Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Premiere für Einsteiger

Premiere für Einsteiger

Video Praxis: Heft 01/2007
(Seite 102 / 2 Seiten)

Premiere ist eine Standardanwendung zur professionellen Bearbeitung von Filmen. Der relativ teuren Profisoftware hat Adobe einen „kleinen Bruder“ zur Seite gestellt, der nur ein Zehntel des Preises kostet und daher eine interessante Alternative darstellt. Wir stellen Ihnen das Programm vor

Auch wenn Premiere CS3 zehnmal soviel kostet wie Premiere Elements 3.0, braucht sich die „Lightversion“ keinesfalls zu verstecken – im Gegenteil. Die intuitive Arbeitsoberfläche wird vielen Anwendern den Einstieg in die digitale Videobearbeitung erleichtern. Und außerdem bietet Elements keineswegs nur 10% der CS3-Funktionaliät. Der größere Teil des Leistungsumfangs entspricht dem des „großen Bruders“: Videomaterial kann inklusive Menü und Szenenindex in zwei einfachen Schritten auf DVD gebrannt werden. Kurze Videoclips können Sie per Drag & Drop zu einem Film zusammenstellen. Das Ergebnis Ihrer Arbeit können Sie dann beispielsweise auf DVD, im Web oder auf dem Mobiltelefon präsentieren. Übrigens: Unter www.adobe.de finden Sie kostenlose Schulungen und Videos zum Thema.

Premiere Elements 3.0 ist für Einsteiger in die Videobearbeitung sehr interessant. Die Arbeitsoberfläche ist in der neuen Version leicht zu bedienen. Die Funktionsvielfalt ist beeindruckend. Alle wichtigen Aufgabenstellungen der Videobearbeitung lassen sich problemlos erledigen.

Premiere Elements 3
Hersteller: Adobe
Webseite: www.adobe.com/de
Betriebssystem: Windows XP (SP2)/Vista
Preis: 100 Euro; Upgrade 70 €
Sprache: Deutsch
Version auf Heft-DVD: 30-Tage-Trial

Der Aufbau von Premiere Elements 3.0

Gleich nach dem Start fällt auf, dass die Arbeitsoberfläche sehr übersichtlich wirkt. Wie bei allen Videobearbeitungsprogrammen werden die verschiedenen Einzelaufgaben in unterschiedlichen Arbeitsbereichen erledigt. Mit Premiere Elements können Sie alle Videobearbeitungsaufgaben vom Import der Medien bis zur DVD-Herstellung erledigen. Sie erreichen die Arbeitsbereiche über die vier Register im Medium-Bereich. Mit der Option „Medien abrufen von“ werden die zu bearbeitenden Medien, wie etwa Filme oder Standbilder sowie Sounddateien, in das Projekt aufgenommen. Die einzelnen Bereiche von Premiere Elements sind übrigens nicht starr. Durch Ziehen der Abgrenzungen lassen sich die Bereiche neu skalieren. Da die Produkte der Adobe-Familie gut zusammenarbeiten, lassen sich Fotos beispielsweise direkt aus Photoshop Elements übernehmen. Nach dem Markieren der betreffenden Fotos müssen Sie nur aus dem „Datei“-Menü von Photoshop Elements die Option „An Premiere senden“ aufrufen. Die Fotos werden dann in das Medienarchiv aufgenommen und automatisch in die Zeitachse eingefügt. Nach dem Import wechselt Premiere Elements in das Medienarchiv, in dem alle Medien des Projekts zusammengefasst werden. Um Speicherplatz zu sparen, werden übrigens nicht die Originaldateien in das Projekt übertragen, sondern nur Verknüpfungen.

Premiere für Einsteiger
Zunächst werden die erforderlichen Medien in das Projekt aufgenommen.

Filmszenen richtig zusammenstellen

Im ersten Schritt der Videobearbeitung müssen die benötigten Szenen in der gewünschten Reihenfolge zusammengestellt werden. Diese Arbeit wird im Schnittfenster durchgeführt, das im unteren Bereich der Arbeitsoberfläche zu finden ist. Hier gibt es zwei verschiedene Ansichtsoptionen. Im Szenenfenster werden Vorschaubilder einer jeden Szene angezeigt – die Länge der Szene ist dabei nicht erkennbar. Da diese Art der Darstellung sehr übersichtlich ist, werden Einsteiger damit auf Anhieb klarkommen. Um Szenen zum Film hinzuzufügen, werden sie einfach per Drag & Drop aus dem Medienarchiv auf die Platzhalter gezogen.

Premiere für Einsteiger
Das Zusammenstellen der Szenen erfolgt einfach per Drag & Drop.

Fortgeschrittene Anwender werden eher auf die zweite Ansichtsoption zurückgreifen – das Schnittfenster. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, dass auch die Länge der Filmszenen gut erkennbar ist. Der Film wird wie eine „aufgerollte Filmrolle“ angezeigt – links ist der Anfang des Films zu sehen. Die Länge der Szenen ist durch diese Art der Darstellung gut zu erkennen. Falls der Gesamtfilm nicht angezeigt werden kann, lässt sich die Darstellung mit den Lupensymbolen anpassen.

Premiere für Einsteiger
In der Schnittfenster-Ansicht wird die Gesamtlänge des Films und der einzelnen Szenen gut sichtbar.

So werden Filmszenen bearbeitet

Etwas unlogisch und umständlich ist die Bearbeitung von Szenen aufgebaut. Filme lassen sich zwar sehr leicht per Drag & Drop-Aktionen direkt im Schnittfenster zuschneiden. Soll der In-Point oder Out-Point einer Szene allerdings numerisch präzise eingestellt werden, müssen Sie die Szene doppelt anklicken, um die Bearbeitung in einem gesonderten Fenster vorzunehmen – dazu wird nicht der Vorschaubereich oben in der Mitte des Arbeitsbereichs verwendet.

Premiere für Einsteiger
Das Trimmen der Szenen wird in einem gesonderten Arbeitsfenster vorgenommen.

Sehr praktisch ist das „Eigenschaften“-Bedienfeld rechts neben dem Vorschaubild. Hier werden einige grundlegende Einstellungen für die aktuelle Szene vorgenommen. So können beispielsweise die Helligkeit und der Kontrast angepasst werden. Auch der Farbton und die Farbsättigung lassen sich hier ändern. Mit dem „Bewegung“-Eintrag wird die Position und Größe des Bildes festgelegt. So lassen sich z. B. leicht Bild-in-Bild-Szenen herstellen. Mit dem „Deckkraft“-Eintrag wird die Transparenz des Films eingestellt. Auch dies ist nützlich, wenn Sie mit sich überlagernden Szenen arbeiten. Über den „Lautstärke“-Eintrag regeln Sie die Lautstärke der aktuellen Szene. Wird die Animationsschaltfläche angeklickt, die rechts bei jedem Eintrag zu finden ist, lassen sich die eingestellten Veränderungen animieren. So kann beispielsweise eine Skalierung langsam stärker werden. Diese Funktionalität ist für ein Programm in dieser Preiskategorie sehr ungewöhnlich.

Premiere für Einsteiger
Mit den Funktionen im „Eigenschaften“-Bedienfeld kann die Szene verändert werden.

Effekte und Überblendungen anwenden

Prall gefüllt ist die dritte Registerkarte. Hier werden diverse Effekte und Überblendungen zur Verfügung gestellt. Um die Wirkungsweise leicht erfassen zu können, zeigen kleine Miniaturbilder die Wirkung an. Hier finden Sie alle erdenklichen Effekte, um das Filmbild zu optimieren beziehungsweise zu verfremden. Damit der passende Effekt schnell gefunden werden kann, ist sogar ein Suchfeld am Kopf des Bedienfelds vorhanden. So finden Sie im „Funktionsdickicht“ schnell den gesuchten Effekt. Zugewiesene Effekte werden mit in die Einträge rechts im „Eigenschaften“-Bedienfeld aufgenommen und wie die anderen Eigenschaften auch bearbeitet. Je nach ausgewähltem Effekt stehen sehr umfangreiche Optionen zum Anpassen des Effekts zur Verfügung. Auch die Effekte lassen sich durch Platzieren von Keyframes animieren.

Premiere für Einsteiger
Das Bedienfeld „Effekte und Überblendungen“ ist prall mit Funktionen gefüllt.

Titel- und DVD-Vorlagen

Das letzte Register enthält eine Vielzahl von Grafiken, die zur Titelgestaltung verwendet werden können. Zum Formatieren der Titel gibt es im „Eigenschaften“-Bereich viele Vorlagen, die teilweise recht aufwendig gestaltet sind.

Premiere für Einsteiger
Durch vielfältige Stile lassen sich schnell ansprechende Titel herstellen.

Vielseitig sind auch die Funktionen zur Herstellung komplexer DVD-Menüs. Wechseln Sie über das Register „DVD erstellen“ in den DVD-Arbeitsbereich. Premiere Elements liefert zahlreiche verschiedene Vorlagen für DVDs mit, die einfach durch Ziehen in das Vorschaufenster angewendet werden. Die nötigen DVD-Marken werden nach Bestätigen einer Abfrage automatisch erstellt und können anschließend im Schnittfenster verwaltet werden. Die Eingabe der erforderlichen Texte erfolgt im Vorschaufenster – wie bei den Titelvorlagen. Der Test der fertigen DVD erfolgt wiederum in einem gesonderten Vorschaufenster. Abschließend kann die DVD mit der Schaltfläche „DVD aufzeichnen“ gebrannt werden. Die Qualität kann dabei automatisch an den verfügbaren Platz auf der CD/DVD angepasst werden. Dies ist bei langen Filmen praktisch – Sie brauchen sich nicht um die geeignete Qualität zu kümmern. Die ermittelt Premiere Elements automatisch.

Premiere für Einsteiger
DVD-Menüs lassen sich mit einigen wenigen Mausklicks schnell generieren.

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