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In den Jahren 1994 und 1995 erschienen Artikel von mir in der renomierten Computerfachzeitschrift c't. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet.  Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Konstruieren leichtgemacht: DesignCAD 3D für Windows

Konstruieren leichtgemacht: DesignCAD 3D für Windows

Kurz vorgestellt: Heft 10/1995 (S. 77) 1 Seite

DesignCAD 3D Vs. 5.0

Konstruktionsprogramm

Vertrieb: DWS Vertriebs GmbH, Rott am Inn
Preis: ca. 550 DM, Windows 3.1
ca. 850 DM, Windows 95
(ab Sept./Okt. 95)

Mit DesignCAD 3D präsentiert sich ein neues, mit vielfältigen wie sinnvollen Funktionen ausgerüstetes CAD-Programm zu einem noch dazu günstigen Preis. Müssen die etablierten CAD-Applikationen um ihre Marktanteile fürchten?

Bis zur Version 4.0 wurde DesignCAD 3D nur als DOS-Programm ausgeliefert, nunmehr stellt man mit Version 5.0 die Windows-Fassung vor. Angeschaut haben wir uns die englische Ausgabe; ab Herbst sollen die deutschen Varianten für Windows 3.1 und 95 erhältlich sein. Für diejenigen, die auf 3D-Funktionen verzichten können, gibt es das ansonsten kompatible DesignCAD 2D, das für rund 550 DM angeboten wird.

Die bisher erhältlichen CAD-Programme besitzen den Nachteil langer Einarbeitungszeiten, wobei die vielseitigen Funktionen manchen Anwender fast verzweifeln lassen - in der Regel trauen sich auf Grund der Komplexität dieser Softwaregattung nur wenige an CAD heran.

Ganz anders tritt da DesignCAD 3D auf: Sofort nach dem Programmstart kann der Anwender mit den ersten Arbeitsschritten beginnen. Die übersichtlich und modern gestaltete Programmoberfläche lädt zum Experimentieren ein, verschiedene Toolboxen lassen sich zur Schnellauswahl der Funktionen auf der Arbeitsfläche plazieren.

Auch eigene Toolboxen sind zusammenstellbar. Eine nützliche Hilfestellung steht wie bei allen modernen Windows-Programmen bereit: Verweilt man längere Zeit mit dem Cursor über einem Button, erscheint ein entsprechender Hilfetext. Zusätzlich kann der Anwender zur Einarbeitung auf ein umfassendes Hilfesystem zurückgreifen; die drei mitgelieferten Handbücher sind leicht verständlich geschrieben.

Für die Konstruktion stehen verschiedene Grundelemente wie Würfel, Kugel und Halbkugel, Zylinder, Konus sowie Wände zur Verfügung, während für die Linienkonstruktionen sinnvolle Optionen wie zum Beispiel parallele Linien und rechte Winkel vorhanden sind. Alle Elemente lassen sich sowohl mit dem Cursor als auch über numerische Eingaben erzeugen. Neue Teile richtet man an bereits bestehenden Elementen über unterschiedliche Funktionen aus. Viele Tastaturkürzel vereinfachen die Arbeit, allerdings ist dafür eine Gewöhnungsphase nötig, da einige Kürzel recht ungewohnt anmuten.

Unterschiedliche Selektiertools erlauben ein exaktes Auswählen von Punkten und Objekten. Die Tools zur Bearbeitung von Objekten erweisen sich als außergewöhnlich vielseitig: So können jene leicht verformt, zerschnitten, ausgerichtet und in allen erdenklichen Variationen modifiziert werden; Boolesche Funktionen finden ebenfalls Unterstützung. Mit den vorhandenen Funktionen erstellt man zügig komplexe Modelle.

Die Bemaßung der fertigen Arbeit läßt sich problemlos erledigen, wobei es im Ermessen des Anwenders liegt, Winkel ebenso wie Strecken zu bezeichnen. Auch die Lage der Bemaßungslinien und die Beschriftungsart ist frei wählbar.

Nach vollendeter Konstruktion setzt man Lichtquellen und weist Materialien zu. Per Materialbox, die übersichtlich gestaltet und leicht zu bedienen ist, lassen sich 20 vordefinierte Materialien nutzen, ferner eigene anlegen.

Konstruieren leichtgemacht: DesignCAD 3D für Windows
Das Programm startet standardmäßig mit vier Fenstern, zwischen denen beliebig gewechselt werden kann.

Um die oftmals unübersichtlichen Modellkonstruktionen besser zu beurteilen, besteht die Möglichkeit, das Modell im Shading-Modus anzuzeigen, nur wird diese Funktion wegen der geringen Arbeitsgeschwindigkeit in der Praxis wohl selten zum Einsatz kommen.

Die fertigen Modelle können als DXF-, IGES- oder Metadatei importiert (zusätzlich als HPGL-Datei) und exportiert werden. Das fertige Modell bearbeitet man am besten mit einem professionellen Renderprogramm, wenn fotorealistische Pixelbilder erzeugt oder Animationen eingefügt werden sollen. Hierbei stellt sich DesignCAD 3D als ideales Vorbereitungsprogramm heraus, schließlich nötigen die meisten 3D-Rendering-Programmen bei komplexen Konstruktionen weit mehr Aufwand ab.

DesignCAD 3D unterstützt DDE und OLE, des weiteren Truetype- und Adobe-Schriftarten. 3D-Schriftzüge erzeugt man mit einer entsprechenden Funktion im Handumdrehen. An weiteren Utilities stehen bereit: ein Makrorecorder zum Aufzeichnen einzelner Arbeitsschritte, ein Tool zum Erstellen von Slide-Shows und die BasicCAD-Programmiersprache zum Automatisieren von Arbeitsabläufen. Einige Beispielprogramme erleichtern den Einstieg ebenso wie ein ausführliches Referenz-Manual. Allerdings bedarf es hier ebenfalls einiger Einarbeitungszeit, um sinnvolle Programme zu erstellen.

Leider gab es während der Tests unerklärliche Programmabstürze. Auch die Arbeitsgeschwindigkeit bedarf - zumindest bei komplexen Modellen - einer Überarbeitung. Mit wachsendem Modell gestaltete sich die Bearbeitung als zunehmend schwieriger; desgleichen verlief der Bildaufbau beim Shading sehr gemächlich. Werden diese Punkte in den kommenden Versionen verbessert, könnte DesignCAD 3D ein echter Renner im CAD-Bereich werden. Dennoch: Der Umstieg von der DOS- in die Windows-Welt ist den Entwicklern gelungen, DesignCAD 3D erscheint sowohl für den Gelegenheits-CAD-Anwender als auch für den Experten interessant - nicht nur durch den attraktiven Preis.(ae)

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