Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

Fachartikel

Lektion 55: Weißabgleich

Die große Fotoschule - Kreatives Element Weißabgleich

Die große Fotoschule:
Teil 4 - 2009
(Seite 87 / 5 Seiten)

Der Experte für Fotogrundlagen:

Michael Gradias

Michael Gradias:

"Nur ganz wenige Hobbyfotografen arbeiten gezielt mit einem manuellen Weißabgleich. Dabei lassen sich die unterschiedlichen Einstellungen durchaus als kreatives Element nutzen"

Kreatives Element Weißabgleich

Meistens möchte der Fotograf ein farbneutrales Ergebnis erhalten – Farbstiche sind verpönt. Die einzige Ausnahme, bei der farbstichige Bilder gewünscht sind, sind Aufnahmen, die eine bestimmte Stimmung eingefangen sollen; dies gilt zum Beispiel für Aufnahmen bei Kerzenlicht. Farbneutrale Aufnahmen sind hierbei meist stimmungslos

Licht ist nicht gleich Licht. Es ändert im Laufe des Tages die Farbtemperatur, die die Farbcharakteristik des Fotos verändert. Während bei Sonnenauf- und -untergang das Licht rötlicher erscheint, ist es am Mittag bläulicher. Außerdem unterscheiden sich das natürliche Licht der Sonne und das vom Menschen künstlich erzeugte Licht voneinander und in der Farbwirkung. Als Licht bezeichnet man dabei die elektromagnetische Strahlung, die der Mensch sehen kann – dies ist allerdings nur ein Teil des gesamten Strahlungsbereichs.

Das sichtbare Licht erstreckt sich über einen Bereich mit einer Wellenlänge von 380 bis 780 mm. Außerhalb dieses Bereichs gibt es zum Beispiel noch die ultraviolette Strahlung und die Infrarotstrahlung. Auch die Röntgenstrahlen sind außerhalb des Spektrums, das der Mensch sehen kann. Das Licht, das wir sehen können, ist eine Mischung unterschiedlicher Wellenlängen. Mit einem Prisma kann das Licht in die Spektralfarben aufgeteilt werden. Eine alternative Bezeichnung ist „Regenbogenfarben“ – Wassertropfen können Sie nämlich auch als Prisma zur Aufteilung des Lichts nutzen.

Weißabgleich
Mit einem Prisma kann das Licht in seine Spektralfarben aufgeteilt werden

1. Die Farbe

Was ist überhaupt „Farbe“? Eigentlich eine simple Frage – könnte man meinen. Betrachten Sie beispielsweise eine Blume mit grünen Blättern, könnten Sie meinen, diese Blätter seien „grün“. Wenn Sie allerdings dieselbe Blume nachts betrachten, merken Sie, dass das Thema etwas komplexer ist – denn nachts sind sie nicht „grün“. 1666 entdeckte Isaac Newton, dass man das „weiße“ Licht in die Spektralfarben aufteilen kann. Er entdeckte den Zusammenhang von Licht und Materie. Werden die getrennten Farben wieder zu einem Strahl vereint, kommt wieder weißes Licht heraus. Außerdem fand Newton heraus, dass bei der Sperrung einer einzelnen Farbe vor der Sammellinse kein Weiß entsteht, sondern eine Farbe. Wird vor der Sammellinse zum Beispiel Grün gesperrt (Grün liegt in der Mitte des Farbspektrums), entsteht hinter der Sammellinse Magenta – die Komplementärfarbe von Grün.

Weißabgleich
Brechung des Lichts in die Spektralfarben
Weißabgleich
Brechung durch ein Prisma mit Sperrung einer Farbe

2. Umstrittene Theorien

Sollten Sie sich verstärkt für Komplementärfarben, Kontraste und die Farblehre im allgemeinen interessieren, empfehlen wir Ihnen einen Blick in die letzte Ausgabe der Fotoschule. In Lektion 41 haben wir uns ausführlich dem Thema Kontraste gewidmet. Haben Sie vielleicht diese Ausgabe der Fotoschule verpasst? Wenn ja, ist das kein Problem. Auf unserer Webseite www.fotopraxis-online.de/fotoschule können Sie die Ausgaben 1, 2 und 3 bequem nachbestellen. In der Lektion 41 jedenfalls lesen Sie, dass die Farblehre keine allgemein gültige Wahrheit kennt! Dementsprechend gibt es auch kein Modell des Zusammenspiels von Farben, das gänzlich unumstritten ist. In der Fotografie hat sich jedoch mittlerweile das Modell des Schweizer Malers und Kunsttheoretikers Johannes Itten aus dem Jahr 1961 als „Quasi-Standard“ etabliert. Und dieses Modell hat auf die empfohlene Bildgestaltung beim Fotografieren einen sehr großen Einfluss.

Gemäß dem Modell von Johannes Itten sollte zwischen Farben drei verschiedener Ordnungen unterschieden werden. Zu den Farben der ersten Ordnung zählen Rot, Gelb und Blau. Primärfarben oder auch Reinfarben werden sie genannt, weil sie sich nicht durch die Kombination von anderen Farben mischen lassen. Zu den Farben zweiter (sekundärer) Ordnung zählen die Farben, die sich durch Farben der ersten Ordnung mischen lassen, also Grün, Orange und Violett. Die Farben der dritten (tertiären) Ordnung entstehen durch die Mischung einer primären mit einer sekundären Farbe.

Der angesehene Experimentalfotograf Professor Harald Mante ist in seinem Standardwerk „Das Foto: Bildaufbau und Farbdesign“ der Ansicht, dass zu dieser dritten Ordnung noch die Farben hinzugefügt werden müssen, die sich aus zwei Sekundärfarben mischen lassen. Unumstritten ist, dass Farben der ersten Ordnung die höchste Leuchtkraft aufweisen und Farben der dritten Ordnung, die in unserer Umwelt dominieren, die niedrigste. Das Zusammenspiel dieser Farbordnungen löst beim Betrachter unterschiedliche Emotionen aus und ist somit ein sehr bedeutendes Stilmittel für den Fotografen.

3. Zusammenspiel von Licht

Newton ist der Meinung, dass Farbe dadurch entsteht, dass ein Gegenstand bestimmte Farben sperrt. Er absorbiert sie. Andere Farben werden dagegen reflektiert. Diese reflektierten Farben ergeben für unser Auge den Farbton des Gegenstands. Nehmen wir wieder die Blume. Es fällt also weißes Licht auf die grünen Blätter der Blume. Die Blätter absorbieren alle Farben, bis auf den grünen Bereich des Farbspektrums. Dieser Bereich wird reflektiert, deshalb bezeichnen wir das Blatt als grün. Da im Dunkeln kein Licht vorhanden ist, kann auch kein Licht vom Blatt reflektiert werden, es erscheint also schwarz. Das Licht, das absorbiert wird, geht nicht verloren, es verwandelt sich in Wärme. Farbe entsteht also aus dem Zusammenspiel von Licht und der Beschaffenheit einer Oberfläche.

4. Ermittlung der Farbtemperatur

Die Farbe des Lichts wird in °Kelvin gemessen. Wenn auch die Gradzahl nicht direkt etwas mit Temperatur zu tun hat, griff man bei der Definition des Lichts doch auf diese Maßeinheit zurück. Zunächst setzt man 0 °Kelvin mit -273,2 °Celsius gleich, dem absoluten Nullpunkt. Ferner geht man von einem schwarzen Gegenstand aus, der jegliches Licht absorbiert. Nehmen wir als Beispiel ein Stück Eisen. Wird nun dieser Gegenstand auf 1.000 °Kelvin erhitzt, ändert er seine Farbe. Er beginnt rötliches Licht abzustrahlen. Erhöht man die Temperatur auf ungefähr 6.000 °Kelvin, glüht das Eisen weiß. Diese Temperatur entspricht ungefähr der Temperatur der Sonne. Je weiter das Eisen nun erhitzt wird, desto blauer wird die Farbe des Lichts. Die Skala ist nach oben offen. Die Farbtemperatur ist in Bezug auf den Weißabgleich auch in der Fotografie von sehr großer Bedeutung, denn mit dieser Einstellung erklären Sie Ihrer Kamera vor jedem Foto, was „weiß“ ist.

Die Farbtemperatur hat nichts mit einer messbaren Temperatur zu tun. Um aber Licht definieren zu können, hat man sich zu dieser Definition entschlossen. In der Fotografie hat man viel mit Farbtemperaturen zu tun. Sie kennen sicherlich die Tageslicht- oder Kunstlichtfilme, die dafür sorgten, dass Sie neutrale Farben erreichen, auch wenn das Licht einen „Farbstich“ hat. In der Tabelle finden Sie einige Kelvin-Werte aufgelistet. In den Bemerkungen wird darauf hingewiesen, welche Lichtquellen den entsprechenden Kelvin-Wert erzeugen. Außerdem sehen Sie, in welcher Farbe das Licht erscheint.

Lichtquellen und Farbtemperaturen

Kelvin    Lichtquelle    Farbe
1.000    Kerzenlicht    Rotorange
2.000    Glühlampen bis 1.000 Watt    Gelborange
3.000    Studioleuchten    gelblich
4.000    Blitzlicht    Hellgelb
5.000    durchschnittliches Tageslicht    Weiß
6.000    Sonnenlicht bei klarem blauem Himmel    Weiß
7.000    Sonnenlicht bei leicht bewölktem Himmel    schwach bläulich
8.000    Sonnenlicht bei bedecktem Himmel    bläulich
9.000    Sonnenlicht bei dicht bewölktem Himmel    Blau

5. Die Farbnuancierungen ordnen

Innerhalb des Farbspektrums gibt es unendlich viele Nuancierungen der Farben. Um Zugriff auf diese einzelnen Farben zu erhalten und sie benennen zu können, mussten Normen aufgestellt werden, wie sich diese Farben voneinander trennen lassen und nach welchen Faktoren sie definiert werden. Deshalb stellte man Farbmodelle auf, mit denen man versuchte, die Farben zu bestimmen, die vom menschlichen Auge wahrgenommen werden können. Fotografen und Maler waren maßgeblich daran beteiligt, die Farbmodelle festzulegen. So entstanden zum Beispiel die Farbmodelle (s)RGB, CMYK oder LAB.

Weißabgleich
Drei gebräuchliche Farbmodelle

6. Weißabgleich

Damit durch die verschiedenen Farbtemperaturen keine Farbstiche entstehen, hat man sich zu analogen Zeiten mit unterschiedlichen Filmtypen (für Tages- oder Kunstlicht) oder Filtern beholfen. Im digitalen Zeitalter erledigt die Kamera diese Korrekturen automatisch – über die sogenannte chromatische Adaption verfügt auch das menschliche Auge. So wird zum Beispiel ein weißes Blatt Papier vom menschlichen Auge in den unterschiedlichsten Lichtsituationen immer als weiß empfunden. Der automatische Weißabgleich der digitalen Kameras hat Vor- aber auch einige Nachteile. Der automatische Weißabgleich sucht im Bild nach der hellsten Stelle. Diese wird dann als „weiß“ interpretiert. Zu Problemen kommt es dann, wenn die hellste Stelle im Bild gar nicht weiß ist. Dann entstehen unerwünschte Farbstiche.

Manche Fotografen verwenden auch in digitalen Zeiten noch eine sehr alte Methode, um Farbstiche zu vermeiden. Wenn Sie ein Foto mit einer Graukarte machen, lässt sich nachträglich leicht ein farbstichfreies Foto herstellen, weil die Graukarte dann als Referenzpunkt verwendet werden kann. Alternativ zur Graukarte können Sie auch hilfsweise ein weißes Blatt Papier abfotografieren, um die Farbtemperatur zu ermitteln. Die digitalen Kameras bieten dafür eine Funktion an. Das Referenzbild wird verwendet, um den Prozessor die Farbtemperatur präzise ermitteln zu lassen.

Zur Bestimmung des Weißabgleichs bieten die Kameras verschiedene Automatiken an. Außerdem können Sie die gewünschte Farbtemperatur meist auch manuell vorgeben. Neben der Option des automatischen Weißabgleichs werden beispielsweise Optionen bereitgestellt, die zu bestimmten Lichtsituationen passen, wie etwa Kunstlicht, direktes Sonnenlicht oder bewölkter Himmel. So ist für jede Aufnahmesituation ein passender Wert vorgegeben. 
Einige Kameramodelle bieten auch Funktionen an, um wie bei einer Belichtungsreihe mehrere Fotos mit unterschiedlichen Weißabgleichwerten aufzunehmen. Diese Variante ist geeignet, wenn Sie ganz unsicher sind, welche Weißabgleicheinstellung die richtige ist.

Weißabgleich
Die digitalen Kameras bieten für den Weißabgleich verschiedene Lichtsituationen zur Auswahl an, wie hier beispielsweise die Nikon D5000
Weißabgleich
Oft ist es sogar möglich, die Farbtemperatur ganz präzise anzupassen. Bei der Nikon D5000 hilft ein Farbspektrum, um beurteilen zu können, in welcher Richtung die Farbe des Bildes verändert wird

7. Nachträglicher Weißabgleich

Eine ganz andere Variante des Weißabgleichs können Sie verwenden, wenn Sie sehr häufig bei schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren. Nehmen Sie in solchen Fällen die Aufnahmen im RAW-Format auf. Beim RAW-Format erhalten Sie die Rohdaten des Fotos. Einstellungen wie der Weißabgleich werden dem Foto bei JPEG-Aufnahmen endgültig zugewiesen. Setzen Sie dagegen das RAW-Format ein, lassen sich die bei der Aufnahme verwendeten Weißabgleicheinstellungen nachträglich ohne Qualitätsverlust ändern. So können Sie am Rechner ganz bequem verschiedene Weißabgleicheinstellungen ausprobieren, um die beste Bildwirkung zu ermitteln. Diese Variante ist nicht nur bequemer, sondern auch schneller, als wenn Sie viele verschiedene Aufnahmen herstellen, um unterschiedliche Weißabgleichwerte zu testen. Bei komfortablen Bildbearbeitungsprogrammen können Sie beispielsweise auch einen Weißpunkt im Bild bestimmen, anhand dessen die Farbeinstellungen vorgenommen werden. Gegebenenfalls lässt sich auch hier das Foto einer Graukarte verwenden, um im Bildbearbeitungsprogramm die Farbwerte zu ermitteln – das funktioniert nicht nur kameraintern.

Weißabgleich
Mit Camera Raw, das Adobe-Bildbearbeitungsprogrammen beiliegt, lassen sich die Weißabgleicheinstellungen nachträglich leicht anpassen

Wissenswertes zum Weißabgleich

Im Zusammenhang mit dem Weißabgleich werden Ihnen immer wieder einige Fachbegriffe begegnen. Einige wichtige Fachbegriffe, die Ihnen mit Sicherheit auch schon bei Ihrer Kamera begegnet sind, haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Kelvin Die Farbe des Lichts misst man in °Kelvin. Im Laufe des Tages verändert sich die Farbe des Lichts. Während beim Auf- und Untergang der Sonne das Licht rötlicher wirkt, ist es mittags bläulich. Daher weisen zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgenommene Fotos unterschiedliche Farben auf.

Farbstich Wird ein neutralgrauer Gegenstand abgebildet und das Foto stellt diesen nicht neutralgrau dar, spricht man von einem Farbstich. Farbstiche lassen sich nachträglich per Bildbearbeitungsprogramm weitestgehend eliminieren.

Licht Als Licht bezeichnet man den Bereich elektromagnetischer Strahlung, die der Mensch sehen kann. Der Bereich reicht von ungefähr 380 bis 780 mm Wellenlänge. Neben dem für den Menschen sichtbaren Licht gibt es weitere Bereiche mit niedrigerer Wellenlänge als Violett. Man nennt dies Ultraviolett oder UV-Strahlung. Ist die Wellenlänge dagegen größer als Rot, wird dies als Infrarotstrahlung bezeichnet.

Mired Als Mired bezeichnet man die Verschiebung der Farbtemperatur; entspricht dem mit 1.000.000 multiplizierten Kehrwert der Farbtemperatur in Kelvin. Diesen Wert finden Sie häufig bei der nuancierten Einstellung des Weißabgleichs bei digitalen Kameras. Die Maßeinheit Mired wird auch verwendet, um Korrekturfilter zu kennzeichnen.
Tageslicht Als Tageslicht bezeichnet man das sichtbare Licht, das von der Sonne ausgesendet wird. Stammt das Licht von einer künstlichen Lichtquelle spricht man dagegen von Kunstlicht.

Farbtemperatur Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen. Bei der Definition der Farbtemperatur geht man von der Temperatur aus, auf die man einen „schwarzen Körper“ erhitzen müsste, damit Licht in derselben Farbe entsteht.

AWB Diese Abkürzung steht für den automatischen Weißabgleich (engl. Automatic white Balance). Die Abkürzung WB (engl. White balance) wird für den Weißabgleich verwendet.

Frage an den Experten

Michael Gradias

Wie sicher arbeitet der Weißabgleich?

Es wird ja sehr viel über die geeigneten Einstellungen beim Weißabgleich gesprochen. Inwiefern sind denn die Einstellungen des Weißabgleichs ungenau oder gilt dies nur für bestimmte Motive? Welche Auswege gibt es, um immer die gewünschten Ergebnisse zu erhalten?

Im Prinzip ist festzuhalten, dass sich in den letzten Jahren sehr viel getan hat. Während früher deutlich öfter farbstichige Ergebnisse bei bestimmten Lichtsituationen auftraten, ist dies heutzutage nur noch sehr selten der Fall. So können Sie meist auch eine einfarbige Fläche – wie etwa eine gelbe Wand oder eine Schneelandschaft – fotografieren, ohne dass fehlerhafte Ergebnisse entstehen. Solche Situationen führten früher häufiger zu Fehlern. Durch die integrierten Bilddatenbanken, die die heutigen Kameramodelle einsetzen, um ausgewogene Belichtungsergebnisse zu erhalten, wird der Ausschuss minimiert. Dazu kommt ja auch die sofortige Kontrollmöglichkeit der digitalen Fotos. Falls tatsächlich ein Foto einen Farbstich aufweist, können Sie sofort eine neue Aufnahme mit veränderten Weißabgleicheinstellungen aufnehmen. Wenn Sie häufig Motive mit sehr schwierigen Lichtsituationen fotografieren, gibt es dennoch einen guten Ausweg: Fotografieren Sie im RAW-Format und stellen Sie die gewünschten Weißabgleicheinstellungen nachträglich am Rechner ein. Problematische Lichtsituationen können zum Beispiel entstehen, wenn Sie ganz gezielt die rötliche Wirkung von Kerzenlicht zur Bildgestaltung nutzen wollen. Der automatische Weißabgleich könnte diese Lichtstimmung „neutralisieren“. Auch Lichteffekte, wie sie zum Beispiel bei Konzerten verwendet werden, könnten eventuell zu einem unerwünschten Farbstichausgleich führen, wenn Sie das farbige Licht einfangen wollen.

Zurück