Astound 5.0

Angetestet: Heft 07/1998 (S. 47) 2/3 Seite

Das Multimedia-Präsentationsprogramm Astound 5.0 gibt es nur in englischer Sprache. Ob der Anwender nur Zahlenmaterial in wirkungsvollen Präsentationsdias zusammenstellen will oder ob eine bewegte, interaktive Multimediashow für eine CD-ROM-Produktion oder das Internet entstehen soll – Astound stellt die erforderlichen Funktionen lokal oder über einen Netzwerk-Server bereit. Wer bereits Powerpoint-97- Präsentationen erzeugt hat, kann sie in Astound übernehmen. Um den Programmeinstieg zu erleichtern, haben die Entwickler jetzt eine Oberfläche im MS-Office-Outfit spendiert. Dennoch benötigt der Neueinsteiger etwas Einarbeitungszeit - zu vielfältig sind die Optionen. Wünschenswert wäre ein umfangreicheres Angebot unterschiedlicher Vorlagen mit einem modernen Design.

Für das Überblenden der einzelnen Elemente und Dias einer Präsentation ineinander stehen 40 Effekte zur Verfügung. Zum Erzeugen von bewegten Einzelobjekten definiert man einen Pfad oder lädt extern gestaltete animierte GIFs. Jedem Objekt - beispielsweise einem Schriftzug oder einer Grafik - kann der Anwender interaktive Aktionen zuweisen, wie den Wechsel zu einem anderen Dia oder den Besuch einer Internet-Seite. Dabei belegt er die Aktion wahlweise mit einem einfachen oder einem Doppelklick der rechten beziehungsweise linken Maustaste. Alle Aktionen lassen sich mit Sound-Dateien unterlegen, wobei die Dauer der Aktionen bequem per Schieberegler gesteuert werden kann. Zudem erlaubt die erneuerte Zeitachse jetzt präzisere Einstellungen.

Alle grafischen Elemente lassen sich nun in Bitmaps umwandeln und mit den mehr als 30 neuen Filtern wie Ölfarbe oder Milchglas verfremden. Allerdings stürzt Astound beim Anwenden dieser Effekte im Test mehrfach ab, und die Qualität der Bitmaps läßt aufgrund des fehlenden Anti-Aliasing zu wünschen übrig.

Auch für die Darstellung von Charts stehen 30 unterschiedliche Typen zur Auswahl bereit. Positiv: Die Säulen lassen sich animieren und wachsen so aus dem Nichts bis zur vollen Größe.

Von anderen Präsentationsprogrammen wie Powerpoint grenzt sich Astound neben seinen ausgefeilten Multimediafähigkeiten durch seine Internet-Funktionalität ab: AktiveX-Controls, Java-Applets oder -Scripts können in die Präsentation integriert werden – die fertigen Slide-Shows lassen sich als Dynamic-HTML-Dateien speichern. Wer über eine eigene Homepage verfügt, kann seine Präsentationen in Form einer Webkonferenz mit anderen Anwendern betrachten (ab Internet Explorer 4.0 oder Netscape Navigator 4.0).

Zum Lieferumfang gehören außerdem drei weitere Programme: Mit Crystal Graphics 3D Impact stellt man dreidimensionale Schriftzüge in fotorealistischer Qualität dar, die sich auch animieren lassen. Ein Assitent hilft beim Anfertigen der Animation. Allerdings hat die hochwertige Bildqualität ihren Preis: Das Programm ist langsam.

Der Media-Manager verwaltet Multimedia-Dateien in einem Thumbnail-Album. Praktisch ist hier die Untergliederung in die Dateitypen. Und mit dem Player-Modul, das frei weitergegeben werden darf, lassen sich die Slides auch auf Rechnern abspielen, auf denen das Programm nicht installiert ist.

Insgesamt hinterläßt Astound einen sehr guten Eindruck: Kleinere Mankos, wie beispielsweise die unübersichtlichen Dialogfelder, kann man dafür in Kauf nehmen.