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Testlabor: Kompaktkameras mit großem Zoom

Kompaktkameras mit großem Zoom

Foto Praxis: Heft 04/2011
(Seite 98 / 8 Seiten)

Die All-in-one-Kameras

Für den mobilen Fotografen ist es jedes Mal ein Kampf: Was muss mit, wir schwer wird di8e Fototasche denn heute wieder? Diejenigen, die das leid sind, haben vielleicht schon mal mit einer Superzoom-Kamera geliebäugelt. Doch wie gut sind die Alleskönner wirklich?

Lassen Sie sich einmal auf die folgende Annahme ein: Sie möchten mit Ihrer Spiegelreflexkamera, einer Nikon D90 oder Canon 550D beispielsweise, unterwegs mit einem Brennweitenbereich von 22,5 bis 810 Millimeter abdecken. Dann benötigen Sie drei Objektive, denn als kleinste Brennweite müssen Sie unter Berücksichtigung des typischen Cropfaktors einer digitalen Spiegelreflexkamera 15 mm wählen, um effektiv auf die gewünschten 22,5 mm zu kommen. Für eine passable Lichtstärke würde man hier vielleicht ein Sigma EX 3,5/10–20 DC HSM wählen – Kosten ungefähr 675 Euro, Gewicht gut 500 Gramm. Dann käme ein typisches 18–200 mm dazu, das je nach Hersteller etwa 350 bis 400 Euro kostet und 600 Gramm wiegt. Soll die weitere Rechnung nicht ins total Absurde abgleiten, muss man im Telebereich einfach zugestehen, dass die vorgegebenen 810 mm nicht realisierbar sind, sofern man nicht mehrere tausend Euro in eine 600-mm-Optik investieren will. Eigentlich bräuchte man zwar nur 540 mm, aber so etwas gibt es nicht. Doch selbst wenn man bei 500 mm die Grenze zieht, kostet so etwas mi8ndestens gut 1.000 Euro und wiegt 1,9 Kilogramm. Rechnet man nun einmal die Werte zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Preis inklusive Body: Ungefähr 2.700 Euro, Gewicht inklusive Body: 3,5 Kilogramm. Und da ist das solide Stativ, das Sie für die 500-mm-Optik benötigen, noch nicht mit einbezogen. Zum Vergleich: Die kompakte Nikon Coolpix P500 deckt mit einem 36-fach-Zoom eine Spanne von eben jenem Superweitwinkel mit 22,5 mm bis zum Supertele (810 mm) alles ab. Preis: 334 Euro, Gewicht: etwa 500 Gramm. Das sind ein paar starke Argumente, um eine Superzoom-Kamera zu kaufen – zumindest, wenn die Bildqualität stimmt und die kompakten Alleskönner auch sonst vernünftig einsetzbar sind. Denn ein wenig Vorsicht, das vorweg, ist bei den maximalen Brennweiten schon geboten, da die Verwacklungsgefahr recht groß ist. Dem wirken die Hersteller mit mehr oder weniger effektiv arbeitenden Bildstabilisatoren entgegen. Durchgefallen ist hier im Test kein Modell, es waren allerdings manchmal mehrere Versuche notwendig, ehe ein nicht verwackeltes Ergebnis entstand. Hier fiel die Canon Powershot SX130 IS negativ auf – die Panasonic FZ100 bestand diese Versuche dagegen mit Bravour, ebenso wie die Nikon P500.

Sony Cyber-shot DSC-HX100V

Mit einem Brennweitenbereich, der von 27 bis zu beeindruckenden 810 mm reicht, gehört die Sony Cyber-shot DSC-HX100V zu den Spitzenreitern im Test. Nur die Nikon P500 hat im Weitwinkelbereich 4,5 mm mehr zu bieten. Die Kamera hat kaum Schwierigkeiten, das Bild zu stabilisieren, wenn der maximale Zoomfaktor eingesetzt wird. Der integrierte optische Bildstabilisator leistet hervorragende Arbeit. So entstand bei unserem Test extrem wenig Ausschuss. Der Belichtungsgewinn beträgt durch den Stabilisator im Telebereich etwa drei Blendenstufen. Die solide gebaute Sony liegt gut in der Hand – der gut ausgeformte Handgriff trägt auch dazu bei. Die Bedienelemente sind angenehm groß, was die Bedienung zum Kinderspiel werden lässt – das ist nicht bei allen Kompaktkameras der Fall. Mit 577 Gramm ist die Kamera die schwerste im Testfeld, was allerdings nicht als Nachteil zu werten ist. Der Monitor kann geschwenkt werden, was beispielsweise Aufnahmen in Bodennähe leichter macht. Der 3 Zoll große Monitor zeigt ein erfreulich helles und klares Bild und löst mit 921.600 Pixeln sehr fein auf. Der elektronische Sucher dient nur als „Notfall-Lösung“, weil er doch recht klein ist und nur 201.600 Pixel bietet. Dies ist allerdings bei all diesen Bridgkameras der Fall. Erfreulich flott arbeitet das Autofokus-System. Mit der Tracking-Fokus-Option können Sie auch sich bewegende Motive präzise scharfstellen. Mit den 16,2 Megapixeln – der höchste Wert im Test – hat sich Sony keinen Gefallen getan, weil die Bildqualität unter den vielen Megapixeln leidet, die der 1/2,3 Zoll große CMOS-Sensor liefert. Beim Betrachten in der Originalgröße von 100% fallen die gemäldeartigen Artefakte doch sehr negativ auf. An der Bildbrillanz und der neutralen Farbwiedergabe gibt es dagegen nichts auszusetzen. Hier brilliert die Sony. Bei der Belichtungsmessung fällt auf, dass die Cyber-shot ein wenig knapper belichtet als die anderen Kameras. Dies kann aber natürlich leicht per Belichtungskorrektur korrigiert werden.

Am meisten beeindruckt bei der Sony der riesige Funktionsumfang. Alles, was geht, hat Sony in dieses Modell einfließen lassen. So können Sie beispielsweise dank der integrierten GPS-Funktion die Geodaten mit in die Bilder aufnehmen. Mit der Schwenkpanorama-Funktion können Sie ganz leicht Panoramaaufnahmen erstellen. Der Auslöser muss dabei gedrückt gehalten werden, während Sie die Kamera schwenken. Anschließend setzt die Sony die Bilder automatisch zusammen. Auch eine Funktion zum Erstellen von 3-D-Bildern ist vorhanden. Die Ergebnisse können Sie dann an einem entsprechenden Fernseher betrachten. Erwähnenswert sind auch die Videooptionen. So können Sie Full HD-Aufnahmen mit 50 Bilder pro Sekunde aufzeichnen, sodass auch bei relativ schnellen Kameraschwenks weiche Ergebnisse entstehen. Hervorzuheben ist auch die gute Menüstrukturierung und die vielen Hilfestellungen, die angeboten werden. So ist praktisch eine komplette Bedienungsanleitung samt Fototipps enthalten, die besonders dem Anfänger den Einstieg erleichtert. Alles in allem kann die Cyer-shot überzeugen. Auch engagierte Hobbyfotografen werden kaum eine Funktion vermissen. Kritik ist nur beim Megapixelwert angebracht – vermutlich hätten hier einige Megapixel weniger zu einer besseren Bildqualität geführt.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Die Bedienelemente der Sony sind übersichtlich angeordnet. Alle wichtigen Funktionen sind mit den Tasten erreichbar

Panasonic Lumix DMC-FZ100

Panasonic hat sich lange Zeit gelassen, um einen würdigen Nachfolger für die ehemals sehr beliebte FZ50 zu präsentieren. Mit der etwa vor einem Jahr erschienenen FZ100 ist aber ein guter Coup gelungen. Die Kamera hat gerade im Highspeed-Modus einige interessante Features zu bieten. Das 24-fach-Zoomobjektiv deckt einen Brennweitenbereich von 25 bis 600 mm ab. Bei der maximalen Brennweite ist dies bei den drei getesteten Modellen allerdings der geringste Wert, wobei man aber offen lassen sollte, bei wie vielen Situationen eine noch größere Brennweite wirklich notwendig ist. Mondaufnahmen wären als ein Beispiel zu nennen. Lobenswert ist der leichtgängige Zoomhebel, mit dem ein präzises Einstellen der Brennweite möglich ist. Die Bildstabilisierung klappt gut, sodass mit wenig Ausschuss zu rechnen ist, wenn die maximale Brennweite eingesetzt wird.
An Bedienelementen geizt die relativ teure Lumix nicht. Auch die FZ100 liegt – nicht zuletzt wegen des ausgeformten Handgriffs – gut in der Hand. Mit 540 Gramm hat sie ein relativ geringes Gewicht, nur die Nikon P500 ist etwas leichter. Die Bedienung ist lobenswert: Alle bedeutenden Funktionen lassen sich schnell per Tastendruck aufrufen. Die Bedienelemente sind angenehm groß. Zu erwähnen ist die Lumix-typische Quickmenü-Taste, die in einem Menü die elementaren Aufnahmeeinstellungen bereitstellt. Im Gegensatz zu den beiden anderen getesteten Modellen ist der Monitor bei der Lumix frei schwenkbar, was für eine große Flexibilität sorgt. Der 3 Zoll große Monitor löst das Bild aber mit 460.000 Bildpunkten deutlich geringer auf als die beiden anderen Modelle. Der elektronische Farbsucher bietet zwar nur 201.600 Pixel, ist aber dennoch praxistauglich. Im Gegensatz zur Sony muss der Sucher gezielt eingeschaltet werden. Er schaltet sich nicht automatisch ein, wenn man sich mit dem Auge nähert.

Am Funktionsumfang werden auch engagierte Fotografen ihre Freude haben. Beim Spitzenmodell der Superzoom-Serie hat Panasonic an nichts gespart. Neben diversen Motivprogrammen kann der Fotograf natürlich auch manuelle Einstellungen wählen oder auf die üblichen Belichtungsprogramme zurückgreifen. Beim manuellen Fokussieren hilft eine vergrößerte Darstellung. Besonders zu erwähnen sind die Highspeed-Möglichkeiten der FZ100. So können Sie bis zu elf Bilder pro Sekunde bei voller Bildauflösung aufnehmen. Das Fokussieren klappt sehr flott – daran gibt es nichts auszusetzen. Experten wird der RAW-Modus gefallen, den die Lumix als einziges Modell im Test anbietet.

Die Funktionsvielfalt in den Menüs ist beachtlich. Allerdings führen die vielen Funktionen – trotz einer übersichtlichen Darstellung im Menü – dazu, dass es nicht immer ganz leicht ist, auf Anhieb die gewünschte Funktion zu finden. Dennoch wird sich auch ein Einsteiger in den Menüs schnell zurechtfinden, obwohl erläuternde Beschreibungen der Funktionen wie bei der Sony nicht vorhanden sind. Für Videoaufzeichnungen wird der Full HD-Modus mit 1.920 x 1.080 Pixeln angeboten.

Die Bildqualität ist gut, aber man merkt bei einer 100-%-Darstellung schon, dass der winzige 1/2,33 Zoll große CMOS-Sensor mit 14,1 Megapixeln doch etwas überfordert ist. Bei der Bildqualität liegt die Lumix in etwa mit der Nikon P500 gleichauf. Insgesamt hinterlässt das Lumix-Spitzenmodell besonders wegen der üppigen Ausstattung einen ausgezeichneten Eindruck.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Das Moduswahlrad ist die Schaltzentrale der FZ100. Hier werden auch die benutzerdefinierten Einstellungen abgerufen

Nikon Coolpix P500

In der Coolpix-P-Serie bietet Nikon leistungsstarke Kompaktkameras im mittleren Preissegment an. Mit 430 Euro ist die Coolpix P500 die günstigste Kamera im Test. Mit einem Brennweitenbereich von 22,5 bis 810 mm besitzt die P500 den größten Brennweitenbereich im Testfeld. Besonders erwähnenswert ist dabei die Anfangsbrennweite – 22,5 mm sind bei Kompaktkameras durchaus unüblich. So können Sie beispielsweise auch in sehr engen Räumen prima fotografieren. Der integrierte Bildstabilisator leistet im Telebereich gute Dienste, wenn auch das Geräusch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Nikon realisiert nämlich die Bildstabilisierung durch einen beweglich gelagerten Bildsensor. Unsere Testaufnahmen ergaben nur sehr wenig Ausschuss. Gezoomt wird bei der Nikon auf zweierlei Art und Weise: Zum einen lässt sich wie üblich der Zoomhebel am Auslöser einsetzen. Außerdem ist aber links am Objektiv ein Hebel angebracht, der zum Zoomen eingesetzt werden kann. Dies ist auch daher nützlich, weil die zweiarmige Bedienung zusätzlich bildstabilisierend wirken kann. Auch die Nikon bietet verschiedenste Bedienelemente, die den Umweg über das Menü auf ein Minimum reduzieren. Wie bei der Sony ist der 3 Zoll große Monitor, der das Bild mit 921.600 Bildpunkten sehr fein auflöst, neigbar, was sich bei Aufnahmen in Bodennähe oder über dem Kopf als hilfreich erweist. Das Monitorbild ist erfreulich hell und klar und kann auch bei hellerem Umgebungslicht gut zur Bildbeurteilung dienen. Der kleine integrierte elektronische Sucher sollte dagegen nur in Notfällen eingesetzt werden. Durch den gut ausgeformten Handgriff liegt die leichteste Kamera (494 Gramm) im Testfeld der oberen Preisklasse bestens in der Hand. Das Objektiv ist mit einer Lichtstärke von f3,4 bis 5,7 ein wenig lichtschwächer als die anderen getesteten Modelle. Punkten kann die Nikon aber mit der Bildqualität, die sehr gut ist. Hier wirkt sich positiv aus, dass der 1/2,3 Zoll große CMOS-Sensor mit „nur“ 12,1 Megapixeln nicht überladen wurde. In der Praxis ist dieser Megapixelwert völlig ausreichend. Die Belichtungsmessung arbeitet, ebenso wie der automatische Weißabgleich, sehr gut. Die Ergebnisse wirken ausgewogen und farbneutral. Wie bei allen getesteten Modellen kann man bei der P500 neben diversen Motivprogrammen die Belichtungseinstellung auch manuell vornehmen. An Funktionen spart Nikon bei der P500 nicht. So bietet das Modell beispielsweise den Best-Shot-Selector (BBS) an. Dabei werden zehn Aufnahmen in Folge gemacht, aber nur die schärfste Aufnahme findet am Ende den Weg auf die Speicherkarte. Die Motion-Detection-Funktion erkennt Bewegungen des Motivs oder der Kamera und gleicht diese durch Erhöhen des ISO-Werts aus. Mit dem HDR-Programm erstellen Sie Aufnahmen mit einem höheren Tonwertumfang. Sehr lobenswert ist auch die Highspeed-Option, bei der bis zu acht Bilder pro Sekunde aufgezeichnet werden können. Bei reduzierter Auflösung sind es sogar bis zu 120 Bilder pro Sekunde. Die Nikon-typische Menüstruktur ist auch für Einsteiger leicht zu erfassen, wobei Nikon ohne grafischen Schnick-Schnack auskommt. Durch den großen und gut durchdachten Funktionsumfang und die gute Bildqualität kann sich die P500 den ersten Platz im Test der teureren Modelle sichern.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Kaum Verzerrungen trotz Super-Weitwinkel: Nikon hat der P500 ein wirklich gutes Objektiv verpasst

Nikon Coolpix L120

Bezüglich des Preises geht Nikon mit der Coolpix L120 recht aggressiv vor. Obwohl es sich quasi nur um eine leicht abgespeckte Version der P500 handelt, muss man nur 270 Euro für die 431 Gramm schwere Kamera berappen. Unter den getesteten preisgünstigen Modellen ist die Nikon damit das schwerste Modell – sie ist auch größer als die anderen Modelle. Dies macht sich aber insofern positiv bemerkbar, als dass die Nikon sehr gut in der Hand liegt. Dies unterstützt auch der gut ausgeformte Handgriff. Der Brennweitenbereich erstreckt sich bei diesem Modell von 25 bis 525 mm. Der praktische zusätzliche Zoomhebel links am Objektiv ist auch bei der L120 vorhanden. Das Objektiv besitzt eine Lichtstärke von F3,1 bis 5,8. Der starr verbaute Monitor ist drei Zoll groß und löst das Bild ebenfalls sehr fein mit 921.600 Pixeln auf. Die starren Monitore sind in dieser Preisklasse üblich – dies gilt für alle vier getesteten Modelle. Der Bildstabilisator, der – wie bei der P500 – auf einem beweglichen Bildsensor basiert, arbeitet einwandfrei – Ausschuss gab es bei den Tests kaum. An das Geräusch des beweglichen Sensors müssen Sie sich aber gewöhnen. Den kleinen 1/2,3 Zoll großen Sensor hat Nikon mit 14,1 Megapixeln vollgestopft und ihm damit Grenzen aufgezeigt. Die Bildqualität ist ordentlich – die Mitbewerber bieten aber eine etwas bessere Bildqualität. An der Belichtung gibt es dagegen nichts auszusetzen. Es fällt aber auf, dass Nikon die farbkräftigsten Ergebnisse liefert, die gelegentlich etwas „unecht“ wirken. Der EXPEED C2-Prozessor optimiert die Bilder stark. Auch hier richtet man sich an die Zielgruppe, die gerne fertige Bilder aus der Kamera erhält und daher die Bilder nicht so gerne mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms nachträglich bearbeitet. Auf weitergehende Eingriffe in die Belichtung muss man bei dem preisgünstigen Modell verzichten. Manuelle Einstellungen werden nicht angeboten, dafür aber 17 Motivprogramme, die alle erdenklichen fotografischen Situationen abdecken. Auf die Best-Shot-Selector-Funktion müssen Sie aber ebenso wenig verzichten wie auf die Motion Detection. So sollten verwackelte Bilder eigentlich nicht vorkommen. Die Bedienung der Kamera ist sehr einfach, ebenso wie das Auffinden einer Funktion im Menü. Einsteiger – an die sich die Coolpix L120 richtet – wird dies besonders freuen. Verzichten muss man aber auf einen Serienbildmodus. Die L120 schafft nur knapp ein Bild pro Sekunde und eignet sich daher beispielsweise weniger für Sportaufnahmen. Die L120 arbeitet mit vier Mignonzellen. So ist man flexibel, weil man die Batterien praktisch überall bekommt. Wie in dieser Preisklasse durchaus üblich, können Sie nur HD-Filme mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Auch das Aufzeichnen von Stereo-Ton ist möglich. Insgesamt fiel im Test positiv auf, dass die Nikon Coolpix L120 konsequent auf eine einfache Bedienung ausgerichtet ist. So ist sie für Einsteiger eine ideale Kamera. Ihr Preis- Leistungs-Verhältnis ist exzellent.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Die Tasten und deren Anordnung ist bei beiden Nikon-Modellen fast gleich

Panasonic Lumix DMC-TZ8

Den Test der preisgünstigen Superzoom-Kameras kann die Lumix DMC-TZ8 für sich entscheiden. Zwar ist sie (gemeinsam mit der PowerShot SX 230) das teuerste Modell im Test, kann dafür aber viele leistungsfähige Funktionen gepaart mit einer wirklich guten Bildqualität bieten. Um mit dem Wichtigsten zu beginnen: Die Bildqualität ist die beste der vier getesteten Modelle. Die zwar vorhandenen Artefakte sind deutlich geringer als bei den drei anderen Modellen. So kommen alle Bilddetails gut zur Geltung. Die Belichtung ist sehr ausgewogen und farbneutral. Die gute Bildqualität macht die Kamera auch für engagiertere Hobbyfotografen interessant. Die sehr robuste Kamera (mit einem soliden Metallgehäuse) ist die kompakteste im Test und passt so prima in die Jackentasche. Mit nur 214 Gramm ist sie auch die leichteste Kamera im Testfeld. Und dennoch kann sie mit einem 12-fach-Zoom aufwarten, der einen Brennweitenbereich von 25 bis 300 mm abdeckt. Das integrierte Bildstabilisierungssystem, das Panasonic Power-OIS nennt, arbeitet einwandfrei, sodass der Ausschuss beim Einsatz der maximalen Brennweite gegen null tendiert. Auch bei der TZ8 handelt es sich um eine „Sparvariante“ eines größeren und teureren Modells: der TZ10. Dies macht sich beispielsweise beim Monitor bemerkbar, der mit 2,7 Zoll der kleinste im Testfeld ist und das Bild auch nur mit 230.000 Pixeln auflöst. Dafür zeigt er aber ein klares und helles Bild, das auch eine Beurteilung bei hellem Umgebungslicht zulässt. Lobenswert ist die Tatsache, dass trotz des geringen Preises auch eine Einflussnahme bei der Belichtung möglich ist. So können Sie die Programmautomatik ebenso einstellen, wie die Blenden- und Zeitautomatik. Auch ein manueller Modus ist vorhanden. Manuell fokussiert werden kann aber nicht. Einsteiger können sich dagegen auf die automatisch ermittelten Einstellungen der 19 Motivprogramme verlassen. Außerdem bietet die Lumix verschiedene intelligente Automatiken an, bei denen beispielsweise die Aufnahmesituation automatisch analysiert und das passende Programm eingestellt wird. Dies klappt relativ zuverlässig. Auch an diversen Gesichtserkennungs-Funktionen hat Panasonic nicht gespart. So können Sie zum Beispiel besonders häufig fotografierte Gesichter registrieren. Praktisch: Anwender können sich auch drei benutzerdefinierte Einstellungen zusammenstellen, die dann direkt über das Moduswahlrad aufgerufen werden können. Mit der TZ8 lassen sich zwar Serienaufnahmen mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde schießen – dies aber mit verminderter Qualität. Bei voller Auflösung schafft die Kamera immerhin noch 2,3 Bilder pro Sekunde. Allerdings sind dabei nur wenige Bilder in Folge möglich, ehe eine Pause eingelegt wird. Filme lassen sich in HD-Qualität aufzeichnen, wobei 30 Bilder pro Sekunde verwendet werden. Die Bedienung ist leicht, auch wenn (wie auch bei der FZ100) die Menüs so randvoll mit Funktionen sind, dass das Auffinden einer bestimmten Funktion eine Weile dauern kann. Dafür ist die Lumix-typische Quick-Menü-Taste vorhanden, über die Sie schnell die bedeutenden Funktionen anpassen können. Die FZ8 hinterlässt einen rundum positiven Eindruck.

Canon PowerShot SX130 IS

Die Canon PowerShot SX130 IS ist mit 210 Euro die günstigste Kamera im Testfeld. Dennoch hat die Kamera, die sich an Einstiger wendet, einiges zu bieten. Sie sieht zwar schick aus, ist aber dennoch klobig und relativ groß. Zum „in die Tasche Stecken“ eignet sie sich kaum. Mit 308 Gramm ist sie auch relativ schwer. Wie auch die Coolpix L120 verwendet die Canon AA-Batterien. Allerdings sind nur zwei Stück enthalten, sodass die „Reichweite“ der Kamera entsprechend geringer ist. So können Sie mit Alkalibatterien etwa 130 Aufnahmen machen, mit den teureren NiMH-Zellen sind es knapp 400 Bilder. Der 12-fach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich von 28 bis 336 mm ab, hier hätten es im Weitwinkelbereich gerne ein paar Millimeter weniger sein dürfen. Das Bild des 3 Zoll großen Monitors ist im Vergleich zu den anderen Testkandidaten nicht besonders gut. Es wird auch nur mit 230.000 Pixeln aufgelöst. Bei hellem Umgebungslicht fällt die Beurteilung der Szene daher gelegentlich schwer. Die Bedienelemente sind recht groß und gut bedienbar – hier ist auch das Konzept erkennbar, es besonders Einsteigern einfach zu machen. Dennoch muss man nicht auf manuelle Eingriffsmöglichkeiten verzichten. Am Moduswahlrad können sowohl die Programmautomatik als auch alternativ die Blenden- oder Zeitautomatik eingestellt werden und auch ein manueller Modus ist vorhanden. Auch auf die üblichen Motivprogramme, die ebenfalls über das Moduswahlrad ausgewählt werden, braucht der Anwender nicht zu verzichten. Etwas mickrig ist der Zoomhebel geraten, sodass das Zoomen gelegentlich etwas schwer fällt. Negativ fiel die Canon im Test in puncto Bildstabilisierung auf. Bei diesem Modell benötigten wir beim Einsatz der längsten Brennweite die meisten Versuche, ehe ein verwacklungsfreies Ergebnis herauskam. Ein wenig Ausschuss sollten Sie deshalb bei Teleaufnahmen in Kauf nehmen. Eine Bildkontrolle gleich nach der Aufnahme ist daher zu empfehlen. Besonders lobenswert ist dagegen die einfache und übersichtliche Menübedienung. Auch hierüber wird sich der Einsteiger freuen, da alle Funktionen kurz erläutert werden. So lernt man die Kamera schnell kennen. Voll überzeugen kann die Canon bei der Bildqualität – hier liegt die Kamera mit der Lumix gleichauf. Auch die Belichtung führt zu ausgewogenen Ergebnissen, die durch ihre Farbneutralität überzeugen. Der 1/2,3 Zoll große Bildsensor liefert 12,1 Megapixel. Mit Schnelligkeit kann die Canon Powershot SX130 IS nicht punkten. Sowohl beim Einschalten als auch beim Fokussieren muss man sich im Vergleich zu den anderen Modellen in Geduld üben. Das führt auch dazu, dass die Kamera nicht so gut geeignet ist, wenn Sie sich schnell bewegende Motive einfangen wollen. Videos werden im HD-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Positiv macht sich hierbei bemerkbar, dass der Objektivmotor sehr leise arbeitet und daher bei der Tonaufzeichnung nicht stört. Insgesamt hinterlässt die Canon den besten Eindruck, wenn man viel Wert auf eine einfache Bedienung legt. In vielen anderen Bereichen bietet der Mitbewerb aber mehr. So kann die Kamera besonders Einsteigern empfohlen werden.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Einsteiger werden sich über die großen und gut zu bedienenden Tasten der Canon PowerShot SX130 freuen

Canon PowerShot SX230 HS

Mit 230 Euro ist die Canon PowerShot SX230 HS neben der Lumix die teuerste Kamera im Test. Auch mit ihrer kompakten Bauweise entspricht sie der TZ8. Mit 223 Gramm ist sie nur unwesentlich schwerer. Der Brennweitenbereich reicht von 28 bis 392 mm. Auch hier wären ein paar Millimeter weniger im Weitwinkelbereich wünschenswert. Die kompakte Bauweise führt dazu, dass die Bedienelemente recht klein geraten sind und die Bedienung so etwas fummelig ist – das gilt aber für den Testsieger TZ8 genauso. Im Test fiel auf, dass der Motor relativ behäbig arbeitet. Und auch bei diesem Modell ist der Zoomhebel ein wenig zu klein geraten, sodass das Zoomen nicht ganz einfach ist. Die Bildstabilsierung arbeitet dagegen ordentlich – es gab nur sehr wenig Ausschuss bei unseren Versuchen. Der drei Zoll große Monitor ist gut – er löst das Bild mit 461.000 Bildpunkten auf. Das ist nach der Nikon der zweitbeste Wert im Testfeld. Das Moduswahlrad ist etwas unorthodox auf der Kamerarückseite angebracht, aber dennoch recht gut zu erreichen. Oben auf der Kamera war kein Platz, weil hier der GPS-Empfänger angebracht ist – ein Highlight, das Canon bei der SX230 erstmalig bietet. So können Sie die Positionsdaten in die Metadaten des Bildes aufnehmen und so später am Rechner feststellen, wo die Fotos entstanden sind. Anzumerken ist hierbei aber, dass es unter freiem Himmel recht lange dauert, bis die Canon das Satellitensignal empfängt. Da eine Kamera in dieser Preisklasse aber selten über eine solche Funktion verfügt, sei dies verziehen. Praktisch ist auch die Aufzeichnungsfunktion. Ist sie aktiviert, werden die Positionsdaten auch bei ausgeschalteter Kamera regelmäßig aufgezeichnet. So lässt sich nachträglich eine Reiseroute nachverfolgen. Zu beachten ist dabei, dass dies den Akku schnell entladen kann. An Belichtungsprogrammen bietet die PowerShot alles, was man sich wünscht. Neben zahlreichen Motivprogrammen für alle erdenklichen Situationen, kann der Fotograf die Einstellungen auch manuell vornehmen oder auf die Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik zurückgreifen. Mit Effektmodi geizt Canon nicht. An der Bildqualität gibt es nichts auszusetzen, hier ist die SX230 HS ganz vorne mit dabei. Auch die Belichtungsmessung arbeitet zuverlässig, sodass ausgewogen belichtete Ergebnisse entstehen. Positiv macht sich bemerkbar, dass die Bilder kameraintern nicht aggressiv nachbearbeitet werden, deshalb entstehen natürlich wirkende Aufnahmen. So sind Panoramaaufnahmen ebenso möglich wie beispielsweise der Fischaugeneffekt. Auch Serienbilder mit einer Bildrate von etwas über drei Bildern pro Sekunde sind möglich. Dabei wird die Bildgröße aber auf drei Megapixel reduziert. Als einzige Kamera im unteren Preissegment bietet die SX230 HS die Möglichkeit, Filme in Full HD aufzuzeichnen. Der Ton wird in Stereoqualität aufgenommen. Erwähnenswert ist hier auch der Superzeitlupenmodus, in dem Filme mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden können. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Canon optional sogar ein Unterwassergehäuse für diese Kamera anbietet, was den Anspruch einer Reisekamera ebenfalls unterstützt. Mit ihrem großen Funktionsspektrum und der guten Bildqualität konnte die SX230 HS im Test überzeugen und ist auch für engagierte Hobbyfotografen zu empfehlen.

Kompaktkameras mit großem Zoom
Auf der Kameraoberseite der SX230 ist der GPS-Empfänger untergebracht – immer noch eine Besonderheit für kompakte Kameras

Der Test zeigt sehr deutlich, dass es nicht immer eine Spiegelreflexkamera sein muss, die man bei sich trägt, um flexibel zu sein und gute Fotos machen zu können. Damit ist aber klar, dass das Rechenexempel am Anfang dieses Tests keineswegs nur ein amüsantes Gedankenspiel war: Das Brennweiten-Potenzial einer Coolpix P500 ist tatsächlich bei einer DSLR a) nur mit einigem finanziellen Aufwand und b) erheblichen Gewicht zu realisieren. Betrachtet man dann noch den Preis im Verhältnis zur guten Bildqualität der kompakten Digicam, darf man getrost auch zwei- oder dreimal darüber nachdenken, ob man nicht lieber in eine solche Kamera investiert statt in ein günstiges 400- oder 500-mm-Objektiv, das viel mehr wiegt, immer noch rund 1.000 Euro kostet, ohne solides Stativ kaum zu handhaben ist und im schlimmsten Fall am Ende kaum bessere Ergebnisse liefert.

Sieben Kameras, ein Motiv: Bei der Weitwinkelaufnahme lässt sich einerseits erkennen , dass die Bildausschnitte sehr ähnlich sind. Ebenfalls erkennbar ist, dass hinsichtlich ihres Rauschverhaltens und der Farbnuancierung alle Kameras gute Arbeit leisten; selbst die preiswerte Canon PS 130 IS muss sich hier nicht verstecken

Dieselben Kameras, dasselbe Motiv, aber eine andere Brennweite. Hier zeigen sich nicht nur die Auswirkungen der teilweise doch gravierenden unterschiedlichen Brennweiten. Man erkennt auch, das selbst bei extremer Tele-Einstellung der P500, der FZ100 und der HX100V die Bildqualität wirklich gut bleibt

Die unterschiedliche Farbwiedergabe ist übrigens kein Kriterium für eine gute oder schlechte Kamera, sondern resultiert aus unterschiedlichen Settings und Parametern, die die Hersteller dem jeweiligen Automatik-Modus verpasst haben. Außerdem spielt der Bildverarbeitungsprozessor noch eine nicht unerhebliche Rolle; auch hier können die Algorithmen von Kamera zu Kamera variieren

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