Fachartikel

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Testlabor: Makroblitze im Vergleich

Makroblitzset von Nikon

Foto Praxis: Heft 02/2011
(Seite 96 / 5 Seiten)

Niemals genug Licht

Im Makrobereich ist das Blitzen wichtiger als bei anderen Motiven. Nie steht genug Licht zur Verfügung und integrierte Blitze stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es extrem nah herangeht. Welche Modelle es gibt und ob „teurer auch gleich besser“ ist, erfahren Sie in diesem Test.

Gerade im Makrobereich ist es öfter notwendig, mit künstlichem Licht zu arbeiten. Dafür gibt es mehrere Gründe – schlechtes Umgebungslicht ist nur einer. Da im Makrobereich die Schärfentiefe bis auf wenige Millimeter sinkt, ist oft ein Abblenden auf einen mittleren Blendenwert nötig, sodass das vorhandene Umgebungslicht – wenn Sie nicht gerade bei strahlendem Sonnenschein fotografieren – oft nicht mehr ausreicht, um bei niedrigen ISO-Werten eine verwacklungsfreie Aufnahme zu erzielen. Da aber mit dem Erhöhen der Empfindlichkeit eine Verschlechterung der Bildqualität einhergeht, ist der Einsatz eines Blitzgerätes gegenüber einer höheren ISO-Zahl die bessere Wahl. Ein anderer Grund ist der, dass die feinen Details – beispielsweise bei der Fotografie von Insekten – mit einem Blitz besser herausgearbeitet werden können und das Ergebnis daher ansprechender wirkt. Bei Sonnenschein versinken die oft schönen und interessanten Details im Dunkel der Schattenbereiche. Ein letzter Grund für den Einsatz eines Blitzgerätes liegt darin, dass Sie zum Beispiel eine bestimmte Lichtführung bevorzugen, um etwa das Objekt der Begierde auf eine bestimmte Weise auszuleuchten. Wir haben sieben Blitze von Kameraherstellern und Drittanbietern genauer unter die Lupe genommen. Ins Testfeld haben wir die Blitzgeräte Bilora D140 RF, Canon Makro Ring Lite MR-14EX, Cullmann D3500 N mit Makroblitz MRF 3500, Dörr Combi TTL Flash, Mecablitz 15 MS-1, Nikon R1C1 und das Pentax AF 160FC aufgenommen. Sie wurden an der Nikon D300, der Canon 5D Mark II und der Pentax K-r eingesetzt.

Die Geräte

Prinzipiell können Sie bei Makroaufnahmen mit jedem Blitz arbeiten. Wenn Ihre Kamera einen integrierten Blitz besitzt – was heutzutage für die meisten digitalen Spiegelreflexkameras im unteren bis mittleren Preissegment gilt –, kann dieser auch für Makroaufnahmen genutzt werden. So entstand das Beispielbild mit dem integrierten Blitz einer Nikon D300.

Falls Sie also einmal Ihr zusätzliches Blitzgerät vergessen haben, können Sie ruhig den eingebauten Blitz verwenden, ehe Sie auf ein Motiv ganz verzichten. Je näher Sie dabei aber an das Objekt herangehen, desto eher sehen Sie die Nachteile des integrierten Blitzes. Da er durch die feste Montage nicht schwenk- oder neigbar ist, kommt es schnell vor, dass Sie über das Objekt „hinwegblitzen“ oder dass Abschattungen im Bild zu sehen sind, wenn etwa die Kante des Objektivs vom Blitz getroffen wird und Schatten wirft. Auch ein externer Blitz bereitet Probleme, wenn er auf dem Blitzschuh angebracht wird. Er ragt so weit über die Kamera hinaus, dass Sie Objekte im Nah- und Makrobereich nur schwer erreichen. Um einen externen Blitz für Makroaufnahmen nutzen zu können, müssen Sie ihn „entfesselt“ – also losgelöst vom Blitzschuh – einsetzen. Dafür ist spezielles Zubehör erforderlich. Ist dieses vorhanden, eignen sich „normale“ externe Blitze allerdings gut für die Makrofotografie. Wenn Sie jedoch häufig im Makrobereich blitzen, lohnt sich die Anschaffung von speziellen Blitzen, die für die Makrofotografie konstruiert wurden. Dabei unterscheidet man zwischen sogenannten Ringblitzen und Makroblitzen. Der klassische Ringblitz verfügt über eine kreisrunde Blitzröhre, die ringförmig um die Vorderseite des Objektivs angeordnet ist.

Dabei entsteht aber eine „flache“, nahezu schattenlose Aufnahme. Dies kann beispielsweise bei Produktaufnahmen gewünscht sein. Die ringförmige Reflexion, die dabei auf glatten Oberflächen entsteht, kann jedoch auch störend wirken. Dies kann zum Beispiel vorkommen, wenn Sie einen Ringblitz für Porträtaufnahmen verwenden. Klassische Ringblitze sind heute eher selten. Gängiger sind die sogenannten Makroblitze, die auf den ersten Blick fast genauso aussehen. In ihnen ist allerdings keine ringförmige Blitzröhre untergebracht. Stattdessen verwenden die Makroblitze innerhalb des runden Aufbaus nur zwei kleine Reflektoren, die rechts und links angebracht sind. Die milchglasartige Abdeckung verteilt das ausgesendete Blitzlicht gleichmäßig. Die zwei Blitzleuchten bewirken, dass immer noch ein relativ natürliches Schattenspiel entsteht. Die Reflexe, die bei glatten Oberflächen entstehen, entsprechen der Form der Blitzleuchten: Sie sind rechteckig. Außerdem können die Leuchten meist auch einzeln eingesetzt werden, sodass Sie eine gute Möglichkeit haben, um das Ergebnis zu beeinflussen. Spezialisierte Makroblitze sind für Nah- und Makroaufnahmen meist die beste Wahl.

Makroblitze im Vergleich
Mit Makroblitzen erzielen Sie bei richtigem Einsatz natürlich wirkende Ergebnisse, wie bei diesem Bild, bei dem ein Makroblitz an der Nikon D300 angeschlossen war
Makroblitze im Vergleich
Beim Einsatz von Makroblitzgeräten bietet sich der manuelle Modus an. Mit den Einsellungen 1/250 Sekunde bei Blende 11 konnte der fallende Wassertropfen gut eingefangen werden

Der Einsatz

Die Blitzsteuerungen der heutigen Modelle sind sehr komfortabel und führen im Automatikmodus in den meisten Fällen zu sehr guten Ergebnissen, nur die Bezeichnung unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Canon nennt seine TTL-Blitzautomatik (Through the Lens/durch das Objektiv) E-TTL, Nikon i-TTL und Pentax P-TTL. Alle getesteten Blitzgeräte erlauben außerdem, die abgegebene Blitzlichtmenge manuell zu steuern. Es bietet sich beispielsweise folgende Vorgehensweise an: Wenn Sie den Blitz auf den Automatikmodus einstellen, wird automatisch die Blitzmenge abgegeben, die benötigt wird, um ein ausgewogen belichtetes Ergebnis zu erhalten. Daher ist es egal, welchen Belichtungsmodus Sie an der Kamera einstellen. Da es im Makrobereich oft darum geht, sowohl eine möglichst kurze Belichtungszeit zu erhalten (zum Beispiel bei sich bewegenden Insekten) als auch eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen, können Sie aber auch im manuellen Belichtungsmodus arbeiten. Stellen Sie die Belichtungszeit ein, die ausreicht, um Verwacklungs- und Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Wählen Sie außerdem eine Blende, bei der die gewünschte Schärfentiefe erreicht wird – zum Beispiel Blende 8 oder 11. Da der Blitz die Blitzlichtmenge automatisch steuert, kommen Sie so zu perfekt belichteten Ergebnissen. Die dadurch entstehende geringe Reichweite des Blitzes sollte im Makrobereich keine Rolle spielen. Daher ist die Leitzahl bei Makroblitzen im Vergleich zu normalen externen Blitzgeräten auch relativ niedrig.

Abgesehen von der generell niedrigen Leitzahl sind die Blitzgeräte im Test sehr unterschiedlich – sowohl bei der Ausstattung als auch bei der Funktionsweise. Auf die Ergebnisse hat dies allerdings keinen Einfluss. Sie müssen sich lediglich ein wenig an die Herangehensweise gewöhnen.

Nikon R1C1

Die aufwendigste und umfangreichste (aber mit über 600 Euro teuerste) Ausstattung im Testfeld bietet Nikon bereits seit über vier Jahren an. Das Set konnte unseren Test mit den besten Noten bestehen. Nikon arbeitet mit einer Steuerungseinheit und zwei kleinen externen Blitzgeräten. Wer mit einem Nikon-Modell arbeitet, bei dem der interne Blitz die Steuerungsfunktion übernehmen kann, kann auf die Steuereinheit SU-800 verzichten, nur das Makro-Set R1 erwerben und dabei etwa 100 Euro sparen. Durch die zwei kleinen Blitzgeräte, die an einem Haltering befestigt werden, der auf das Objektiv aufgeschraubt wird, ist das Set sehr flexibel. Die Blitzgeräte können geneigt und in beliebiger Position am Haltering befestigt werden, sodass die gewünschte Lichtsituation perfekt eingestellt werden kann. Das einzelne Zu- oder Ausschalten der Blitzgeräte ermöglicht eine präzise Steuerung der Lichtführung.

Wer noch mehr Geld investieren möchte, kann das System mit weiteren Blitzgeräten des Typs SB-R200 ausstatten. Bis zu acht Blitzgeräte lassen sich an dem Haltering befestigen, sodass praktisch ein „Ringblitz“ entsteht. Wer das Objekt ganz präzise ausleuchten möchte, kann die Blitzgeräte auch frei platzieren. Dies funktioniert, da die Geräte kabellos gesteuert werden. Der Lieferumfang des getesteten Sets ist beeindruckend. In einem großen Koffer werden diverse Adapterringe, Farbfilter, Softboxen für eine weichere Ausleuchtung und Aufbewahrungstaschen mitgeliefert. So entsteht ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Makroblitze im Vergleich
Flexibel und für alle Situationen ausgerüstet: Das Makroblitzset R1C1 von Nikon liefert mit Abstand das größte Set an Zubehörteilen.

Cullmann D3500 N mit Makroblitz MRF 3500

Den zweiten Platz im Testfeld konnte die Cullmann-Kombination erreichen, die aus zwei getrennten Geräten besteht, die auch im Bundle erworben werden können: dem „normalen“ Blitzgerät D 3500 N mit einer Leitzahl von 34 (bei ISO 100) und den Makroblitz MRF 3500. Im Set muss man etwa 250 Euro dafür bezahlen. Der attraktive Preis sorgt für ein ebenfalls sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Funktionsweise ist gänzlich anders als beim Nikon-Set. Die Steuerung des Makroblitzes, der mit zwei länglichen rechteckigen Blitzleuchten ausgestattet ist, die rechts und links im Blitzkorpus untergebracht sind, erfolgt über das separate Blitzgerät, das auf den Blitzschuh aufgeschoben und via Kabel mit dem Makroblitz verbunden wird. Um die Blitzleistung zu variieren, werden neben dem TTL-Modus drei weitere Modi bereitgestellt, mit denen die Blitzleistung reduziert werden kann. Die beiden Blitzleuchten lassen sich getrennt voneinander aktivieren. Die Handhabung ist sehr einfach. Da der „Hauptblitz“ den Makroblitz steuert, wird von ihm ebenfalls ein Blitz ausgesandt. Damit dieser die Szene nicht ungewollt mit aufhellt, muss er vom Motiv weggeschwenkt werden. Auf eine Abdeckung, um unerwünschtes Blitzlicht auszuschließen, verzichtet Cullmann im Gegensatz zu Nikon jedoch. Im Lieferumfang sind dagegen vier Adapter für die gängigen Filtergewinde mit einem Durchmesser von 52, 58, 62 und 72 mm enthalten. Weiteres Zubehör gibt es zwar nicht, dies ist aber wegen des sehr moderaten Preises nicht als Nachteil zu werten. Die Ausleuchtung der Testszene ist gut. Verwendet man dieselben Einstellungen wie beim Nikon-Blitzset, ist aber die etwas geringere Leuchtkraft beim Ergebnis erkennbar. Dies lässt sich aber mit entsprechenden Blitzbelichtungskorrekturen jedoch leicht beheben. Insgesamt kann der Cullmann-Blitz in unserem Testfeld überzeugen.

Mecablitz 15 MS-1 digital

Der etwa 250 Euro teure Metz-Makroblitz muss wegen der etwas geringeren Ausstattung gegenüber dem Cullmann-Blitz, der genauso viel kostet, in der Bewertung etwas zurückstecken. Der Metz-Blitz, der zwei Blitzleuchten enthält, funktioniert genial – ganz anders als die anderen Blitzgeräte im Test. Normalerweise ist es so, dass ein Blitz speziell für eine Kameramarke gekauft werden muss. Beim Kauf eines neuen Kameramodells einer anderen Marke kann dann der Blitz nicht mehr weiterverwendet werden. Den Metz-Blitz können Sie dagegen umstellen; er lässt sich daher für Canon-Kameras ebenso nutzen wie für Modelle von Nikon, Olympus, Pentax oder Sony. Die jeweiligen Blitzautomatiken wurden in unserem Test bestens unterstützt. Die Steuerung des Blitzes erfolgt über das integrierte Blitzlicht der Kamera – einzige Einschränkung ist also, dass die Kamera die Masterfunktion unterstützen muss. Die beiden Reflektoren können für eine individuelle Beleuchtung um bis zu 20 Grad geneigt werden – ein praktisches Feature für individuelle Lichtsituationen. Außerdem ist ein Autofokus-Hilfslicht integriert. Außer einer Tasche werden drei Adapterringe mit den Filtergewinden 52, 55 und 58 mm mitgeliefert. Der kabellose Blitz wird über ein Display mit drei Tasten bedient. Die Bedienung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Hat man sich allerdings einmal an die Handhabung gewöhnt, klappt die Einstellung der jeweiligen Parameter gut. Ein erwähnenswertes Detail ist das integrierte Stativgewinde. So kann der Blitz auf einem Stativ montiert werden, um eine Szene als entkoppeltes Blitzgerät zu beleuchten. Zur Stromversorgung werden zwei platzsparende AAA-Akkus oder Batterien benötigt.

Im Vergleich erkennt man die Unterschiede verschiedener Blitz-Setups deutlich (v. l.): das Nikon-Makroblitz-Steuerungskit R1C1 mit einem Blitzkopf, mit 2 Blitzköpfen, Mecablitz 15 MS 1 digital.

Canon Macro Ring Lite MR-14EX

Canons hauseigener solide verarbeiteter Ringblitz ist mit einem Preis von etwa 550 Euro in Anbetracht des Lieferumfangs deutlich zu teuer. Außer einer Tasche wird kein weiteres Zubehör mitgeliefert. Die Steuereinheit, die per Kabel mit dem Ringblitz verbunden ist, wird auf den Blitzschuh aufgesetzt. Die angebotene Leitzahl 14 (bei 100 ISO) ist ein durchaus üblicher Standardwert. Im Zusammenspiel mit Speedlight-Blitzgeräten ist auch ein kabelloser Slavebetrieb möglich, sodass komplexe Lichtsituationen realisiert werden können. Der Blitz enthält zwei halbrunde Blitzröhren, mit denen die Szene schattenfrei ausgeleuchtet werden kann. Sie können getrennt voneinander gezündet werden. Dies ist sinnvoll, wenn keine schattenfreie Aufnahme entstehen soll. Zwei Autofokus-Hilfsleuchten erleichtern das Fokussieren, wenn zu wenig Umgebungslicht vorhanden ist. Mit den angebotenen Funktionen kann das Blitzgerät überzeugen. So können Sie beispielsweise sogar Blitzlicht-Bracketing-Aufnahmen machen oder einen bestimmten Blitzwert speichern. Über die Abblendtaste kann man einen Vorblitz zünden, um den Schattenwurf einschätzen zu können. Die vielfältigen Funktionen werden über ein recht großes LC-Display gesteuert, wobei die Bedienung über diverse gut zu erreichende Tasten erfolgt. Mit ein wenig Eingewöhnung ist die Bedienung recht einfach. Mit sieben Custom-Funktionen kann der MR-14EX den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Der Canon-Blitz kann in der praktischen Arbeit zwar vollends überzeugen, muss aber den beiden anderen Blitzgeräten, die wir mit der Canon EOS 5D Mark II getestet haben, den Vortritt lassen, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis am schlechtesten ist.

Bilora Makro Ringblitz D140 RF

Als echtes Schnäppchen entpuppte sich der Bilora-Blitz. Er kostet etwas weniger als 100 Euro und ist daher für erste Experimente mit Makroblitzen empfehlenswert. Der Blitz ist sehr schlicht und einfach gefertigt, was aber bei dem günstigen Preis zu verschmerzen ist. Er arbeitet mit einer Steuereinheit, die mit einem einfachen Kabel mit dem Ringblitz verbunden ist. Der Ringblitz enthält eine runde, durchgehende Blitzröhre, die für ein schattenfreies Ausleuchten der Szene sorgt. Da daher keine getrennte Ausleuchtung möglich ist, sind Szenen, bei denen Schatten erwünscht sind, mit diesem Blitz nicht möglich. Für Produktfotos, bei denen meist eine schattenfreie Ausleuchtung gewünscht ist, eignet er sich aber gut. Im Set sind vier Adapterringe enthalten. Sie sind für Filtergewinde mit 55, 58, 62 und 67 mm geeignet. Ein Filtergewinde mit dem gängigen Durchmesser von 52 mm ist fest verbaut. Bei dem 50-mm-Makroobjektiv von Canon, das wir für diesen Test verwendet haben, ist also kein Adapter notwendig. Der Blitz eignet sich gut für Einsteiger, da keinerlei besondere Einstellungen möglich, aber auch nicht nötig sind. Denn da die Kameraautomatik unterstützt wird, ist dies kein Nachteil. Wer allerdings besondere Features wünscht, wird mit diesem einfachen Blitz nicht glücklich werden. Die billige Verarbeitung ist kein Nachteil – mehr kann man bei einem solchen „Kampfpreis“ nicht erwarten. Im Canon-Blitztest musste sich der Bilora-Blitz lediglich dem Dörr-Blitz geschlagen geben.

DÖRR Combi TTL Flash

Der etwa 200 Euro teure Dörr-Blitz ist qulitativ fast gleich auf mit Canons Makro Ring. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch überragend. Wie auch beim Cullmann-Blitz, der mit einer Nikon getestet wurde, erhalten Sie mit diesem Paket zwei vollwertige Blitzgeräte. Der normale Blitz verfügt über eine Leitzahl von 34 (bei 100 ISO). Der Ringblitz, der rechts und links zwei rechteckige Blitzleuchten enthält, wird mit einem flexiblen Kabel mit dem Hauptblitz verbunden, der die Steuerung übernimmt. Da der Hauptblitz ebenfalls ein Blitzlicht aussendet, muss er von der fotografierten Szene weggeschwenkt werden, wenn er nicht für die Beleuchtung verwendet werden soll. Die beiden Blitzreflektoren können getrennt voneinander ein- oder ausgeschaltet werden, was für die Lichtmodellierung nützlich ist. So erhalten die fotografierten Objekte Plastizität. Die Fertigung der Blitzgeräte ist sehr hochwertig. Im Paket befinden sich noch sechs Adapterringe, die die gängigen Filtergewinde von 52 bis 67 mm abdecken. Im manuellen Betrieb kann die Blitzleistung um drei Stufen gedrosselt werden. Wenn Sie manuell fokussieren wollen, können Sie ein Einstelllicht als Einstellhilfe hinzuschalten. Für den Autofokusbetrieb sind zwei Autofokus-Hilfslichter vorhanden. Die Stromversorgung erfolgt durch vier Mignon-Batterien oder Akkus. Der Dörr-Blitz eignet sich wegen seiner einfachen Bedienung gut für Anfänger. Ambitionierte Makrofotografen werden eventuell besondere Features vermissen, die man beim wesentlich teureren Canon-Blitz erhält. Ob diese einen derartigen Preisunterschied rechtfertigen, sei dahingestellt.

Makroblitze im Vergleich
Der Dörr-Blitz leuchtet die Szenen gut aus und ist wegen des herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses eine gute Alternative zum Canon-Blitz.

Pentax AF160FC

Pentax bietet für seine Kameramodelle den Ringblitz AF160FC an, der allerdings mit etwa 450 Euro nicht gerade billig ist. Insofern lohnt sich eine Anschaffung nur dann, wenn man entsprechend häufig im Makrobereich blitzen möchte. Der Blitz besteht aus einer Steuereinheit, die per Kabel mit dem Ringblitz verbunden wird. Die vier rund angeordneten Blitzleuchten sind getrennt voneinander steuerbar. Dabei ist erwähnenswert, dass sie nicht nur paarweise ein- oder ausgeschaltet werden können – auch das Einstellen einer halben Blitzkraft ist möglich. So ergeben sich noch mehr kreative Möglichkeiten, um die geeignete Lichtstimmung zu erreichen. Um die Schattenwürfe zu kontrollieren, kann ein Einstelllicht aktiviert werden. Auch ein Autofokus-Hilfslicht ist integriert. Pentax liefert den Blitz in einem schaumstoffgepolsterten Koffer aus. Darin enthalten sind auch Adapterringe, die Filterdurchmesser von 49, 52, 58 und 67 mm abdecken. Eine Halterung, an der der Ringblitz angebracht wird, vergrößert den Abstand zur Frontlinse um 6 Zentimeter. Die Blitzkraft kann in fünf Stufen gesteuert werden, wenn man nicht die Automatik nutzen möchte. Der robust verarbeitete Blitz kann überzeugen – einzig der hohe Preis gibt Anlass zur Kritik.

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