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Lektion 28: Schärfe

Die große Fotoschule - Auf die Schärfe kommt es an

Die große Fotoschule:
Teil 2 - 2009
(Seite 92 / 5 Seiten)

Der Experte für Fotogrundlagen:

Michael Gradias

Michael Gradias:

"Besonders für Sportfotografen ist die Einstellung Servo-Autofokus unverzichtbar. Wer die unterschiedlichen Fokusarten seiner Kamera kennt, dem eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten"

Auf die Schärfe kommt es an

Der Schärfe kommt bei der Fotografie eine große Bedeutung zu. Bilder, die das fotografierte Objekt nicht scharf abbilden, werden den Betrachter langweilen. Bei modernen digitalen Kameras helfen Autofokus-Messsysteme, schnell und zuverlässig zu fokussieren. Auf was zu achten ist, erfahren Sie in dieser Lektion

Grundsätzlich bezeichnet man die Unterscheidbarkeit von Details im Foto als Schärfe. Je mehr Details zu erkennen sind, desto schärfer erscheint das Bild. Neben der Schärfe, die physikalisch vorhanden ist, gibt es die Schärfe, die nur dem Anschein nach existiert –Schärfeeindruck genannt. So wirken beispielsweise kontrastreichere Bilder schärfer als kontrastarme Bilder – ganz unabhängig davon, welches Foto physikalisch gesehen schärfer ist. In der täglichen Praxis spielt die wirkliche Schärfe eines Bilds nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Schärfeeindruck ist das, wovon sich die Anwender leiten lassen, wenn es um die Beurteilung eines Fotos geht.

Schon seit jeher hat man versucht, den Schärfeeindruck von Bildern zu erhöhen. So wurden zu analogen Zeiten in den Fotolaboren verschiedene Techniken angewendet, um die Bilder zu optimieren. Eine der damaligen Möglichkeiten hat sich sogar in das digitale Zeitalter gerettet: Die heute aus Bildbearbeitungsprogrammen bekannte Funktion „Unscharf maskieren“ wurde schon zu analogen Zeiten angewendet. Dabei wird die Schärfe dadurch verbessert, dass der Kontrast nur an den Kanten im Bild verstärkt wird.

Die Schärfe
Die Photoshop-Funktion „Unscharf maskieren“ war schon zu analogen Zeiten bekannt

1. Autofokus

Während die Fotografen zu analogen Zeiten für lange Zeit mithilfe eines Schnittbildindikators die Schärfe manuell einstellen mussten, kam in  den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts die automatische Fokussierung in Mode, die zunächst von vielen Anwendern global „verdammt“ wurde. Heute sind Autofokus-Messsysteme eine Selbstverständlichkeit geworden. Da die Treffsicherheit immer weiter verbessert wurde, gibt es heutzutage nur noch sehr wenige Ausnahmesituationen, bei denen die Anwender auf die automatische Fokussierung verzichten müssen – wie beispielsweise bei extremer Makrofotografie oder vereinzelt bei Nachtaufnahmen.

Bei den Autofokus-Messsystemen unterscheidet man zwischen zwei Varianten: dem aktiven und dem passiven Autofokus. Beim aktiven Autofokus werden beispielsweise von Autofokus-Hilfslichtern Lichtstrahlen mit Mustern ausgesendet, sodass der Autofokus auch im Dunkeln funktioniert. Auch bei Blitzgeräten werden diese Hilfslichter eingesetzt.

Beim Autofokus kommen zwei verschiedene Techniken zum Einsatz: der Phasenvergleich und die Kontrasterkennung, wobei der Phasenvergleich nicht nur die ältere, sondern auch die bessere Technik ist. Für dieses komplexe Verfahren werden spezielle Sensoren in die Kameras integriert. Da dies teurer ist, kommen diese Autofokus-Sensoren überwiegend in digitalen Spiegelreflexkameras zum Einsatz, während Kompaktkameras mit der Kontrasterkennung fokussieren. Das Funktionsprinzip bei der Phasenerkennung beruht auf der Triangulation der Entfernung des Objekts, wobei zwei Sensoren mit etwas Abstand voneinander das Objekt erfassen. Diese Technik arbeitet außerordentlich schnell und sehr genau. So sind die heutigen Autofokus-Messsysteme auch geeignet, um sehr schnelle Bewegungen sicher zu fokussieren, was zum Beispiel bei Sportaufnahmen wichtig ist.

Die Schärfe
Heutige Autofokus-Messsysteme arbeiten schnell und fokussieren zuverlässig, sodass auch Sportaufnahmen leicht gelingen
Die Schärfe
Auch der schnellste Autofokus kann fallende Wassertropfen nicht einfangen – hier ist manuelles Fokussieren angesagt

Bei der Kontrastmessung ist die Vorgehensweise etwas anders. Hier wird die Bildweite des Objektivs verändert, bis der maximale Kontrast erreicht ist. Da dabei mehrere Stellen untersucht werden, dauert dieses Verfahren länger. Hinzu kommt, dass dafür einige Rechenleistung erforderlich ist, was ebenfalls zu Verzögerungen führt. Man kann diese Art der Fokussierung auch wie folgt beschreiben: Die Kamera „weiß“ natürlich nicht, wie weit ein Objekt entfernt ist oder wann es scharf abgebildet ist. Die Kamera sucht im Bild nach Kontrasten. Werden senkrechte oder schräge Linien im Bild gefunden, wird der Fokus so eingestellt, dass die Linien möglichst kontrastreich – also scharfkantig – abgebildet werden. Durch diese Fokussierung auf den höchsten Kontrast der Linien wird gleichzeitig die korrekte Schärfe ermittelt. Man könnte sagen, dass der Autofokus die Linien „zur Deckung“ bringt.

2. Probleme beim Fokussieren

Schwierigkeiten beim Fokussieren liegen in der Natur der Sache und haben nichts mit einem speziellen Kameramodell zu tun. Bei folgenden Situationen kann es passieren, dass das Autofokus-Messsystem die Arbeit verweigert: Je weniger Kontrast im Bild vorhanden ist, desto schwieriger wird es für das Autofokussystem. Das gilt beispielsweise für Dunkelheit. Auch wenn das zu fotografierende Objekt dieselbe Farbe aufweist wie der Hintergrund, kann es zu Schwierigkeiten beim Fokussieren kommen – Aufnahmen in einer Schneelandschaft wären ein solches Beispiel. Auch wenn Sie weiche Strukturen – wie etwa Wolken – ablichten wollen, kann es zu Problemen bei der Fokussierung kommen. Auch Reflexionen, wie sie beispielsweise bei Gegenlichtaufnahmen auftreten können, bereiten dem Autofokus-Messsystem unter Umständen Probleme. Gegebenenfalls müssen Sie bei diesen Aufgabenstellungen zur manuellen Fokussierung greifen.

Die Schärfe
Beim Fotografieren weicher Strukturen – wie etwa Wolken – müssen Sie gegebenenfalls zur manuellen Fokussierung greifen

Schwierig kann es außerdem werden, wenn innerhalb des Autofokus-Messfeldes Objekte mit unterschiedlichem Abstand zur Kamera zu sehen sind. Tiere im Käfig sind ein Beispiel dafür. Hier kann die Kamera nicht automatisch scharf stellen – verwenden Sie daher die manuelle Variante. Auch wenn Motive mit sehr vielen feinen Details aufgenommen werden sollen, kann es zu Schwierigkeiten kommen. Eine Blumenwiese wäre ein solches Beispiel. Das Autofokus-Messsystem kann hierbei irritiert werden, weil nicht klar ist, auf welches der vielen Details fokussiert werden soll.

Die Schärfe
Solch feine Eiskristalle zu fokussieren, ist etwas kniffelig – die vielen Details irritieren das Autofokus-Messsystem. Die manuelle Fokussierung ist hierbei eher angebracht

Motive, die von regelmäßigen geometrischen Mustern bestimmt werden, mögen die Autofokus-Messsysteme auch nicht. Fensterfassaden von Wolkenkratzern wären ein Beispiel für diese Situation. Diese Aufzählung zeigte zwar viele mögliche Unzulänglichkeiten – inzwischen sind die Autofokus-Messsysteme jedoch so weit ausgereift, dass Sie nur sehr selten Situationen erleben werden, bei denen das automatische Fokussieren misslingt. Wenn man Verständnis für die Situationen hat, bei denen die Autofokus-Messsysteme naturgemäß Schwierigkeiten haben, lassen sich solche Situationen auch leicht meistern. Oft genügt es, die Kamera ein klein wenig zu schwenken, um sich von der kritischen Situation zu entfernen. Speichern Sie dann die Schärfe und schwenken Sie die Kamera in die gewünschte Position zurück. Natürlich muss die Messung an einer Stelle erfolgen, die denselben Abstand zum Motiv hat wie das fotografierte Objekt. Einen solchen Autofokus-Messwertspeicher bieten die allermeisten digitalen Spiegelreflexkameras an.

3. Korrektes Fokussieren

Auch wenn Ihre Kamera automatisch fokussiert, gibt es einige Dinge, auf die Sie achten müssen, um ein Foto mit korrekter Schärfe zu erhalten. So ist es besonders wichtig, dass der richtige Bildteil scharf abgebildet wird. Es nutzt Ihnen wenig, wenn der Hintergrund scharf abgebildet wird, Sie aber ein Objekt im Vordergrund fotografieren wollten. Der Fotograf muss auch darauf achten, dass das zu fotografierende Objekt mit einem Fokusfeld erfasst wird. Das hört sich zunächst einfach an, ist aber beispielsweise bei sich schnell bewegenden Objekten nicht immer ganz leicht. Auch nutzt es wenig, wenn das Objekt zwar zunächst korrekt fokussiert wurde, sich aber im Moment des Auslösens gar nicht mehr im fokussierten Bereich befindet. Ein auf Sie zukommendes Objekt, wie etwa ein Tier oder ein Auto, wäre ein solches Beispiel. Außerdem müssen Sie entscheiden, ob Sie Bewegungen durch Einsatz kurzer Belichtungszeiten „einfrieren“ wollen oder ob eine Bewegungsunschärfe als Gestaltungsmittel eingesetzt werden soll – beides kann attraktive Ergebnisse liefern.

Die Schärfe
Wird eine kurze Belichtungszeit verwendet, können Sie beispielsweise Wasser erstarren lassen, wie bei dieser Wasserfontäne. Hier wurde eine Belichtungszeit von 1/2500 Sekunde verwendet

Durch die Wahl der Blende lässt sich der scharf abgebildete Bereich im Bild beeinflussen – Schärfentiefe wird dies genannt. Nicht zuletzt müssen Sie die Kamera selbstverständlich ruhig halten oder ein Stativ einsetzen. Es nutzt Ihnen nichts, wenn die Kamera perfekt fokussiert hat, Sie diese aber im Moment des Auslösens „verreißen“. Dann entsteht ein unscharfes – verwackeltes – Ergebnis. Verwacklungsunschärfe wird dies genannt. Bei langbrennweitigen Objektiven ist die Verwacklungsgefahr größer, als wenn Sie ein Weitwinkelobjektiv angesetzt haben.

4. Die Schärfeebene

Es wird nur ein Bereich in einem Foto ganz exakt scharf abgebildet – die sogenannte Schärfeebene. Die Schärfeebene befindet sich an der Stelle, auf die Sie den Fokus eingestellt haben. In nächster Nähe der Schärfeebene ist das Ergebnis noch mehr oder weniger scharf zu sehen. Den Bereich, in dem das Bild eine noch akzeptable Schärfe zeigt, nennt man Schärfentiefe. Alles, was sich außerhalb des Schärfentiefebereichs befindet, wird unscharf abgebildet. Diese Fakten können Sie auch für eine kreative Bildgestaltung nutzen. So wirken Bilder dann besonders ästhetisch, wenn das fotografierte Objekt vor einem unscharfen Hintergrund platziert wird. Besonders entscheidend ist eine geringe Schärfentiefe beispielsweise bei der Porträtfotografie. Hier ist ein scharfes Model vor einem scharfen Hintergrund eher störend und lenkt den Betrachter vom eigentlichen Hauptmotiv ab.

Die Schärfe
Die attraktivsten Ergebnisse entstehen dann, wenn das fotografierte Objekt – wie hier die Goldfliege auf einer Blüte eines Fünffingerstrauchs – vor einem unscharfen Hintergrund dargestellt wird

5. Die Faktoren der Schärfentiefe

Wie groß der Bereich ist, der scharf abgebildet wird, können Sie in gewissem Rahmen beeinflussen. Dabei spielt neben der eingestellten Blende auch die verwendete Brennweite eine große Rolle. Wenn Sie eine kurze Brennweite verwenden, ist der Bereich, der eine akzeptable Schärfe zeigt, besonders groß – er erstreckt sich praktisch vom Vorder- bis in den Hintergrund. Dies lässt sich prima nutzen, wenn Sie Architektur- oder Landschaftsaufnahmen machen – hier soll ja möglichst viel zu erkennen sein.

Die Schärfe
Bei Architekturaufnahmen – wie hier der Berliner Reichstag – ist ein großer Schärfentiefebereich wichtig

Je größer die verwendete Brennweite ist, desto geringer wird der Bereich, der im Bild scharf abgebildet wird. Wenn Sie noch einen zweiten Punkt berücksichtigen, lässt sich diese Tatsache für eine kreative Bildgestaltung nutzen. Eine bedeutende Rolle für die Schärfentiefe spielt auch der Abstand zum Motiv. Je näher Sie an das zu fotografierende Objekt herangehen, desto kleiner wird der Schärfentiefebereich. Dies macht sich beispielsweise bei der Makrofotografie extrem bemerkbar. Wird dasselbe Motiv aus einem größeren Abstand fotografiert, ist der scharf abgebildete Bereich deutlich größer. Die Kombination aus einem geringen Abstand zum Motiv und der verwendeten Brennweite lässt sich dazu nutzen, einen unscharfen Hintergrund zu erhalten.

Die Schärfe
Wenn Sie nah genug an das zu fotografierende Objekt herangehen, entsteht eine kleinere Schärfentiefe

6. Die Blende

Mit der eingestellten Blende wird der scharf abgebildete Bereich ebenfalls beeinflusst. Setzen Sie einen niedrigen Blendenwert ein (große Blendenöffnung), wenn Sie den Schärfentiefebereich möglichst klein halten wollen, was beim Trennen des zu fotografierenden Objekts vom Hintergrund wichtig ist. Wollen Sie aber beispielsweise bei Nah- oder Makroaufnahmen den Schärfentiefebereich vergrößern, stellen Sie einen großen Blendenwert ein (kleine Blendenöffnung). Natürlich muss dabei genügend Licht zur Verfügung stehen, damit keine so lange Belichtungszeit entsteht, dass Verwacklungsgefahr besteht. Hier müssen Sie einen Kompromiss finden. Gegebenenfalls können Sie sich dabei mit dem Erhöhen des ISO-Werts behelfen, wobei Sie bei dem von Ihnen verwendeten Kameratyp testen müssen, bis zu welcher Empfindlichkeit perfekte Ergebnisse entstehen. Bei den heutigen digitalen Spiegelreflexkameras können Sie in den allermeisten Fällen bedenkenlos 400 ISO einstellen, ohne dass ein störendes Bildrauschen die Bildqualität mindern würde.

Die Schärfe
7schärfe10: Im Makrobereich wird die Schärfentiefe so klein, dass ein Schließen der Blende erforderlich wird, um das Motiv scharf abzubilden. In diesem Fall kam bei einer Brennweite von 180 mm ein Blendenwert von f 10 zum Einsatz

Wissenswertes zur Schärfe

Einige grundsätzliche Begriffe werden beim Thema Schärfe immer wieder verwendet. Wir wollen Ihnen deshalb die Bedeutung der wichtigsten Fachbegriffe kurz erklären.

Autofokus Digitale Kameras können Objekte automatisch scharf einstellen. Dabei orientiert sich das Autofokus-Messsystem an den Kontrasten im Bild. Bei kontrastarmen Motiven oder bei Dunkelheit kann es daher zu Problemen beim Fokussieren der Kamera kommen.

Fokussieren Das Scharfstellen des Motivs – egal, ob manuell oder automatisch – wird auch als Fokussieren bezeichnet.

Schärfentiefe Oft fälschlich als Tiefenschärfe bezeichnet. Schärfentiefe ist der Bereich, der in einem Foto scharf abgebildet wird. Je größer die verwendete Brennweite ist, desto kleiner wird der Schärfentiefebereich. Beim Öffnen der Blende (kleiner Blendenwert) ist der Schärfentiefebereich kleiner als bei geschlossener Blende (entsprechend großer Blendenwert).

Schärfepunkt Den Punkt, auf den fokussiert wird, nennt man Schärfepunkt. Er zeigt die am schärfsten abgebildete Stelle. Die Bildpartien vor oder hinter diesem Punkt erscheinen mehr oder weniger unscharf. Je weiter die Bereiche vom Schärfepunkt entfernt sind, desto unschärfer ist das Objekt.

Verwacklungsunschärfe Wird die Kamera beim Auslösen nicht ruhig gehalten, entsteht die sogenannte Verwacklungsunschärfe. Die Bildpartien werden sozusagen mehrfach abgebildet. Verwacklungsunschärfen entstehen meist dann, wenn eine zu lange Belichtungszeit ohne den Einsatz eines Stativs verwendet wird. Bildstabilisatoren versuchen, diesen Effekt abzuschwächen.

Bewegungsunschärfe Wenn sich das fotografierte Objekt während der Belichtungszeit bewegt, entstehen unscharfe – verwischte – Ergebnisse. Dies bezeichnet man als Bewegungsunschärfe. Bei Sportaufnahmen ist die Gefahr beispielsweise sehr groß. Die Gefahr der Bewegungsunschärfe kann in solchen Fällen durch Mitziehen der Kamera minimiert werden.

Frage an den Experten

Michael Gradias

Was bedeutet Schärfefalle?

Nicht jedes Kameramodell eignet sich automatisch, um mit einer Schärfefalle zu arbeiten. Es müssen bestimmte Funktionen dafür bereitgestellt werden. Die Grundidee, die dahinter steckt, ist einfach: Man stellt im Vorhinein auf eine bestimmte Entfernung scharf – ausgelöst wird aber erst dann, wenn ein Objekt scharf abgebildet wird, das sich in dem voreingestellten Bereich befindet. Dies könnten Sie zum Beispiel bei einem Sportereignis nutzen, bei dem ein Motocross-Fahrer gerade einen Hügel oder ein Pferd ein aufgebautes Hindernis überspringt. Auch Makroaufnahmen – etwa von Insekten – mit einem sehr kleinen Schärfentiefebereich sind mögliche Einsatzgebiete. Die verwendete Kamera muss dabei einen Modus anbieten, in dem nur dann eine Auslösung erfolgt, wenn das abzubildende Objekt scharf abgebildet wird – diesen Modus bieten viele Kameras an. Im Normalfall wird dann scharf gestellt, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Daher hilft dieser Standardmodus nicht weiter. Kann die Scharfstellung aber alternativ auch über eine andere Taste erfolgen, führt dies zum Erfolg. Wenn Sie beispielsweise die Taste für die Speicherung der Belichtungszeit auch mit der Fokussierung belegen können, fokussieren Sie damit auf den gewünschten Bereich vor. Anschließend wird der Auslöser gedrückt. Ist der Modus aktiviert, bei dem nur ausgelöst wird, wenn das abgebildete Objekt scharf dargestellt wird, ist die Aufgabenstellung gelöst. Nun heißt es nur noch, zu warten, bis das Objekt der Begierde im zuvor eingestellten Schärfebereich erscheint.

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