Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Teile von Bildern bearbeiten

Teile von Bildern bearbeiten

Photoshop Praxis: Heft 2/2009
(Seite 70 / 5 Seiten)

Eine Thematik wird Ihnen bei der Bildbearbeitung mit digitalen Bildern in der Praxis immer wieder begegnen: das Freistellen von Bildteilen. So ist es oftmals notwendig, dass nicht das gesamte Bild, sondern nur Teile davon bearbeitet werden. Wann ist welches der angebotenen Werkzeuge die richtige Wahl? Wir wollen Ihnen in diesem Artikel an einigen Beispielen die grundlegenden Werkzeuge im praktischen Einsatz in Adobe Photoshop Elements vorstellen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Bildteile freigestellt werden müssen. Vielleicht sehen bestimmte Elemente des Fotos nicht besonders gut aus und sollen daher ausgetauscht oder entfernt werden. Oder es sollen Objekte aus dem Untergrund herausgetrennt werden, um besser zur Geltung zu kommen, etwa bei Produktdarstellungen für das E-Shopping, wenn lediglich das Produkt – und nicht der störende Hintergrund – abgebildet werden soll. Vielleicht werden auch bestimmte Bildteile für ein Composing benötigt. Oder es soll eine Grafik gestaltet werden, die auch Fotoelemente enthält.

So vielfältig die Aufgabenstellungen sind, so zahlreich sind auch die Werkzeuge und Funktionen, die gängige Bildbearbeitungsprogramme bereitstellen. Prinzipiell ähneln sich die am Markt erhältlichen Bildbearbeitungsprogramme sehr, so ass einzelne Arbeitsschritte leicht von einem Programm auf ein anderes übertragen werden können. Trotz aller technischen Finessen der Werkzeuge halten viele nicht, was sie zunächst versprechen. So gelangt man schnell zu der Erkenntnis, dass auch moderne Software nicht zaubern kann, sondern der Grafiker und seine Arbeitsleistung gefragt ist.

Anhand des preiswerten Standardprogramms für Bildbearbeitungsaufgaben, Photoshop Elements 7, wollen wir Ihnen die unterschiedlichen Werkzeuge und deren Möglichkeiten vorstellen. Teilweise werden sehr aufwendige Funktionen bereitgestellt, die in den Beispielabbildungen der Handbücher als außerordentlich leistungsstark erscheinen. In der Praxis zeigt sich dann aber oft, dass die Werkzeuge untauglich sind, weil die verwendeten Ausgangsbilder ungeeignet sind.

Auswahl der Maskierungstechnik

Es gibt in Photoshop Elements eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Objekte freizustellen. Das Problem besteht darin, jeweils passend zum verwendeten Ausgangsbild, die richtige Technik auszuwählen, um möglichst schnell zum Ziel zu kommen, denn jedes Foto, jedes Motiv verlangt nach anderen Methoden, damit es ein zufriedenstellendes Ergebnis gibt.

Zunächst werden verschiedene Auswahlwerkzeuge angeboten, um rechteckige, runde oder frei geformte Bereiche des Bildes auszuwählen. Die jeweiligen Bereiche lassen sich dann auf eine neue Ebene ausschneiden oder kopieren. Ein spezielles Werkzeug ist das magnetische Polygon-Lasso, das selbstständig nach Konturen im Bild sucht. Allerdings hängt das erfolgreiche Auswählen der gewünschten Kontur sehr stark vom verwendeten Ausgangsbild ab. In der Praxis wird allein dieses Werkzeug bei vielen Motiven zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Ein anderes spezielles Werkzeug ist der Zauberstab. Auch mit ihm können Bildteile automatisch ausgewählt werden. Das Werkzeug ist immer dann geeignet, wenn Bildbereiche mit ähnlichen Farben ausgewählt werden sollen. Über einen Toleranzwert kann festgelegt werden, wie ähnlich die Farbtöne sein müssen, um in den Bereich der Auswahl aufgenommen zu werden.

Viele Anwender benutzen gern Pfade, um Bildbereiche freizustellen. Dieses Verfahren ist allerdings recht zeitaufwendig und unsauber, da sich Vektoren und Pixel nur bedingt vertragen. So treten bei der Umwandlung von Vektorformen in Pixelauswahlbereiche immer wieder unvermeidliche Fehler auf. Einziger Vorteil der Pfade ist der Beschneidungspfad, der für eine Weiterverarbeitung in Satzprogrammen verwendet werden kann, um beispielsweise Objekte freizustellen.

Nicht nur Profis müssen hin und wieder Teile von Bildern ausschneiden oder freistellen, auch Hobby-Fotografen brauchen diese Verfahren: ´für Montagen, für Produktpräsentationen oder einfach, um ein Bild aufzuwerten. Elements bietet dafür verschiedene Vorgehensweisen an, die wir Ihnen in dem Workshop und den Tipp-Kästen auf diesen Seiten ausführlich vorstellen.

Grundlagen zum Freistellen

Wenn Sie digitale Fotos lediglich im Originalzustand betrachten wollen, spielt das Freistellen von Bildern keinerlei Rolle – auch meist beim Optimieren eines Bildes nicht. Das Freistellen von Bildern wird erst bei komplexeren Bildbearbeitungen interessant. Wenn Sie zum Beispiel mehrere Bilder zu einem Bild zusammensetzen wollen, müssen die Bildteile, die nicht verwendet werden, aus dem Bild „herausgeschnitten“ werden.

Die Arbeit des Freistellens kann sehr einfach, aber auch sehr komplex sein. Die simpelste Aufgabenstellung ist, unnötige Teile vom Bild abzuschneiden, wenn Sie beim Fotografieren den Bildausschnitt nicht perfekt getroffen haben. Für diese Aufgabenstellung bieten die Bildbearbeitungsprogramme ein Freistellungswerkzeug an. Um die Teile gut zu erkennen, die abgeschnitten werden, wird die Fläche standardmäßig abgedunkelt dargestellt.

TIPP: Soll die Bildproportion beim Freistellen erhalten bleiben, markieren Sie mit dem Freistellungswerkzeug zunächst einmal das gesamte Bild. Verwenden Sie anschließend die Eckmarkierungspunkte zum Skalieren des Rahmens und halten Sie dabei die „Umschalt“-Taste gedrückt.

Komplexer wird die Arbeit des Freistellens, wenn Sie Objekte vom Hintergrund trennen wollen. Dies ist bei der Produktfotografie der Fall, wenn Sie beim Fotografieren keinen geeigneten Hintergrund gewählt haben. Für solche Aufgabenstellungen benötigen Sie die Auswahlwerkzeuge, die die Bildbearbeitungsprogramme bereitstellen. Neben Grundformen – wie Rechtecken oder Kreisen – werden auch Werkzeuge angeboten, um unregelmäßig geformte Bereiche erfassen zu können. Nach Erfassen des betreffenden Bereichs kann er genutzt werden, um entweder einen anderen Hintergrund einzufügen oder die entstandene Fläche einfach mit einer einheitlichen Farbe zu füllen.

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Grundlagen des Maskierens

Masken werden immer dann benötigt, wenn bestimmte Teile des Bildes von Veränderungen verschont bleiben sollen. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Masken. Aktuelle Bildbearbeitungsprogramme bieten Funktionen an, bei denen Bildoptimierungen das Bild nicht endgültig verändern – Einstellungsebenen nennt man dies. Sie haben so die Möglichkeit, beispielsweise vorgenommene Tonwertkorrekturen nachträglich zu ändern.

Damit der angewendete Effekt nicht an allen Teilen des Bildes wirkt, können Sie eine so genannte Ebenenmaske verwenden. Hier sorgen schwarz-weiße Farbtöne für die Wirkung der Bildoptimierung. Bei schwarzen Flächen wirkt sich der Effekt nicht aus – bei weißen Flächen wirkt er. Bei Zwischentönen wirkt er – je nach Grauwert – schwächer oder stärker.

Die zweite Maskierungsmöglichkeit besteht darin, Bildteile vor Arbeiten zu schützen. So können Sie nach dem Erstellen einer Auswahl, Veränderungen nur im ausgewählten Bildbereich durchführen – alle anderen Bildteile sind vor Veränderungen geschützt. Das Erstellen der Auswahlbereiche zum Maskieren entspricht der Vorgehensweise, die beim Freistellen des Bildes beschrieben wurde, da es sich ja um dieselben Werkzeuge handelt. Für spätere Arbeiten können die Masken im so genannten Alphakanal des Bilds gespeichert werden.

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Ebenen verwenden

Normalerweise bestehen Fotos nur aus dem Hintergrund, der das Motiv zeigt. Dies erkennen Sie, wenn Sie nach dem Öffnen des Bilds einen Blick in das Ebenen-Palettenfenster werfen. Der Hintergrund lässt sich auch in eine Ebene verwandeln. Klicken Sie dazu doppelt auf den Eintrag im Ebenen-Palettenfenster. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn Sie das Foto bearbeiten und Teile freistellen wollen. Während der Bearbeitung kommt es aus zweierlei Gründen häufig dazu, dass Sie mit mehreren oder sogar sehr vielen Ebenen arbeiten. Werden die Möglichkeiten konsequent genutzt, dass Einstellungsebenen zur Bildoptimierung verwendet werden, füllt sich das Ebenen-Palettenfenster recht schnell. Daher bietet Photoshop Elements auch verschiedene Optionen zur Verwaltung an. Bei Photoshop CS4 können Sie die Ebenen sogar in verschiedenen Ordnern zusammenfassen, um Ordnung zu wahren. Ein anderer Grund, mit Ebenen zu arbeiten, sind Composings. Wenn Sie aus vielen verschiedenen Bildern ein Arrangement zusammenstellen wollen, sollte jedes Foto auf einer eigenen Ebene platziert werden. So lassen sich die Bilder nachträglich unabhängig voneinander neu positionieren.

Workshop:

Hintergründe austauschen

In diesem Workshop erfahren Sie, wie Sie aus einem langweiligen Himmel – hier zwar blau, aber ohne Wolken – einen interessanten Hintergrund erschaffen können.

1. Öffnen Sie das zu bearbeitende Bild in Photoshop Elements. Das von uns ausgesuchte Foto sieht ganz hübsch aus – es kann aber dennoch weiter verbessert werden. Dazu soll der fast einfarbige, und damit etwas langweilige, Himmel ausgetauscht werden. Damit der Himmel ausgetauscht werden kann, muss er zunächst einmal markiert – ausgewählt – werden. Für solche Aufgabenstellungen eignet sich der Zauberstab recht gut, da sich damit einfarbige Flächen ebenso gut auswählen lassen, wie Flächen, die ähnliche Farben zeigen. Sie finden den Zauberstab in der Werkzeugpalette am linken Rand des Arbeitsbereiches. Sie können ihn alternativ auch mit dem Tastenkürzel „W“ aufrufen.

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2. Beim Einsatz des Zauberstabs ist die Verwendung des passenden Toleranzwertes von großer Bedeutung, damit möglichst wenige Mausklicks zum Ziel führen. Der Toleranzwert bestimmt nämlich, wie ähnlich sich die Farben sein müssen, um in die Auswahl aufgenommen zu werden. Beim maximalen Wert von 255 würde das gesamte Bild markiert. Ist der Toleranzwert zu niedrig gewählt, entstehen viele Löcher in der Auswahl. Nach dem Klicken ins Bild werden alle umliegenden Farbtöne in die Auswahl aufgenommen, die der angeklickten Farbe entsprechen.

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3. Ist der Toleranzwert zu hoch angesetzt, werden unter Umständen auch unerwünschte Bereiche in die Auswahl aufgenommen. So sind einige Versuche notwendig, ehe der gewünschte Auswahlbereich entstanden ist. Wenn Sie den vollständigen Auswahlbereich nicht mit einem Mausklick erstellen können, aktivieren Sie in der Optionsleiste die Option "Der Auswahl hinzufügen". Dann wird der neue Auswahlbereich zur bestehenden Auswahl addiert. Wenn Sie die Auswahl in einer Darstellungsgröße erstellen, die kleiner als 100 % ist, sollten Sie anschließend auf jeden Fall noch einmal die 100-%-Darstellungsgröße einstellen. Dies erreichen Sie mit einem Doppelklick auf das Zoom-Werkzeug in der Toolbox. Erst bei dieser Darstellungsgröße sind alle Löcher in der Auswahl gut zu erkennen.

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4. Nun gibt es bei unserem Beispiel einige Bereiche der Befestigungen am Dach, die nicht in die Auswahl gehören. Bei der Korrektur hilft das Werkzeug Zauberstab aber nicht weiter. Da es sich hier um eine gerade Kante handelt, kann die Korrektur gut mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug durchgeführt werden. Damit die Bereiche von der Auswahl subtrahiert werden, muss die gleichnamige Schaltfläche in der Optionsleiste aktiviert werden. Sie erreichen diesen Modus auch durch Drücken der „Alt“-Taste. Bei der Korrektur ist eine Darstellungsgröße von 100 oder 200 % zu empfehlen, damit die Details gut zu erkennen sind. Umschließen Sie den zu entfernenden Bereich mit mehreren Mausklicks. Nach jedem Mausklick entstehen gerade Verbindungslinien. Um die Form zu schließen, klicken Sie auf den Anfangspunkt. Ein Kreis neben dem Mauszeiger symbolisiert dies. Alternativ dazu können Sie auch doppelt klicken. Dann wird der aktuelle Punkt mit dem Anfangspunkt verbunden.

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5. Mit einem Doppelklick auf das Lupensymbol können Sie nun wieder das gesamte Bild anzeigen. Für die kommenden Arbeitsschritte wird nicht der Himmel benötigt, sondern der Rest des Bildes. Da sich der Himmel aber leichter markieren lässt, ist die „umgedrehte“ Arbeitsweise oft viel empfehlenswerter. Rufen Sie die Funktion „Auswahl/Auswahl umkehren“ auf, um den Rest des Bildes aufzunehmen. Falls die Auswahl für kommende Aufgaben gesichert werden soll, können Sie die Funktion „Auswahl/Auswahl speichern“ verwenden.

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6. Der Auswahlbereich kann nach dem Umkehren mit der Tastenkombination „Umschalt-Strg-I“ auch dazu verwendet werden, um eine neue Ebene zu erstellen. Aktivieren Sie dazu die Funktion "Ebene/Neu/Ebene durch Kopie". Da der alte Hintergrund noch unter der gerade neu erstellten Ebene liegt, ist im Bild zunächst kein Unterschied zu sehen. Klicken Sie im Ebenen-Palettenfenster auf das Augensymbol vor dem Hintergrundeintrag. Damit blenden Sie den Hintergrund aus. Die transparenten Bereiche im Bild werden mit einem Karomuster symbolisiert. So ist erkennbar, dass der alte Himmel entfernt ist.

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7. Durch das Erstellen einer neuen Ebene ist es nun ein Leichtes, einen neuen Hintergrund einzufügen. Dazu benötigen Sie ein anderes Foto, das den gewünschten neuen Himmel zeigt. Sie müssen natürlich sehr darauf achten, dass das verwendete Bild im Farbcharakter und der Perspektive zum Ausgangsfoto passt, andernfalls würde die Montage sofort auffallen. Nach dem Öffnen des Himmel-Dokuments können Sie den Himmel einfach per Drag & Drop in das Ausgangsbild verschieben. Klicken Sie dazu die Ebene im Palettenfenster der Ebenen an und ziehen Sie sie mit gedrückter linker Maustaste in das Ausgangsdokument. Nach dem Loslassen der Maustaste wird die Ebene in das Ausgangsdokument übernommen.

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8. Das Himmel-Dokument können Sie wieder schließen, da es nicht weiter benötigt wird. Da die neue Ebene nicht korrekt platziert ist, muss sie nun noch an die geeignete Position geschoben werden. Die neue Ebene befindet sich momentan über den anderen Ebenen und verdeckt diese – dies soll natürlich nicht so sein. Die Reihenfolge der Ebenen können Sie leicht per Drag & Drop im Ebenen-Palettenfenster ändern. Klicken Sie die Ebene des Himmels an und verschieben Sie diese mit gedrückter linker Maustaste unter die Ebene mit dem Gebäude.

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9. Nun verdeckt die obere Ebene die darunterliegende Himmelebene. Nur an den zuvor freigestellten Bereichen ist der neue Himmel zu sehen. Diese Ebene muss nun noch an die richtige Position geschoben werden. Dazu benötigen Sie das Verschieben-Werkzeug, das Sie auch mit dem Tastenkürzel „V“ erreichen. Klicken Sie nun an eine Stelle im Bild, an der der neue Himmel zu sehen ist, und verschieben Sie die Ebene mit gedrückter linker Maustaste an die neue Position. Wenn Ihnen das Verschieben per Maus zu ungenau ist, können Sie auch die Pfeiltasten zum Verschieben nutzen. Das war es schon. Durch den neuen bewölkten Himmel wirkt das Foto attraktiver als das Ausgangsbild.

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Workshop:

Objekte mit Pfaden freistellen

Die folgende Aufgabe ist schon etwas anspruchsvoller: Bei dem Miniaturauto ist nämlich keines der bisherigen Werkzeuge optimal einsetzbar. Der Hintergrund ist für den Einsatz des Zauberstabs zu unruhig. Außerdem soll der Sockel, auf dem das Autos steht, entfernt werden. Er ist noch ein  klein wenig im Foto zu sehen.

Die Arbeit mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug wäre hier möglich. Da damit allerdings nur gerade Streckenverläufe realisierbar sind, könnten kaum saubere Konturverläufe nachgezeichnet werden, oder die Strecken müssten sehr kurz sein, was einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordern würde. Auch der Einsatz des magnetischen Lassos wird ebenso wie die Extrahieren-Funktion nicht zum Erfolg führen. Deshalb haben wir uns in diesem Beispiel entschieden, die Pfad-Funktionen zu verwenden. Allerdings unterstützt Photoshop Elements 7 diese Option nicht. Wenn Sie dieses Programm bevorzugen, müssen Sie sich mit dem Polygon-Lasso behelfen. Wir werden den Workshop mit dem professionelleren Photoshop CS4 durchführen – hier sind die Pfad-Funktionen enthalten. Die Arbeitsschritte beim Einsatz des Polygon-Lassos in Photoshop Elements sind aber durchaus ähnlich, sodass sich die Verfahrensweise in etwa übertragen lässt.

Aufgabenstellungen wie diese könnten zum Beispiel dann entstehen, wenn Sie ein Produktfoto verwenden wollen, um es bei e-Bay anzubieten. Hier wäre ein unruhiger Hintergrund sehr unschön, weil er vom eigentlichen Produkt zu sehr ablenken würde. Da der Arbeitsaufwand des Freistellens nicht allzu groß ist, lohnt er sich allemal. Das Ergebnis wirkt außerdem professioneller.

1. Rufen Sie das Zeichenstift-Werkzeug aus der Werkzeugleiste auf, das Sie auch mit dem Tastenkürzel [P] erreichen. Stellen Sie in der Optionsleiste die „Gummiband“-Option ein. Außerdem muss die zweite Schaltfläche zur Erstellung eines neuen Arbeitspfads aktiviert sein. Durch die „Gummiband“-Option können Sie den Verlauf des Pfads besser beurteilen. Sobald Sie den ersten Punkt gesetzt haben, wird eine Vorschau der zu erwartenden Linie angezeigt. Ohne diese Option müssten Sie „schätzen“, wie die Linie verlaufen würde. Sie sollten hier mit einer Darstellungsgröße von 100 % oder auch größer arbeiten.

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2. Fahren Sie nun mit dem Zeichenstift Punkt für Punkt die Kontur des Fahrzeugs ab. Dabei müssen Sie unterscheiden, ob Sie ein gerades oder kurviges Segment erstellen möchten. Bei geraden Segmenten reicht ein einzelner Mausklick. Soll dagegen eine kurvige Form entstehen, halten Sie die Maustaste gedrückt. Dann erscheinen Ankerpunkte, mit denen die Form der Kurve beeinflusst werden kann.

3. Klicken Sie so auf alle Stellen, an denen sich die Kurvenform verändert. Soll eine Kurve entstehen, halten Sie die Maustaste gedrückt – bei einer Geraden klicken Sie nur einfach. Verwenden Sie dabei so wenig Knotenpunkte wie möglich – umso sauberer wird der Kurvenverlauf. Entscheidend sind immer nur die Stellen der Kontur, an denen sich die Form verändert.

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4. Sie könnten die Kurve erst grob abfahren und dann im Anschluss korrigieren – viele Änderungen sind aber auch gleich beim Zeichnen möglich. Wenn die symmetrische Anordnung der Ankerpunkte wenig hilft, um das Anschluss-Stück zu zeichnen, können Sie die „Alt“-Taste drücken und dann den rechten Knotenpunkt entsprechend verziehen, um den anschließenden Kurvenverlauf zu formen.

Die Ankerpunkte können Sie übrigens nicht nur beim letzten Knotenpunkt verändern. Mit gedrückter „Alt“-Taste lassen sich alle Ankerpunkte verändern. Das ist praktisch, wenn Sie erst bei einem der folgenden Knotenpunkte bemerken, dass die Form nicht optimal geworden ist. Nach der Korrektur solcher Stellen können Sie dann ganz normal weiterarbeiten. Lassen Sie die „Alt“-Taste wieder los, um dann wieder die Vorschau des zu erwartenden Linienverlaufs zu sehen.

Es sind aber auch andere Änderungen möglich: Wenn Sie den Mauszeiger über ein bereits fertiges Segment halten, sehen Sie schon am Mauszeigersymbol, dass dann ein neuer Knotenpunkt eingefügt werden kann. Ist der neue Knotenpunkt eingefügt und die Kurvenform angepasst, können Sie am Ende des Kurvenverlaufs weiterarbeiten und neue Knotenpunkte einfügen.

5.
Setzen Sie die Arbeit auf diese Art so lange fort, bis Sie den Anfangspunkt wieder erreichen. Ein kleiner Kreis im Mauszeigersymbol zeigt das Schließen des Pfads an. Speichern Sie zum Abschluss den Pfad über das Pfeilmenü des Palettenfensters. Dort finden Sie die „Pfad speichern“-Funktion.

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6. Je sauberer Sie beim Zeichnen des Pfads gearbeitet haben, umso weniger brauchen Sie sich nun um Korrekturen zu kümmern. Trotzdem ist auch bei sauberem Nachzeichnen eine anschließende Kontrolle notwendig. Einige unsaubere Partien lassen sich erst nach Fertigstellung des Pfads richtig beurteilen. Falls die Knotenpunkte schlecht zu erkennen sind, können Sie eine weiß gefüllte und halb transparente Ebene über dem Bild platzieren.

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7. Rufen Sie aus der Werkzeugleiste mit dem Tastenkürzel „A“ das Direkt-Auswahl-Werkzeug auf. Klicken Sie auf das Segment, dessen Kurvenverlauf Sie anpassen wollen. Dann werden die beiden Ankerpunkte eingeblendet, die das Segment formen. Verziehen Sie dann die Ankerpunkte zum Anpassen des Kurvenverlaufs. Oder klicken Sie auf einen Knotenpunkt. Nach dem Anklicken werden die beiden zum Knotenpunkt gehörenden Ankerpunkte eingeblendet, mit denen Sie die Kurvenverläufe der beiden angrenzenden Segmente formen können. Scrollen Sie durch das Bild und überprüfen Sie den gesamten Pfad. Korrigieren Sie gegebenenfalls kleinere Unsauberkeiten am Verlauf des Pfads. Abschließend sollten Sie sich das Bild wieder in der Gesamtansicht betrachten, um etwaige Ungenauigkeiten besser beurteilen zu können.

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8. Mit der Fertigstellung des Pfads haben Sie nun verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Verwendung: Sie können die Pfadfläche als Vektorform nutzen und sie mit einer Farbe oder einem Verlauf füllen. Außerdem kann die Pfadkontur ebenfalls gefüllt werden. Der Pfad kann als Beschneidungspfad verwendet werden, um beispielsweise in Satzprogrammen eine Freistellung des Motivs zu erreichen. Zuletzt kann der Pfad in eine Auswahl umgewandelt werden. Die entsprechenden Funktionen erreichen Sie über das Pfeilmenü des Pfade-Palettenfensters. Für unser Beispiel soll der Pfad in einen Auswahlbereich umgewandelt werden, um anschließend – zum Beispiel beim Weiterverwenden in einem Satzprogramm – eine Freistellung zu erreichen. Mit der Option „Beschneidungspfad“ aus dem Pfeilmenü des Pfade-Palettenfensters legen Sie fest, dass der zuvor gespeicherte Pfad als Beschneidungspfad verwendet werden soll.

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9. Sie können den Pfad aber auch in einen Auswahlbereich umwandeln. Verwenden Sie dazu im Pfade-Palettenfenster die dritte Schaltfläche. Danach ist der Pfad automatisch nicht mehr ausgewählt. Diese neue Auswahl können Sie nun ganz wie gewohnt weiterbearbeiten. Wir wollen sie nutzen, um eine neue Ebene zu erstellen. Rufen Sie also die Funktion „Ebene/Neu/Ebene durch Kopie“ auf und fügen Sie einen weißen Untergrund ein.Wenn Sie anschließend die Funktion „Bild/Zuschneiden“ verwenden, wird das weiße Umfeld vom Bild abgeschnitten. Das Ergebnis ist ein freigestelltes Auto, das sich nun beispielsweise sehr gut für die Produktpräsentation im Internet eignet.

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