Person

Nachfolgend finden Sie einige Informationen über mich. Hier können Sie in einigen Artikeln nachlesen, was andere über meine Arbeit oder mich im Laufe der Zeit geschrieben haben. Im Laufe der vielen Jahre sind ein paar Artikel zusammengekommen ... Beginnend mit meinem Start als selbstständiger Grafik-Designer und Comic-Zeichner Anfang 1980 bis heute, wo ich ausschließlich als Fachautor und Fotograf tätig bin.

Presse

So nah ran wie möglich

Spiegel Online 09.08.09

Auszug aus: Nah- und Makrofotografie

 

Von Michael Gradias

Makrofotografie hat einen ganz eigenen Zauber: Man entdeckt eine Welt im Detail, die man sonst grundsätzlich übersieht, weil man sie schlicht nicht sehen kann. Auf Augenhöhe mit Schmetterling und Blütenpolle - wir zeigen, was man beachten muss, damit solche Shots gelingen.

Ein Highlight der Makrofotografie sind Insektenfotos. Winzig kleinen Lebewesen in die Augen schauen zu können, ist schon faszinierend. Man entdeckt Details, die mit bloßem Auge überhaupt nicht zu sehen sind. Die Welt der Insekten ist riesig. Ob Schmetterlinge, Bienen, Fliegen oder kleine Käfer - alles sind spannende Fotomotive. Es gibt allerdings einige Hürden, die Sie überwinden müssen, um zu beeindruckenden Makrofotos zu gelangen. Wie Sie diese Hürden meistern, schildere ich Ihnen in diesem Kapitel.

Wenn Sie Schmetterlinge in der freien Natur fotografieren wollen, müssen Sie ein wenig mehr Geduld haben. In einer Schmetterlingsfarm sind die Tiere an den Menschen gewöhnt und lassen sich daher leichter fotografieren. Im Freien sollten Sie sich einen Platz suchen, wo sich meist mehrere Schmetterlinge befinden - also in der Nähe von Blüten. Warten Sie dann, bis sich ein Schmetterling an die "Arbeit" macht.

2. Teil: Schmetterlinge

Natürlich können Sie Schmetterlinge in Ihrer heimischen Umgebung fotografieren. Wenn Sie aber exotische Schmetterlinge fotografieren möchten, die in unseren Breitengraden nicht heimisch sind, können Sie Schmetterlingsfarmen besuchen, die fast das ganze Jahr über Hunderte verschiedener Schmetterlingsarten präsentieren. Es gibt viele Schmetterlingsschauen in Deutschland. Ich fahre hin und wieder ganz gerne zum Steinhuder Meer, das in meiner Nähe ist (www.schmetterlingsfarm.de), um die schönen Schmetterlinge auf den Sensor zu bannen.

3. Teil: Hürden

Die erste Hürde, die Sie überwinden müssen, ist das Akklimatisieren. In den Räumen herrscht eine Wärme von 28-30° - diese benötigen die Schmetterlinge. Dazu kommt eine Luftfeuchtigkeit von 80-90 %. Wenn Sie vielleicht dazu noch im Herbst zur Schmetterlingsfarm fahren wollen, kommt ein gewaltiger Temperatur-unterschied auf Sie zu. Dies führt dazu, das die Optik der Kamera stark beschlägt und es eine ganze Weile dauert, ehe Sie fotografieren können.

Für solche Fälle habe ich optisches Reinigungspapier in der Tasche, sodass ich etwas nachhelfen kann, wenn es mir zu lange dauert, ehe das Objektiv einsatzbereit ist. Die Zubehörfirma Hama (www.hama.de) bietet beispielsweise solches "Optik-Papier" zum Reinigen von Glas in Heftchen mit 30 Blatt an. Ich benutze dieses Reinigungspapier auch regelmäßig, um meine Objektive zu reinigen. Dabei muss man beachten, dass beide Seiten des Objektivs gesäubert werden sollten - auch auf der Bajonettseite kann Schmutz entstehen. Sie müssen aber bei dieser Art der Reinigung sehr stark darauf achten, dass Sie die Objektive nicht zerkratzen. Eine Alternative sind Mikrofasertücher.

4. Teil: Mit dem Blitz arbeiten

Dort, wo ich die Schmetterlinge fotografiere, ist es erlaubt, zu blitzen. Daher mache ich die Aufnahmen mit meinem Makroblitz. Da die notwendige Lichtmenge durch die TTL-Blitzmessung vom Blitz automatisch gesteuert wird, nutze ich die Gelegenheit, im manuellen Belichtungsmodus zu arbeiten. So kann ich sowohl die gewünschte Verschlusszeit/Blende-Kombination als auch den ISO-Wert frei einstellen. Da man bei der Makrofotografie ja nah genug am Motiv ist, stört die geringe Reichweite des Blitzes nicht. Das Motiv wird in jedem Fall korrekt ausgeleuchtet.

5. Teil: Der passende Augenblick

Wenn Sie blitzen, ist es nur bedingt möglich, viele Aufnahmen nacheinander zu schießen. Irgendwann muss der Blitz zwischendurch aufladen und Sie müssen warten, ehe Sie wieder auslösen können.

Dazu kommt noch, dass Sie sich schon etwas zurückhalten sollten, um den Tieren weitestgehend ihre Ruhe zu lassen. So ist es bei derartigen Fototouren nicht mein Ziel, mit möglichst vielen Fotos im Gepäck zurückzukommen. Außerdem halte ich mich mehrere Stunden dort auf, sodass ich in aller Ruhe fotografieren kann.

Da sich die Tiere in der Schmetterlingsfarm ziemlich ruhig verhalten, ist es sehr einfach, in aller Ruhe den passenden Bildausschnitt und die geeignete Situation abzuwarten, ehe ich den Auslöser betätige.

Ein klein wenig achte ich dabei darauf, dass die langen Fühler eine interessante Position in der Bildkomposition einnehmen und nicht einfach nur nach unten zeigen oder gar aus dem Bild ragen. Nachdem der Schmetterling nach meinen Wünschen im Bild angeordnet ist, werfe ich beim Blick durch den Sucher sicherheitshalber immer noch einmal einen gesonderten Blick auf die Fühler, um die Position innerhalb des Gesamtbilds zu prüfen. Erst wenn alles stimmt, löse ich die Aufnahme aus.

6. Teil: Von Angesicht zu Angesicht

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen der dokumentarischen Aufnahme und einem kreativen Foto. Während der Zoologe darauf bedacht ist, dass beispielsweise zur Artenbestimmung alle Details des Tiers genau abgebildet werden, gelten bei einem "schönen" Foto ganz andere Regeln. Das Aufnehmen "einfach von oben", wie es in der Einleitung zu diesem Thema zu sehen war, ist beim kreativen Fotografen eher verpönt. Es "demütigt" die Tiere ein wenig.

Das Ziel ist es, das Tier "auf Augenhöhe" zu erwischen. Das bewirkt auch beim späteren Betrachter des Fotos erst den "Aha-Effekt". Sie sehen diverse solcher Beispiele auf dieser Doppelseite abgebildet. Teilweise hat man bei einigen Fotos den Eindruck, die Tiere würden mit einem "kommunizieren" - wer weiß? Vielleicht tun sie es ja wirklich.

Das "Tüpfelchen auf dem i" sind dann Fotos, bei denen man den Tieren ganz nah in das "Gesicht" schauen kann, wie zum Beispiel bei den vier Fotos oben.

Es ist sehr interessant, zu sehen, wie der aufgerollte Saugrüssel der Schmetterlinge im Detail aussieht. Im mittleren Bild auf der vorherigen Seite ist dies ebenso gut zu sehen wie auf der Seite davor beim unteren linken Foto. Auch hier ist es wieder so, dass man in natura solche Details kaum bemerkt oder erkennen kann. Sie wirken erst dann faszinierend, wenn das Foto am PC-Bildschirm in voller Größe betrachtet wird. Der Abstand zu den Tieren betrug bei den abgebildeten Aufnahmen übrigens jeweils zwischen ungefähr einem halben und einem Meter.

Da die Schmetterlinge in einer Schmetterlingsfarm an den Menschen gewöhnt sind, verhalten sie sich meist so ruhig, dass Sie ausreichend Zeit für eine ausgewogene Bildkomposition haben. Nutzen Sie die Zeit und schauen Sie zur Kontrolle noch einmal das Bild inklusive aller Ränder an, um störende Elemente zu entdecken.

Das korrekte Bestimmen der Libellenart ist nicht einfach, wenn man kein Zoologe ist. Manchmal sind es nur die unterschiedlichen Zeichnungen auf dem Körper, durch die sich die Arten voneinander unterscheiden. Ich bitte daher um Nachsicht, falls meine Artenbezeichnungen gelegentlich nicht vollständig sind.

7. Teil: Libellenfotografie

Eins meiner großen Steckenpferde ist seit einigen Jahren die Libellenfotografie. Soweit es meine Zeit zulässt, bin ich mehrere Male in der Woche für einige Stunden an meinem "Fotografierteich", um die schönen Tiere fotografisch einzufangen. Daher hat sich im Laufe der Zeit eine stattliche Anzahl an Fotos angesammelt.

Falls es Sie interessiert: Auf meiner Fotowebseite www.gradias-foto.de finden Sie zu unterschiedlichen Themen Fotozusammenstellungen - so auch zur Libellenfotografie.

Im Internet finden Sie sehr viele Webseiten zur Libellenfotografie. Sie können diese beispielsweise nutzen, um die Arten zu bestimmen. Exemplarisch möchte ich hier die liebevoll gepflegte Webseite www.libellen.li nennen, die unzählige Libellenfotos und diverse aufschlussreiche Beschreibungen enthält.

Wie bei anderen Themenbereichen auch, ist es zunächst einmal wichtig, in Erfahrung zu bringen, wo Sie Libellen am besten finden. Libellen halten sich beispielsweise in Ufernähe von Teichen, Tümpeln und Flussauen auf.

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