Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Eine Anzeige gestalten

Eine Anzeige gestalten

Office-Praxis:
Heft 01/2004 (S. 91) 3 Seiten

Office-Praxis -Pixelbilder mit Vektordaten mischen

Aus einem Bild wird eine Anzeige: Immer dann, wenn die Basis einer Gestaltungsaufgabe ein Foto ist, bietet es sich an, die weiteren Bearbeitungsschritte ebenfalls mit einem Bildbearbeitungsprogramm à la Photoshop zu erledigen. Wir zeigen Ihnen wie Sie dazu vorgehen müssen

Ausgangsbasis für die Aufgabenstellung ist ein Foto, das mit einer Digitalkamera geschossen wurde. Die Bildqualität der heutigen Digitalkamerageneration lässt eine weitere Verarbeitung für Print-Gestaltungen ohne weiteres zu. Oft sind nur wenige Optimierungsschritte nötig, um eine perfekte Vorlage zu erhalten.

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Dieses Ausgangsfoto soll für eine Anzeige verwendet werden

So sollten Sie zunächst nach dem Start von Photoshop eine Tonwertkorrektur durchführen. Verwenden Sie dazu die Funktion "Bild/Anpassen/Tonwertkorrektur". In vielen Fällen wird der Einsatz der "Auto"-Funktion bereits zu einem optimalen Ergebnis führen. Wenn (wie bei unserem Beispiel) die Ausleuchtung nicht optimal ist, sollten Sie eine "Tonwertkorrektur"-Einstellungsebene verwenden. Sie erreichen diese Funktion über die vierte Schaltfläche in der Fußzeile des "Ebenen"-Palettenfensters. Sie sollten einen Gamma-Wert von 1,4 einstellen, um die Mitteltöne des Bilds aufzuhellen. Ziehen Sie auf der Maskierungsebene anschließend einen Verlauf auf, damit nur der obere Bereich aufgehellt wird. Das Vorschaubild zeigt anschließend den von unten nach oben verlaufenden Schwarzweiß-Verlauf an. Anschließend sollten Sie eine "Farbton/Sättigung"-Einstellungsebene erstellen, um die Sättigung des Bilds zu erhöhen. Werte um +25 sind in vielen Fällen gut geeignet. Höhere Werte verfälschen leicht das Bild und lassen es unnatürlich erscheinen. Falls das Bild nicht in der passenden Bildgröße vorliegt, sollten Sie die gewünschten Werte über das Dialogfeld der Funktion "Bild/Bildgröße" anpassen. Wichtig ist dabei, dass die Auflösung für ein gutes Druckergebnis auf 300 Pixel/Zoll eingestellt ist. Unser Beispiel hat eine Breite von 8,8 Zentimetern, um für eine zweispaltige Anzeige verwendet werden zu können. Zum Abschluss der Vorbereitungen können Sie nun das Bild schärfen. Hierzu könnte die Funktion "Filter/Scharfzeichnungsfilter/Unscharf maskieren" verwendet werden.

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Die Maskierungsebene wird mit einem Verlauf versehen

Plug-in-Module

Alternativ zu den Photoshop-Funktionen werden von einigen Drittanbietern interessante Zusatzmodule angeboten. So gibt es beispielsweise zum perfekten Schärfen von Bildern die Plug-in-Sammlung nik-Sharpener (http://www.nikmultimedia.com). Dieses Plug-in-Modul stellt für verschiedene Ausgabegeräte Module bereit. Mit der Funktion "Filter/nik Sharpener Pro!1.0d/Offset/Autoscan" können Sie die Schärfung für Offset-Drucke optimieren. Markieren Sie vor dem Aufruf die Hintergrundebene, da diese geschärft werden soll - bei aktivierter Einstellungsebene ist die Funktion verständlicherweise wirkungslos. Die Funktionen werden in einem eigenen Arbeitsfenster angeboten, das etwas futuristisch wirkt. Die von uns verwendeten Einstellungen sehen Sie in der Abbildung. Diese wenigen Arbeitsschritte reichen aus, um eine optimale Vorlage für die Gestaltung einer Anzeige zu erhalten.

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Der nik-Sharpener ist ein leistungsfähiges Plug-in-Modul zum Schärfen von Bildern

Formen erleichtern die Gestaltung

Anzeigengestaltungen werden im Normalfall mit Vektorgrafikprogrammen erledigt. CorelDRAW oder Adobe Illustrator gehören zu diesem Genre.

Im Laufe der letzten Programmversionen sind aber bei Photoshop diverse Funktionen dazugekommen, die zum Vektor-Bereich gehören. Pfade waren dazu der erste Schritt - inzwischen sind auch Formen dazugekommen. Vektorformen und Pixelbilder vertragen sich prinzipiell nicht besonders gut. Während bei Fotos der einzelne Bildpunkt - der Pixel - für die Bildqualität maßgebend ist, sind Vektorgrafiken ganz anders aufgebaut. Da Vektorgrafiken aus mathematischen Beschreibungen von Formen bestehen, sind hier verlustfreie Skalierungen möglich. Bei Pixelbildern wirkt sich aber eine Skalierung stets negativ auf die Bildqualität aus. Werden nun in einem Pixelbild Vektorelemente verwendet, können diese zwar ohne Qualitätsverlust skaliert werden, sobald Sie aber das Bild als Ganzes skalieren, wird die Bildqualität wieder verschlechtert. Schließlich werden dabei ja auch die Daten des Pixelbilds verändert. Dies sollte bei der Arbeit mit Pfaden und Formen stets bedacht werden. Dennoch sind die Möglichkeiten durch diese neuen Funktionen stark erweitert worden. Das ständige Wechseln zwischen verschiedenen Programmen können Sie sich sparen.

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Nach den Optimierungsschritten entsteht eine optimale Vorlage

Formebenen erstellen

Momentan sind einfache Formen und plakative Schriften modern. Daher sollen für unsere Anzeige einige einfache Formen erstellt werden. Zuerst wird eine Rechteckform benötigt. Nach dem Aufruf des Rechteck-Werkzeugs, das Sie auch mit der J-Taste erreichen, müssen die Einstellungen in der Optionsleiste angepasst werden. Hier sollten Sie die erste Schaltfläche aktivieren, damit eine Formebene und kein Pfad erstellt wird. Im Gegensatz zur Pfaden können Formebenen gefüllt und mit Ebenenstilen versehen werden. Als Farbe verwenden wir den CMYK-Wert 72, 2, 42, 1. Dies ergibt einen türkisen Farbton. Markieren Sie im "Ebenen"-Palettenfenster vor dem Aufziehen der Rechteckform die oberste Ebene. Alle neu konstruierten Ebenen werden nämlich über der aktuellen Ebene platziert. Ziehen Sie das Rechteck über die volle Bildbreite im oberen Bereich auf. Gegebenenfalls können Sie die Tastenkombination Strg-T verwenden, um die Ausmaße der Form zu korrigieren. Sie sollten zum Abschluss die abgebildete Form erhalten.

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Die Rechteckform wird im oberen Bildbereich platziert

Eine weitere Form soll im linken, unteren Bildbereich platziert werden. Dafür wird das Werkzeug "Eigene Form" benötigt, das Sie im "Flyout"-Menü der Form-Werkzeuge finden. Photoshop liefert eine große Anzahl verschiedener Formen mit, die in unterschiedlichen Bibliotheken untergebracht sind. Die von uns verwendete Form mit der Bezeichnung "Blume 1" finden Sie in der "Formen"-Bibliothek. Die Form erhält dieselbe Farbe wie die Rechteckform. Beachten Sie aber, dass in der Optionsleiste die Option "Neue Formebene erstellen" aktiviert ist, damit die Form als eigenständige Ebene erstellt wird. Wenn Sie beim Erstellen der Form die Umschalt-Taste gedrückt halten, wird die Form mit dem vorgegebenen Seitenverhältnis erstellt. In unserem Beispiel soll diese Option aber nicht eingesetzt werden, da die Form in der Breite gedehnt werden soll. Nach dem Erstellen kann die Form gegebenenfalls wieder mit der Tastenkombination Strg-T korrigiert werden. Falls die Position nicht stimmt, können Sie auch das Verschieben-Werkzeug aufrufen und die Form mit den Pfeiltasten auf die gewünschte Position verschieben.

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Hier sehen Sie die Anordnung der beiden Formebenen

Textebenen einfügen

Als Nächstes werden Textebenen benötigt. Rufen Sie dazu das Text-Werkzeug auf. Entnehmen Sie die von uns verwendeten Schrifteinstellungen der Abbildung. Die Schriftgröße ist dabei so gewählt, dass der fertige Schriftzug die Breite des Bildes fast vollständig ausfüllt. Schieben Sie nach dem Aufruf des Verschieben-Werkzeugs die Ebene auf die abgebildete Position.

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Diese Zeicheneinstellungen haben wir für das Beispiel verwendet
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Der Titelschriftzug wird an der oberen Kante platziert

Unter der Überschrift werden zwei weitere Textebenen benötigt. Die Schrifteigenschaften wurden hier etwas verändert. Einerseits kam eine schmalere Schrifttype derselben Schriftfamilie zum Einsatz und andererseits haben wir die horizontale Skalierung auf 95 % reduziert, sodass der Text etwas schmaler wird. Die neuen Schrifteinstellungen können Sie der Abbildung entnehmen. Da später noch ein "Schmankerl" eingefügt werden soll, wird in der Mitte etwas Freiraum benötigt. Richten Sie daher die ersten Worte linksbündig zur Titelzeile aus. Eine zweite Textebene enthält die beiden Wörter rechts und wird rechtsbündig zur Titelzeile ausgerichtet. Um die Ebenen ausrichten zu können, müssen sie verknüpft werden. Dies erreichen Sie über die zweite Schaltfläche vor jedem Eintrag im "Ebenen"-Palettenfenster. Die Ebene, die Sie markieren, wird beim Einsatz der Ausrichtungsfunktionen als Bezugspunkt verwendet.

Unterschiedliche Einstellungen

Innerhalb einer Textebene können Sie auch unterschiedliche Texteinstellungen verwenden. Dazu müssen Sie nur die betreffenden Buchstaben markieren und dann die gewünschten Texteinstellungen im "Zeichen"-Palettenfenster angeben. So soll in der Form unten links eine Preisangabe platziert werden, bei der unterschiedliche Einstellungen zum Einsatz kommen sollen. Die beiden ersten Buchstaben erhalten die Eigenschaften der Titelzeile. Hier wird aber eine Schriftgröße von 16 pt eingestellt. Die beiden folgenden Buchstaben erhalten dagegen eine Schriftgröße von nur 8 pt. Sie könnten hier auch die Option zum Hochstellen von Buchstaben einsetzen. Wir wollen allerdings den Wert der Grundlinienverschiebung ändern. Damit entsteht dieselbe Wirkung. Stellen Sie hier einen Wert von 6 pt ein. Richten Sie den fertigen Text abschließend horizontal und vertikal zentriert zur darunter liegenden Formebene aus. So entsteht das abgebildete Ergebnis.

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Unterschiedliche Einstellungen
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Der Untertitel wird an der unteren Kante des Rechtecks positioniert

Bildteile freistellen

Im folgenden Arbeitsschritt soll ein Teil des Ausgangsfotos über die neu erstellten Ebenen hinausragen. Diese Aufgabenstellung können Sie erledigen, indem Sie eine neue Ebene ganz oben im Ebenenstapel platzieren. Diese Ebene muss das gewünschte Bildteil enthalten. Da der betreffende Bildteil momentan von den Formebenen verdeckt wird, müssen Sie diese Ebenen ausblenden. Klicken Sie dazu im "Ebenen"-Palettenfenster auf das Augensymbol der Ebenen. Markieren Sie danach die Hintergrundebene. Zum Erstellen des Auswahlbereichs bietet Photoshop verschiedene Werkzeuge an. In unserem Fall lässt sich die Aufgabe am besten mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug erledigen. Umfahren Sie mit diesem Werkzeug das abgebildete Gesteck, bis der gezeigte Auswahlbereich entstanden ist. Um die Details zu erkennen, sollten Sie eine Darstellungsgröße von mindestens 100 % verwenden. Diese Darstellungsgröße erreichen Sie am schnellsten mit einem Doppelklick auf das Zoom-Werkzeug. Verwenden Sie dann die Funktion "Ebene/Neu/Ebene durch Kopie", die Sie auch über die Tastenkombination Strg-J erreichen. Die neu entstandene Ebene enthält danach den Bildinhalt des Auswahlbereichs. Ziehen Sie die Ebene im "Ebenen"-Palettenfenster per Drag & Drop ganz nach oben, sodass sie alle anderen Ebenen überdeckt.

Nun müssen Sie zum Abschluss noch ein Problem lösen: Zu Beginn wurden ja Einstellungsebenen zur Bildoptimierung verwendet. Da diese direkt über dem Hintergrundbild platziert wurden, wirken sie bei der duplizierten Ebene nicht. Daher müssen über dieser neuen Ebene erneut Einstellungsebenen platziert werden. Laden Sie anschließend die kopierte Ebene als Auswahlbereich. Dies erreichen Sie am schnellsten, wenn Sie die Ebene mit gedrückter Strg-Taste anklicken.

Kehren Sie die Auswahl mit der Tastenkombination Umschalt-Strg-I um, und füllen Sie die Maskierungsebene mit Schwarz. So entsteht die abgebildete Maskierung. Durch diesen Arbeitsschritt wirken die Einstellungsebenen nur im Auswahlbereich. Heben Sie die Auswahl mit der Tastenkombination Strg-D auf. Bevor Sie das Ergebnis für ein Printerzeugnis einsetzen, müssen Sie es in den CMYK-Modus konvertieren. Digitalkamerabilder liegen nämlich immer im RGB-Modus vor. Damit ist das Endergebnis erreicht.

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Geschafft: Das Endergebnis des Workshops

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