Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

Fachartikel

Testlabor: DSLRs unter 800 Euro

Einsteiger-DSLRs

Foto Praxis: Heft 06/2010
(Seite 100 / 6 Seiten)

Einsteiger-DSLRs

In der Preisklasse unter 800 Euro tummeln sich eine Menge interessante DSLR-Kameras, die bestens für Einsteiger geeignet sind und Ihren Geldbeutel halbwegs schonen. Wir haben verschiedene Modelle ausführlich für Sie getestet.
Die meisten DSLRs aus unserem Testfeld kosten im Handel zwischen 500 und 600 Euro. Wenn Sie diese Summe für den Kamerakauf in die Hand nehmen, stehen Sie vor einer generellen Frage: Kaufen Sie sich lieber eine Bridgekamera im oberen Preissegment oder eine Spiegelreflexkamera im unteren Preissegment? Bevor wir die getesteten DSLRs näher betrachten, beschreiben wir die Unterschiede zwischen den beiden Kameraarten und sagen Ihnen, was für oder gegen den Kauf einer Bridge- beziehungsweise DSLR-Kamera spricht. Wer sich dann aus gutem Grund für die DSLR entscheidet, findet im Testfeld sicher einen geeigneten Kandidaten.

Eine Frage der Größe

Viele Anwender bevorzugen kompakt gebaute Kameras und greifen daher lieber zu einer Bridgekamera. Allerdings bauen die Hersteller inzwischen auch sehr kompakte Spiegelreflexkameras, sodass der Unterschied teilweise nicht mehr sehr groß ist. Mit einem kleineren Gehäuse gehen aber auch Nachteile einher: Durch die kleinere Fläche auf der Rück- und Oberseite ist auch weniger Platz für die Bedienelemente. So haben die Bridgekameras entweder deutlich weniger Bedienelemente oder sie sind arg klein geraten, sodass die Bedienung schwerer fällt. Die zusätzlichen Bedienelemente der Spiegelreflexkameras erleichtern die Bedienung enorm, weil das Herumsuchen in den Menüs bei den wichtigsten Kameraeinstellungen entfallen kann. Außerdem liegen die Spiegelreflexkameras besser in der Hand. In der Praxis merkt man, dass es schwieriger ist, eine leichtere Kamera ruhig zu halten als eine etwas schwerere. So treten Verwacklungsunschärfen bei leichteren Kameras eher auf. Auch eine ganz präzise Bildkomposition ist bei den Bridgekameras schwieriger. Das liegt daran, dass hier meist im Live-View-Modus fotografiert wird. Bei hellerem Umgebungslicht kann es schnell passieren, dass eine genaue Beurteilung am Monitor nicht mehr gewährleistet ist. Blickt man dagegen durch den Sucher, ist stets ein klares Bild zu sehen – wenn es auch (je nach Kameramodell) recht klein ist. Der Blick durch den Sucher bietet einen weiteren Vorteil: Sie haben sozusagen ein „Dreipunktstativ“, das das Verwacklungsrisiko reduziert. Die drei Punkte entstehen durch das Festhalten der Kamera mit beiden Händen sowie den Druckpunkt am Auge. Wird dagegen mit ausgestreckten Armen (eventuell sogar nur mit einem Arm) fotografiert, steigt das Verwacklungsrisiko.

Bessere Bildqualität

Der zweite elementare Unterschied besteht in der Bildqualität. Der größte Teil der kompakten Kameras (mit Ausnahme der neuen Systemkameras) verwendet einen sehr kleinen Sensor, der zwangsläufig zu einer schlechteren Bildqualität führt. Durch die kamerainterne Signalaufbereitung kann dies zwar etwas korrigiert werden, die Unterschiede bleiben aber bestehen. Das liegt in der Natur der Sache und kann auch nicht vermieden werden. Da oft dieselbe Anzahl an Fotodioden auf einer Fläche untergebracht ist, die wesentlich kleiner als bei den Spiegelreflexkameras ist, kann deren Bildqualität nicht erreicht werden. Das betrifft auch das Rauschverhalten, bei denen Kameras mit größerem Sensor klar im Vorteil sind. Ist bei Bridgekameras meist schon bei etwa 400 ISO Schluss, können Sie bei den allermeisten Spiegelreflexmodellen bedenkenlos mit 1.600 ISO oder sogar noch höher fotografieren. Bei den neusten Modellen sind sogar 12.800 ISO möglich, die durchaus noch verwendbare Ergebnisse liefern. Die Low-light-Fotografie ist daher eher ein Themenbereich für Fotografen mit einer Spiegelreflexkamera. Ein weiterer technischer Vorteil der Spiegelreflexmodelle ist die Art der Fokussierung. Während hier ein gesonderter Autofokussensor per Phasenvergleich zu schnellem Fokussieren führt, arbeiten die Bridgekameras mit der sogenannten Kontrastmessung, die deutlich langsamer ist. Daher eignen sich solche Kameras weniger für actionreiche Aufnahmen, wie etwa die Sportfotografie. Sind entsprechende Objektive vorhanden, ist die Sportfotografie für Spiegelreflexkameras keinerlei Problem.

Kreative Grenzen

Auch bei der kreativen Fotografie gibt es einen bedeutenden Unterschied: Die sehr kleinen Sensoren führen zu einer kurzen Brennweite der Objektive (deshalb ist ja auch die kompakte Bauweise möglich). Wenn Sie aber gerne Objekte vor dem Hintergrund freistellen, weil dies attraktivere Ergebnisse ergibt als Bilder mit unruhigem Hintergrund, entsteht ein Problem: Der Schärfentiefebereich wird nämlich immer größer, je kürzer die Brennweite ist. Daher ist das Freistellen bei Kameras mit kurzer Brennweite nur dann möglich, wenn der Hintergrund sehr weit vom fotografierten Objekt entfernt ist. Bei Spiegelreflexkameras fällt das Freistellen dagegen deutlich leichter, wenn Sie ein Objektiv im Telebereich ansetzen. Wägen Sie daher ab, welcher der drei Grundunterschiede Bauweise (Größe und Kompaktheit), technische Grenzen (Bildqualität und Autofokus) sowie kreatives Fotografieren für Sie besonders wichtig ist, um Ihre Entscheidung pro oder kontra Spiegelreflexkamera zu treffen. Der Preis ist in den meisten Fällen nicht so bedeutend, weil sich die beiden Genres angeglichen haben. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass beim Erwerb einer Spiegelreflexkamera schnell der Wunsch nach neuem Equipment entsteht, der die Kosten in die Höhe treiben kann – die Möglichkeiten der kreativen Fotografie erhöhen sich aber gleichzeitig.

Testsieger: Nikon D3100

Das Vorgängermodell der D3100, die D3000, war noch als Sparmodell aufgebaut. Wer Live-View und Video nutzen wollte, musste zur teureren D5000 greifen. Diese Strategie gibt es nun bei Nikon nicht mehr. Die D3100 wartet mit diversen Funktionen auf, die Nikon zuvor für die größeren Modelle reserviert hatte. So sind bei diesem nur 510 Gramm schweren Modell auch 12.800 ISO möglich – und das bei einer guten und relativ rauscharmen Bildqualität. In den niedrigen Empfindlichkeitsbereichen liefert der Sensor eine ausgezeichnete Bildqualität. Der neue CMOS-Sensor hat eine Auflösung von 14,2 Megapixeln – es ist das erste Mal, dass nun auch Nikon ins Megapixel-Wettrennen einsteigt. Bei Aufnahmesituation mit extremen Kontrasten, wie beispielsweise Gegenlichtaufnahmen, hilft die Funktion des aktiven D-Lightings, den Kontrastumfang zu erhöhen. Wie von Nikon bekannt, liefert die 3D-Color-Matrixmessung in den allermeisten Situationen ausgewogen belichtete Ergebnisse. Bei der Live-View-Funktion hat Nikon eine überarbeitete Kontrastmessung implementiert, die ein zügigeres Fokussieren erlaubt. Bei Videos (die in Full-HD-Qualität bei 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden können) ist nunmehr das erste Mal ein Fokussieren auch nach dem Start der Aufnahme möglich. Leider kann kein externes Mikrofon angeschlossen werden, sodass das Fokussiergeräusch im Film zu hören ist. Freunde des Geotaggings werden sich über die Möglichkeit freuen, ein externes GPS-Gerät an die Kamera anschließen zu können. Der qualitativ gute Monitor hat allerdings eine relativ geringe Auflösung von 230.000 Pixeln. Die 11 Autofokus-Messsensoren arbeiten sehr schnell und zuverlässig, daher kann die Kamera ohne Bedenken auch bei actionreichen Aufnahmen eingesetzt werden. Nikon bietet im Bildbearbeitungsmenü diverse Funktionen an, um Fotos nach der Aufnahme kameraintern zu optimieren oder zu verfremden. Die extrem vielen Funktionen, die die Kamera bietet, lassen es kaum vermuten, dass es sich um eine Kamera handelt, die sich an Einsteiger richtet. Der von Nikon so benannte GUIDE-Modus unterstreicht allerdings, welche Kundschaft anvisiert wird. Gut illustrierte Anleitungen führen Schritt für Schritt durch alle erforderlichen Arbeitsgänge. Dabei werden alle gängigen Aufnahmesituationen geschildert. So können Einsteiger die Grundkenntnisse der Fotografie erlernen. Wegen der vielfältigen Möglichkeiten, der ausgezeichneten Bildqualität, der umfänglichen Hilfestellung besonders für Einsteiger und des attraktiven Preises konnte die D3100 in unserem Test am meisten überzeugen.

Einsteiger-DSLRs
Die Nikon D3100 macht mit dem passenden Objektiv eine gute Figur bei der Makrofotografie. Auch die Farben wissen dabei zu überzeugen.
Einsteiger-DSLRs
Der Guide-Modus der Nikon D3100 wird direkt über das Moduswahlrad aufgerufen. Er erleichtert Einsteigern den Umgang mit der Kamera und gibt viele Tipps für die Fotografie im Allgemeinen.

Sony Alpha 33

Ganz neu in den Läden ist die Sony Alpha 33, die Ende August vorgestellt wurde. Da sie noch sehr neu ist, liegt auch der Straßenpreis momentan noch recht hoch, was die Sony zur teuersten Kamera im Test macht. Die Preise werden aber sicherlich in den kommenden Monaten noch etwas fallen. Erstmals wurde bei einer digitalen DSLR ein teillichtdurchlässiger Spiegel verwendet, den Sony „translucent mirror“ nennt. Dieses neue Verfahren bietet den Vorteil, dass der schnellere Phasen-Autofokus verwendet werden kann. So ist die Kamera auch im Live-View-Modus sehr schnell. Bis zu sieben Einzelbilder können pro Sekunde aufgezeichnet werden – für Einsteiger-DSLRs ein Spitzenwert. Dies prädestiniert die Kamera auch für Actionaufnahmen. Für ein schnelles Fokussieren werden 15 Autofokussensoren verwendet, von denen drei Kreuzsensoren sind. Die Alpha 33 hat keinen optischen, sondern einen elektronischen Sucher, der eine sehr gute Qualität bietet und 100 Prozent des Bildes anzeigt. Der integrierte 14,2-Megapixel-CMOS-Sensor bietet eine ausgezeichnete Bildqualität. Auch schwierige Lichtsituationen, wie beispielsweise Gegenlichtaufnahmen, werden bestens wiedergegeben. Wie bei allen neueren Kameramodellen sind auch bei der Sony 12.800 ISO als maximale Empfindlichkeit möglich. Nicht zuletzt dank der kamerainternen Nachbearbeitung des BIONZ-Prozessors sind auch die Aufnahmen mit hoher Empfindlichkeit gut, sodass auch die Alpha 33 bei Situationen mit extrem wenig Licht verwendet werden kann. Die Kamera hat einen riesigen Funktionsumfang und bietet auch einige Gimmicks an. So können Sie mit der 3-D-Schwenkpanorama-Funktion extrabreite Panoramaaufnahmen machen. Nach dem Drücken des Auslösers und dem Schwenken der Kamera werden aus diversen High-Speed-Serienaufnahmen die Ergebnisse zusammengestellt und können auch an entsprechenden 3-D-Fernsehgeräten betrachtet werden. Auch eine gut funktionierende HDR-Funktion wird bereitgestellt. Der drei Zoll große Monitor löst mit 921.600 Bildpunkten sehr fein auf und ermöglicht so eine präzise Beurteilung des Ergebnisses. Neben der ausgezeichneten Bildqualität verdient sich die Kamera auch bei der Menübedienung ein besonderes Lob. Für alle Funktionen werden erläuternde Texte eingeblendet. So eignet sich die Kamera ganz besonders für Einsteiger. Die innovativen Funktionen und die große Funktionsvielfalt bescheren der Sony den zweiten Platz im Test.

Preistipp: Canon EOS 1000D

Als die EOS 1000D Mitte 2008 vorgestellt wurde, wollte Canon mit einem sehr aggressiven Preis weitere Neuankömmlinge in der digitalen Spiegelreflexfotografie ins Canon-Lager ziehen, was gelungen ist. Der heutige Straßenpreis von unter 400 Euro macht dieses Modell zur günstigsten Kamera im Testfeld. Damit macht man selbst einigen Kompaktkameras Konkurrenz. Der Leistungsumfang der handlichen Kamera hat unter dem Preis nicht gelitten – im Gegenteil. Nur wenige Punkte unterscheiden sie von ihrer großen Schwester, der EOS 450D. Die geringere Megapixelzahl (10,1 Megapixel) wirkt sich eher positiv auf die Bildqualität aus und reicht in der täglichen Praxis durchaus. Gegenüber dem größeren Schwestermodell ist der Monitor mit 2,5 Zoll etwas kleiner geraten, aber als gut zu bezeichnen. Die Monitore vieler anderer Testkandidaten sind allerdings größer und besser aufgelöst. Die Anwender müssen auf eine Spotmessung verzichten – die angebotene Selektivmessung, bei der die Belichtungsmessung in ungefähr 9 Prozent des zentralen Sucherbereichs erfolgt, lässt dies aber leicht verschmerzen. Ansonsten unterscheidet sich die EOS 1000D nur wenig von den teureren dreiziffrigen Canons. So kann sie sowohl mit der recht beliebten Live-View-Funktion glänzen als auch mit der sinnvollen Möglichkeit der Spiegelvorauslösung, die Verwacklungsgefahren gänzlich minimiert. Da die Kamera bereits ein wenig betagt ist, sucht man einen Videomodus vergeblich. Der war vor zwei Jahren noch nicht eingeführt. Alle Aufnahmeinformationen werden auf dem Monitor angezeigt – ein Display gibt es nicht. Im Gegensatz zu früheren Canon-Modellen optimiert der Hersteller die Ergebnisse kameraintern nicht mehr ganz so aggressiv, sodass bei Standardeinstellungen durchaus Nachbearbeitungsschritte am PC erforderlich sein können. Die Bildqualität ist ansonsten sowohl im unteren als auch im oberen ISO-Bereich gut, wobei maximal 1.600 ISO eingestellt werden können. Die 1000D eignet sich für die Wald- und Wiesenfotografie ebenso wie für spezielle Themenbereiche wie Makro- oder Sportaufnahmen. Die Kamera verdient aufgrund des angebotenen Leistungs- und Funktionsumfangs das Prädikat „Kauftipp“, und das, obwohl sie bereits über zwei Jahre auf dem Markt ist. Selten findet sich für so wenig Geld so viel Leistung. So belegt sie in unserem Test auch einen vorderen Platz.

Einsteiger-DSLRs
Bei Bedarf können Sie für die Canon 1000D optional einen Batteriegriff erwerben, der besonders bei hochformatigen Aufnahmen sehr paktisch ist
Einsteiger-DSLRs
Selbst die feinen Details des Libellen-Flügel-Bildes werden mit der Canon EOS 1000D detailgetreu auf den Bildsensor gebannt – das passende Makroobjektiv vorausgesetzt.

Canon EOS 550D

Die aktuelle dreiziffrige Canon ist die EOS 550D, die sich an engagierte (Hobby-)Fotografen wendet. Sie bietet viele interessante Funktionen, ist aber auch die zweitteuerste Kamera im Testfeld. Die kamerainterne Nachbearbeitung hält sich auch bei der 550D in Grenzen. Wer kontrast- und farbintensivere Bilder bevorzugt, kann die Bildoptimierungsparameter entsprechend ändern. Der 18-Megapixel-CMOS-Sensor bietet eine sehr gute Bildqualität, auch wenn etwas weniger Megapixel vermutlich zu einer noch besseren Bildqualität führen könnten. Durch die vielen Megapixel entstehen – je nach Detailreichtum des Motivs bis zu 6 MByte große Dateien. Entsprechend große Speicherkapazitäten sind daher notwendig. Nicht nur der Sensor bietet Maximalwerte, auch der neu entwickelte 3 Zoll große Monitor löst mit 1.040.000 Pixeln am feinsten der Kameras im Test auf. Das wird besonders diejenigen Fotografen freuen, die viel mit der Live-View- oder Videofunktion arbeiten, da so eine genaue Beurteilung der Szene möglich ist. Die Videoaufzeichnung ist im Full-HD-Modus bei 30 Bildern pro Sekunde möglich. Der Digic 4-Bildprozessor ermöglicht recht rauscharme Bildergebnisse auch bei den maximalen ISO-Werten. Da bis zu 12.800 ISO möglich sind, eignet sich die Kamera auch gut für die Low-Light-Fotografie. Auf eine kamerainterne Bildstabilisierung muss man verzichten. Canon integriert die Stabilisierung in die Objektive. Dies ist allerdings nicht als Nachteil zu bezeichnen. Die Serienbildrate von 3,7 Bildern pro Sekunde ermöglicht auch einen effektiven Einsatz bei der Sportfotografie. Die neun Autofokussensoren sorgen für eine schnelle und sichere Fokussierung, was sich ebenfalls bei der Sportfotografie positiv bemerkbar macht. Der Ausschuss an unscharfen Bildern ist sehr gering. Für die kreative Fotografie ist die Abblendtaste sinnvoll, um die Schärfentiefe bei der eingestellten Blenden beurteilen zu können. Die meisten Einsteigermodelle bieten eine solche Abblendtaste nicht. Gegenüber den Vorgängermodellen hat Canon die Menüführung optimiert. So fällt es nun auch Einsteigern leichter, die gewünschten Menüfunktionen schnell zu finden, da die Menüstrukturen nun logischer aufgebaut sind. Auch die Platzierung und Größe der Bedienelemente wurde verbessert. Die größeren Bedienelemente verhindern die Fummelei, die zum Beispiel bei der Olympus E-620 nötig ist. Alles in allem kann die Canon 550D im praktischen Einsatz vollends überzeugen. Einzig der höhere Preis verhindert eine bessere Platzierung im Testfeld.

Einsteiger-DSLRs
Die Bildqualität der Canon 550D ist sehr gut. Das zeigt sich in dieser Aufnahme vor allem an den starken Kontrasten und der detailreichen Darstellung.

Pentax K-x

Die Pentax K-x wird in unterschiedlichen Farbvarianten angeboten. Neben dem klassischen Schwarz stehen auch Weiß, Rot oder Blau für Sie zur Auswahl. Der von Sony produzierte CMOS-Chip löst die Bilder mit 12 Megapixeln auf. Wie inzwischen fast üblich, bietet auch die K-x einen erweiterten Empfindlichkeitsbereich. So sind bis zu 12.800 ISO einstellbar, wobei mit einigen kleineren Abstrichen auch die hohen Empfindlichkeiten zu guten Bildergebnissen führen.

Bei den elf Autofokus-Messfeldern fällt positiv auf, das neun davon als Kreuzsensoren ausgerichtet sind – was für eine Kamera in dieser Preisklasse recht ungewöhnlich ist. Das Fokussieren klappt erfreulich schnell und sicher. Dabei lassen sich 4,7 Bilder pro Sekunde aufzeichnen. Der integrierte Bildstabilisator arbeitet auch im Videomodus, sodass sich eine unruhige Hand des Fotografen nicht unbedingt negativ auf das Ergebnis auswirkt. Die K-x arbeitet übrigens nicht mit einem Akkublock, sondern kann mit handelsüblichen AA-Batterien oder Lithiumbatterien beziehungsweise Akkus betrieben werden.

Die Menüführung der K-x ist vorbildlich, was sie besonders für Einsteiger attraktiv macht. Hier werden auch nützliche Features der größeren Pentax-Modelle übernommen. Wie bei der K-7 scrollen die Menüeinträge nach der Auswahl des Menüpunkts, wenn die Einträge zu lang sind, um vollständig angezeigt zu werden. So kann die komplette Funktionsbezeichnung abgelesen werden. Über das Menü erreichen Sie auch diverse digitale Filter, um die Aufnahmen zu verfremden oder zu optimieren. Auch außergewöhnliche Effekte, wie etwa ein Retro-Look oder ein Fischaugeneffekt, lassen sich so realisieren. Mit dem neuen Filter Crossentwicklung lassen sich knallige Ergebnisse erzielen, die zu analogen Zeiten durch eine „umgekehrte“ Entwicklung erreicht wurden. So wurde beispielsweise ein Diafilm so entwickelt als wäre es eine Negativfilm oder umgekehrt.

Die Bildqualität ist ausgezeichnet. Auch bei schwierigen Belichtungssituationen liefert die K-x auf Anhieb einwandfrei belichtete Ergebnisse mit einem großen Dynamikumfang. Die Kamera eignet sich durch die gute Qualität bei hohen Empfindlichkeiten auch für Low-Light-Aufnahmen. Die gute Serienbildrate macht sie außerdem für actionreiche Aufnahmen interessant. Durch ihre Handlichkeit und leichte Bedienbarkeit sowie die ausgezeichnete Bildqualität kann das Einsteigermodell von Pentax überzeugen. Einziger, kleiner Kritikpunkt ist die Anzeige der Aufnahmeparameter im Sucher, die etwas schwer zu erkennen ist.

Einsteiger-DSLRs
Die Pentax K-x lässt sich prima bedienen. Alle Bedienelemente sind logisch angeordnet und gut erreichbar.

Olympus E-620

Als einzige Testkamera hat Olympus einen Sensor des Four-Thirds-Systems, der mit 17,3 x 13 mm nur etwa halb so groß ist wie die APS-C-Sensoren der Mitbewerber. Daher das wichtigste Ergebnis des Tests gleich vorweg: Die Bildqualität der Olympus E-620 ist gut, wobei naturgemäß das Bildrauschen bei höheren Empfindlichkeiten ein wenig mehr auffällt als bei der Konkurrenz. Olympus hat mit der Kamera offensichtlich folgendes Ziel verfolgt: Es werden so viele Funktionen wie irgend möglich in einem Gehäuse integriert, das so klein wie irgend möglich gehalten wird. So ist die E-620 ein sehr kompaktes Modell und eignet sich damit prima als „Immer-dabei“-Kamera. Ein Nachteil der sehr kompakten Bauweise sind allerdings die teilweise arg klein geratenen Bedienelemente (wie die Menu- und info-Taste), bei denen grazile Finger für eine optimale Bedienung nötig sind.

Die Olympus bietet ausstattungstechnisch alles, was das Fotografenherz begehrt. Der 2,7 Zoll große und mit 230.000 Bildpunkten auflösende Monitor ist frei schwenk- und drehbar, sodass die Kamera auch von erhöhten oder niedrigen Standpunkten aus optimal bedient werden kann. Das Fokussieren ist im Live-View-Modus zwar langsamer als beim Fokussieren ohne Live-View – im Vergleich zum Mitbewerb ist es aber lobend hervorzuheben. Auch der integrierte Bildstabilisator gehört zu den gelungenen Features. Viele andere Hersteller verfrachten die Stabilisierungsmechanismen in die Objektive.

In der Praxis machen sich die beleuchteten Tasten positiv bemerkbar, die ein Bedienen bei schwachem Licht erleichtern. Neben den gängigen Motivprogrammen wie etwa ein Kerzenlicht- oder Kinder-Modus werden auch High- oder Low-Key-Aufnahmen und sechs „Art“-Programme bereitgestellt. So lassen sich beispielsweise Aufnahmen so verfremden, als wären sie mit einer Lochkamera aufgenommen. Dass neben der Matrixmessung unter anderem auch eine Spotmessung angeboten wird, ist in der Praxis sehr nützlich, ebenso wie die Belichtungskorrekturmöglichkeit von maximal plus/minus 5 Blendenstufen. Auch wenn der Empfindlichkeitsbereich von 100 bis 3.200 ISO reicht, sollte man die höheren Empfindlichkeiten wegen des dann auftretenden Rauschens nur in Notfällen einsetzen – ein Tribut des kleineren Sensors. Die Menüführung kann nicht überzeugen. Wegen der riesigen Menge der Funktionen (alles, was geht, wird auch angeboten) ist das Auffinden einer bestimmten Funktion im Menüdickicht nicht immer leicht. Etwas mehr Ordnung wäre hier für eine leichtere Bedienung wünschenswert.

Einsteiger-DSLRs
Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen erzielen Sie mit dem Four-Thirds-Sensor der Olympus E-620 gute Ergebnisse.

Viel Licht, kaum Schatten

Alles in allem hat uns keine der getesteten Spiegelreflexkameras enttäuscht – ganz im Gegenteil. Die Kategorie der Einstiegs-DSLRs ist dementsprechend als sehr gut besetzt zu bezeichnen, denn hier bekommt man wirklich viel Leistung für sein Geld geboten. Gleichzeitig zeichnen sich viele der Modelle durch ihre eingängige und leichte Bedienung aus. Wer sich vor der in der Regel etwas größeren Bauweise nicht scheut, kann hier also bedenkenlos zugreifen.

Zurück