Fachartikel

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Drei auf einen Streich

Sony alpha 230 Foto: Sony. Deutschland)

Foto Praxis: Heft 05/2009
(Seite 88 / 3 Seiten)

Im Juni 2009 tauschte Sony gleich drei seiner Einsteiger- und Mittelklasse-Spiegelreflexkameras gegen neue Modelle aus. Die Funktionalität aller drei Modelle ist ähnlich – einige Unterschiede wie etwa Live-View oder schwenkbare Monitore sorgen für die unterschiedlichen Preise. Hier erfahren Sie Details.

Die Preisspanne erstreckt sich von 550 Euro für die Sony alpha 230 über 600 Euro, die für die Sony alpha 330 verlangt werden, bis hin zum teuersten Modell – für die Sony alpha 380 muss man 750 Euro berappen. Die Preise beziehen sich jeweils nur auf das Kameragehäuse. Sony hat dabei nur sehr moderate Veränderungen gegenüber den Vorgängermodellen vorgenommen, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Videoliebhaber müssen sich allerdings bei anderen Herstellern umsehen – alle drei Sony-Modelle verzichten auf dieses Feature, das bei vielen anderen Kameraherstellern inzwischen zur Standardausstattung gehört.

Monitor, Gehäuse, Handlichkeit

Die Sony alpha 230 hat als einziges der drei Modelle einen starren 2,7 Zoll großen Monitor, der mit 230.400 Pixeln auflöst. Bei den beiden anderen Modellen kann der Monitor zwar geschwenkt, aber nicht gedreht werden. Dennoch lassen sich Motive in Bodenhöhe oder über die Köpfe von Menschenmassen hinweg gut beurteilen, wenn der Live-View-Modus verwendet wird, den ebenfalls nur die beiden größeren Modelle anbieten. Im Live-View-Modus kann auch automatisch fokussiert werden – und das erfreulich schnell gegenüber den Kameramodellen anderer Hersteller. Mit einem Gewicht von 520 Gramm (alpha 230) beziehungsweise 560 Gramm sind die Modelle recht kompakt und leicht und können so gut mit auf Reisen genommen werden. Ein schickes Gehäusedesign kann man allerdings allen drei Modellen nicht nachsagen. Auch die simplen Handgriffe laden nicht gerade zum „Zupacken“ ein. Die Kameras liegen daher nicht besonders gut in der Hand. Die Gehäuse machen keinen hochwertigen Eindruck – sie sind recht einfach gehalten.

Die Bedienelemente sind bei allen drei Modellen gleich und übersichtlich angeordnet, wobei für den Live-View-Modus bei den beiden größeren Modellen ein Schieberegler vorhanden ist. Zusätzlich gibt es eine Taste, mit der die Live-View-Ansicht 1,4- oder 2-fach vergrößert angezeigt werden kann, was die Beurteilung von Details erleichtert. Mit der Funktionstaste, über die alle Modelle verfügen, wird ein Menü aufgerufen, in dem die wichtigsten Kameraeinstellungen vorgenommen werden. Neben den Autofokus- und Belichtungsmessmethoden lässt sich hier zum Beispiel auch der Dynamikbereich variieren oder die Einstellungen der kamerainternen Bildoptimierung einstellen. Für Einsteiger sind die Hilfetexte nützlich, die bei der Auswahl einer Funktion eingeblendet werden.

Bildstabilisator „SteadyShot“

Alle Modelle enthalten intern einen Bildstabilisator, den Sony „SteadyShot“ nennt. Der bewegliche Bildsensor gleicht etwaige Verwacklungen des Fotografen aus. So lassen sich auch längere Belichtungszeiten als üblich verwenden und dennoch verwacklungsfreie Aufnahmen machen. Gegenüber früheren Modellen wird nun nicht mehr CompactFlash als Speichermedium verwendet. Die Kameras besitzen zwei Kartenslots, zwischen denen man per mechanischem Umschalter, der neben den Kartenslots angebracht ist, wechseln kann. So lassen sich wahlweise SD(HC)-Karten oder MemorySticks verwenden, um die Bilddaten zu sichern. Lobenswert ist die Abdeckung des Kartenslots. Hier wird kein einfacher (Gummi-) Verschluss verwendet, wie es teilweise bei anderen Herstellern der Fall ist – stattdessen wird ein solider aufschiebbarer Deckel eingesetzt. Die verwendeten Akkus sind schwächer als bei den Vorgängermodellen, sollen es aber dennoch auf etwa 500 Aufnahmen bringen. Bei längeren Fototouren sollte man also Ersatzakkus dabeihaben.

Alle Modelle bieten – trotz nicht vorhandener Videofunktion – HDMI-Ausgänge an, sodass Diashows in hoher Full-HD-Auflösung auf entsprechenden Fernsehern angezeigt werden können. Die heute bei Kameramodellen dieser Preisklasse übliche Sensorreinigung fehlt natürlich auch bei den Sonys nicht – deren Wirksamkeit sei hier allerdings dahingestellt. Bei den angebotenen Megapixeln unterscheiden sich die Modelle. Die Sony alpha 380 bietet mit ihrem 14,2-Megapixel-Sensor eine maximale Auflösung von 4.592 x 3.056 Pixeln. Die beiden anderen Modelle geben sich mit 10,2 Megapixeln und einer maximalen Auflösung von 3.872 x 2.592 Pixeln zufrieden, was allerdings für die allermeisten Aufgabenstellungen der digitalen Fotografie völlig ausreicht. Der Empfindlichkeitsbereich aller Modelle reicht von ISO 100 bis 3200, wobei das Rauschverhalten bei den höheren Empfindlichkeiten erfreulich gut ist. Naturgemäß fällt das Rauschen bei den höchsten Empfindlichkeiten natürlich auf. Um die Bilder zu optimieren, wird beim Einsatz höherer Empfindlichkeiten eine Rauschunterdrückung eingesetzt.

Bildbeispiel Sony alpha 230
Die Modelle sind kompakt und leicht und sind gut für Reisen geeignet

Alle Modelle arbeiten mit einem Autofokusmesssystem, das auf neun Messfeldern basiert – allerdings ist dabei nur jeweils das mittlere Messfeld mit einem Kreuzsensor ausgestattet. Dies ist in diesem Preissegment aber nicht als Nachteil zu werten. Über die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Fokussierung kann man nicht meckern, auch wenn es schnellere Systeme bei anderen Herstellern gibt. Die gängigen Aufgabenstellungen lassen sich damit aber prima bewältigen. Verbesserungswürdig ist dagegen die Serienbildgeschwindigkeit. Gerade einmal 2,5 Bilder pro Sekunde schaffen die drei Modelle – das ist teilweise sogar langsamer als bei den Vorgängermodellen. Auch wenn die Höchstwerte anderer Hersteller im fotografischen Alltag praktisch nie benötigt werden – ein, zwei Bilder pro Sekunde mehr hätten es bei Sonys Modellen schon sein können, um auch bei Action-Aufnahmen gewappnet zu sein. Alle drei neuen Modelle sind nun mit einem integrierten Blitzgerät ausgestattet, was in diesen Preisklassen inzwischen zum Standard gehört. Der Blitz leuchtet einen Bildwinkel bis 18 mm (entsprechend 27 mm beim Kleinbildformat) Brennweite aus, sodass er auch mit einem Weitwinkelobjektiv einsetzbar ist. Über den integrierten Blitzschuh lassen sich externe Blitzgeräte einsetzen. Zusätzlich zum standardmäßig vorgegebenen Seitenverhältnis von 3:2 lassen sich die Bilder auch alternativ im 16:9-Format aufnehmen.

Programme und Automatik

Neben den üblichen Programmautomatiken bieten die drei Modelle noch sieben Motivprogramme an, um zum Beispiel bei Sport- oder Landschaftsaufnahmen die geeigneten Einstellungen von der Kamera automatisch vornehmen zu lassen. Soll in die vorgeschlagenen Belichtungswerte eingegriffen werden, ist dies in Drittelstufen bis zu maximal zwei Blendenstufen für eine Über- oder Unterbelichtung möglich.

Und das sieht man im Sucher

Die Sucher aller drei Modelle zeigen 95 Prozent des Bildes. Die Vergrößerung variiert. Während die alpha 230 eine Vergrößerung von etwa 0,83 anbietet, warten die beiden anderen Modelle mit einer Vergrößerung von etwa 0,74 auf. Alle Modelle verfügen über einen Augensensor, der direkt unter dem Sucher angebracht ist. So wird automatisch die Menüanzeige ausgeblendet, wenn sich der Anwender dem Sucher nähert. Das ist praktisch, weil die Menüansicht andernfalls stören würde. Zum anderen können Sie die Kamera so konfigurieren, dass sie automatisch fokussiert, wenn Sie durch den Sucher schauen. Ein Antippen des Auslösers zum Starten des Fokussierens ist dann nicht unbedingt notwendig.

Die Menüführung der drei Sony-Modelle ist benutzerfreundlich. In den klaren Menüstrukturen finden sich auch Einsteiger schnell zurecht. Die Farbe der grafischen Darstellung kann zwischen Schwarz, Weiß, Braun und Pink variiert werden, ganz nach Geschmack und Umgebungslicht.

Im standardmäßig eingeblendeten Übersichtsmenü werden die Auswirkungen der Blendeneinstellung im Verhältnis zur ausgewählten Belichtungszeit auch grafisch angezeigt. So erkennt der Einsteiger schnell, ob beispielsweise der Hintergrund bei dem verwendeten Blendenwert unscharf abgebildet wird oder ob die eingestellte Belichtungszeit für Sportaufnahmen tauglich ist.

Alles in allem bieten die Sony-Modelle ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne allerdings besonders bemerkenswerte Features zu bieten, die man nicht auch bei anderen Kameraherstellern findet. Grundsolide sind die Sonys aber allemal. An der Bildqualität gibt es bei allen drei Modellen nichts auszusetzen.

Bildbeispiel Sony alpha 330
Das Rauschverhalten ist bei allen drei Sonys bei den höheren Empfindlichkeiten erfreulich gut
Bildbeispiel Sony alpha 380
Der bewegliche Bildsensor gleicht etwaige Verwacklungen des Fotografen aus

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