Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

Fachartikel

Interessante Hintergründe

Interessante Hintergründe

Photoshop-Special:
Heft 01/2004 (S. 133) 3 Seiten

Digitale Bildbearbeitung

Sie benötigen einen interessanten Hintergrund - vielleicht, um darauf Textelemente oder Fotos zu platzieren? Photoshop bietet eine ganze Menge verschiedener Funktionen an, um ungewöhnliche Hintergründe zu erzeugen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige Varianten vor

Für die Gestaltung von Hintergründen können Sie verschiedene Filterkombinationen auf beliebige Digitalkamera-Fotos anwenden. Wir haben zunächst ein unscheinbares Foto ausgesucht - wichtig ist bei der Auswahl des Motivs nur, dass dort möglichst viele Details zu erkennen sind. Das Foto zeigt Gras in einer Detailaufnahme. An diesem Bild wollen wir ungewohnte Verfahren anwenden, um zu einem interessanten Hintergrundbild zu kommen. Dazu setzen wir diverse Filter ein, die ja in Photoshop reichlich vorhanden sind. Folgende Arbeitsschritte sind nötig:

Interessante Hintergründe
Dieses Digitalkamerafoto soll mithilfe von Filtern verfremdet werden

Erstellen Sie im Ebenen-Fenster durch Ziehen auf das Papiersymbol ein Duplikat des Hintergrunds und wenden Sie an der Kopie den Filter "Filter/Stilisierungsfilter/Konturen finden" an. Einstellungen können Sie bei diesem Filter nicht vornehmen vom ursprünglichen Motiv ist nun nichts mehr zu erkennen. Sie haben nun bereits ein erstes mögliches Ergebnis vorliegen. Da an dem Ergebnis noch weiter gearbeitet werden soll, sollte zunächst einmal Ordnung in das Ebenen-Fenster gebracht werden. Damit die Ebenen voneinander unterschieden werden können, benennen Sie sie. Klicken Sie dazu doppelt auf den Ebeneneintrag. Dann wechseln Sie in den Editiermodus, um den gewünschten Namen einzugeben. Wenn Sie mit vielen Ebenen arbeiten, behalten Sie so leicht den Überblick.

Interessante Hintergründe
Der Filter "Konturen finden" erzeugt ein interessantes Ergebnis

Mit Verfremdungen experimentieren

Das Verwenden von getrennten Ebenen bietet einige Vorteile: Sie können Varianten z. B. durch unterschiedliche Überblendungsmodi erzielen. Stellen Sie im linken Listenfeld im Kopfbereich des Ebenen-Fensters beispielsweise den Überblendungsmodus "Luminanz" ein. Damit haben Sie das nächste Zwischenergebnis erreicht. Es ergeben sich undefinierbare Strukturen. Vom Motiv ist auch hier nicht viel zu erkennen. Das Ergebnis wirkt schon ganz interessant. Was Sie mit solchen Bildern anfangen können? Nehmen wir an, Sie gestalten einen Schriftzug - was sicherlich häufig vorkommen wird. Nun wäre es langweilig, wenn Sie den Schriftzug einfach auf einem weißen Untergrund platzieren würden. Viel wirkungsvoller ist er auf einem interessanten Hintergrund. Dabei müssen Sie selbstverständlich darauf achten, dass dieser nicht zu sehr dominiert.

Interessante Hintergründe
Mit dem Luminanz-Überblendungseffekt wird die Wirkung verändert

Variationen erzeugen

Noch wollen wir uns mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden geben und Ihnen einige weitere Varianten vorstellen. Richtig spannend wird es erst, wenn Sie nicht nur einen Filter verwenden - schließlich haben Sie ja eine große Auswahl zur Verfügung. Also spricht nichts dagegen, mehrere Filter gleichzeitig anzuwenden.

Aktivieren Sie die zuletzt angelegte Effektebene und stellen Sie dort wieder den Überblendungsmodus "Normal" ein. Wenden Sie an dieser Ebene den Filter "Filter/Weichzeichnungsfilter/Gaußscher Weichzeichner" an. Stellen Sie beispielsweise einen Radius von drei Pixeln ein. Damit wird das Bild unscharf. Wozu das gut sein soll? Das wird im folgenden Arbeitsschritt deutlich. Am weichgezeichneten Bild können Sie nun erneut den Filter "Filter/Stilisierungsfilter/Konturen finden" anwenden. Vom ursprünglichen Motiv ist nun gar nichts mehr zu sehen - was bleibt, sind reine undefinierbare Strukturen. Um die Kontraste zu optimieren, können Sie jetzt noch eine Tonwertkorrektur vornehmen.

Interessante Hintergründe
Nach dem Weichzeichnen und dem erneuten Anwenden des "Konturen finden"-Effekts entsteht ein völlig anderer Eindruck des Bildes

Plastische Wirkungen

Vielleicht haben Sie es beim letzten Beispiel schon bemerkt: Durch das Verfremden wirkt das Bild leicht plastisch. Diese Wirkung können Sie weiter verstärken. Markieren Sie dazu die Effektebene und rufen Sie den Filter "Rendering-Filter/Beleuchtungseffekt" auf. Mit diesem Filter können Sie ein Bild mit fiktiven Lampen beleuchten. Für die Art des Lichts stehen einige Optionen zur Verfügung. Um eine plastische Wirkung zu erreichen, wählen Sie im Listenfeld "Relief-Kanal" einen der Bildkanäle aus. Die Stärke der Erhebung verändern Sie über den Regler unter dem Listenfeld. Damit erhalten Sie ein interessantes, leicht metallisch wirkendes Ergebnis.

Interessante Hintergründe
Interessante Hintergründe
Mit dem Beleuchtungseffekt kann ein plastisch wirkendes Ergebnis erzeugt werden

Außergewöhnliche Texturen

Viel Unterstützung für Hintergründe ohne Fotovorlage bietet Photoshop nicht - einige verfügbare Funktionen wollen wir Ihnen jetzt vorstellen. Dazu benötigen wir als Erstes ein neues leeres Dokument. Rufen Sie dazu die Funktion "Datei/Neu" oder die Tastenkombination Strg-N auf. Bevor irgendwelche Funktionen am Bild angewendet werden können, müssen Sie zunächst einmal einen Bildinhalt haben.

Es gibt nur sehr wenige Funktionen in Photoshop, mit denen Sie ein leeres Bild füllen können. Eine der Funktionen finden Sie im Menü "Filter /Rendering-Filter". Mit der Wolken-Funktion werden Strukturen aus der aktuellen Vorder- und Hintergrundfarbe erzeugt. Stellen Sie beispielsweise als Vordergrundfarbe die Farbe mit den RGB-Werten "208, 180, 128" und für die Hintergrundfarbe "51, 42, 28" ein. Die Struktur sieht zwar schon ganz nett aus - es geht aber noch besser. Rufen Sie nun die Funktion "Filter/Stilisierungsfilter/Leuchtende Konturen" auf. Der Filter ähnelt dem Filter "Konturen finden" - hier können Sie aber die Einstellungen verändern. Wir verwenden für unser Muster jeweils die Maximalwerte. Lediglich bei der Konturbreite wird ein geringerer Wert eingestellt: 7. Dabei entsteht eine Struktur, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Marmor hat - von den Wolken ist nichts mehr zu sehen, und das ist gut so. Führen Sie die Ebenen mit der Funktion "Ebene/Auf Hintergrundebene reduzieren" zusammen. Rufen Sie dann die Tastenkombination Strg-I auf - damit erhalten Sie ein Negativ des Bilds. Das Ergebnis können Sie bereits als Hintergrund verwenden. Um eine weitere Variante dieses Ergebnisses zu erzeugen, bei der die Formen deutlicher hervortreten, können Sie nun das Bild noch schärfen. Rufen Sie dazu die Funktion "Filter/Scharfzeichnungsfilter/Unscharf maskieren" auf. Unsere - recht extremen - Werte sehen Sie im abgebildeten Dialogfeld.

Interessante Hintergründe
Der Wolken-Filter bringt Strukturen in das Bild
Interessante Hintergründe
Durch den Filter "Leuchtende Konturen" entstehen fadenartige Gebilde. Durch Invertieren dieses Bildes kann auch ein sehr helles Ergebnis erzzielt werden
Interessante Hintergründe
Mit diesen Schärfeeinstellungen könnte eine weitere Variante entstehen

Ein ungewöhnliches Bild

Im nächsten Workshop soll ein sehr ungewöhnliches Hintergrundbild erstellt werden, bei dem die Herkunft nicht mehr erkennbar sein soll. Als Ausgangsfoto wurde ein Digitalkamerafoto mit Stofftieren verwendet. Das Motiv wurde ausschließlich wegen der dort vorhandenen großflächigen Formen ausgewählt. Bildinhalt und Farben spielen keine Rolle. Die kommenden Arbeitsschritte sind prinzipiell bei jedem Motiv möglich.

Interessante Hintergründe
Das Ausgangsfoto

Duplizieren Sie die Hintergrundebene und wenden Sie den Filter Gaußscher Weichzeichner an dem Duplikat an. Dabei wird ein sehr hoher Wert für den Radius benötigt - beispielsweise "30" -, damit vom eigentlichen Motiv nichts mehr zu erkennen ist. Selbst dieses erste Stadium könnte schon als Hintergrund verwendet werden. Auf unscharfen Motiven wirken scharfkantige Schriftzüge besonders gut, da sie sich davon optimal abheben. Aber es geht noch viel weiter.

Interessante Hintergründe
Diese Variante wurde mit dem Filter "Gaußscher Weichzeichner" erstellt

Erstellen Sie über der unscharfen Ebene eine Tonwertkorrektur-Einstellungsebene. Hier sollen nun sehr drastische Veränderungen vorgenommen werden. Da die erheblichen Veränderungen nur schwer überschaubar sind, werden wir in zwei Etappen vorgehen. Die Tonwerte werden dabei in allen einzelnen Farbkanälen gespreizt. An den Dreiecken der Abbildungen erkennen Sie, wie die "Tonwertberge" auseinander gezogen wurden. Die Tonwerte werden stark ausgedünnt. Durch das erneute Speizen im zweiten Durchgang wird das Ergebnis deutlich kontrastreicher. Sie sehen an den Histogrammen, dass bereits sehr viele Tonwerte verloren gegangen sind - das ist so beabsichtigt. Was übrig bleibt, sind lauter bunte, großflächige Farbflecke. Die Entstehung der Farben hat übrigens nichts mit dem Ausgangsbild zu tun. Wenn ein monochromes Foto als Ausgangbild verwendet wird, müssen lediglich stärkere Veränderungen in den einzelnen Farbkanälen vorgenommen werden.

Interessante Hintergründe
Interessante Hintergründe
Diese Tonwerteinstellungen ergeben ein stark verändertes Bild

Konturen erzeugen

Was jetzt noch im Bild fehlt, sind Konturen. Logisch - die wurden ja im ersten Arbeitsschritt aus dem Bild entfernt. Um Farbsäume um die Flecken zu erstellen, kopieren Sie die unscharf eingestellte Ebene und platzieren das Duplikat über den Tonwertkorrektur-Einstellungsebenen. Stellen Sie für diese Ebene den Überblendungsmodus "Differenz" ein. Damit entsteht allerdings ein sehr dunkles Ergebnis. Dies können Sie korrigieren, indem Sie darüber eine Umkehren-Einstellungsebene platzieren. Dieses Ergebnis ist dann natürlich sehr hell. Das lässt sich aber leicht mit einer weiteren Tonwertkorrektur-Einstellungsebene korrigieren. Durch diese Arbeitsschritte sind eine ganze Menge verschiedener Ebenen im Bild entstanden. Sie können nun gegebenenfalls die einzelnen Tonwertkorrektur-Einstellungsebenen nochmals korrigieren, da das Einschätzen des Ergebnisses vorher schwierig ist. Die korrekte Beurteilung ist erst ganz am Ende möglich.

Interessante Hintergründe
Nach dem Anwenden einer Duplikatebene entstehen Konturen
Interessante Hintergründe
Beim zweiten Durchgang werden die Tonwerte nochmals drastisch angepasst

Sie können nun schnell weiter Varianten des Ergebnisses erstellen, indem Sie beispielsweise den Farbton des Bilds verändern. Wir haben für das Beispiel den Farbton auf den Wert "-125" verändert. Verwenden Sie dazu am besten eine Farbton/Sättigung-Einstellungsebene.

Weitere Filter anwenden

Noch mehr Variationen ergeben sich, wenn Sie am fertigen Ergebnis Effekt-Filter anwenden. Hier entstehen unzählige Möglichkeiten.

Verwenden Sie dazu zunächst die Funktion "Ebene/Auf Hintergrundebene reduzieren". Probieren Sie dann beispielsweise den Filter "Kunstfilter/Kunststoffverpackung" mit den Einstellungen "Glanz 10", "Details 15" und "Glättung 7" aus. Das Ergebnis wird dadurch leicht plastisch. Beim "Kunstfilter/Tontrennung & Kantenbetonung" mit den Einstellungen "Kantenstärke 10", "Kantendeckkraft 1" und "Tontrennung 6" ergeben sich Konturen. Das Ergebnis erscheint noch etwas mehr wie ein Gemälde. Beim "Zeichenfilter/Basrelief" können Sie die Einstellungen "Details 13", "Glättung 3" und die Option "Oben links" im Listenfeld "Lichtposition" verwenden. Da hier die eingestellten Vorder- und Hintergrundfarben verwendet werden, müssen Sie diese gegebenenfalls anpassen. Bei unserem Beispiel haben wir wieder die schon vorgestellten Goldtöne eingesetzt. Mit diesem Filter erzielen Sie ein dreidimensional wirkendes Ergebnis. Die vielen anderen Filter bieten weitere Möglichkeiten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Experimentieren!

Zurück