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Geschwindigkeits-Bolide

Nikon D3s

Foto Praxis: Heft 03/2010
(Seite 110 / 2 Seiten)

Mit der D3s stellt Nikon eine professionelle Hochgeschwindigkeitskamera vor, die für Presse- oder Sportfotografen das ideale Werkzeug darstellt. Die Vollformat-DSLR ist mit ihren vielen Funktionen das Maß aller Dinge – ist mit einem Preis von 5.000 Euro aber auch alles andere als ein Schnäppchen.

Wie es sich für ein Profimodell gehört, ist das Gehäuse der D3s aus einer strapazierfähigen Magnesiumlegierung gefertigt. So ist die Kamera für harte Outdooreinsätze bestens gerüstet. Allerdings bringt sie satte 1,4 Kilogramm auf die Waage und fällt damit in die Kategorie Schwergewicht. Das ist für Profifotografen aber eher ein Vor- als ein Nachteil, weil die Kamera bestens in der Hand liegt und durch das Gewicht gut ruhig zu halten ist. Wie üblich bei Nikons Profimodellen ist der Multifunktionshandgriff, der bei den semiprofessionellen Modellen separat erworben und am Stativgewinde befestigt werden muss, bei der D3s fest verbaut. Der Hochformatgriff nimmt den leistungsfähigen Akku EN-EL4a (2.500 mAh) auf, der für über 4.000 Aufnahmen reichen soll. Das mitgelieferte Ladegerät lädt sogar zwei Akkus dieses Typs gleichzeitig auf. Wie bei Nikon üblich, verzichtet man bei den Kameras für den Profi auf ein integriertes Blitzgerät, was man durchaus kritisch sehen kann.

Beeindruckende Displays

Durch den stattlichen Kamerabody ist auf der Rückseite viel Platz für einen großen 3-Zoll-Monitor, der mit 921.000 Punkten sehr fein auflöst. Dies entspricht einer VGA-Auflösung. Durch das brillante Bild des Monitors ist eine präzise Beurteilung der aufgenommenen Fotos möglich. Unter dem Monitor ist ein zusätzliches Display angebracht. Hier werden etwa der ISO-Wert, der Weißabgleich oder die ildqualität eingestellt. Das obere Display dient zum Einstellen weiterer Parameter wie etwa der Belichtungskorrektur. Auch zwischen den vier eigenen Konfigurationen für Aufnahme- und Individualfunktionen, die vom Anwender selbst zusammenstellbar sind, kann hier umgeschaltet werden. Für viele wichtige Parameter bietet die D3s Schalter zur direkten Auswahl an, sodass sie sich sehr schnell und ohne Umwege über das Menü einstellen lassen. Das gilt beispielsweise für die Wahl des Belichtungsmodus oder des Autofokus-Messystems.

Setzt Maßstäbe

Besonders in zwei Bereichen setzt die Nikon D3s Maßstäbe: bei der Serienbildgeschwindigkeit und bei der Bildqualität im High-ISO-Bereich. Gerade Sportfotografen werden zu schätzen wissen, dass es die Kamera im Serienbildmodus auf satte 9 Bilder pro Sekunde bringt – vorausgesetzt natürlich, die Lichtverhältnisse lassen dies zu. Der interne Pufferspeicher ist auf etwa 37 Bilder ausgerichtet, danach kann erst weiter mit dieser Geschwindigkeit fotografiert werden, wenn die ersten Fotos auf die Speicherkarte übertragen wurden. Daher sollte man auf die schnelleren Speicherkarten zurückgreifen. Gepaart mit dem exzellenten und blitzschnellen Autofokus-Sensor gehört die Nikon zum Besten, was der Markt momentan zu bieten hart.

Bildbeispiel Ricoh GR III
Die Bildqualität der K-x ist ausgezeichnet. Selbst schwierige Belichtungssituationen meistert sie ohne große Schwächen. Zudem punktet sie mit einem großen Dynamikumfang.

Im schnellen Serienbildmodus sind bei günstigen Lichtverhältnissen bis zu neun Bilder in der Sekunde möglich.

 

Den zweiten Spitzenwert zeigt die D3s bei der Bildqualität. Regulär wird ein ISO-Bereich von 200 bis 12.800 ISO angeboten – und damit nicht genug: Der maximale ISO-Wert lässt sich in Drittelstufen um drei Lichtwerte erhöhen, sodass sagenhafte 102.400 ISO erreicht werden können. Die Fotos kann man bis 12.800 ISO getrost als erstklassig bezeichnen, da das Rauschverhalten exzellent ist. Selbst bei den Maximalwerten lassen sich die Bilder noch ohne Weiteres verwenden – wenn auch mit geringen Qualitätseinschränkungen. So eignet sich diese Nikon ausgezeichnet für das Fotografieren fast ohne Licht – Available Light-Fotografie ist hier fast ein untertriebener Begriff.

Nikon D3s
Auch bei extremen ISO-Werten (hier 12.800 ISO) liefert die D3s nicht zuletzt dank ihres exzellenten Rauschverhaltens ausgezeichnete Ergebnisse.
Michael Gradias

"Die Nikon D3s ist eine faszinierende Kamera, die in fast allen Bereichen voll überzeugen kann und neue Maßstäbe setzt."

Michael Gradias, Foto Praxis-Autor

Mäßige Videofunktionen

Zwar bietet die D3s nun auch einen Videomodus, der bei allen Herstellern gerade voll im Trend ist. Wegen des naturgemäß langsamen Kontrastautofokus überzeugt dieses System allerdings in der Praxis noch nicht. Effektiv lassen sich die Videos nur mit manuellem Fokussieren aufnehmen, was allerdings sehr umständlich ist. Die Entwicklung von praxistauglichen Videomodi wird die Hersteller sicherlich noch eine ganze Weile beschäftigen. Maximal lassen sich Videos in High-Definition-Auflösung mit 1.280 x 720 Pixel und der beim PAL-System üblichen Bildfrequenz von 24 Bildern pro Sekunde aufzeichnen.

Viele Einstellmöglichkeiten

Wenn man das gut strukturierte und übersichtlich gestaltete Menü aufklappt, merkt man schnell, dass Nikon alles hier hingepackt hat, was geht. Ob Profis wirklich häufig auf die Funktionen der integrierten Bildnachbearbeitung zurückgreifen oder die Nachbearbeitung am PC erledigen, lassen wir einmal dahingestellt. Auf jeden Fall bietet die D3s alle erdenklichen Funktionen an: von der Bildmontage über Filtereffekte bis hin zur Umwandlung in schwarz-weiße oder eingefärbte Fotos. Wirklich sinnvoll ist die Möglichkeit, bereits kameraintern JPEG-Varianten von RAW-Bildern zu erzeugen. Alle relevanten Parameter, wie etwa die Weißabgleicheinstellungen oder Belichtungskorrekturen, lassen sich vor der Umwandlung einstellen. So können etwa Pressefotografen bereits optimierte Bilder an die Redaktionen senden.

Mit gleich 46 Individualfunktionen lässt sich die Kamera außerdem bis ins kleinste Detail personalisieren – was denkbar ist, wird hier auch angeboten. So können Sie zum Beispiel viele Tasten frei mit diversen Funktionen belegen.

Im Geschwindigkeitsrausch

Die Nikon D3s ist eine faszinierende Kamera, die in fast allen Bereichen voll überzeugen kann und neue Maßstäbe setzt. Wer seine Brötchen mit dem Fotografieren verdient, erhält mit diesem Modell ein robustes Werkzeug, mit dem sich jede nur erdenkliche Aufgabenstellung bravourös meistern lässt – sei es im Low-Light-Bereich oder wenn es um Geschwindigkeit geht. Dass viele Hobbyfotografen Grund haben werden, von der D3s zu träumen, liegt allerdings nicht nur an ihrer Qualität, sondern auch an ihrem hohen Preis.

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