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DSLR-Menü im Griff

DSLR-Menüs

Foto Praxis: Heft 05/2010
(Seite 76 / 4 Seiten)

Aktuelle digitale Spiegelreflexmodelle bieten einen riesigen Menü-Funktionsumfang an, bei dem es nicht immer leicht ist, die gewünschte Option zu finden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Canon, Nikon, Sony, Panasonic, Pentax & Co. in der Praxis beherrschen.

So unterschiedlich die Kamerahersteller vorgehen – die Grundprinzipien der Menüstrukturen sind bei allen Modellen relativ ähnlich. Manche Hersteller wählen dabei allerdings einen etwas logischeren Aufbau als andere. Ein schneller Umstieg von einer Kamera des einen Herstellers zu der eines anderen Herstellers fällt daher nicht immer ganz leicht. Gerade beim Neueinstieg in die digitale Spiegelreflexfotografie sollte man daher schon ein wenig Eingewöhnungszeit einplanen, ehe einem die Bedienung in Mark und Blut übergegangen ist. Stetiges Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Kameraherstellern ist daher auch nicht empfehlenswert.

Menügruppen im Überblick

Um die vielen doch recht unterschiedlichen Funktionen einigermaßen in den Griff zu bekommen, haben die Hersteller sie in verschiedene Gruppen zusammengefasst. So werden beispielsweise alle Funktionen, die sich mit der Wiedergabe der Fotos beschäftigen, im Wiedergabe-Menü zusammengefasst. Die unterschiedlichen Menüs sind auf sogenannte Register verteilt. Bei der folgenden Abbildung werden die verschiedenen Register an der linken Seite des Bildschirms angeordnet – das Bild ist aus mehreren Bildschirmseiten zusammenmontiert und stammt von einer Nikon D90. Bei anderen Herstellern sind die Register an der Oberkante des Bildschirms angeordnet – an der prinzipiellen Funktionsweise ändert dies natürlich nichts. Wie die Register aufgerufen werden, lässt sich nicht verallgemeinern. Das handhabt jeder Hersteller anders. Einige Hersteller bieten die Auswahl über die Pfeiltasten des Multifunktionswählers an, andere – etwa Canon – nutzen zur Navigation einen kleinen Joystick. Die Pentax K-7 wählt noch eine andere Variante: Ist die letzte Option eines Registers ausgewählt, wird automatisch beim nächsten Tastendruck zur ersten Funktion des nächsten Menüs gewechselt.

DSLR-Menüs
Bei der D90 findet man im Wiedergabe-Menü die abgebildeten Funktionen.

Im Wiedergabe-Menü sind alle Funktionen zusammengefasst, die sich mit der Wiedergabe der Bilder innerhalb der Kamera oder extern auseinandersetzen. So wird zum Beispiel auch eine Diaschau zur Wiedergabe an einem Fernsehgerät über die entsprechende Funktion in diesem Menü gesteuert. Das zweite Menü, das Kamerahersteller bereitstellen, widmet sich den Funktionen, die zum Anpassen der Aufnahmeparameter gedacht sind. Dort kann etwa die Bildgröße oder Qualität variiert werden ebenso wie kamerainterne Bildoptimierungen, die heutzutage praktisch von allen Herstellern angeboten werden. Die Möglichkeiten, die hier von Fall zu Fall zur Verfügung gestellt werden, kann man nicht verallgemeinern – sie sind teilweise sehr unterschiedlich. Bei der Panasonic Lumix G2 finden Sie hier übrigens auch die Optionen zur Rote-Augen-Korrektur oder zur Gesichtserkennung – andere Modelle bieten derartige Funktionen gar nicht an. Bei der Nikon D90 findet sich hier beispielsweise stattdessen die Option für eine Mehrfachbelichtung, ebenso wie die Nikon-spezifische Funktion Aktives D-Lighting, bei der bei Aufnahmen mit einem großen Kontrast die Schattenpartien des Bildes automatisch optimiert werden.

DSLR-Menüs
Bei der Nikon D90 findet man im Aufnahme-Menü die abgebildeten Funktionen, die hier in einer Abbildung zusammenmontiert wurden.

Systemmenü mit Profifeatures

Ein weiteres Menü ist ebenfalls bei den Modellen aller Hersteller zu finden: das System-Menü. In diesem nimmt man alle Einstellungen vor, die sich mit den Grundeinstellungen auseinandersetzen. So können Sie hier etwa die Uhrzeit und Menüsprache einstellen oder die Helligkeit des LCD-Monitors regeln. Auch über den Zustand der Akkus oder die Version der installierten Firmware können Sie sich mit den entsprechenden Funktionen in diesem Menü informieren. Werden von der Kamera unterschiedliche Darstellungen der Menüs angeboten – wie bei der Pentax K-7 etwa unterschiedliche Schriftgrößen –, werden die dafür notwendigen Einstellungen ebenfalls im System-Menü vorgenommen. Da einige Hersteller eine Menge Funktionen zur Individualisierung der Kamera anbieten, kommen im System-Menü meist extrem viele Optionen zusammen.

DSLR-Menüs
Hier wurden die Funktionen zusammenmontiert, die man im System-Menü der Nikon D90 findet.

Individuelle Funktionen

Ein ganz besonderes Menü bieten inzwischen auch alle Hersteller an. Anfänglich war das Menü der sogenannten Individualfunktionen nur spärlich gefüllt. Inzwischen werden dort unendlich viele Funktionen bereitgestellt. Die Vielfalt bereitet so manchem Einsteiger und durchaus auch Fortgeschrittenen einiges Kopfzerbrechen. Mittlerweile übertreiben es einige Hersteller mit den Individualisierungsmöglichkeiten ein wenig. Eins sollte auch unbedingt beim Ändern der Parameter bedacht werden: Sehr schnell lässt sich mit den Funktionen des Individualmenüs eine praktisch „neue Kamera“ zusammenstellen. Reichen Sie diese Kamera dann an ein Familienmitglied oder einem Freund weiter, kommt derjenige vielleicht gar nicht mehr mit der Kamera zurecht.
Die Individualfunktionen bieten Optionen an, um die Kamera in vielen Bereichen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So können Sie zum Beispiel einstellen, wie das eingebaute Autofokus-Modul reagieren soll. Bietet das Modell sehr viele Autofokus-Messfelder an, könnten diese beispielsweise zu Gruppen zusammengefasst werden, um einen größeren Bereich des Bildes abzudecken. Viele aktuelle Spiegelreflexkameras bieten eine besondere Taste an – die sogenannte Funktionstaste –, deren Programmierung ebenfalls über die Individualfunktionen erfolgt. Oftmals wird eine große Anzahl an Funktionen angeboten, mit denen diese Spezialtaste belegt werden kann. Auch andere nützliche Funktionen, wie beispielsweise die Gitterlinien, die beim geraden Ausrichten der Kamera helfen, lassen sich in den Individualfunktionen an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

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Die Lumix G2 bietet viele Möglichkeiten, um die Funktionstaste mit einer bestimmten Funktion zu belegen.

Während in den Anfängen der digitalen Spiegelreflexfotografie nur wenige Funktionen im Individualfunktionen-Menü bereitgestellt wurden, werden es bei jedem neuen Kameramodell immer mehr. Ein Beispiel: Die Nikon D70s bot vor etwa fünf Jahren 25 Individualfunktionen an, bei der D90 sind es inzwischen 41. Bei der D300s, die sich an „Fast-Profifotografen“ richtet, sind es sogar 50 Funktionen, mit denen sich die Kamera den eigenen Bedürfnissen anpassen lässt. Und hier wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein … Die Hersteller nutzen die Individualfunktionen meist als „Unterscheidungsmerkmal“ zwischen den Kameras. Je teurer ein Modell innerhalb der eigenen Produkthierarchie ist, desto mehr Individualfunktionen bietet es an.

Durch die stetig wachsende Anzahl an Individualfunktionen mussten sich die Kamerahersteller auch hier etwas einfallen lassen, um die Übersichtlichkeit im Menü einigermaßen zu erhalten. So strukturieren sie die Funktionen auch hier inzwischen in themenbezogenen Unterkategorien.

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Um den 41 Individualfunktionen, die die Nikon D90 anbietet, einigermaßen Herr werden zu können, wurden diese nach Themen sortiert.
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Ist die letzte Funktion eines Registers erreicht, scrollt die Pentax K-7 automatisch beim nächsten Tastendruck zum nächsten Register.

Video-Setup

Bei den neuen Kameras, die eine Videofunktion anbieten, kommt ein weiteres Register dazu, in dem die Videofunktionen untergebracht sind. Auch hier unterscheiden sich die Funktionen je nach Kamera. Sind nur wenige Videooptionen vorhanden, werden diese bei einigen Kameramodellen im Aufnahme-Menü untergebracht, wie bei der Pentax K-7.

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Die Videofunktionen der Pentax K-7 sind im Aufnahme-Menü untergebracht.
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Die Lumix G2 bietet für die Videofunktionen ein eigenes Register an.

Stark in Mode gekommen sind Funktionen, um die Bilder gleich in der Kamera zu bearbeiten. So können Sie beispielsweise automatisch rote Augen entfernen, die beim Blitzen entstehen können, oder Sie wenden einen Filtereffekt an, um ein Foto wirkungsvoller zu gestalten. Die Effekte werden nicht am Originalbild angewendet, sondern an einer Kopie des Fotos. So können Sie jederzeit auf das Originalbild zurückgreifen. Bei der Nikon D90 stehen im Bildbearbeitung-Menü die abgebildeten Funktionen zur Verfügung.

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Die Nikon D90 bietet eine ganze Menge Funktionen, um das Bild nach der Aufnahme in der Kamera zu verändern oder zu optimieren. Wenn Sie nähere Informationen zu einer Funktion benötigen, können Sie die Taste mit dem Fragezeichen verwenden.

Durch die stetig zunehmende Vielfalt an Funktionen bieten die neueren Modelle Optionen zur Personalisierung des Menüs an. Bei einigen Modellen steht dafür ein gesondertes Register zur Verfügung. Die Möglichkeiten unterscheiden sich von Modell zu Modell. So gibt es die Variante, dass die zuletzt aufgerufenen Funktionen in einem Register zusammengefasst werden, bei anderen Modellen können Sie sich selbst ein Menü zusammenstellen (siehe Workshop).

Bei den Kameras der letzten Generation taucht immer öfter eine weitere Menüoption auf: die info-Seite. Hier werden die wichtigsten Aufnahmeparameter in einer Übersicht angezeigt. Einige Modelle erlauben, hier die Einstellungen direkt anzupassen, bei anderen Modellen dient die Ansicht lediglich der Information.

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Die Canon EOS 1D zeigt die abgebildeten Informationen auf der info-Seite an.

Workshop: Mehr Komfort: Ein Menü selbst zusammenstellen

Anhand der Nikon D90 wollen wir Ihnen in diesem Workshop die Möglichkeiten vorstellen, wie Sie mit wenigen Schritten Ihr eigenes Kameramenü zusammenstellen. Dies ist sehr praktisch, wenn Sie häufiger dieselben Funktionen benötigen. So sparen Sie sich das ständige Wechseln zwischen den unterschiedlichen Registern. Bei Nikon heißt diese Option Benutzerdefiniertes Menü. In dieses lassen sich maximal 20 verschiedene Funktionen aufnehmen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht:

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1. Rufen Sie die Funktion Menüpunkte hinzufügen im Register Benutzerdefiniertes Menü auf.

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2. Damit wird zunächst das Register ausgewählt, auf dem die hinzuzufügende Funktion untergebracht ist. Im Beispiel soll eine Funktion aus dem Wiedergabe-Menü hinzugefügt werden.

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3. Mit der rechten Pfeiltaste des Multifunktionswählers können Sie dann die Auflistung der Funktionen öffnen. Die OK-Taste dient zum Bestätigen, um die betreffende Funktion in das Menü aufzunehmen.

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4. Mit diesen Arbeitsschritten können Sie Schritt für Schritt alle benötigten Funktionen aufnehmen. Die hinzugefügten Funktionen werden in der Übersicht der Register mit einem Haken gekennzeichnet.

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5. Nach dem Hinzufügen der Funktionen werden Optionen zur Verwaltung am Ende der Liste aufgeführt. So können Sie die Einträge neu ordnen oder ausgewählte Einträge wieder aus der Liste entfernen.

Workshop: Schneller Zugriff: Bildoptimierung speichern

Größere Nikon-Modelle erlauben auch, dass geänderte Parameter im Aufnahme- und Individualfunktionen-Menü gespeichert werden. Dies ist nützlich, wenn Zusammenstellungen für bestimmte Aufnahmesituationen gespeichert werden sollen. Nikon hält es so, dass kleinere Modelle  wie die D90 derartige Möglichkeiten nicht besitzen. Aber dennoch kann die D90 ein nützliches Feature anbieten. Wenn Sie Bildoptimierungen eingestellt haben, können Sie diese für kommende Aufnahmesessions speichern, und dies sogar kameraextern auf einer Speicherkarte.

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1. Nach dem Aufruf der Funktion Konfiguration verwalten im Aufnahme-Menü finden Sie die abgebildeten Funktionen vor. Rufen Sie dann durch Drücken der rechten Pfeiltaste des Multifunktionswählers die Funktion Speichern/bearbeiten auf.

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2. Stellen Sie in der Ansicht, die dann geöffnet wird, die Parameter für die Bildschärfe sowie gegebenenfalls Helligkeit und Kontrast sowie Farbsättigung so ein, dass das Ergebnis Ihrem Geschmack entspricht. Das Nutzen dieser Möglichkeit ist übrigens dann von Bedeutung, wenn Sie Ihre Fotos nicht nachträglich am PC bearbeiten wollen.

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3. Anschließend können Sie im abgebildeten Menü die Einstellungen in einem der neun vorhandenen Speicherplätze sichern.

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4. Damit die Konfiguration umbenannt werden kann, drücken Sie die rechte Pfeiltaste des Multifunktionswählers, um die abgebildete Ansicht zu öffnen. Das Benennen dauert allerdings einen Moment, weil jeder Buchstabe einzeln ausgewählt und in das Namensfeld übertragen werden muss. Das lässt sich nicht vermeiden, weil eine Kamera ja keine Tastatur besitzt ...

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5. Mit der Option Speicherkarte verwenden lassen sich die Konfigurationen auf eine Speicherkarte übertragen oder von dort laden. Das ist nützlich, weil die Einstellungen so nicht verloren gehen können. Die Konfigurationen werden auf der Speicherkarte mit der Dateiendung .ncp in einem gesonderten Verzeichnis gespeichert.

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