Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Kais Photo Soap: Bildbearbeitung leichtgemacht

Kais Photo Soap: Bildbearbeitung leichtgemacht

Praxistest: Heft 9/1997 (S. 50) 1,5 Seiten

Urlaubsfotos werden noch schöner, Bilder superscharf und pixelrein - Kai's Photo Soap soll’s möglich machen. Was bietet das neue Bildbearbeitungsprogramm von Kai Krause an Funktionen, welche Aufgaben lassen sich damit meistern? Ist die Oberfläche des Programms nur schön oder kann man damit auch effektiv arbeiten? Diese Fragen wollen wir Ihnen beantworten

Daß die Programme von Kai Krause völlig anders bedient werden als alle anderen, ist hinlänglich bekannt. Doch wie bewährt sich die Benutzeroberfläche in der Praxis?

In der Praxis: Je nach Installationsart belegt Soap bis zu 60 MB auf der Festplatte. Dabei werden viele interessante Hintergründe, Rahmen und Objekte im komprimierten JPEG-Format mit auf der Festplatte gespeichert Auf der mit 600 MB gefüllten CD sind dieselben Bilder in hoher Auflösung vorhanden, weshalb beim Ausdruck die CD im Laufwerk liegen muß.

Nach dem Start erinnert nichts mehr an ein Windows-Programm. Es gibt keine Menüs, keine Symbolleisten und auch keinen weißen Hintergrund. Statt dessen begrüßt Sie eine schöne Oberfläche, auf der sich sieben Bildschalter befinden. Über diese erreichen Sie sieben Räume, in denen die unterschiedlichen Bearbeitungsschritte erfolgen. Dort befinden sich nur die Werkzeuge, die für die entsprechende Arbeit benötigt werden.

Hier können Sie Bilder öffnen, sie auf der Arbeitsfläche oder in Alben ablegen. Alles geht schnell mit der Maus vonstatten, Menübefehle sind nicht nötig. Mit einem Doppelklick auf einen Bildschalter wechseln Sie in den nächsten Raum. Dort können Sie das Bild auf das richtige Maß zuschneiden, es rotieren lassen und spiegeln. Das Bild wird auf einem sogenannten "Zeichentisch" angezeigt. Leider kann die Größe dieses Feldes nicht verändert werden, was besonders störend ist, wenn Sie mit einer Grafikkartenauflösung von 1.024 x 768 Pixeln arbeiten. Bei dieser Auflösung bleibt der größte Teil der Arbeitsfläche leer.

Kais Photo Soap: Bildbearbeitung leichtgemacht
Im Eingangsraum von Soap können Sie Ihre Bilder verwalten

Die herausragende Funktion dieses Raumes erreichen Sie über den Schalter "Optimieren". Dabei wird das Bild von Soap automatisch in Helligkeit, Kontrast und Farbe optimiert, wobei allerdings keinerlei weitere Eingriffe möglich sind - Sie müssen dem Programm schon vertrauen. In fast allen Fällen kann das vorliegende Bild mit dieser Funktion deutlich verbessert werden.

Im "Licht-Raum" werden Helligkeit und Kontrast des Bildes geregelt. Wie bei allen Funktionen von Soap werden faszinierende dreidimensionale Werkzeuge angeboten, die sogar weiche Schatten auf die Bildoberfläche werfen. Vergessen Sie die bisher gewohnten Mauszeiger, und freuen Sie sich über die realistisch anmutenden Malwerkzeuge, deren Bedienung einfach Spaß macht. Alle Werkzeuge können Sie nach Belieben frei auf dem Bild plazieren. Auch wenn bei den dreidimensionalen Bedienelementen alle Funktionen auf den ersten Blick erkennbar sein sollten, werden Sie nicht umhin kommen, einfach alles anzuklicken, was sich auf dem Bildschirm befindet. Sie werden überrascht sein, welche Effekte Sie dann entdecken. Wäre nun noch eine Möglichkeit zur Rücknahme eines versehentlich ausgelösten Befehls integriert, könnte man wirklich unbeschwert experimentieren.

Im Farbenraum weisen alle Seiten des Arbeitstisches Schubladen auf, in denen die Werkzeuge, Bildinformationen und die Vorher-/Nachher-Ansichten abgelegt sind. Mit dem "Equalizer" können Sie sehr fein abgestimmte Korrekturen des Farbtons, der Sättigung und der Farbhelligkeit vornehmen. Dafür stehen die bereits bekannten Malwerkzeuge zur Verfügung, mit denen Sie Bilddetails verändern können. In der rechten Schublade finden Sie die bisher gespeicherten Ansichten, auf die Sie jederzeit zurückgreifen können.

Wir wechseln nun über den Plan-Schalter in den Retusche-Raum. Um in diesem Arbeitsraum Veränderungen am Bild durchführen zu können, muß die Darstellungsgröße mindestens 100% betragen; deshalb wird zunächst in das Bild hineingezoomt, bevor die Bearbeitung losgehen kann. Leider können die Veränderungen nicht am gesamten Bild vorgenommen werden. Soll also das gesamte Bild geschärft werden, hilft nichts: Sie müssen das ganze Bild mit dem Effekt "bepinseln". Neben dem Scharf- und Weichzeichnen können in diesem Raum auch rote Augen entfernt werden. Natürlich probieren wir diese Funktion gleich an unserem roten Dach aus – und tatsächlich, nach dem Anwenden ist es braun. Diese Funktion bewirkt nämlich nichts anderes, als die vorhandene Farbe zu verändern.

Auch die Funktion "Heilen" hört sich verführerisch an. Deshalb probieren wir sie anhand unseres Musters gleich aus. Aber wir bemerken nur unscharfe Stellen, wenn wir die Funktion anwenden. Laut Handbuch sollen damit aber Risse und ähnliche Bildmängel behoben werden. Und wieder lernen wir, daß Programme (noch) nicht zaubern können. Kratzer und ähnliche Bildfehler werden nämlich nur dadurch überdeckt, daß sie mit den Pixeln der Umgebung übermalt werden. Bei großflächigem Anwenden führt dies zur Unschärfe. Das Klonen-Tool, mit dem Bildbereiche an eine andere Stelle übertragen werden können, ist natürlich auch vorhanden. Wie in allen anderen Bildbearbeitungsprogrammen können mit diesem Werkzeug wirklich Bildfehler beseitigt werden, indem sie "übermalt" werden.

Im letzten Raum werden Bildmontagen vorgenommen. Hier zeigt Soap verblüffende Stärken, die andere Programme in der gleichen Preiskategorie vor Neid erblassen lassen. Sie können Hintergründe hinter das Bild setzen, es mit interessanten Rändern und Zusatzobjekten versehen. Es wird eine Bibliothek mitgeliefert, in der Sie unzählige Beispiele finden. Wir versehen das Bild mit einem Rand, der die Kanten des Bildes auflockert. Anschließend fügen wir das "Clipart"-Motiv einer Blume hinzu. Blättern Sie einmal in der Bibliothek, es lohnt sich: Karikaturen und realistische Elemente sind dort in einer großen Anzahl vorhanden. Hier sind der Kreativität wirklich kaum Grenzen gesetzt.

Alle Elemente werden in einer Ebenen-Technik zusammengesetzt. Da Kai Krause weiche Schatten über alles liebt, wird jedes Objekt automatisch mit einem solchen hübschen Schatten versehen; ausschalten oder verändern können Sie ihn nicht. Außerdem geht Kai davon aus, daß alle Anwender die Schriftart "Times" mögen. Sicher, dies ist eine schöne Schrift, aber: Kai, wir möchten gerne eine andere Schrifttype auswählen können!

Nach dem "Fun-Frust" im Montage-Raum kann das Bild im Ausgangsraum gespeichert oder gedruckt werden. Da Soap kein CMYK kennt, können wir unser Bild nur für Bildschirmpräsentationen nutzen. Daß unter den sechs verfügbaren Dateiformaten zum Speichern die Standardformate Photoshop, TIFF und JPEG vertreten sind, beruhigt uns sehr – daß beim Photoshop-Format die Ebenen nicht mitgespeichert werden, ist dagegen schade.

Unsere Meinung: Soap macht nicht nur Spaß, sondern zeigt auch, wohin die Softwareentwicklung gehen sollte. Intuitive Bedienung ist hier nicht nur ein Schlagwort. Binnen weniger Minuten sind die ersten beeindruckenden Ergebnisse fertig. Das dünne, sehr gute Handbuch wäre sogar überflüssig, so leicht geht die Arbeit von der Hand. Aber wir würden schon gern selbst entscheiden, wie das Ergebnis aussehen soll, insbesondere bei Schriftarten oder Schatten. Bei anderen - zugegebenermaßen von der Oberfläche her "häßlicheren" - Programmen in dieser Preisklasse dürfen wir auch wählen...

Kai's Photo Soap

Anbieter: Funware Metatools Inc.
Info: 0180/5323663
Preis: DM 99,-
Rechneranforderung: Allroundklasse
Sprache: deutsch
Betriebssystem: Windows 95 oder -NT

PCPraxis-Urteil: gut

Seife im Netz: Kai Krause geht online

Für Kai Krause-Fans bestimmt bald Kult: Die Internet-Seiten des Grafik-Gurus, ab sofort abrufbar unter http://www.kaikrause.de. Ganz im Look-and-Feel von Soap gestaltet, finden Sie hier Infos und Demos zu Krause-Programmen wie GOO, Bryce 2.0 und (natürlich) Soap. In Kürze sollen auch Live-Chats möglich sein, wo Anwender Tips und Tricks austauschen können, und einmal im Monat soll "MetaSharon" eine Trickkiste zu Kai's Programmen öffnen.

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