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Lektion 42: Handbuch: Lumix DMC-GF3

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

Die große Fotoschule III:
Teil 3 - 2011
(Seite 92 / 4 Seiten)

Handbuch Lumix DMC-GF3

Mit der gerade erschienenen GF3 setzt Panasonic den Trend zur Miniaturisierung fort. Die Kamera ist die derzeit kompakteste Systemkamera auf dem Markt. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist daher der Blitzschuh entfallen – man muss nun mit dem integrierten Pop-up-Blitz auskommen. Wir haben einige interessante Features in diesem Handbuch genauer unter die Lupe genommen.

Nur etwa ein halbes Jahr, nachdem die GF2 auf den Markt kam, erscheint nun bereits das Nachfolgemodell. Die neue Lumix ist sowohl in der Höhe als auch der Breite und Tiefe um ein paar Millimeter gegenüber dem Vorgängermodell sowohl in der Höhe als auch der Breite und Tiefe um ein paar Millimeter geschrumpft. Setzt man ein Pancake-Objektiv an, passt die Kamera bequem in die Jackentasche. Mit 222 Gramm ist die Kamera sehr leicht. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt. Die geringen Abmessungen der GF3 haben aber auch Nachteile: Es passen nur knapp drei Finger auf die Frontseite – daher ist die Kamera mit ausgestrecktem Arm nicht besonders gut zu halten. Man sollte daher die zweite Hand zur Hilfe nehmen.

 

1. Kleine Bedienelemente

Auch die wenigen Bedienelemente sind sehr klein geraten, sodass deren Bedienung nicht ganz einfach ist. Positiv wirkt sich dabei allerdings die Touchscreenbedienung aus. Die meisten Einstellungen lassen sich so am Monitor vornehmen. Das ist nicht nur sehr bequem – es ist auch schneller, als wenn man sich durch die Menüs hangeln müsste. Sogar das Auslösen ist per Touchscreen möglich. Der drei Zoll große Monitor bietet eine recht gute Auflösung von 460.000 Pixeln und zeigt ein klares Bild, das auch bei hellem Umgebungslicht gut beurteilt werden kann.

 

2. Bewährter Sensor

Nicht verändert wurde die Auflösung. Der integrierte Four-Thirds-Sensor beherbergt nach wie vor 12 Megapixel und sorgt für eine sehr gute Bildqualität. Die Ergebnisse sind sehr brillant. Setzt man das verfügbare 3-D-Objektiv an, kann man sogar 3-D-Bilder aufnehmen. Die Ergebnisse können auf 3-D-fähigen Fernsehern betrachtet werden. Videofans wird es freuen, dass man Full HD-Filme aufzeichnen kann. Hierfür ist es schade, dass kein Anschluss für ein externes Mikrofon vorhanden ist. Die Filme werden im platzsparenden AVCHD-Format aufgenommen – alternativ kann die Aufzeichnung aber auch im Motion-JPEG-Format erfolgen.

 

3. Positive Neuerungen

Verbessert wurden gegenüber dem Vorgängermodell das Fokussieren und die Serienbildgeschwindigkeit. So kann man nun knapp vier Bilder pro Sekunde aufzeichnen. Ist der RAW-Modus aktiviert, sind allerdings nur sieben Bilder in Folge möglich, ehe eine Ruhepause eingelegt wird. Fokussiert wird erfreulich schnell, wobei sogar eine Motivverfolgung möglich ist, die auch bei Videoaufnahmen eingesetzt werden kann. Für bewegungsintensive Motivbereiche – wie etwa Sportaufnahmen – ist die Kamera dennoch nur eingeschränkt zu empfehlen. Sie können über das gesamte Bild hinweg fokussieren – eine Beschränkung auf den zentralen Bildbereich gibt es nicht. Wo fokussiert werden soll, lässt sich auch präzise per Touchscreen bestimmen. Das ist sehr bequem. Auch die Größe des Messfeldes lässt sich so festlegen. Neu ist auch die iA+-Automatik, die Einsteigern die Arbeit erleichtern soll und fortgeschrittenen Fotografen dennoch Eingriffsmöglichkeiten bietet. So können Sie (trotz aktivierter Automatik) in die Belichtung und den Weißabgleich eingreifen. Auch die gewünschte Schärfentiefe lässt sich per Touchscreen in diesem Modus festlegen. Der integrierte Bildprozessor Venus Engine FHD verarbeitet die Bilder schneller und sorgt dafür, dass die Bildqualität auch beim Einsatz höherer Empfindlichkeiten akzeptabel ist. Die Rauschunterdrückung arbeitet bei wenig Licht sehr effektiv. In den Workshops zeigen wir Ihnen nun die besten Kameratricks.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3
Die Bildqualität der Lumix DMC-GF3 kann überzeugen. Die Ergebnisse sind sehr brillant

Die iA+-Automatik einsetzen

Die Lumix DMC-GF3 bietet neben den „normalen Automatiken“ auch die ganz neue iA+-Automatik, bei der der Fotograf auf bestimmte Parameter Einfluss nehmen kann. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

1. Für die intelligente Automatik hat Panasonic der GF3 eine Direktwahltaste spendiert, die sich links unter dem Auslöser befindet. Ist der Modus aktiv, leuchtet die Taste in Blau. So kann es nicht passieren, dass Sie unbeabsichtigt in diesem Modus fotografieren.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

2. Sie können den gewünschten Modus auch einstellen, indem Sie die MENU-Taste in der Mitte des Multifunktionswählers drücken. Wählen Sie dann im abgebildeten Menü die Option „AUFN.MODUS“ aus. Dies erledigen Sie am einfachsten, indem Sie die Option auf dem Bildschirm mit dem Finger antippen.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

3. Nach dem Aufruf werden in der folgenden Ansicht alle verfügbaren Modi – wie man es von einem Hauptwahlrad kennt – dargestellt. Rufen Sie hier die iA+-Option auf, um diesen neuen Aufnahmemodus einzusetzen.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

Die Einstellungen anpassen

1. Wenn Sie in diesem Automatikmodus nun zum Beispiel die Einstellung für den Weißabgleich verändern wollen, drücken Sie die WB-Taste rechts am Multifunktionswähler. Anschließend erscheint auf dem Monitor am unteren Rand ein Schieberegler, mit dem Sie die Farbe in Richtung Blau oder Rot verändern. Ziehen Sie dazu einfach den Schieberegler mit dem Finger auf die gewünschte neue Position.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

2. Auf dieselbe Art und Weise kann auch eine Belichtungskorrektur vorgenommen werden. Dazu müssen Sie aber die +/–-Taste oben am Multifunktionswählers drücken. Bei dieser Funktion erscheint ebenfalls ein Schieberegler am unteren Rand.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

3. Wenn Sie das nachfolgend gelb markierte Symbol am rechten Rand des Monitors antippen, erscheint ein Schieberegler, mit dem Sie festlegen, wie groß die Schärfentiefe sein soll. Je weiter Sie den Schieberegler mit dem Finger nach rechts ziehen, umso größer wird der scharf abgebildete Bereich im Bild.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

4. Wenn Sie die Position, an der fokussiert werden soll, festlegen wollen, tippen Sie einfach auf die betreffende Stelle im Monitor. In unserem Beispiel wird ein roter Rahmen angezeigt, weil hier kein Fokussieren möglich ist (der Screenshot enthält ja kein Motiv).

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

5. Wenn Sie in der Sammelübersicht die Q.MENU-Funktion aufrufen, finden Sie im folgenden Menü einige weitere Optionen. So können Sie hier beispielsweise den Fokusmodus oder auch das gewünschte Seitenverhältnis anpassen – natürlich alles per Antippen des entsprechenden Menüpunktes auf dem Touchscreen-Bildschirm.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

Mit Touchscreen und Menü arbeiten

Der Touchscreen der Lumix DMC-GF3 erweist sich in der Praxis als außerordentlich hilfreich – bei der Aufnahme ebenso wie bei der Bildwiedergabe oder dem Anpassen von Optionen. Zusätzliche Optionen erreichen Sie wie gewohnt über das gut strukturierte Menü.

1. Drücken Sie die MENU-Taste in der Mitte des Multifunktionswählers. Im folgenden Menü müssen Sie dann zunächst die Rubrik aufrufen, deren Einstellungen Sie anpassen wollen. Im Beispiel ist das Aufnahme-Menü markiert.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

2. Die Menübedienung entspricht der anderer Modelle, die nicht über einen Touchscreen verfügen. Die Auswahl der betreffenden Funktion erfolgt mit dem Multifunktionswähler. Eine Berührung des Monitors bewirkt in diesem Modus aber nichts. Das Menü wirkt sehr aufgeräumt (trotz der unzähligen Funktionen) und ist daher auch für Einsteiger gut zu bedienen.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

3. Sehr praktisch erweist sich der Touchscreen unter anderem bei der Bildwiedergabe. Nach dem Aufruf des Wiedergabemodus mit der Play-Taste über dem Multifunktionswähler wird zunächst der folgende Hinweis eingeblendet, der die Bedienung knapp erläutert. So können die Ansichten vergrößert werden, indem der Bildschirm angetippt wird. Der Bildwechsel vorwärts oder rückwärts erfolgt durch Ziehen mit dem Finger auf dem Monitor nach rechts oder links. Der Hinweis verschwindet nach einem Moment automatisch.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

4. In der rechten unteren Bildecke werden drei Optionen für die Bildwiedergabe eingeblendet, die durch Antippen aufgerufen werden können. So lassen sich Bilder löschen oder die Aufnahmedaten zum Bild ein- oder ausblenden.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

5. Die dritte Option benötigen Sie, wenn Sie Bildübersichten einblenden wollen. So werden im folgenden Beispiel 12 Bilder in der Übersicht angezeigt. Unten links finden Sie Touchscreen-Optionen, um die Ansicht zu ändern. Das Auswählen eines Bildes kann alternativ zur Touchscreen-Bedienung über die OK-Taste erfolgen.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

6. Wird in der zuvor gezeigten Abbildung die linke Option mehrfach angetippt, erreichen Sie die Kalenderansicht, in der die aufgenommenen Bilder einem Kalender zugeordnet werden. So lassen sich Bilder schnell auffinden, die an einem bestimmten Datum aufgenommen wurden.

Die große Fotoschule III - Lumix DMC-GF3

Fachbegriffe Lumix GF3

Einige Fachbegriffe werden Ihnen im Zusammenhang mit der Lumix GF3 immer wieder begegnen. Einige wichtige Fachbegriffe haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Miniatureffekt Der Miniatureffekt wird in letzter Zeit immer beliebter. Dabei werden die meisten Teile des Bildes weichgezeichnet. Nur ein kleiner Teil des Fotos wird scharf wiedergegeben. Durch diese Wirkung geringer Schärfentiefe meint man beim Betrachten des Ergebnisses, dass die Bildelemente sehr klein sein müssten, weil im Makrobereich die Schärfentiefe sehr gering ist.

Venus Engine Panasonic bezeichnet den in der GF3 integrierten Bildverarbeitungsprozessor als Venus Engine. Er verarbeitet beispielsweise alle ausgewählten Effekte gleich bei der Aufnahme. Das Ergebnis wird dann als fertiges Bild auf der Speicherkarte gesichert. Der Bildprozessor arbeitet so schnell, dass auch Serienaufnahmen möglich sind.

Touchscreen Immer öfter wird bei digitalen Kompakt- und Systemkameras der sogenannte Touchscreen eingesetzt. Die Bedienung erfolgt dabei per Berührung des Monitors. Dieses Verfahren hat unter anderem den Vorteil, dass weniger Bedienelemente an der Kamera notwendig sind. Außerdem ist die Bedienung so angenehmer.

Pancake (engl. Eierkuchen) Als Pancake-Objektiv bezeichnet man sehr flach gebaute Objektive. Sie haben eine Festbrennweite im Weitwinkelbereich – beispielsweise 20 mm. Diese recht beliebten Objektive führen (auch durch die schlanke Bauweise der GF3) zu einem extrem kompakten „Gesamtpaket“, das sich zum In-die-Tasche-Packen eignet.

iA+ Die GF3 bietet eine besondere neue Automatikfunktion an, die iA+ genannt wird. Dabei wählt die Kamera zwar alle Einstellungen – wie etwa das passende Motivprogramm – selbstständig aus, dennoch sind aber Eingriffe möglich. So können Sie beispielsweise trotz aktivierter Automatik eine bestimmte Weißabgleicheinstellung vorgeben.

RAW Die GF3 bietet auch die Möglichkeit an, Bilder im sogenannten RAW-Format zu speichern. In diesem Rohdatenformat werden die angewandten Bildeinstellungen nicht endgültig mit dem Bild verrechnet. Sie können die Einstellungen später am PC anpassen und so etwa den Weißabgleich nachträglich festlegen.

Frage an den Experten

Michael Gradias

Bringt die neue Automatikfunktion iA+ einen Nutzen?

Grundsätzlich ist es ja so, dass bei automatischen Programmen (zu denen beispielsweise auch die Motivprogramme gehören), die Kameras automatisch alle relevanten Einstellungen vornehmen, um dem Einsteiger möglichst viele Arbeiten abzunehmen. So kann er sich auf das Motiv konzentrieren. Der Kreativität schadet diese Vorgehensweise naturgemäß. So kann es sein, dass eine zu weit geschlossene Blende für einen unruhigen Hintergrund oder eine zu hohe Empfindlichkeit für ein zu starkes Bildrauschen sorgt. Insofern ist der Fortschritt der iA+-Automatik durchaus sinnvoll. Hier ist es nämlich so, dass die Kamera zwar die Einstellungen automatisch vornimmt, der Anwender kann aber dennoch in bestimmte Einstellungen eingreifen. So lässt sich zum Beispiel per Schieberegler auf dem Touchscreen-Monitor das Maß der Schärfentiefe festgelegen. Auch der Weißabgleich kann auf den gewünschten Wert eingestellt werden, ohne dass andere Einstellungen davon beeinflusst würden. So ist in vielen Fällen die iA+-Automatik tatsächlich für kreative Ergebnisse nutzbar. Trotz allem ist es aber so, dass man Fotografen, die „vorankommen“ wollen, stets empfehlen sollte, die Motivprogramme oder andere Automatiken nur zum Beginn der Fotografie zu nutzen und baldmöglichst ohne diese Hilfestellungen auszukommen. Hat man das Prinzip der Fotografie erst einmal verstanden, ist es viel einfacher, mit der Zeit- oder Blendenautomatik zu fotografieren und bei schwierigen Belichtungssituationen gegebenenfalls Belichtungskorrekturen vorzunehmen. Auch die Programmautomatik in Kombination mit der Programmverschiebung (dem Schiften) ist empfehlenswert. Das Erlernen dieser drei Programme ist weit leichter, als die Wirkungsweise von etwa 20 Motivprogrammen zu erlernen – bei denen letztlich die Ergebnisse doch nicht vollständig kalkulierbar sind.

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