Fachartikel

Von 2003 bis 2008 erschienen Artikel von mir in der Computerfachzeitschrift PC Magazin. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Richtig editieren - Klappe, die zweite!

Richtig editieren - Klappe, die zweite!

Video: Extra 20/2003 (S. 78) 6 Seiten

Das Editieren des aufgenommenen Filmmaterials erscheint zunächst schwierig, da die verfügbaren Videobearbeitungsprogramme die Funktionen in einem ungewohnten Arbeitsbereich bereitstellen. Hat der Anwender die hier dargestellte Grundlogik der Bedienung verstanden, fällt die Bearbeitung leicht.

Mit welchem Videobearbeitungsprogramm Sie Ihren Film editieren, spielt keine Rolle. Der Aufbau der Arbeitsoberfläche ist in den meisten Programmen ähnlich. In diesem Workshop arbeiten wir mit drei etablierten Vertretern dieses Genres:

  • An den Videoneuling richtet sich vor allem Pinnacle Studio - nicht zuletzt wegen des außerordentlich günstigen Preises.

  • Ulead MediaStudio ist für fortgeschrittenere Videobearbeiter gedacht und zeichnet sich vor allem durch eine große Anzahl von Videoeffekten aus.

  • Für Semi-Profis kommt dagegen oft nur Adobe Premiere mit seinen ausgefeilten Funktionen in Frage.

Die Arbeitsbereiche

Die Programme sind in Arbeitsbereiche unterteilt. Die wichtigsten beiden:

  • Im so genannten Album befinden sich alle Elemente für die Videobearbeitung. Dazu gehören beispielsweise die überspielten Filmszenen, Übergänge, die zur Überblendung der Filmszenen verwendet werden können, Videoeffekte zur Verfremdung und Optimierung von Filmszenen sowie Soundelemente.

  • Im Schnittfenster wird der Film zusammengestellt. Das Ergebnis lässt sich im Vorschaubereich betrachten. Premiere verdeutlicht diesen modularen Aufbau sehr gut.

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Musterhaft: Beim Premiere ist der modulare Aufbau der Arbeitsoberfläche gut zu erkennen.

Einstellungen für das Projekt wählen

Zunächst legen Sie die Einstellungen des Projekts fest. Sind die passenden Projekteinstellungen von vornherein eingestellt, sparen Sie beim Erstellen des fertigen Films Berechnungszeit. Beim jederzeit möglichen Ändern der Projekteinstellungen muss der Film neu berechnet werden.

Die Vorgaben für die Projekteinstellungen ähneln sich bei Ulead MediaStudio und Premiere stark. Bei Pinnacle Studio 8 müssen Sie in den Videoformat-Einstellungen lediglich die Option Volle DV-Qualität einstellen - zumindest dann, wenn Sie Filme vom Camcorder einspeisen wollen.

Um die digitalen Filmbilder in bestmöglicher Qualität einzuspielen, passen Sie bei Ulead MediaStudio und Premiere die Framegröße dem Originalmaß der Filmdaten an. Standardmäßig wird für digitale Camcorder-Aufnahmen das Format 720 x 576 Pixel verwendet. Dies entspricht dem PAL-Fernsehformat mit einem Seitenverhältnis von 4:3.

Stellen Sie die Framerate auf 25 Bilder pro Sekunde ein. Dies ist der Standard für PAL-Aufzeichnungen. Bei den Audio-Einstellungen liegen Sie mit den Werten 48000 Hz bei 16 Bit Stereo auf der sicheren Seite.

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Einstellungen: Ulead MediaStudio bietet für unterschiedliche Aufgabenstellungen Standardwerte für das Projekt an.

Computer versus TV

Anders als der Computer überträgt das Fernsehgerät keine kompletten Bilder. Fernseh- und Videobilder werden in "halben" Bildern dargestellt. So entstehen statt 25 Ganzbildern pro Sekunde 50 Halbbilder. Die Aufzeichnung erfolgt in horizontalen Zeilen (Interlaced- oder Zeilensprung-Verfahren).
Bei der Aufzeichnung werden zunächst in der ersten Fünfzigstelsekunde alle ungeraden Zeilen aufgenommen, in der zweiten Fünfzigstelsekunde alle geraden Zeilen. So entstehen 25 ganze Bilder in der Sekunde. Durch die Trägheit des menschlichen Auges sind die Halbbilder nicht mehr zu unterscheiden. Sie können sie allerdings unter Umständen als Flackern des Fernsehbilds wahrnehmen.

Die Aufnahme kann beginnen

Nun kann die Aufzeichnung des Filmmaterials vom Camcorder erfolgen. Schließen Sie ihn über den Firewire-Anschluss an den Rechner an. Schalten Sie ihn im VCR-Modus ein, dies ist der Wiedergabemodus.

Tipp

Wenn Sie über einen Firewire-Anschluss verfügen, ist nur ein Anschlusskabel nötig, um Bild und Ton gleichzeitig zu überspielen. Bei analogen Kameras sind die beiden Signale dagegen getrennt. Hier sind ein Kabel für das Bildsignal und ein Doppelkabel für den Stereoton anzuschließen.

Bei Ulead MediaStudio liegt zur Übertragung des Films ein eigenes Programm bei: Video Capture. Bei Pinnacle Studio erfolgt die Aufnahme im gleichnamigen Arbeitsbereich.

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Wenn Sie die Aufnahme starten, vermerken die Programme, ob es so genannte Dropped Frames (ausgelassene Filmbilder) gibt. Diese können entstehen, wenn die Daten nicht schnell genug auf die Festplatte geschrieben werden können. Wenn es viele Dropped Frames gibt, kann das Filmbild ruckeln. Sie sollten daher in solchen Fällen die Aufnahme wiederholen.

Automatische Szenenerkennung

Bei der Wahl Ihres Videobearbeitungsprogramms sollten Sie auf eine Arbeitserleichterung achten: die automatische Szenenerkennung. Premiere bietet diese sinnvolle Funktion zum Beispiel nicht an. Pinnacle Studio erledigt die Szenentrennung automatisch. In Ulead MediaStudio müssen Sie diese Option in den Aufnahmeoptionen vorher aktivieren. Danach wird automatisch für jede Szene ein neuer Film erstellt.
Mit dieser Option erkennt das Programm, wann die Aufnahme bei der Filmaufnahme gestartet oder gestoppt wurde. Für jeden Neustart des Films wird eine neue Szene erstellt. Dieses Trennen erleichtert die spätere Bearbeitung, da beispielsweise misslungene Szenen einfach gelöscht werden - das hält das Projekt kompakt.

Eine Ursache für die Aussetzer kann im Festplatten-Subsystem zu finden sein - und zwar wenn die Festplatte nicht defragmentiert wurde. Nur im defragmentierten Zustand lässt sich der Film in einem Stück auf die Harddisk übertragen. Dann sollte es keine Dropped Frames geben. Nach Beenden der Aufnahme können Sie das Band mit den Navigationselementen im Programm zurückspulen. Dies ist meist leichter, als wenn Sie die oft sehr kleinen Schalter am Camcorder verwenden.

Tipp

Wenn Sie lange Filmsequenzen auf den Rechner überspielen, versorgen Sie den Camcorder über ein Netzteil mit Strom. Sonst könnte es während der Aufzeichnung passieren, dass der Akku leer ist. Dann müssten Sie unter Umständen die Aufnahme wiederholen.

Filme ins Album

Um später effektiv arbeiten zu können, sollten sollten Sie unbedingt Ordnung in Ihren Dateien halten. Pinnacle Studio und Premiere legen den aufgezeichneten Film automatisch im Album ab. Bei Ulead MediaStudio müssen Sie dazu die entsprechende Option in den Aufnahmeoptionen aktivieren. Sie können die aufgezeichneten Filme nach dem Start des Programms aber auch einfach ins Produktionsarchiv (so heißt bei MediaStudio das Album) übertragen.

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Ordnung: Die aufgenommenen Filmdateien müssen ins Produktionsarchiv importiert werden.

Filmszenen auswählen

Stellen Sie den Film zusammen. Verwenden Sie den gesamten aufgezeichneten Film, markieren Sie alle Szenen und platzieren Sie diese per Drag&Drop im Schnittfenster. Wahrscheinlicher ist es aber, dass Sie Szenen entweder nur teilweise oder in einer anderen Reihenfolge verwenden wollen. In diesem Fall müssen Sie die betreffenden Szenen der Reihe nach ins Schnittfenster einfügen.

Die Darstellung der Szenen erfolgt meistens in Form einer Zeitachse. Hier wird der Film von links nach rechts angezeigt. Dieser Aufbau ähnelt einer Filmrolle. Sie erkennen so gleich die Länge der jeweiligen Szene. Eine senkrechte Markierungslinie kennzeichnet die aktuelle Filmbildposition.

Pinnacle Studio bietet außerdem eine Storyboard-Ansicht, bei der für jede Szene ein Miniaturbild angezeigt wird. In diesem Fall ist die Länge der Szenen nicht erkennbar. Nach dem Einfügen der Szenen in die Zeitachse kann die Anordnung per Drag&Drop verändert werden. Bringen Sie so die Szenen in die gewünschte Reihenfolge.

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Übersichtlich: Pinnacle Studio bietet neben der Zeitachsenansicht (unten) auch eine Storyboard-Ansicht - allerdings gibt diese keine Auskunft über Szenenlängen.

Filmszenen trimmen

Überprüfen Sie jede Filmszene auf redundante Partien am Anfang und Ende. Diese treten auf, weil die Kamera beim Drücken der Pause- oder Stopp-Taste am Camcorder leicht verrissen wird. Diese letzten Filmbilder der Szene sollten Sie daher abschneiden. Diese Arbeit können Sie entweder vor dem Positionieren in der Zeitachse oder danach erledigen.

Der Vorteil des vorherigen Schneidens besteht darin, dass bei einem erneuten Einfügen der Szene die getrimmten (abgeschnittenen) Bereiche erhalten bleiben. Der Vorteil des nachträglichen Trimmens: Sie behalten den Überblick über die Gesamtlänge des Films.

Filme trimmen

Beim Trimmen der Filmszenen wird nichts vom Film abgeschnitten. Die Programme vermerken dabei lediglich, mit welchem Filmbild die Szene beginnen (Inpoint) und an welchem Punkt sie enden (Outpoint) soll. Der Originalfilm bleibt in vollständiger Länge erhalten. Sie können die In- und Outpoints nachträglich jederzeit verändern.

Das Trimmen der Filme wird - je nach verwendetem Programm - in einem gesonderten Arbeitsfenster ausgeführt. Alternativ dazu können die Filme direkt per Drag&Drop in der Zeitachse verändert werden.

Pinnacle Studio 8 bietet die Trimm-Funktion in einem Toolbox-Fenster an. Hier ist die Bearbeitung recht einfach und logisch aufgebaut. Durch das Verziehen der linken und rechten Schieberegler werden Szenenanfang und -ende angepasst. Die nicht verwendeten Teile der Szene werden farbig hervorgehoben. Bearbeiten Sie so Szene für Szene und schneiden Sie unerwünschte oder fehlerhafte Partien am Anfang und Ende der einzelnen Szenen ab. Diese Arbeit lohnt sich, weil das Filmergebnis aufgeräumt wirkt.

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Werkzeugkasten: Bei Pinnacle Studio trimmen Sie die Filme in einem Toolbox-Fenster.

Filmszenen teilen

Vielleicht möchten Sie aus der Mitte einer Filmszene ein Stück herausschneiden, weil es misslungen ist. Hier hilft die vorgestellte Trimm-Variante nicht. Wechseln Sie zur Stelle im Film, an der der unerwünschte Bereich beginnt. In der Kopfzeile von Pinnacle Studio sehen Sie ein Rasierklingen-Symbol. Wenn Sie es aufrufen sehen Sie, dass in der Zeitleiste aus einer Szene zwei geworden sind.

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Doppler: Mit dem Rasierklingen-Symbol kann eine Szene in zwei Szenen aufgetrennt werden.

Führen Sie einen weiteren Schnitt am Ende des zu entfernenden Bereichs aus. So entstehen drei Szenen. Nach dem Anklicken der mittleren Szene können Sie diese mit der [Entf]-Taste löschen. Der Eindruck, der Film sei zerschnitten worden, täuscht. Auch hier wurden lediglich die In- und Outpoints angepasst.

Dies können Sie prüfen, indem Sie sich die Szenen in der Toolbox ansehen. Bei der ersten Szene wurde automatisch das Ende getrimmt, bei der letzten Szene der Anfang. Und bei der mittleren, zu entfernenden Szene, sind dazu passend Anfangs- und Endpunkte versetzt worden. So erspart Ihnen die Zerschneiden-Funktion das aufwändigere Einfügen von Szenenduplikaten und das Trimmen der einzelnen Duplikate.

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Täuschung: Beim Zerschneiden von Szenen werden lediglich die In- und Outpoints automatisch eingefügt.

Filmszenen optimieren

Den folgenden Arbeitsschritt benötigen Sie nur, wenn bei der Filmaufnahme etwas schief gelaufen ist. Vielleicht ist eine Aufnahme zu dunkel oder kontrastarm. Oder Ihr Filmmaterial hat einen Farbstich? Solche Missgeschicke können Sie nachträglich mit einem Videobearbeitungsprogramm beheben.

Der Funktionsumfang ist je nach verwendetem Programm sehr opulent. Bei Pinnacle Studio finden Sie die nötigen Optionen in der Toolbox Farbe anpassen. Mit den beiden ersten Schiebereglern können Sie den Farbton des Bilds und die Sättigung verändern. Ziehen Sie den Sättigungs-Regler ganz nach links, wird die Farbe immer blasser, bis letztlich ein Schwarzweißbild entsteht.

Vorsichtig optimieren

Die optimalen Ergebnisse erreichen Sie nur mit einer Mischung aus dem Anpassen von Helligkeit und Kontrast. Sie sollten abschließend die gesamte Szene zur Kontrolle betrachten, da sich die Anpassung auf die gesamte Szene auswirkt.

So kann es passieren, dass sich die Belichtungsverhältnisse im Lauf der Szene verändern und sich so die Anpassungen negativ auswirken. In einem solchen Fall sollten Sie vor dem Anwenden von Optimierungen die Szene trennen, so dass sich die Veränderungen nur auf die Partien beziehen, an denen die Bildqualität zu verbessern ist.

Bei aufwändigeren Programmen wie Premiere können Sie so genannte Schlüsselbilder erstellen. An den Schlüsselbildern - den Keyframes - können Wertänderungen erfolgen. Damit wäre das Teilen der Szene nicht erforderlich.

Die beiden folgenden Schieberegler dienen zur Steuerung von Helligkeit und Kontrast. Diese Funktionen brauchen Sie um die abgebildete Vorlage (unten) zu optimieren. Hier ist das Filmmaterial zu dunkel geraten.

Hellen Sie zunächst das Bild auf. Verschieben Sie den Helligkeitsregler nach rechts, bis zum Wert 77. Dabei wird das Filmbild sehr hell, es sieht aber nicht gut aus, da der Kontrast nun deutlich zu gering ist. Zur Verstärkung des Kontrasts schieben Sie den Kontrast-Regler auf den Wert 59. Bei Werten über 50 wird der Kontrast verstärkt. Liegt der Wert unter 50, verringert sich der Kontrast. Nach der Korrektur sieht das Ergebnis deutlich brillanter aus, wie die Abbildung der Vorschau belegt.

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Filmbild optimieren: das Original (links), nach dem Aufhellen (Mitte), und nach dem Verstärken des Kontrasts (rechts).

Für den Filmtitel verwenden Sie das Anfangs- und Endbild des Gesamtfilms. Dabei soll sich das Bild nicht bewegen, da dies das Lesen des Titels beeinträchtigen würde. Dazu werden die Funktionen der Registerkarte Standbild benötig. Wechseln Sie zum Filmanfang, betätigen Sie dann die Aufnahme-Schaltfläche. Danach sehen Sie das Ergebnis im rechten Vorschaubild. Um das Ergebnis als getrennte Bilddatei zu erhalten, sollten Sie die Speichern-Option verwenden und das Bild in einem der angebotenen Exportformate speichern - beispielsweise dem BMP-Dateiformat. Wechseln Sie dann zum Ende des Films und speichern Sie das letzte Filmbild auf die gleiche Weise.

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Stil-Image: Einzelbilder aus dem Film können als als Bilddatei gespeichert werden.

Einzelbilder fügen Sie per Drag&Drop aus dem Album am Anfang und Ende des Films ein. Sie finden die Schnappschüsse standardmäßig auf der Registerkarte Fotos des Albums. Durch das Verziehen der Kante in der Videospur können Sie die Dauer des Standbildes anpassen.

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Standbilder: die Anordnung in der Zeitachse nach dem Einfügen der Titelstandbilder

Effekte zur Bildverfremdung anwenden

Verwenden Sie zum Öffnen der Toolbox die Schaltfläche an der linken Kante der Zeitachse. Ein Doppelklick öffnet bei Standbildern den Titeleditor. Für den Filmtitel eignen sich die Optionen auf der rechten Seite der Toolbox.

Hier finden Sie vier Effekte zur Bildverfremdung. Damit das Bild als Untergrund für den Filmtitel unscharf wird, ziehen Sie den ersten Schieberegler auf der rechten Seite der Toolbox ganz nach rechts. Vom eigentlichen Filmbild ist danach nicht mehr viel zu erkennen. Derart unscharfe Filmbilder eignen sich sehr gut für Titelhintergründe. Außerdem gibt es noch einen Relief-, Mosaik- und Solarisationsfilter. Mit diesen sollten Sie aber sparsam umgehen, denn schnell sieht man sich an diesen Effekten satt.

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Auffällig: Sehr unscharfe Bilder können als Titelhintergrund verwendet werden.

Filmtitel einfügen

Hintergründe mit Filmtiteln zu überlagern, nennt der Fachmann Overlay. Klicken Sie dazu in der Zeitachse doppelt auf das Standbild. Der Titelgenerator wird damit in einem gesonderten Arbeitsfenster geöffnet, der den gesamten Arbeitsbereich einnimmt. Hier stehen Funktionen bereit, um den Filmtitel zu erstellen und zu formatieren.

Die rot gestrichelte Linie zeigt die videosichere Zone (in der Fachsprache Safe Area genannt) an. Alles, was Sie innerhalb dieses Bereichs platzieren, wird später auf dem Fernsehschirm zu sehen sein. Nach der Texteingabe stellen Sie im Eingabefeld rechts über dem Vorschaubereich den gewünschten Schrifttyp und die Schriftgröße ein. Anschließend können Sie eine der vielen mitgelieferten Vorlagen zum Formatieren des Textes verwenden. Sie finden die Vorlagen rechts neben dem Vorschaubereich.

Probieren Sie zunächst einige der schlichten Titel aus. Diese wirken oft besser als die pompösen Pendants. Außerdem sind schlichte Titel oft besser lesbar und sollten daher vorgezogen werden. Ausßerdem sollten Sie auf eine Umrandung, Schatten oder vielleicht sogar einen einfachen Glow-Effekt achten. Dies erhöht die Lesbarkeit. Richten Sie abschließend den Titel zentriert aus.

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Einleitung: Das Erstellen und Formatieren des Filmtitels geschieht im Titelgenerator.

Falls Sie den Titel als getrennte Datei sichern wollen, verwenden Sie die Menüfunktion Datei/Titel speichern als. Sie können ihn auch mit der Taste [F12] in den Film übernehmen. Diese Variante sollten Sie in unserem Fall aber nicht wählen. Stellen Sie vor dem Speichern über die Hintergrund-Registerkarte einen transparenten Hintergrund ein.

Das bisherige Hintergrundbild diente nur zur Orientierung. Wenn Sie den Titel direkt auf dem unscharfen Hintergrundbild platzieren würden, würde der Titel ebenfalls unscharf erscheinen. Ziehen Sie statt dessen den gespeicherten Titel aus dem Titel-Album in die Titelspur, damit er das unscharfe Hintergrundbild überlagert.

Außer der Schriftgröße sollten Sie zwischen Vor- und Abspann alle anderen Formatierungen belassen, damit die Titel zusammenpassen - so ist der Gesamteindruck stimmiger.

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Deckblatt: Der fertig gestaltete und in der Zeitachse platzierte Titel. Im Album sind die beiden gespeicherten Titel zu sehen.

Überblendungen einfügen

Bisher haben wir mit so genannten harten Schnitten (Hardcuts) gearbeitet. Ist eine Szene zu Ende, folgt direkt die nächste. Sie können auch Überblendungen nutzen, so dass die Filmszenen weicher ineinanderübergehen. Pinnacle Studio bietet dazu eine riesige Auswahl im Album an. Auch, wenn es verlockt: Sie sollten sparsam mit Übergangseffekten umgehen. Es verwirrt den Betrachter, wenn Sie ständig verschiedene Effekte verwenden. Auf Dauer ermüden diese Übergänge sogar und stören. Als Faustregel gilt: der Übergang sollte nicht bewusst wahrgenommen werden - außer er wird als Stilmittel verwendet.

Beschränken Sie sich auf einige, wenige Effekte. Sie können das erste Bild von rechts hereinlaufen lassen und das folgende von links. Gleichartige Übergangseffekte können gemeinsam verwendet werden. Das erste Bild sollte nicht von der Seite hereinkommen und das folgende mit einem Push-Effekt versehen sein.

Die einfachste Überblendungsart ist die weiche Überblendung. Dabei wird die erste Filmszene immer durchsichtiger, bis die zweite vollständig zu sehen ist. Die Zuweisung erfolgt wieder per Drag&Drop. Für die Dauer der Übergänge werden die Standardvorgaben aus den Voreinstellungen übernommen, in unserem Beispiel 2 Sekunden. Alternativ lässt sich auch hier die Länge durch das Verziehen der Kante verändern. Verwenden Sie am Anfang und Ende des Films den Ein/Ausblenden-Effekt.

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Bild an Bild: Der Film wurde mit Überblendungen versehen. In der Mitte einer Überblendung sind beide Filmszenen gleich stark zu erkennen.

Filme vertonen

Jetzt fehlt noch der Ton. Ihr Film sollte nicht nur die natürlichen Nebengeräusche enthalten. Mit den SmartSound-Effekten von Pinnacle Studio können Sie eigene Musikstücke komponieren - exakt in der Länge des Gesamtfilms. Bei den Musikstücken werden keine GEMA-Gebühren fällig.

Sperren Sie zunächst die Videospur mit einem Klick auf die Schaltfläche am Beginn - sie erscheint daraufhin ausgegraut. Löschen Sie nach dem Markieren alle Szenen auf der Tonspur, da der Originalton nicht mehr benötigt wird. Mit [Strg-A] markieren Sie alle Elemente und rufen aus der Audio-Toolbox die SmartSound-Option auf. Stellen Sie sich das gewünschte Musik-stück anhand der verschiedenen Kategorien zusammen. Nach dem Hinzufügen zum Film wird der Sound in der Hintergrundmusikspur abgelegt. Der Film ist fertig. Lebendiger wirkt er wenn Sie auf einer zweiten Tonspur den O-Ton leise belassen.

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Der Ton macht den Film: Die Musikstücke können leicht mit dem SmartSound-Tool zusammengestellt werden.

Den fertigen Film exportieren

Pinnacle bietet im Arbeitsbereich Film erstellen diverse Ausgabeoptionen an. Egal, ob Sie den fertigen Film als E-Mail versenden oder auf DV-Band speichern wollen, für jede Exportmöglichkeit wird eine Option angeboten. Da alle einzelnen Filmbilder erst berechnet (gerendert) werden müssen, dauert es eine ganze Weile, ehe das Exportergebnis vorliegt. Bei längeren Filmen bietet es sich an, diese Aufgabe über Nacht zu erledigen.

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Abschluss: Die Exportoptionen von Pinnacle Studio lassen keine Wünsche offen. Für jede Ausgabevariante werden Funktionen angeboten.

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