktion Aus Hintergrund erstellen. Nach der Umwandlung erkennen Sie das Objekt an der neuen Bezeichnung. Verschieben Sie das neu erstellte Objekt mit der Funktion Anordnen/Anordnung/Eins nach vorn. Danach ist das Objekt über dem unscharfen Objekt angeordnet. Markieren Sie das Textobjekt und verwenden Sie die Funktion Maske/Erstellen/Maske aus Objekt. Sie erreichen diese Funktion auch mit der Tastenkombination Strg + M. Blenden Sie mit einem Klick auf das Augensymbol im Objekte-Andockfenster das Textobjekt aus. Markieren Sie dann die Ebene des Originalbilds. Rufen Sie die Funktion Objekt/Erstellen/Objekt: Auswahl kopieren auf. Anschließend können Sie das Objekt mit dem Originalbild ausblenden. Von den vier Objekten werden dann nur noch zwei angezeigt, ohne dass die anderen Ebenen verloren wären. Im Dokument sehen Sie dann den Text, der mit dem Foto belegt ist.
Um das Ergebnis noch etwas attraktiver zu gestalten, können Sie an der Textebene noch einen weichen Schatten anlegen. In der Werkzeugleiste finden Sie das Werkzeug Interaktiver hinterlegter Schatten, das Sie dazu benötigen.
Fotos sollten natürlich normalerweise scharf sein. Dennoch lohnt es sich einen Blick in das Menü Effekte/Unschärfe von Corel Photo Paint zu werfen. Hier finden Sie einige interessante Optionen, um Bilder auf ungewöhnliche Art und Weise zu verfremden. Es lohnt sich mit den elf Funktionen etwas zu experimentieren. Als Beispielbild haben wir ein Motiv mit Details ausgesucht.
Die Funktion Effekte/Unschärfe/Unschärfe abstimmen bietet verschiedene Funktionen in einem Dialogfeld an. So lassen sich unterschiedliche Bildwirkungen schnell ausprobieren. Klicken Sie einfach auf das betreffende Miniaturbild, um verschiedene Einstellungen zuzuweisen. Dabei können die Effekte durch mehrmaliges Anklicken auch mehrfach angewendet werden. Ist die Vorschau-Option aktiviert, kann die Wirkung gleich am Originalbild beurteilt werden. Die unterschiedlichen Effekte lassen sich dabei auch kombinieren. Im Schritt-Feld kann die gewünschte Stärke eingestellt werden. Erst wenn Sie die OK-Schaltfläche drücken, werden die kombinierten Effekte auf das Bild übertragen.
Den Verstreuung-Effekt können Sie beispielsweise verwenden, um die Unschärfe nur in eine Richtung zuzuweisen. Auch damit lassen sich schicke Wirkungen erreichen. Beim Bewegungsunschärfe-Effekt können Sie die Richtung sogar frei festlegen. Werden hier hohe Entfernung-Werte verwendet, entstehen ungewöhnliche Ergebnisse, die Sie ebenfalls für Texthintergründe verwenden können. Solche Texttableaus lassen sich beispielsweise auch einsetzen, um Zwischentitel für einen Diaschau aufzubauen.
Mit der radialen Unschärfe entstehen kreisförmige Ergebnisse. Der Mittelpunkt kann dabei frei im Bild positioniert werden. Die Zoom-Funktion arbeitet ähnlich. Hier entstehen aber strahlenenförmige Unschärfen vom festgelegten Mittelpunkt aus. Spannend ist der letzte Effekt: Intelligente Unschärfe. Damit lässt sich ein Ergebnis erstellen, das ein wenig „wie gemalt“ aussieht. Der Effekt entfernt nämlich Details aus dem Bild. Je höher der Menge-Wert eingestellt wird, umso mehr Details werden entfernt. Das Ergebnis wirkt plakativ – eben wie ein Gemälde.
Mit jedem Bildbearbeitungsprogramm lassen sich Bilddaten und Texte kombinieren. Eine mögliche Variante wollen wir mit Jasc Paint Shop Pro vorstellen. Wir verwenden dabei die Version 8, die sehr weit verbreitet ist.
Nach der Optimierung des Fotos soll ein Teil des Bilds bearbeitet werden, um Text darauf zu platzieren. Dazu müssen Sie zunächst eine Auswahl erstellen. Dazu benötigen Sie das Auswahlwerkzeug aus der Werkzeugleiste. Sie erreichen es alternativ auch mit der S-Taste.
Stellen Sie in der Optionsleiste eine Randschärfe von 15 ein, damit ein unscharf auslaufender Rand entsteht. Ziehen Sie mit gedrückter linker Maustaste oben rechts einen rechteckigen Auswahlbereich auf. Auf absolute Präzision kommt es dabei nicht an. Eine ungefähre Position sehen Sie abgebildet.
Rufen Sie die Funktion Anpassen/Bildunschärfe/Gaußscher-Weichzeichner auf. Paint Shop Pro bietet im Dialogfeld ein Vorschaubild zur Begutachtung des Ergebnisses an. Wenn Sie auf die Schaltfläche mit dem Augensymbol klicken, kann das Ergebnis außerdem im Originalbild geprüft werden. Verwenden Sie einen Radius-Wert von 25 Pixeln, um eine starke Unschärfe zu erzeugen.
Aktivieren Sie die Funktion Auswahl/Auswahl aufheben. Alternativ dazu bewirkt die Tastenkombination Strg + D dasselbe. Auf dieser unscharfen Fläche kann nun ein Textobjekt platziert werden. Rufen Sie dazu das Text-Werkzeug aus der Werkzeugleiste auf. Die Einstellungen für den Text werden in der Optionsleiste vorgenommen. Neben dem Schrifttyp und der Schriftgröße können Sie auch angeben, ob der Text mit einem Rand versehen werden soll. Um einen dünnen Rand zu erhalten, können Sie beispielsweise eine Stärke von 1 Pixel einstellen. Soll das Textobjekt keine Kontur erhalten, stellen Sie 0 Pixel ein. Die Antialiasing-Option sollte aktiviert werden, um unschöne Treppenstufen an den Rändern zu vermeiden. Stellen Sie als Hintergrundfarbe den gewünschten Farbton für die Schrift ein. In unserem Beispiel wurde ein Grauton aus dem Foto aufgenommen. Klicken Sie dann ungefähr auf die Stelle, wo der Text platziert werden soll. Die Texteingabe erfolgt in einem gesonderten Dialogfeld. Mit der Übernehmen-Schaltfläche wird das Textobjekt erstellt.
Rufen Sie das Verschiebungswerkzeug auf, um den Text neu zu positionieren. Klicken Sie auf den mittleren Markierungspunkt und verschieben Sie das Textobjekt auf die gewünschte neue Position. An dem fertigen Textobjekt soll nun ein Effekt angewendet werden. Rufen Sie dazu die Funktion Effekte/3-D-Effekte/Innenfase auf. Nach dem Aufruf wird in einem Hinweis-Dialogfeld abgefragt, ob das Textobjekt in ein Pixelbild umgewandelt werden soll. Die Effekte können nämlich nicht an Vektorobjekten angewendet werden. Nach dem Bestätigen können Sie den Text allerdings nicht mehr editieren.
Im Effekt-Dialogfeld werden diverse Optionen bereitgestellt, um das Aussehen des Effekts zu beeinflussen. So kann neben der Form der Abschrägung beispielsweise auch die Tiefe oder der Glanz verändert werden. Klicken Sie auf das Augensymbol, wenn Sie die Auswirkungen der aktuellen Einstellungen im Originalbild überprüfen wollen. Die verwendeten Einstellungen sehen Sie abgebildet. So entsteht mit relativ wenigen Arbeitsschritten ein interessantes Endergebnis.