Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Wichtige Tips zur Bildbearbeitung mit Photo Paint

Wichtige Tips zur Bildbearbeitung mit Photo Paint

Windows-Praxis: Heft 8/1997 (S. 179) 1,5 Seiten

Sie haben fehlerhafte Bildvorlagen, die Sie verbessern möchten? Und Sie haben das Corel-Draw-Paket, in dem auch das Bildbearbeitungsprogramm CorelPhoto-Paint enthalten ist? Dann lesen Sie unsere Tips und erfreuen sich danach an Ihren perfekten Bildern!

Frage: Wie bekomme ich reale Bilder auf den Bildschirm und wo kann ich sie optimal archivieren?

PCPraxis: Wenn Sie bei der Verwendung von Dias einen Diascanner besitzen oder bei Papierbildern einen Flachbettscanner, kann es losgehen. Ansonsten müssen Sie in einem Fachbetrieb Ihr Bild einscannen lassen, was recht teuer sein kann. Je nach Vorlagengröße kann ein farblich abgestimmter Scan durchaus zwischen 60 und 100 Mark kosten. Wenn Sie Dias digitalisieren wollen, können Sie den Weg über eine Photo-CD gehen. In vielen Fotofachgeschäften wird das Überspielen auf eine Photo-CD angeboten. Dabei bezahlen Sie eine Grundgebühr für die CD und zusätzlich jeden Scan. Für etwas über 100 Mark können Sie so bis zu 100 Ihrer Dias auf eine CD brennen lassen; 100 ist die maximale Anzahl von Dias, die im speziellen Photo-CD-Format (PCD) auf einer CD untergebracht werden können. Da die Grundgebühr in jedem Fall anfällt, lohnt sich das Scannen einzelner Dias auf diesem Weg nicht. Sammeln Sie also erst alle Bilder, die Sie gerne auf einer CD haben möchten!

Frage: Bildbearbeitungsprogramme bieten eine Vielzahl von Farbmodellen an. Begriffe wie CMYK, RGB und Graustufen schwirren im Raum herum. Was bedeuten sie?

PC Praxis: Die einzelnen Buchstaben der Abkürzungen stehen meist für Farben. Was beim Graustufenbild noch eindeutig ist - das Bild besteht nur aus schwarzen Farben in unterschiedlichen Nuancen -, ist beim CMYK-Farbmodell schon etwas schwieriger. Die Buchstaben entstehen aus den Farben, aus denen sich jeder Vierfarbdruck zusammensetzt: Cyan (ein Hellblau), Magenta (ein violetter Farbton), Yellow (Gelb) und Kontrast (steht für Schwarz). Falls Sie ein Bild ausdrucken möchten, müssen Sie dieses Farbmodell wählen. Wenn Sie einmal eine stark vergrößernde Lupe auf ein Zeitschriftenbild stellen, sehen Sie, daß dieses Bild aus unterschiedlich großen Punkten in diesen vier Farben besteht. Das RGB-Farbmodell kommt bei Fernsehbildern und Computermonitoren zum Tragen. Die eingesetzten Farben sind Rot, Grün und Blau. Wenn Sie Ihre Bilder also später auf einem Bildschirm verwenden möchten, benutzen Sie dieses Farbmodell. Das gilt beispielsweise für Webseiten oder Diabelichtungen.

Frage: Wie kann ich ein bestehendes Bild farbenprächtiger gestalten?

PCPraxis: Versuchen Sie doch einmal die Funktion "Bild/Anpassen/Automatischer Ausgleich". In den meisten Fällen wird damit das Bild deutlich verbessert. Sie benötigen keinerlei weitere Kenntnisse; CorelPhoto-Paint erledigt alles weitere automatisch. Gerade in der Version 7 kann bei den meisten Bildern mit dieser Funktion ein deutlich verbessertes Ergebnis erzielt werden. CorelPhoto-Paint stimmt die Lichter eines Bildes (die hellen Bereiche), die Schatten (die dunklen Bereiche des Bildes) und die Mitteltöne aufeinander ab. In der Praxis wirkt das Foto hinterher deutlich brillanter. Falls diese Funktion noch nicht ausreicht, probieren Sie doch einmal den neuen Filter der CorelPhoto-Paint-Version 7 aus: Intellihance. Wenn Sie alle Plugin-Filter installiert haben, befindet sich dieser neue Filter im Menü "Effekte/Intellihance". Auch dieser Filter führt eine automatische Bildoptimierung durch. Er geht dabei allerdings deutlich weiter als die Photo-Paint-Funktion. So wird auch die Schärfe automatisch korrigiert, ebenso wie die Sättigung. Mit der Option "Preferences" rufen Sie eine Dialogbox auf, in der Sie die Feineinstellungen vornehmen können. Mit diesen beiden Funktionen können Sie meist auf die "manuelle" Einstellung von Helligkeit, Kontrast oder Sättigung verzichten.

Durch den Plug-in-Filter läßt sich die Bildqualität deutlich verbessern

Frage: Wie muß ich vorgehen, wenn auf meinem Bild Staub und Kratzer zu sehen sind?

PC Praxis: Da klingt die Funktion "Effekte/Rauschen/Staub & Kratzer" so, als ob das Problem damit behoben werden könnte. Doch Vorsicht: Auch CorelPhoto-Paint kann keine Wunder vollbringen. Mit dieser Funktion passiert nichts anderes, als daß untersucht wird, ob sich einzelne Pixel im Bild befinden, die einen deutlichen Helligkeitsunterschied zu ihrer Umgebung aufweisen. Diese Einzelpunkte werden ausgetauscht und in ihrer Helligkeit der Umgebung angepaßt. Da aber Photo-Paint nicht feststellen kann, ob ein kleiner Bildpunkt zum Bildinhalt gehört oder ein Bildfehler ist, führt diese Funktion nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Im Gegenteil: Das Bild wird durch die Interpolation häufig unscharf.

Was tun Sie aber, wenn der Staub und die Kratzer nicht automatisch entfernt werden können? Da hilft nichts: Sie müssen das Bild mit dem Hilfsmittel "Klonen" bearbeiten. Achten Sie darauf, daß ein Pinsel eingestellt ist, der einen weichen Rand hat, damit die bearbeiteten Stellen später nicht auffallen. Andernfalls werden harte Ränder erzeugt, die nicht schön sind. Mit der Alt-Taste und einem Klick mit der rechten Maustaste bestimmen Sie dann einen Bereich, der geklont, also dupliziert werden soll. Wenn sie danach mit der linken Maustaste auf eine andere Stelle des Bildes klicken, wird dorthin die Stelle des ersten Mausklicks übertragen. Mit dieser Funktion müssen die Kratzer im Bild Schritt für Schritt "übermalt" werden.

Frage: Wie kann ich eingescannte Vorlagen optimal für die Bearbeitung vorbereiten?

PC Praxis: Sicherlich kennen Sie das Moiré, ein häßliches Muster, das sich ergibt, wenn gerasterte Vorlagen eingescannt werden. Stellen Sie zur Vermeidung beim Scannen - sofern vorhanden - eine Option ein, die Ihr Bild etwas unschärfer einscannt. Damit wird der Moiré-Effekt schwächer. Wenn Ihre Software diese Funktion nicht anbietet, müssen Sie das Bild in Corel-Photo-Paint nachträglich unschärfer machen. Benutzen Sie dazu den Befehl "Effekte/Unschärfen/Weichzeichnen". Nach dem Durchführen des Befehls bemerken Sie, daß das Moiré schwächer geworden ist, jedoch auf Kosten der Bildschärfe. Um dieses Handicap zu beseitigen, müssen Sie nun den Befehl "Effekte/Schärfe/Unscharfmaske" anwenden. Von den verfügbaren Schärfefiltern erzeugt dieser Filter das beste Ergebnis. Probieren Sie dort aus, welcher Prozentwert ein ansehnliches Ergebnis bringt. 100 bis 150 Prozent sollten die ersten Richtwerte sein, wobei der geeignete Wert von der Bildauflösung abhängig ist.

Photo-CD-Bilder sollten grundsätzlich mit dem Intellihance-Filter und der Unscharfmaske bearbeitet werden. Da dieser Bildtyp eigentlich für eine optimale Bildschirmdarstellung gedacht ist, sind die Bilder immer etwas unscharf. Das liegt daran, daß Bildschirmbilder, die auf einem Fernseher betrachtet werden, flimmern, wenn sie zu scharf sind. Dieser Effekt entsteht durch das Interlaced-Prinzip, nach dem Bildschirmzeilen ständig neu aufgebaut werden. Außerdem haben Photo-CD-Bilder meistens eine falsche Sättigung. Diesen Mißstand gleicht der Intellihance-Filter meist auf Anhieb perfekt aus. Sollte der erste Durchgang kein optimales Ergebnis bringen, kann dieser Filter mehrere Male aufgerufen werden.

Frage: In welchem Format sollte ein fertiges Bild abgespeichert werden?

PC Praxis: Achten Sie darauf, keine exotischen Dateiformate zu wählen, die Sie nur mit ganz speziellen Programmen lesen können. Verwenden Sie Formate, die sich als Standard etabliert haben, wie das TIF-Format, das von so gut wie jedem Bildbearbeitungsprogramm gelesen werden kann. Außerdem bietet dieses Format einige wertvolle Zusatzeigenschaften, die beim weiteren Bearbeiten von großem Nutzen sind: So kann das TIF-Format mehrere Masken speichern, auf die Sie beim späteren Öffnen wieder zurückgreifen können. Während das TIF-Format meist im Druckgewerbe verwendet wird, hat sich im Videobereich das TGA-Format durchgesetzt, bei dem allerdings nur eine einzige Maske gespeichert werden kann. Beide Formate verfügen über eine Kompressionsoption, mit der Sie die Dateigröße deutlich reduzieren können. Für die Webseiten-Gestaltung ist genau dieser Kompressionsfaktor besonders wichtig, um die Dateien für einen schnellen Datentransport möglichst klein zu halten. Für diese Aufgabenstellung sind zwei Formate geeignet: das JPG-Format, bei dem die Kompressionsrate flexibel eingestellt werden kann, und das GIF-Format, das allerdings nur 256 Farben unterstützt, dafür aber Zusatzoptionen bietet, wie zum Beispiel transparente Hintergründe und die Aufnahme mehrerer Bilder, wodurch Bewegungen möglich sind. (Michael Gradias/dm)

Das obere Bild zeigt die korrekte Auflösung. Die Auflösung des rechten Bilds wurde in PhotoPaint verdoppelt

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