Fachbücher

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Fachbücher

c't (1'95)

"Neuland wollte man betreten", so der Vorsitzende der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V., und nach zwei vorausgegangenen Tagungsberichten legte man eine Monographie zum Thema Computergrafik vor. Herausgekommen ist ein relativ schmaler Band im DIN-A5-Format, der - dem Autor sei es gedankt - eben nicht mit den üblichen spektakulären Tricks aufwartet, die schnell zu vermeintlich "eindrucksvollen" Effekten führen sollen. Vielmehr wird nach der Lektüre klar, daß professionelle Ergebnisse eine adäquate Herangehensweise erfordern, und die kostet nun einmal Zeit, trotz Mithilfe des Computers.

Der Autor, Michael Gradias, kann aus dem vollen schöpfen, stellt hier doch ein Grafiker und Fotograf in einer Person ein breites Spektrum an Beispielen aus seiner Berufspraxis vor. Angesprochen werden die Bildbearbeitung von Fotos und Filmbildern, die Arbeit mit Vektorgrafiken und 3D-Verfahren, Arbeitsabläufe bei der computergestützten Animation, Kompatibilitätsprobleme der Bildein- und -ausgabe sowie das Umsetzen von Daten in Grafiken.

Basis der Darstellung bilden zehn Praxisbeispiele, eingebettet jeweils in übergeordnete Aspekte. Mag sein das der Begriff "Retusche" bei vielen noch einen gewissen "Hautgout" besitzt, tatsächlich war sie bereits in der herkömmlichen "nassen" Laborpraxis eines Fotografen gang und gäbe. Nicht mehr wegzudenken ist sie in der elektronischen Bildverarbeitung. Einerlei, ob man ungeschickt fotografiert hat oder ein störender Gegenstand nicht zu entfernen war: Gradias zeigt, wie sich solche Bilder im nachhinein optimieren lassen - zugleich wird deutlich, daß Retuschen, sollen sie als solche nicht erkannt werden, eine gehörige Portion an Arbeit erfordern und manche nicht ohne eine fotografische Schulung des Retuscheurs gelingen.

Schwieriger noch zu bewerkstelligen ist die Verbesserung wissenschaftlicher Bilder, beispielsweise von Elektronenmikroskopaufnahmen, kann doch jede unbedacht ausgeführte Manipulation zu einer gefährlichen Verfälschung der Bildaussage führen, andererseits erst eine gutgemachte Bildbearbeitung die volle Information ans Licht bringen. Hier wie auch bei der Erstellung eines wissenschaftlichen Unterrichtsfilms, den der Autor in einem weiteren Fallbeispiel erläutert, ist eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler, Computergrafiker sowie eventuell Fachreferent unbedingt notwendig.

Nach Kapiteln über die Erstellung von Animationssequenzen geht der Autor auf Eingabegeräte (Scanner, Kamera) und Ausgabemöglichkeiten (Drucker, Diabelichter, Photo CD, Video, Film) ein. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Praxisbeispiel zur Trickfilmprogrammierung auf Basis von Zahlenmaterial. Wichtige Fachbegriffe und Grafikdateiformate werden in einem ausführlichen Glossar erläutert.

Zu empfehlen ist das Buch allen, die Einblick gewinnen wollen in die Praxis der elektronischen (insbesondere wissenschaftlichen) Bildbearbeitung. Ziel des Autors ist es, relevante Arbeitsabläufe sowie (mitunter unorthodoxe) Problemlösungen aufzuzeigen. Dies ist gelungen, ebenso verständlich wie illustrativ.

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