Fachartikel

Von 1997 bis 2005 erschienen Artikel von mir in den Computerfachzeitschriften PC Intern und Internet Intern. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Interessante Texttableaus

Interessante Texttableaus

Web-Grafik:
Heft 01/2003 (S. 84) 4 Seiten

Digitale Bildbearbeitung

Bei der Gestaltung von Texten lassen sich interessante Varianten erzeugen, wenn der Hintergrund mit in die Gestaltung einbezogen wird. In diesem Workshop kommt ein Foto zum Einsatz, um den Text darauf zu platzieren und die beiden Elemente miteinander zu verbinden

Bei dem in diesem Artikel vorgestellten Beispiel geht es weniger um die Textgestaltung, als um die Präsentation des Textes. Text kann zwar einfach nur auf einen Untergrund gestellt werden; Sie können beispielsweise aber auch die Daten eines Bilds verwenden, um Ihren Text damit zu unterlegen. Zu diesem Zweck haben wir uns für diesen Workshop ein Foto mit Laub ausgesucht. Zur Bildbearbeitung verwenden wir Photoshop in der aktuellen Version 7. Die Arbeitsschritte sind allerdings auch in anderen Bildbearbeitungsprogrammen nachvollziehbar.

Interessante Texttableaus
Dieses Foto von Herbstlaub auf einer Wiese dient als Grundlage für unseren Workshop

Im linken Bereich des Bildes soll ein Feld untergebracht werden, auf dem der Text platziert wird. Markieren Sie zunächst das gewünschte Rechteck mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug.

Ändern des Aussehens

Erstellen Sie jetzt mit der Funktion "Ebene/Neue Einstellungsebene/Tonwertkorrektur" eine Ebene über dem Hintergrund. Durch den Einsatz einer Einstellungsebene bleibt ein späteres Verändern der verwendeten Werte möglich.

Verändern Sie den "Tonwertumfang" auf die Werte 195 bis 255. Sie sehen dies in der Abbildung. Damit wird das Bild im Auswahlbereich "flauer" - der Tonwertumfang wird erheblich reduziert. Das alte Bild ist dabei nur noch sehr schwach zu erkennen. Diese Variante sieht "edler" aus als ein weißes Rechteck an dieser Stelle.

Interessante Texttableaus
Interessante Texttableaus
Durch die Reduktion des Tonwertumfangs wird das Bild flauer. So bleibt der später platzierte Text gut lesbar

Einsatz eines Ebeneneffekts

Stellen Sie für diese Ebene nun einen Schlagschatteneffekt ein. Verwenden Sie dazu die Funktion "Ebene/Ebenenstil/Schlagschatten". Achten Sie darauf, als Winkel 135° einzugeben. Damit entsteht ein "natürlicher Lichteinfall" von oben links. Als Distanz-Wert wurde 15 px verwendet, für die Größe 10 px. Durch den Schatten hebt sich das Feld besser vom Untergrund ab.

Sie brauchen übrigens für den Einsatz von Ebeneneffekten keinen Bildinhalt auf eine neue Ebene zu kopieren. Die Ebeneneffekte wirken auch bei Ebenenmasken. Die Auswahl können Sie jetzt mit der Tastenkombination Strg-D aufheben; sie wird nun nicht mehr benötigt.

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Eine Schlagschatteneffekt-Ebene hebt die Fläche hervor

Einfügen des Textes

Nun soll der Block mit Text gefüllt werden, und zwar zum einen mit einer Headline und zum anderen mit einer Subheadline. Beginnen wir mit der Überschrift. Die verwendete Zeichenformatierung ist dem Motiv angepasst - ebenso wie die Farbe. Diese wurde mithilfe der Pipette aus dem Bild aufgenommen. Hier handelt es sich um den RGB-Farbwert 41,31,30. Dieser ergibt einen dunkelbraunen Farbton.

Tippen Sie den Text "AUTUMN" ein und zentrieren Sie ihn horizontal zum Textfeld. Gruppieren Sie dazu die Einstellungsebene und die Textebene. Markieren Sie dann die Einstellungsebene und verwenden Sie die Zentrierungs-Schaltfläche in der Optionen-Leiste des Verschieben-Werkzeugs. Beim Ausrichten ist es sehr praktisch, dass die maskierte Fläche verwendet wird. Der Rest der Ebene wird ignoriert.

Interessante Texttableaus
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Diese Texteinstellungen haben wir für den Headline-Text verwendet (links). Durch Drücken der Umschalt-Taste lassen sich Hilfslinien einfach am Text "andocken" (rechts)

Linien mit Hilfslinien platzieren

Die Überschrift in unserem Beispiel soll von Linien eingeschlossen werden. Um dies zu erreichen, sollten Sie zwei vertikale Hilfslinien im Bild anbringen. Wenn Sie beim Platzieren die Umschalt-Taste drücken, fällt das "Andocken" an die Buchstaben leichter. Blenden Sie dazu die Lineale über das Ansicht-Menü ein und ziehen Sie die Hilfslinien aus dem vertikalen Lineal heraus.

Stellen Sie für das Linienzeichner-Werkzeug eine Stärke von 9 Pixeln ein. Sie finden dieses Werkzeug im Flyout-Menü der Vektorformen-Werkzeuge. Die Farbe entspricht der des Headline-Schriftzugs.

Ziehen Sie ober- und unterhalb des Textes eine Linie auf. Die vertikale Position ist dabei nicht ganz so wichtig - wir justieren die Linien später. Halten Sie beim Aufziehen der Linie die Umschalt-Taste gedrückt, damit eine genau waagerechte Linie entsteht. Die beiden Linien werden automatisch auf einer Formebene platziert - das zeigt ein Blick in das Ebenen-Palettenfenster. Um nun eine der Linien zu verschieben, benötigen Sie das Pfad-Auswahl-Werkzeug. Klicken Sie damit die betreffende Linie an. Verschieben Sie nacheinander die beiden Linien mit ein wenig Abstand über und unter der Schrift - auf hundertprozentige Präzision kommt es aber noch nicht an.

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Ebeneneffekte berücksichtigen die erstellte Form

Formatieren der Subheadline

Als Nächstes folgt jetzt die Subheadline, die von uns direkt unter der unteren Linie platziert wird. Stellen Sie dazu die gezeigten Zeichen-Formatierungen ein.

Wir verwenden als Text zunächst der Einfachheit halber nichtssagenden Blindtext. Tippen Sie den Text ein und verschieben Sie den Textblock an die Hilfslinie. Die Zeichengröße war schon in etwa so gewählt, dass der Text zwischen die Hilfslinien passt - ganz exakt können Sie das aber natürlich nicht einstellen. Daher wird die letztendliche Korrektur mithilfe der Funktion "Bearbeiten/Frei transformieren" erledigt: Verschieben Sie den Schriftzug zunächst mit den Pfeiltasten bis an die linke Hilfslinie und dehnen Sie den Textblock anschließend auf der rechten Seite bis zur Hilfslinie.

Ist das Anpassen erledigt, klicken Sie doppelt in den Transformationsrahmen, um die Veränderung zuzuweisen.

Beim Verwenden der Hilfslinien werden Sie wahrscheinlich bemerken, dass nicht etwa die Kante des linken Buchstabens an die Hilfslinie anschnappt, sondern die Kante des Markierungsrahmens - und die ist noch etwas weiter links angeordnet. Daher können Sie in diesem Fall nicht wie sonst die magnetisierten Hilfslinien verwenden, sondern müssen zur Positionierung die Pfeiltasten einsetzen.

Den Mengentext formatieren

Beim Mengentext, den Sie nun bearbeiten, sind auch die Einstellungen des Zeilenabstands und der Absatzformatierung wichtig. So haben wir einen geringen Zeilenabstand eingestellt, der sich um 0,5 pt von der Schriftgröße unterscheidet. Der Text wird außerdem als Blocksatz ausgerichtet.

Ziehen Sie den Mengentextrahmen im unteren Bereich des Textfelds auf. Halten Sie dazu nach dem Klicken mit dem Text-Werkzeug in die Arbeitsfläche die Maustaste fest und ziehen Sie dann den Rahmen auf. Fügen Sie den Text in den Rahmen ein - wir haben erneut nichtssagenden Blindtext verwendet. Für den Zeilenabstand wurde ein Wert von 7,5 pt gewählt. Photoshop lässt nämlich auch eine Genauigkeit bis zu zwei Stellen nach dem Komma zu. Die von uns verwendeten Schriften gehören übrigens alle zu derselben Schriftfamilie - lediglich die Schriftgröße und der Schriftschnitt wurden verändert. So ergibt sich ein harmonisches Bild.

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Die fertig positionierten Linien

Eine Variante erzeugen

Es gibt weitere Möglichkeiten, Textfelder, die aus dem Foto resultieren, zu erstellen. Eine Variante wollen wir Ihnen jetzt vorstellen. Dabei soll das bisherige Endergebnis verwendet werden. Das bestehende Textfeld wird nicht mehr benötigt; Sie können es löschen. Außerdem können alle Textebenen zunächst ausgeblendet werden. Wählen Sie dann einen rechteckigen Bereich aus, beispielsweise in der Bildmitte. Unser Auswahlbereich ist 630 Pixel breit und 430 Pixel hoch. Um ihn mittig im Bild zu platzieren, können Sie mit der Funktion "Ansicht/Neue Hilfslinie" Hilfslinien numerisch exakt einstellen. Berücksichtigen Sie dabei die Bildbreite und subtrahieren Sie den Auswahlbereich. So kann die Position der Hilfslinie genau errechnet werden.

Um flexibel zu bleiben, können Sie den Inhalt des Auswahlrechtecks auf einer neuen Ebene platzieren. Verwenden Sie dazu die Funktion "Ebene/Neu/Ebene durch Kopie".

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Neu platzierte Hilfslinien erleichtern die Positionierung des Auswahlbereichs

Filter einsetzen

Verwenden Sie nun den Filter "Weichzeichnungsfilter/Gaußscher Weichzeichner" mit einem sehr hohen Radius-Wert, zum Beispiel 20 Pixel. Der Wert sollte so gewählt sein, dass von den Bilddetails nichts mehr zu erkennen ist, sondern nur noch verschwommene Flächen zu sehen sind. So ergibt sich eine interessante Fläche, auf der nun der Text platziert werden kann.

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Hohe Weichzeichnungswerte lassen sämtliche Details des ursprünglichen Bildes verschwinden

Die bestehenden Texte müssen auf die neue Feldgröße umgearbeitet werden. Verbinden Sie dazu die Ebenen der Head- und Subheadline und der Linien. Verwenden Sie dann die Funktion "Bearbeiten/Frei transformieren" oder die Tastenkombination Strg-T, um diesen Block zu skalieren. Drücken Sie beim Verziehen der Ecken die Umschalt-Taste, um die Proportionen zu erhalten.

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Verziehen Sie dann den Rahmen des Mengentextes auf das neue Maß. Klicken Sie dazu mit dem Text-Werkzeug in den Mengentext. Dann werden die Markierungspunkte zum Skalieren des Mengentextrahmens sichtbar.

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Durch Nutzung der Markierungspunkte lässt sich der Mengentext komfortabel skalieren. Hierzu werden die "Anfasser" mithilfe der Maus verschoben

Umfärben in einem Schritt

Nun könnten Sie alle Elemente einzeln umfärben - das können Sie aber auch einfacher erledigen. Laden Sie dazu alle Elemente des Textblocks als Auswahl. Wenn Sie beim Anklicken der Ebenen zusätzlich immer Umschalt-Strg drücken, werden die Auswahlbereiche addiert.

Nun können Sie eine Volltonfarbe-Einstellungsebene über all diesen Ebenen erstellen, um die Ebenen alle auf einen Schlag einzufärben. Verwenden Sie dazu die Funktion "Ebene/Neue Füllebene/Volltonfarbe". Wir haben einen hellen Beigeton mit den RGB-Werten 243, 226, 207 verwendet.

Photoshop erstellt die Maskierung anhand der Auswahl anschließend automatisch.

Zur Abrundung des Ergebnisses können Sie nun noch einen weichen Schatten für die weichgezeichnete Ebene erstellen. Verwenden Sie dabei die Werte aus dem ersten Beispiel. Klicken Sie zum Kopieren der Ebeneneffekteinstellungen im vorherigen Dokument mit der rechten Maustaste im Ebenen-Palettenfenster auf das Effektsymbol. Im Kontextmenü finden Sie die "Ebenenstil kopieren"-Option. Fügen Sie die Einstellungen dann bei der Ebene im neuen Dokument wieder ein. Damit entsteht ein mögliches weiteres Endergebnis.

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Befinden sich alle Farbelemente in der Auswahl, können sie mithilfe der Tastenkombination Umschalt-Strg in einen Arbeitsschritt umgefärbt werden

Ein Farbtableau erstellen

Wenn Sie nur ein interessantes Schrifttableau gestalten wollen - ohne sichtbare Fototeile - können Sie noch einen Schritt weitergehen und auch den Hintergrund mit dem Gaußschen Weichzeichner und einem Radius von 20 Pixeln weichzeichnen. Die Vorgehensweise haben wir ja schon kennen gelernt. Zum Absetzen des Texttableaus sind noch einige Arbeitsschritte erforderlich, da das bestehende Textfeld nicht mehr auffällt.

Löschen Sie dazu zunächst das Textfeld. Ziehen Sie ein neues Auswahlrechteck in der Größe des vorherigen Textfelds (630 x 430 Pixel) auf. Markieren Sie die Hintergrundebene im "Ebenen"-Palettenfenster. Verwenden Sie die Funktion "Ebene/Neu/Ebene durch Kopie", um ein Duplikat des Hintergrunds für den Auswahlbereich zu erstellen.

Ränder weichzeichnen

Um ein "edleres" Ergebnis zu erhalten, wird dann der Rand der neuen Textfeldebene weichgezeichnet. Klicken Sie im "Ebenen"-Palettenfenster die gerade neu erstellte Ebene mit gedrückter Strg-Taste an, um sie als Auswahl zu laden. Beachten Sie, dass anschließend die Ebene des Textfelds markiert ist.

Rufen Sie nun die Funktion "Auswahl/Weiche Auswahlkante" auf und verwenden Sie einen Radius-Wert von 10 Pixeln. Kehren Sie dann die Auswahl mit der Tastenkombination Umschalt-Strg-I um. Wenn Sie dann die Entf-Taste drücken, entsteht der gewünschte weiche Rand für die Textfeldebene.

Verwenden Sie nun wieder einen Schlagschatten mit dem Wert 15 für die Distanz und die Größe. Fügen Sie außerdem einen Kontureffekt ein. Hier haben wir eine Stärke von einem Pixel gewählt. So entsteht die nächste, spannende Variante, die Sie abgebildet sehen. Um das Textfeld noch besser vom Hintergrund zu trennen, können Sie mit einer Einstellungsebene "Helligkeit/Kontrast" den Hintergrund verändern. Beim abgebildeten Beispiel wurde die Helligkeit um 20 erhöht und gleichzeitig der Kontrast um 20 gesenkt. Auch diese Variante wirkt interessant. Die beschriebenen und einige weitere Möglichkeiten der Variation finden Sie im Tipp-Kasten "Abwechslung durch Variation".

Tipp

Abwechslung durch Variation

Neben den im Text beschriebenen Variationen sind weitere Varianten möglich. So können Sie beispielsweise eine oder beide Foto-Ebenen mit Bild/Einstellen/Umkehren oder die Tastenkombination Strg-I negativ darstellen. Ändern Sie dann gegebenenfalls die Einstellung der Vollfarbton-Einstellungsebene auf eine dunkle Farbe. Für diese Arbeitstechnik eignen sich fast alle Fotos. Sie müssen nur darauf achten, dass nach dem Weichzeichnen die Schriften auf dem Untergrund "stehen" - sie müssen also gut lesbar sein. Ist dies nicht der Fall, muss der Wert für die Weichzeichnung erhöht werden.

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