Fachartikel

Von 2003 bis 2008 erschienen Artikel von mir in der Computerfachzeitschrift PC Magazin. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Jedem Topf ...

So findet man die passende Digitalkamera

Kaufberatung Kameraklassen,
06/2007 (S. 60) 7 Seiten

… seinen Deckel! Was übertragen für zwischenmenschliche Beziehungen gilt, kann für den Bund mit einer Digitalkamera nicht falsch sein. Schließlich soll auch eine solche Bindung möglichst lange halten. Und damit Sie nach erster Verliebtheit nicht jäh erwachen, haben wir Tipps für Ihre persönliche dauerhafte, digitale Romanze zusammengestellt.

Wer überlegt, in die faszinierende Welt der digitalen Fotografie einzusteigen – oder seine analoge gegen eine digitale Kamera eintauschen will – für den stellt sich eine wichtige Frage: Welches der so zahlreichen Modelle soll ich kaufen? Und die Antwort könnte für jeden anders lauten, denn entscheidend ist vor allem, welchen fotografischen Herausforderungen Sie sich mit der Kamera stellen wollen. Sollen nur gelegentliche Schnappschüsse gemacht werden? Oder wollen Sie vielleicht Abstecher in die Welt der Makrofotografie wagen? Oder vielleicht denken Sie daran, die Kamera auch beim Sporttauchen einzusetzen?

Anhand expliziter fotografischer Aufgaben zeigen wir exemplarisch, welche Kameras für welche Fotosituationen geeignet sind und wo sie an ihre Grenzen stoßen.

Die Fotografie bietet unendlich viele Themenbereiche – alles lässt sich wirkungsvoll in Szene setzen. Für manche Aufgabenstellungen sind ausgefeilte Funktionen notwendig – andere lassen sich mit jeder x-beliebigen Kamera erledigen. Für einige Themenbereiche – wie zum Beispiel die Makrofotografie – ist sogar spezielles Equipment empfehlenswert, wenn beeindruckende Ergebnisse entstehen sollen. Andererseits scheuen viele Gelegenheitsfotografen nicht nur die – teilweise – sehr hohen Kosten teurer Spiegelreflexkameras, sondern auch deren Gewicht. Zusätzliches Equipment, wie mehrere Objektive oder Blitzgeräte, summieren sich schnell zu einigen Kilo Marschgepäck. Auf Reisen oder langen Spaziergängen ist dies natürlich hinderlich. In solchen Fällen eignen sich beispielsweise Kompaktkameras viel eher, die man schnell in der Jackentasche verstauen kann.

Ein weiterer Grund für eine bestimmte Kameraentscheidung ist sicherlich auch die Menge an Fotos, die geschossen werden. Für nur einige wenige Aufnahmen im Monat lohnen sich teure Spiegelreflexausrüstungen nicht unbedingt. Wer dagegen sehr viel fotografiert, wird mit preisgünstigen Kompaktmodellen nicht lange glücklich sein, weil diese häufig nicht für viele Auslösungen konstruiert sind.

Ein weiterer Punkt wird bei vielen Anwendern eine bedeutende Rolle spielen: Wie klappt die Bedienung der Kamera? Sind die verfügbaren Funktionen schnell zu erfassen und aufzufinden oder nicht? Einsteiger in die Fotografie haben hierbei natürlich andere Anforderungen als Fotografen, die von analog auf digital umsteigen und so bereits Kenntnisse im Umgang mit Kameras besitzen. Die Bedienung digitaler Kameras funktioniert zwar ein wenig anders als die der analogen Pendants – das Prinzip ist aber dasselbe, sodass der Umstieg meist schnell zu bewältigen ist.
Etliche Faktoren müssen berücksichtigt werden, ehe das passende Kameramodell gefunden ist. Je genauer Sie wissen, was Sie von der Kamera erwarten, desto leichter finden Sie ein geeignetes Modell.

Der Markt hat sich auf die vielfältigen Wünsche der Anwender eingestellt und bietet diverse Modelle in allen erdenklichen Preissegmenten an. Auch die Ausstattung variiert sehr stark, sodass sich für jeden Anspruch das passende Modell finden lässt. Tiefgehende technische Informationen findet man in speziellen Foren, wie etwa www.digitalkamera.de, die auch Testberichte in ihrem Portfolio haben – allerdings gegen Gebühr.

Schöne Fotos haben nicht unbedingt etwas mit dem verwendeten Kameramodell zu tun. Das linke Bild entstand mit einer simplen 3,3 Megapixel Kompaktkamera. Das rechte dagegen mit der semiprofesionellen Nikon D200.

 

Schnappschüsse

Wenn Sie Ihre digitale Kamera lediglich dazu verwenden wollen, um gelegentliche Schnappschüsse von „geduldigen Motiven“ zu machen, muss die Kamera nur wenige Anforderungen erfüllen, dafür sind fast alle Kameramodelle geeignet. Nützlich sind bei Schnappschüssen Aufnahmeprogramme, bei denen es für die verschiedenen Aufgaben geeignete Einstellungen gibt. Wenn Sie in Räumlichkeiten fotografieren wollen – zum Beispiel bei Familienfeiern – kann ein integriertes Blitzgerät gute Dienste leisten. Bei preisgünstigen Modellen werden allerdings oft nur Blitzgeräte mit einer geringen Leitzahl eingebaut, sodass die Reichweite des Blitzgeräts nicht allzu groß ist. Fotografieren Sie häufig Menschen mit Blitzeinsatz, wäre eine Vorblitzfunktion empfehlenswert, welche den Effekt der „roten Augen“ reduziert. Diese Funktion wird von den meisten Herstellern eingebaut – aber Ausnahmen gibt es leider immer noch.

Um in Räumlichkeiten auch möglichst viel auf das Bild zu bekommen, wäre es hilfreich, wenn die Kamera über ein Objektiv verfügt, das auch den Weitwinkelbereich abdeckt. Umgerechnet auf das 35-mm-Kleinbildformat sollte das Objektiv ungefähr 24 oder 38 mm unterstützen – das erreichen viele gängige Modelle. Wenn es darum geht, möglichst schnell einen Schnappschuss zu landen, dann sollten Sie auch einen Blick auf die Einschaltzeit, die Auslöseverzögerung und die benötigte Zeit für die Fokussierung zu werfen – hier gibt es deutliche Unterschiede von Modell zu Modell. Insbesondere bei diesen Angaben lohnt der Blick auf einen Vergleichstest, wie etwa in Ausgabe 10/2006 des PC Magazins. Herstellerangaben sind leider oft idealisiert und schlecht vergleichbar.

Um die erforderliche Megapixelanzahl zu ermitteln, sollten Sie sich vor dem Kauf Gedanken darüber machen, wie groß die Fotos sein sollen, die Sie später ausdrucken. Man kann ungefähr sagen, dass drei Megapixel für Ausdrucke im Format DIN A4 ausreichend sind – je nach Kompressionsstufe und Qualität des Sensors kann dies aber auch variieren. Bei sechs Megapixeln erzielt man auch brauchbare Ergebnisse bei DIN-A3-Ausdrucken. Einige Bilderdienste kommen auch mit kleineren Datenmengen aus, um Poster zu erstellen. Wenn Sie großformatige Ausdrucke erstellen oder Ausschnitte vergrößern wollen, benötigen Sie eine Kamera mit einem höher auflösenden Sensor.

Man sieht: Der Megapixelzahl kommt eine deutlich geringere Bedeutung zu, als die Werbung der Hersteller vermitteln möchte. Die heute bei vielen Modellen angebotenen 10 Megapixel benötigen die wenigsten Hobbyfotografen. Und: Wer ausschließlich mit großen Fotos hantiert, hat Nachteile – die Festplatte wird schneller voll, für das Web und E-Mails muss man die Bilder kleiner rechnen und beim Drucken von Standardgrößen (10x15) dauert es länger, die Bildqualität wird aber nicht besser. Daher ist es empfehlenswert, Fotos nur in der wirklich benötigten Größe aufzunehmen – wenn Sie diese vorher kennen.

Die meisten Einsteiger-Kameras sind für Schnappschüsse bestens geeignet. Eine Nikon Coolpix L3 oder eine Olympus FE-210 gibt es beispielsweise zum Straßenpreis von unter 150 Euro. Soll es etwas schicker und schneller sein? Die Casio Exilim EX-S600 sollten Sie für rund 200 Euro beim Online-Versender finden.

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Für Schnappschüsse brauchen Sie nicht viel Geld in den Kamerakauf zu stecken.

Landschaftsaufnahmen

Sie machen bei ausgedehnten Spaziergängen gerne Landschaftsaufnahmen? Auch dafür benötigen Sie nicht zwingend eine teure Spiegelreflexausrüstung. Auch bei dieser Aufgabenstellung spielt das Gewicht eine Rolle. Mit einer kiloschweren Fototasche kann der Spaß am Fotografieren schnell vergehen. Daher bietet sich hier durchaus der Einsatz einer Kompaktkamera mit geringem Gewicht an. Um die „Weite“ der Natur eindrucksvoll auf das Foto bannen zu können, benötigen Sie unter anderem ein gutes Weitwinkelobjektiv. Beim Einsatz eines Weitwinkelobjektivs haben Sie zusätzlich den Vorteil, dass ein großer Bereich des Bilds scharf abgebildet wird – es entsteht ein großer Schärfentiefebereich, sagt man im Fachjargon. Dies wirkt sich bei Landschaftsaufnahmen positiv aus – schließlich soll ja auf dem Foto viel zu sehen sein. Beginnt der Brennweitenbereich der Kamera ungefähr bei 24 mm, werden Sie viele Aufgaben der Landschaftsfotografie gut lösen können. Kodak bietet mit der EasyShare V705 eine interessante Variante an – die Kamera arbeitet mit zwei verschiedenen Objektiven. Neben dem 3fach-Zoomobjektiv, das den Brennweitenbereich von 39 bis 117 mm abdeckt, kann auf ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 23 mm umgeschaltet werden. Die beiden Objektive decken den am häufigsten benötigten Brennweitenbereich gut ab. Die Kamera, die seit Mitte 2006 erhältlich ist, wird für einen Preis von unter 400 Euro angeboten. Mit einem Gewicht von etwa 150 Gramm ist sie eine ideale Kamera – auch für ausgedehnte Wanderungen.

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Für Landschaftsaufnahmen ist ein großer Schärfentiefebereich von Bedeutung, um Landschaften ansehnlich abzulichten.

Bilder mit blauem Himmel

Mögen Sie gerne Bilder mit „strahlend blauem“ Himmel, wie er häufig auf Hochglanz-Agenturfotos zu sehen ist? Dann sollten Sie darauf achten, dass beim Fotografieren die Sonne in Ihrem Rücken steht. Bei Seitenlicht wirkt der Himmel dagegen blassblau. Arbeiten Sie mit höherwertigen Kameras, können Sie in solchen Fällen einen Polarisationsfilter verwenden, um dennoch einen strahlend blauen Himmel zu erhalten.

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Um einen strahlend blauen Himmel zu erhalten, muss sich die Sonne im Rücken des Fotografen befinden.

Harter Außeneinsatz

Für bestimmte Einsätze im Freien sind robuste Kameras erforderlich. Fotografieren Sie beispielsweise gerne im Urlaub am Meer, können Sand und Wasser der Kamera schaden, wenn sie in die Kamera eindringen. Bei aufwändigen digitalen Spiegelreflexkameras sorgen zum Beispiel Gummidichtungen dafür, dass das Gehäuse gut abgedichtet ist. Durch die viele Elektronik, die bei heutigen Kameras im Gehäuse untergebracht ist, sind die Kameras natürlich weit empfindlicher, als die einfachen mechanischen analogen Pendants früherer Zeiten. Aber auch für solche Herausforderungen gibt es kostengünstigere Kompaktkameras. So haben mehrere Hersteller Modelle im Programm, die sich durch ihre Robustheit auszeichnen und teilweise sogar für Unterwasseraufnahmen eignen – allerdings nur für eine geringe Tiefe.

Olympus bietet einige Modelle an, die wetterfest sind, d.h. bei Regen oder Schnee gut einsetzbar sind. Wer seine Kamera mit ins Wasser nehmen will, kann z.B. zur Pentax Optio W20 greifen. Sie ist bis 1,5 m auch für begrenzte Zeit unter Wasser einsetzbar (ca. 230 Euro).

Rund 470 Euro muss man für die Ricoh Caplio 500G Wide anlegen. Diese Kamera ist vor Spritzwasser und Staub geschützt und wenn Sie mit der Kamera irgendwo „anstoßen“ sollten, brauchen Sie keine Angst zu haben – die Kamera ist stoßfest nach MIL-Standard-810F. Auch die anderen Daten machen dieses Kameramodell durchaus interessant. Der 3fach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich von 28 bis 85 mm ab. Dies ist für anspruchsvolle Urlaubsbilder in Ordnung. Der schwache Telebereich erlaubt auch Detailaufnahmen. Durch den geringen Mindestabstand von 10 Zentimetern im Telebereich lassen sich beispielsweise Blumen bildfüllend aufnehmen.

Wollen Sie sich der Unterwasserfotografie in größeren Tiefen widmen, kommen Sie um eine spezielle Ausrüstung nicht herum. Für diverse Kameramodelle werden wasserdichte Spezialgehäuse angeboten. Die Unterwassergehäuse gibt es sowohl für Spiegelreflexkameras als auch für einige Kompaktkameramodelle. Für Canons Ixus-Modelle sind beispielsweise genauso wasserdichte Unterwassergehäuse erhältlich, wie für Olympus µ-Modelle. Die Preise belaufen sich dabei auf ungefähr 250 Euro. Daher lohnt sich eine solche Anschaffung nur dann, wenn Sie häufiger Unterwasseraufnahmen machen möchten.

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Unterwasserfotografie ist ein interessantes Aufgabengebiet. Hierzu werden spezielle Kameragehäuse angeboten.

Tieraufnahmen

Eine besonders reizvolle fotografische Aufgabe ist die Tierfotografie – egal, ob im Zoo oder in der freien Wildbahn. Wichtig ist für diese Aufgabenstellung, dass Ihre Kamera über ein Teleobjektiv verfügt, damit die Fluchtdistanz zum Tier erhalten bleibt. Rücken Sie nämlich den Tieren zu nah auf den Pelz, flüchten sie. Im Zoo entsteht das Problem, dass Sie durch die Gehege auch nicht nah genug an die Tiere herankommen. Eine Brennweite von mindestens 200 bis 300 mm ist daher empfehlenswert. Beim Einsatz solcher Brennweiten müssen Sie allerdings bedenken, dass kürzere Belichtungszeiten verwendet werden müssen, um eine Verwacklungsgefahr auszuschließen. Alternativ könnten Bildstabilisatoren helfen. Teilweise sind diese im Kamerabody selbst eingebaut. Bei Spiegelreflexkameras werden auch besondere Objektive mit integriertem Bildstabilisator angeboten. Nützlich ist es außerdem, wenn die Kamera schnelle Bildfolgen unterstützt, um mehrere Aufnahmen nacheinander schießen zu können. Neben dem technischen Equipment müssen Sie bei der Tierfotografie eine Menge Geduld mitbringen – schließlich ist es schlecht vorhersehbar, wie sich die Tiere verhalten. Es bietet sich auch an, viele Aufnahmen nacheinander aufzunehmen, um dann am PC die gelungensten herauszusuchen. Sofort das „perfekte“ Foto zu schießen, gelingt auch dem versiertesten Fotografen nicht.

So findet man die passende Digitalkamera
Für ansprechende Tieraufnahmen sollten Sie ein Teleobjektiv verwenden.

Gitter ausblenden

Wenn Sie im Zoo fotografieren, werden Sie mit dem Problem zu tun haben, dass die Gitterstäbe der Käfige im Foto zu sehen sein könnten. Dies umgehen Sie, wenn Sie die Kamera sehr nah an das Gitter halten und mit einem Teleobjektiv fotografieren. Verwenden Sie außerdem eine geöffnete Blende, um den Schärfentiefebereich möglichst klein zu halten. Vom Gitter bleibt dann nur ein ganz schwacher, kaum zu erkennender Schimmer übrig.

Olympus bietet mit der SP-550UZ eine Kamera mit einem beeindruckenden Objektiv an. Umgerechnet auf das 35-mm-Kleinbildformat deckt diese 7,1-Megapixel-Kamera einen Brennweitenbereich von 28 bis 504 mm ab. Das 18fach-Zoomobjektiv eignet sich sehr gut, um auch etwas entfernte Motive „heranzuholen“. Sie ist für rund 450 Euro zu haben.

Wer auf einen Teil des Weitwinkels verzichten kann, ist auch mit der Pamasonic Lumix DMC-FZ7 gut bedient. Ihre Brennweite geht umgerechnet von 36 bis 432 mm (12x).

Der 2,5 Zoll große Monitor ist für die Bildbeurteilung gut geeignet, zumal er auch bei extrem schrägen Blickwinkeln das Bild gut zeigt. Das Verwacklungsrisiko wird durch den integrierten Bildstabilisator reduziert. Erwähnenswert ist auch der Empfindlichkeitsbereich, der von 80 bis 1600 ISO reicht. Bei der maximalen Empfindlichkeit muss man natürlich ein Bildrauschen in Kauf nehmen – es hält sich aber in Grenzen.

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Damit im Zoo im Vordergrund die Gitterstäbe des Käfigs nicht zu sehen sind, müssen Sie mit der Kamera sehr nah an den Zaun herangehen und ein Teleobjektiv mit offener Blende verwenden.

Sportaufnahmen

Für die Sportfotografie gilt ein ähnliches Anforderungsprofil wie für die Tierfotografie. Die Akteure sind hier allerdings oft besser berechenbar. Ein langbrennweitiges Zoomobjektiv ist auch hier eine unbedingte Voraussetzung. Eine möglichst kurze Belichtungszeit ist erforderlich, wenn die Bewegungen der Sportler „eingefroren“ werden sollen. Reicht das zur Verfügung stehende Licht nicht aus, muss die Empfindlichkeit heraufgesetzt werden. Auch für diese Aufgabenstellung sind die Olympus oder die Panasonic eine gute Wahl. Wenn Ihre Ansprüche etwas geringer sind, kann aber auch eine günstigere Kompaktkamera verwendet werden, wie etwa die Sony CyberShot SC-T9, die für ungefähr 300 Euro erhältlich ist. Die 6-Megapixel-Kamera verfügt über ein Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 38 bis 114 mm. Der geringe Telebereich erlaubt allerdings eher Übersichts- als Detailaufnahmen. Der eingebaute optische Bildstabilisator kann Verwacklungen verhindern. Schnelle Bildfolgen sind mit der Sony ebenfalls möglich. Interessant ist auch, dass sogar Videosequenzen im MPEG-Videoformat aufgezeichnet werden können. Bei einer Größe von 640 x 480 Pixel lassen sich 30 Bilder in der Sekunde aufzeichnen.

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Um kurze Belichtungszeiten zu erreichen, müssen Sie bei Sportaufnahmen die Empfindlichkeit heraufsetzen.

Technik der Bildstabilisatoren

Bildstabilisatoren trennt man nach zwei verschiedenen Verfahren: der optischen und der elektronischen Stabilisierung. Bei der optischen Bildstabilisierung kann der Mechanismus entweder im Objektiv oder dem Sensor untergebracht sein. So werden die Linsen oder der Sensor bewegt, um die Verwacklung auszugleichen. Bei der elektronischen Stabilisierung werden die Veränderungen anhand des aufgenommenen Motivs erkannt und durch Interpolation entfernt. Oft wird dieses Verfahren bei Videokameras angewandt – aber auch einige Hersteller von Fotokameras verwenden diese Methode. Casios Exilim-Modelle seien hier als ein Beispiel genannt.

Formate

Bei analogen Kameras wurden meist Filme im Format 36 x 24 Millimeter verwendet. Man spricht daher vom 3:2-Format. Mit der Digitalisierung der Fotografie vermischten sich im Laufe der Zeit die Formate. Fernsehgeräte wiesen nämlich durch das PAL-Format ein Seitenverhältnis von 4:3 auf. Für die ersten PCs wurden häufig Fernsehgeräte als Monitor verwendet. So wurde das 4:3-Format auch für den PC übernommen. Daran lehnten sich dann zunächst auch die digitalen Fotoapparate an. So entstand ein für Fotografen etwas „unübliches“ und ungewohntes Seitenverhältnis. Durch das HDTV-Format ist inzwischen noch das Seitenverhältnis von 16:9 dazugekommen. Dieser „Formatwirrwarr“ wird langsam sortiert. Digitale Spiegelreflexkameras verwenden inzwischen meist wieder das klassische Seitenverhältnis von 3:2. Dies hat auch praktische Vorteile. Werden nämlich die Fotos auf Fotopapier belichtet, kann das vollständige Foto wiedergegeben werden. Da die klassischen Fotopapierabzüge – wie etwa 15 x 10 oder 18 x 13 Zentimeter – ebenfalls an das 3:2-Seitenverhältnis angepasst sind, werden bei Fotos im 4:3-Format in der Höhe Bildteile abgeschnitten. Dasselbe gilt, wenn Sie Ihre Fotos auf dem heimischen Drucker ausgeben. Auch die DIN-Formate entsprechen ungefähr dem 3:2 Format, sodass die Fotos mit diesem klassischen Format das DIN-A4- oder DIN-A5-Blatt besser ausfüllen. Das alles spricht also für das klassische Seitenverhältnis. Ein Vorteil des 4:3-Formats ist vielleicht, dass Fotos als Bildschirmhintergründe verwendet werden können und dabei den Bildschirm vollständig ausfüllen. Bei Fotos mit dem klassischen Seitenverhältnis ergibt sich eine zu geringe Höhe.

Es gibt auch Kameramodelle, die dem Anwender die freie Wahl lassen, welches Format er lieber einsetzen möchte. Die 6-Megapixel-Kamera Panasonic Lumix DMC-FX01 sei hier als ein Beispiel genannt. Mit dieser Kamera können Sie Aufnahmen sowohl im klassischen 3:2- als auch im 4:3-Format schießen. Sogar das 16:9-Format kann eingestellt werden. Dieses breite Format kann zum Beispiel bei Landschaftsaufnahmen gut eingesetzt werden – es entsteht ein wenig der Eindruck einer Panoramaaufnahme. Die Kamera, die vor ungefähr einem Jahr auf den Markt kam, bietet für einen Straßenpreis von ungefähr 230 Euro weitere interessante Merkmale. Der 3,6fach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich von 28 bis 102 mm ab, was für viele gängige Aufgabenstellungen durchaus ausreichend ist. Der Monitor ist mit seinen 2,5 Zoll angenehm groß. Erfreulich sind auch das geringe Gewicht und die sehr kompakte Bauweise. Die 160 Gramm leichte Kamera taugt so auch gut zur „Immer dabei“-Kamera.

Sollen Bilder im 4:3-Format auf Fotopapier ausbelichtet werden, entsteht entweder ein leerer Rand oder es werden Bildteile abgeschnitten.

 

Makroaufnahmen

Ein sehr beliebter Bereich der Fotografie sind Makroaufnahmen. In der „Welt des Kleinen“ finden sich schier unendlich viele spannende Motive, die entdeckt werden wollen. Die besten Möglichkeiten für diese Spezialaufgabe bieten die digitalen Spiegelreflexkameras. Aber auch für diesen Bereich gibt es einige andere Kameramodelle, die durchaus für den Einstieg verwendet werden können. Wichtigste Voraussetzung für wirkungsvolle Nah- oder Makroaufnahmen ist ein möglichst geringer Mindestabstand. Je näher Sie an das Objekt der Begierde herankommen, umso größer können Sie es auf den Chip bannen. Für einige Kompaktkameras erhalten Sie Vorsatzlinsen für die Makrofotografie. Solche Vorsatzlinsen bieten eine gute Qualität. Da es sich aber um ein zusätzliches optisches Element handelt, müssen Sie einen Qualitätsverlust in Kauf nehmen.

Motive für Nah- oder Makroaufnahmen finden Sie in der Natur zuhauf. Ob kleine Pflanzen oder Tiere – vieles bietet sich als Motiv an. Ziel einer guten Makroaufnahme ist es, das gewünschte Objekt vom Hintergrund freigestellt abzubilden. Je näher Sie an das Motiv herangehen, umso geringer wird auch der scharf abgebildete Bereich. Wenn Sie dann mit offener Blende arbeiten, wird das Objekt gut vom Hintergrund getrennt. Der geringe Schärfentiefebereich führt aber auch zu Nachteilen. Bei großen Abbildungsmaßstäben schrumpft der scharf abgebildete Bereich bis auf wenige Millimeter, sodass beispielsweise das fotografierte Tier nicht vollständig scharf gezeigt wird.

Von Makrofotografie spricht man, wenn ein Abbildungsmaßstab von 1:1 erreicht wird. Das bedeutet, dass das abgebildete Objekt auf dem Sensor so groß erscheint, wie es in natura ist. Diese Abbildungsmaßstäbe erreichen Sie am besten mit einer entsprechenden Ausrüstung und einer digitalen Spiegelreflexkamera.

Von den Kameraherstellern sowie einigen Drittanbietern werden spezielle Makroobjektive angeboten, mit denen ein Abbildungsmaßstab von 1:1 oder sogar höher erreicht werden kann. Die Objektive lassen sich in drei Kategorien aufteilen. Die meisten Hersteller bieten die Makroobjektive mit Brennweiten von ungefähr 50, 100 und 200 mm an. Je größer die Brennweite ist, umso weiter können Sie vom Objekt entfernt sein und es dennoch in der natürlichen Größe abbilden. Auf diese Art und Weise erhalten Sie die Fluchtdistanz. Wollen Sie beispielsweise Insekten fotografieren, können Sie ein 100er-Makroobjektiv verwenden, das eine Nahgrenze von etwas mehr als 30 Zentimetern hat. Zum Vergleich: Bei 200er-Makroobjektiven wächst die Nahgrenze auf fast 50 Zentimeter an. Oft sind diese langbrennweitigen Makroobjektive aber auch doppelt so teuer, sodass Sie überlegen müssen, ob sich dieses Objektiv für Sie lohnt.

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Im Makrobereich schrumpft der Schärfentiefebereich bis auf wenige Millimeter.

Freistellen

Fotos wirken besonders dann ansprechend, wenn das fotografierte Objekt vom Hintergrund freigestellt ist. Dies kann bei Kompaktkameras oft ein schwieriges Unterfangen sein, da diese bauartbedingt einen großen Schärfetiefebereich besitzen. Spiegelreflexkameras eignen sich dagegen sehr gut, um Objekte vom Hintergrund zu trennen. Mehrere Faktoren sind wichtig, um freigestellte Motive zu erreichen. Einerseits ist die Entfernung zum fotografierten Objekt wichtig und andererseits die dabei verwendete Brennweite sowie die eingestellte Blende. Die Blende müssen Sie vollständig öffnen, was einem niedrigen Blendenwert entspricht. Wegen des geringen Schärfentiefebereichs müssen Sie sorgfältig fokussieren, um das Objekt präzise scharf zu stellen. Je größer die verwendete Brennweite ist, umso weiter können Sie vom Objekt entfernt sein. Bei kleinen Brennweiten müssen Sie sehr nah an das Objekt herangehen, um es freistellen zu können. Am besten eignen sich Objektive von ungefähr 200 mm, um Detailaufnahmen zu erreichen, die einen unscharfen Hintergrund besitzen. Eine maximale Blendenöffnung von ungefähr Blende 4.5 bis 5.6 ist dabei ausreichend. Je weiter sich die Blende öffnen lässt, umso unschärfer wird der Hintergrund im Ergebnis. Allerdings haben lichtstarke Teleobjektive teils horrende Preise, sodass sich die Anschaffung nur für professionelle Fotografen lohnt.

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Fotografierte Objekte wirken attraktiver, wenn sie vor einem unscharfen Hintergrund freigestellt sind.

Fotografie mit Umgebungslicht

Bei allen Motiv-Situationen, wo das vorhandene Licht selbst zum Objekt wird, müssen Sie mit dem Einsatz des Blitzgerätes vorsichtig sein. Reicht dieses Licht nicht aus, um eine verwackelungsfreie Aufnahme sicher zu stellen, dann können Sie beispielsweise die Empfindlichkeit der Kamera erhöhen, bis eine akzeptable Verschlusszeit erreicht ist – das geht aber nicht bei allen Modellen gleich gut. In den Abendstunden oder in einer Kneipe mit Freunden will man die „romantische“ Lichtsituation häufig nicht mit einem Blitz zerstören. Gute Kameras, und dazu gehören auch einige kompakte, nicht nur die digitalen Spiegelreflex-Apparate, erlauben Empfindlichkeiten von 1600 oder 3200 ISO. Leider erhöht sich bei diesen Einstellungen immer auch das Farbrauschen und die Bildqualität leidet.

Wer nicht gleich zur kostspieligen D-SLR greifen will, fährt beispielsweise mit einer Fujifilm F31fd nicht schlecht. Die 6,1-Megapixel-Kamera hat einen großen 1/1,7-Zoll-Sensor und kann auf eine Empfindlichkeit von 3200 ISO eingestellt werden. Häufig werden Bilder bei diesen Empfindlichkeiten überbelichtet – diesem Phänomen kann man versuchen entgegenzuwirken, indem man manuell unterbelichtet. Ein wenig Ausprobieren gehört aber zum Erfolgsrezept dazu.

Die Spiegelreflexfotografie

Das Nonplusultra der digitalen Fotografie ist natürlich der Einsatz einer Spiegelreflexkamera. Die Leistungsfähigkeit der Modelle hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und besonders im letzten Jahr einen exzellenten Stand erreicht. Für immer niedrigere Preise erhalten ambitionierte Fotografen fantastische „Werkzeuge“ mit Fähigkeiten, die noch vor kurzer Zeit unvorstellbar gewesen sind.

Die beiden Marktführer Nikon und Canon „übertrumpfen“ sich mit neuen Modellen gegenseitig – den Kunden kann es freuen. So erhält er heute Kameras für bisher undenkbare Preise. Kameras, die vor Kurzem noch im Bereich von 4.000 bis 5.000 Euro lagen, erhält man jetzt für ein Drittel des Preises. Die Nikon D200 sei hier als ein Beispiel genannt. Für einen Straßenpreis von ungefähr 1.500 Euro für den Kamerabody erhält man eine schier unendliche Funktionsvielfalt. Auch „Nischenanbieter“ stellen hochinteressante Spiegelreflexkameras her – die Modelle von Olympus und Sony seien hier als Beispiele genannt.

Das Angebot an unterschiedlichen Spiegelreflexmodellen wird stetig größer und hat inzwischen sogar die Grenze von Kompaktkameras erreicht. Verschiedene Modelle kosten in der Grundausstattung kaum mehr als hochwertige Kompaktkameras. Natürlich sei an dieser Stelle erwähnt, dass durch das erhältliche vielfältige Zubehör und verschiedene Objektive der „Gesamtpreis“ der Ausrüstung schnell teuer werden kann.

Der Vorteil der Spiegelreflexfotografie gegenüber der Fotografie mit Kompaktkameras besteht natürlich in den enormen Möglichkeiten. Jede fotografische Aufgabenstellung kann perfekt erledigt werden – wenn die passenden Objektive und eventuell weiteres Zubehör vorhanden sind. Ein Nachteil der digitalen Spiegelreflexfotografie soll allerdings nicht verschwiegen werden: Das Erlernen der Möglichkeiten kann schon eine Menge Zeit in Anspruch nehmen – vor allem für diejenigen Anwender, die auch keine Kenntnisse aus analogen Spiegelreflexzeiten besitzen. Die Kompaktkameras besitzen oft weit übersichtlichere und leichter zu erfassende Menüführungen. Durch die vielen Funktionen verliert man bei den Menüs der Spielreflexkameras schon schnell einmal den Überblick. Aber es gibt auch erste gegenläufige Entwicklungen. So enthält zum Beispiel die neue Nikon D40 eine vollständige integrierte Hilfe, die in kurzen Sätzen die aufgerufene Funktion erläutert. Außerdem werden Miniaturbilder verwendet, um die Auswirkungen geänderter Einstellungen visuell darzustellen.

Spiegelreflexkameras für Einsteiger haben zwischenzeitlich ein interessantes Preisniveau erreicht. Die gerade erschienene Nikon D40 erhalten Sie zusammen mit einem 18- bis 55-mm-Zoomobjektiv beispielsweise für ungefähr 570 Euro. Bei der hervorragenden Bildqualität, die diese 6-Megapixel-Kamera bietet, kann man von einem „echten Schnäppchen“ sprechen. Canon bietet im selben Segment die EOS 400D an, die ebenfalls im Kit mit einem 18- bis 55-Zoomobjektiv angeboten wird. Die Kamera arbeitet mit einem 10,1-Megapixel Sensor und wird für ungefähr 730 Euro angeboten. Mit der Alpha 100 ist Sony ein großer Wurf gelungen. Diese 10-Megapixel-Kamera wird für einen Preis von ungefähr 760 Euro zusammen mit einem 18- bis 70-mm-Zoomobjektiv angeboten. Mit dieser Kamera wird nach der Übernahme die traditionelle Konica-Minolta-Produktlinie fortgeführt. Ältere Objektive lassen sich durch das übernommene Minolta-A-Bajonett weiterverwenden.

Nach „oben“ sind dann kaum noch Grenzen gesetzt. Die High-End-Digitalkameras bieten alles, was das Herz engagierter Fotografen höher schlagen lässt. Je mehr Geld Sie investieren wollen, umso schnellere Bildfolgen sind möglich und umso mehr Megapixel haben Sie zur Verfügung. Hier müssen Sie abwägen, inwiefern sich die Kosten lohnen. Für „Gelegenheitsfotografen“ sind diese Kameras sicherlich nicht zu empfehlen. Wer sich allerdings berufs- oder hobbymäßig der Fotografie verschrieben hat, wird im großen Sortiment bestimmt das passende Modell finden.

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